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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.10.10 19:25

Tanto schrieb:
Alles Gute kommt eines Tages zurück! Egal in welcher Form. Ist einfach so.



und da bist du dir so sicher weil... ?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.10.10 19:34

Zitat:
Alles Gute kommt eines Tages zurück! Egal in welcher Form. Ist einfach so.


Nein, das kann ich bei mir nicht glauben.Ich bni zwar auch so ein ziemlicher Pessimist,aber das weiss ich auch so.Das, was für mich gut war werd ich wohl nie wieder haben können....Der Zug ist abgefahren.
Ich bin wie ich bin.Die einen kennen mich, die anderen können mich.
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 12.10.10 22:10
mir fällt zum thema 'gut sein / -es tun' (nicht zu verwechseln mit 'besser als..'!) der spruch ein 'man erntet was man säht!', mehr noch, auf eine art glaube ich das auch.
der gedanke, gutes zu tun, weil dann gutes zurückkommt, ist nicht ganz uneigennützig, für mich aber ok, solange ich es nicht erwarte oder schlimmer noch: zurückverlange.
wobei der begriff 'gut' bei mir sehr oft eine assoziationslawine auslöst. auf den ersten blick gibt es 18 beschreibungen von 'gut' im wörterbuch, was je nach betrachtung auch nicht alles positiv sein muss.
aber wer das glück sucht, denke ich, ist mit dem 'guten' nicht schlecht beraten.

mfg legi

finally, i killed that church
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.10.10 23:46

Patze schrieb:

Nein, das kann ich bei mir nicht glauben.Ich bni zwar auch so ein ziemlicher Pessimist,aber das weiss ich auch so.Das, was für mich gut war werd ich wohl nie wieder haben können....Der Zug ist abgefahren.



in deinem Profil steht was von Frauen zwischen 18-20, also wirst du wohl (+- 1-2 Jahre) genauso alt sein. Also warum redest du dir selber so nen Unsinn ein? Du bist noch ziemlich jung und kannst sehr viel aus deinem Leben machen oder eben auch nicht, es liegt an dir.
Wenn du jetzt ü60 oder sterbenskrank wärst würde ich das Ganze ja noch irgendwo verstehen, aber so klingt das alles nur nach sinnlosem Selbstmitleid (welches dir übrigens kein Stück weiter hilft, sondern nur Steine in den Weg legt und Ballast für die Seele darstellt).
Das Leben ist ein Auf und Ab und da gibts immer mal Perioden von 1-5 Jahren wo es eben besser oder schlechter läuft.


Patze schrieb:
Früher hatte ich mal richtig gute Freunde, diese aber aus Dummheit verloren, da ich anfing mit irgendwelchen Scheiss Drogen anzufangen.Als mich eben jene Freunde daraufhin verlassen haben, wusste ich erst was ich so richtig hatte...Seitdem ( etwas weniger als 1 Jahr) bin ich innnerlich nun tot und Lebe mein leben dahin und hoffe, das es endweder besser wird, oder endet.



1. Richtige Freunde verlassen einen nicht einfach so nur weil man Drogen nimmt. Meine besten Freunde können von mir aus Crack rauchen und sich dafür prostituieren (um mal eins der Klischees aufzugreifen) und ich wäre immer noch mit ihnen befreundet. Wahre Freunde sind auch für einen da wenn man am Boden ist oder Fehler macht, alle anderen verdienen diesen Namen nicht!
Menschen kommen und gehen und daher sollte man sich eben nach neuen Leuten umsehen wenn die alten einen im Stich gelassen haben.

2. Hoffnung ist gut, aber von Hoffnung alleine passiert nichts (oder zumindest genauso viel als wenn man erst gar keine hätte). Wer etwas haben will muss es sich in aller Regel nehmen bzw selber erarbeiten.


Zitat:
Soviel zum Thema Glück.Manchmal kann man es sich nicht "erarbeiten" oder wiederholen oder die Zeit zurückdrehen, so sehr man es auch will.


Alles nur Ausreden um es dir selber leichter zu machen. Ist halt viel einfacher zu sagen "geht nicht" als etwas an der Situation zu ändern. Wenn du wirklich wollen würdest, dann würdest du auch was dagegen tun aber so lange der alte Homo Sapiens eben noch nicht genug Hunger hat, wird er auch nicht aufstehen um zu jagen.

Hoffe du verstehst mich nicht falsch, mein das alles nicht böse und möchte dich nicht angreifen, sondern dir einfach nur klar und deutlich aufzeigen wie sehr du dir im Endeffekt selber ins Fleisch schneidest.

/edit:
Wie sagt Arthur so schön in King of Queens: "Das Glück ist eine Hure", also arbeite genug (an die Selbst bzw deinen Umständen), damit du sie bezahlen kannst ;-)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.10.10 12:44
@Dippaz: erstmal, ich bin nun 19 Jahre alt.
2:Rede ich mir den Unsinn nicht ein,es ist eben so.In meinem ganzen Leben hatte cih bisher einfach (fast) nur negative Erfahrungen, irgendwann kommt halt der Punkt wo man halt anfängt aufzugeben und kein Bock mehr zu haben.
Das mit den richtigen Freunden ist mir insgesamt auch klar, aber wir hatten (mMn) einfach so eine schöne Zeit früher das cih sie weder loslassen noch vergessen kann...Und selber mach ich mir garantiert nichts leicht...im Gegenteil...und ich bin mir darüber auch eig bewusst.
Und nein, ich nehme sowas eig nie als Beleidigung oder böse absicht auf, sondern bin froh wenn man mir sowas schreibt...vllt brauch ich ja einfach nur sowas wie einen Arschtritt...Dafür sind doch solche Threads da, um Informationen auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen
MfG Patze.
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 13.10.10 14:07
@Dippaz - du pauschalierst einiges zu sehr ,finde ich.

Nach dem Motto : " Gute Freunde sind immer für einen da , sind sie es nicht- sinds auch keine richtigen Freunde! "

Damit hast du nur beschränkt Recht: Man muss immer auch sehen , dass andere Menschen genauso wie man selbst ein eigenes Leben führen u.bewältigen müssen.Sie haben auch eigene Sorgen etc. und wie das Leben nunmal so spielt ,kann man leider nicht immer für seine Freunde da sein, so sehr man es auch versucht und wie stark auch die Absicht sein mag.Du gibst meiner Meinung nach zu stark abgesteckte Anhaltspunkte auf.

Dein edit war aber gut ; ) : D

Und generell möchte ich mal sagen, dass hier einige mit jemandem ,der offensichtlich mit sich selbst zurzeit nicht optimal zurecht kommt ,hart ins Gericht geht. Man muss doch nicht immer so hart sprechen.


~Das gefährlichste aller Rauschgifte ist der Erfolg. ~

William Franklin

Mens agitat molem !
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.10.10 17:17
@ Fjoozel ja schon, natürlich hat jeder seine eigenen Sorgen, darauf nehm ich auch immer Rücksicht.Aber in einer Zeit wo man sie am meisten braucht(was sie auch wussten) sich auf einmal von einem Abzuwenden und zu sagen "ja ne, is aus mit der Freundschaft"(also jetzt im übertragenen Sinne und in Kurzform) nach so langer Freundschaft zum Teil hat mich halt schon überrascht und erschrocken.
@Tanto: Vorab, ein sehr schöner Text, welchen man öfter lesen mag :).Nur im moment(der schon seit ca nem Jahr geht und Besserung nicht in Sicht ist), ist "nach vorne gucken" nicht grad das leichteste....hab ich auch keine Motivation und vorallem keine Moral/Selbstvertrauen mehr zu.
Zum Thema neu aufbauen: Das ahbe ich ja schon mehrmals versucht aber sie blocken einfach ab( und jetzt soll bitte keiner kommen mit "ja dann lass es/vergiss sie oder so..)
Und ich hab keine Ahnung ob ich überhaupt noch so Alt werden möchte...
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 14.10.10 17:33
Walter Vogt schrieb:
Clovenhoof schrieb:
man wird depressiv wenn man den Glauben verliert etwas zum Positiven hin verändern zu können

Lustigerweise verursacht genau dieser verlorene glauben bei mir keine depressionen oder unglückliche gefühle, ich denke mir eher, dass es egal ist, was ich in meinem leben mache. die menschheit wird sich in ihrer unbegrenzten dummheit sowieso ihrer lebensgrundlage berauben und sich in kriege stürzen, also genieße ich lieber die zeit solange noch eine ausreichende lebensgrundlage und frieden herrscht und versuche nebenbei möglichst wenig diesen planeten zu zerstören und, falls es drauf ankommt, mich ein wenig für frieden einzusetzen (aber halt mit der einstellung, dass es wahrscheinlich sowieso vergebens sein wird) xD


Na, das ist doch auch eine Form des Glaubens, und eine sehr schöne noch dazu wink

@Tanto: vieles von dem was du hier geschrieben hast seh ich genauso. Ich hätte manches zwar vielleicht anders formuliert, aber im Grunde genommen find ich sehr richtig was du sagst!
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 14.10.10 20:00
Ja im großen und ganzen stimme ich dem von Tanto gesagten auch zu.

Man darf sich halt auch nicht zu sehr daran festbeißen ,wenn Bekannte sich in andere Richtungen- als man selbst,bewegen.
Das kann zunäckst hart sein, ich denke ,jeder von uns hat solches schon erlebt-hat aber den Vorteil dass es einen nicht auffrisst.
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William Franklin

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Traumländer



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  Geschrieben: 22.10.10 22:19

Beta schrieb:
Meine Erfahrung ist, dass es von Vorteil ist, auf die kleinen Dinge im Leben zu achten. In unserer industrialisierten,überfüllten, überladenen und lauten Welt gehen viele Dinge verloren, sie sind einfach zu leise, zu unscheinbar für die überreizten Sinne. Ein Beispiel für mich war, als ich mal in meiner Heimat im Sommer am Fluss entlang gegangen bin. Die Wiesen waren noch ungemäht, die Pflanzen in voller Blüte. Die Arme auszustrecken und mit den Händen über die Halme und Blüten zu streichen beim Gehen war für mich in dem Moment einfach grandios, in dem Moment war ich wirklich glücklich, dafür brauchte ich auch keine Drogen, das ist so eine Art von Schönheit, die immer da ist, wenn einem denn im Sinn steht, sie aufzunehmen und sich darauf einzulassen.
Für mich ist die Natur ein großer Schatz an Schönheit;von daher ist es schade, dass wir vielerorts in unseren Betonzellen namens Städten leben, wo gerade mal ein Bäumchen hier und da sein tristes Dasein fristet. Es ist auch keine personifizierte Schönheit, die, wie Menschen die man lebt, nicht einfach irgendwann fort ist und man ihr hinterhertrauert. Es gibt überall so viele Details zu entdecken, sei es die vakanten und variierenden Formen der Baumrinde, der Duft von Veilchen, der wahnsinnige Flug von Schwalben auf der Jagd nach Futter, die Bewegungen des kristallin wirkenden und glänzenden Wassers. Man muss aber auch etwas in Stimmung sein, um sich darauf einzulassen, denke ich. Sich sensibilisieren. Die Sinne öffnen.
Es ist eine Frage von Zeit und Muße, beides Dinge, die viele heutzutage nicht mehr haben, die diametral den Kennzeichen einer Leistungsgesellschaft, oder unserer Gesellschaft im eigentlichen, gegenüberstehen. Sich bewusst Zeit nehmen zu können für Dinge, die man gern tut, verstärkt die Erfahrung, die man aus diesen Tätigkeiten ziehen kann.

Beschäftigung ist vielleicht auch das charakteristische Wort, das zum "Glück" des einzelnen leitet. Was man mit seinem Kopf, seinem Geist anstellt, und wie man es anstellt, mag womöglich der Schlüssel zu diesem mystischen Wort sein.

Nicht nur das, was man mit Kopf und Geist und Methode anstellt, sondern gerade auch, dass es nicht nur bei den kreativen Gedanken bleibt, sondern dass man sie auch aktiv anwendet (sei es durch Umgestaltung oder Einbringen in andere Zusammenhänge im Gespräch; sei es durch eine körperliche Tätigkeit), finde ich. Und sicherlich ist das körperliche Tun sogar ebenfalls wichtig für die seelische (Glück-)Balance, weil all unsere Gedanken ja irgendwie im Körper gespeichert werden. In der Sinneswahrnehmung fließt das Körperliche mit dem Geistigen zusammen, beispielsweise wenn man sich darauf konzentriert: "Die Arme auszustrecken und mit den Händen über die Halme und Blüten zu streichen". Ein Problem der modernen Lebensstile liegt sicher auch darin, dass Körper und Geist zu sehr getrennt gesehen werden, bestenfalls einseitig eines als Ursache des anderen. Dagegen liegt Glück für mich gerade in dem Zusammenspiel aus beidem. Toller Beitrag, Beta, der hat mir echt geholfen, weil er mich an vieles erinnert, das auch mir wichtig erscheint im Streben nach Glück!


Killswitch Freak schrieb:
wenn ich Leute um mich herum habe die mich glücklich machen und wenn ich ab und zu Erfolgserlebnisse habe von denen ich weiß, dass ich diese nur habe, weil ich selbst etwas getan habe. Das müssen nicht einmal große Erfolge sein es genügt einfach die Tatsache dass ich etwas geleistet habe. Man muss sich eben mal in den Arsch beißen und sich wieder aufrappeln. Es gibt immer einen Ausweg und der besteht nicht darin zu resignieren.

Ja, und die Leute, die mich am ehesten glücklich machen, sind die, die mir Gründe dafür liefern, oder mich einfach mitziehen, mich unbewusst mit gutem Beispiel faszinieren oder mich ganz gezielt in schwachen Momenten aufzupäppeln wissen (das braucht man beides zum Glück).




Tanto schrieb:
Nichts macht dauerhaft glücklich!

Man braucht man immer ein Ziel, egal ob sinnvoll oder nicht.



kontraproduktiv sind meiner Meinung nach:

- Drogen
- Geld
- zu viel nachdenken

Ja, das sind alles Dinge, die vom Ziel, oder der Zielsuche, ablenken können; wobei, solange das Ziel einem noch unklar ist, es auch glücklich machen kann, sich einfach auf den Moment zu konzentrieren, nichts weiter zu tun als einfach zu sein und dabei dem nachzufühlen, wo es einen gerade hintreibt oder zieht, und diesen Drang auszukosten. Eine gewisse Zeit lang einfach mal nur in den eigenen Sinnen zu leben ist schon okay, finde ich; gerade auch, um einer Reizüberflutung zu entgehen. Man sollte sich halt nur nicht soweit gehen oder treiben lassen, dass das Nachgeben zum Aufgeben wird. Das ist natürlich ein Balanceakt.


Tanto schrieb:
Zu Drogen und Glück: Drogen machen nicht wirklich glücklich, sie können zweifelsfrei Türen öffnen und Erkenntnisse über die eigene Person liefern, aber mehr nicht. Viele denken, dass wenn sie sich nach einer harten Woche am Wochenende wegballern, alles im Lot ist. Dem ist aber nicht so. Die machen sich alle was vor.

Ja, die Gefahren sind vielfältig; dass Drogengebrauch die Sinne auch eher verstopfen als öffnen kann; die eigenen Sinne stärker verzerren als man die Verzerrung noch entlarven oder wieder im eigenen Sinne zurückformen kann; einen zu sehr von sich selbst enfernen mit diversen Verlockungen; und natürlich auch irreversible Schäden mit sich bringen.

"Soviel wie gerade nötig, so wenig wie gerade möglich."

Das ist überhaupt die wahre Kunst, um zum Glück (zurück) zu finden.




Clovenhoof schrieb:
Es macht mich glücklich, wenn ich mich mit jemandem verstehe, oder, wenn ich jemand so verstehe wie er sich selbst versteht. Dann kann man nämlich zeigen, dass man den anderen mag - indem man ihm gibt was er sich wünscht ohne dass er fragen muss. Sobald man jemand anderem so etwas geben kann, macht man ihn frei - er muss sich nicht mehr damit beschäftigen was er selber will und kann sich voll und ganz darauf konzentrieren wie er dich glücklich macht...

Weise Worte!


Clovenhoof schrieb:
Ich glaube, dass wahres Glück nur durch seine Mitmenschen entsteht. Wie soll man glücklich werden mit all den Anstrengungen die man Tag für Tag leistet wenn es niemand bemerkt? Wie soll man glücklich werden wenn man Dinge tut, die man nicht für sich selber tut - wenn man es nicht bewusst gewollt für jemand anders tut?

Indem man es bewusst für sich selber tut. Das ist nur noch schwieriger! Bei mir selber kann ich mich prima auf das Positive an dem, was ich (für mich) tue konzentrieren, aber sobald ich das auch bei dem Negativen tue, ist das Glück dahin, weil ich das Negative unmittelbar bei mir selbst verstärkt spüre. Wenn ich das Negative aber ausblende, um dem Problem zu entgehen, dann ist es unterschwellig für mich immer noch da - unmittelbar.

Wenn ich mich auf das Positive an dem, was ich für andere tue, konzentriere, dann spüre ich das mittelbar, weil sie es mir zurückspiegeln. Wenn ich das für sie Negative daran ausblende, bekomme ich es entweder erst gar nicht zurückgespiegelt, weil sie selbst es in dem Moment ausblenden; und selbst, wenn ich es doch bemerke, dann spüre ich es nur mittelbar, und es betrifft mich nicht ganz so sehr.

Deshalb ist es einfacher, das Glück bei anderen zu finden.


Clovenhoof schrieb:
man wird depressiv wenn man den Glauben verliert etwas zum Positiven hin verändern zu können... insofern, ja, man hat auch einen Einfluss darauf ob man glücklich wird - man muss seiner Einschätzung vertrauen, die Gefühle sagen einem schon wo's langgeht und ob etwas gut ist oder schlecht.

Dazu muss man diese Gefühle erst mal zulassen und ihnen mutig fühlend bis auf die Ursachen nachspüren; und das ist es wohl, was Depressive oft verlernt haben, die sich statt dessen in eine Art stumpfen aber lähmenden Gefühlsnebel zurückziehen.


Clovenhoof schrieb:
Am Ende zählt nur dass man glücklich ist, und nicht, dass dabei eine charakteristische Serotoninkonzentration im Hirn erreicht wird.

Stimmt.




Walter Vogt schrieb:
geht es noch jemandem so wie mir, dass man manchmal ein oder zwei tage braucht, wo man nichts tut außer sich über sein leben gedanken zu machen? ich erkenne dann meistens, dass ich mich in der zeit davor von meinen gefühlen in eine falsche richtung hab leiten lassen und ziele verfolgt hatte, deren verfolgung mich nicht glücklich gemacht hätte. dass einem die gefühle den weg weisen, ist also auch eine subjektive einschätzung ;)

Das Phänomen, mir Zeit nur für mich und das Nachdenken über das Leben nehmen zu müssen, kenne ich. Aber sind es wirklich die Gefühle, die einen in die falsche Richtung leiten, oder ist es vielleicht ein falsches Deuten der Gefühle?


Walter Vogt schrieb:
Hmm. Ist ein ziel zu verfolgen nicht im wesentlichen das selbe wie einem Sinn hinterherzulaufen? Dass man sich also ein Ziel definiert, um seinem Leben einen (Ersatz-)Sinn zu geben?

Ja, und indem man aus der Sinnsuche eine Zielfindung macht, gewinnt man dann auch den Antrieb zur Bewegung. Bewegung ist nicht immer besser als Stillstand, aber wenn man an den Standpunkt gelangt, wo einem alles andere besser erscheint als die eigene Situation, ist genau diese Zielfindung als Antrieb nötig, weil man sonst in Depressionen verharrt. Oder?


Walter Vogt schrieb:
Habe einen kumpel, der eher pessimistisch und depressiv drauf ist. er meinte zu mir, es wäre völlig absurd, zu versuchen sich an den kleinen dingen im leben zu erfreuen, wenn man wie er nur die dinge wahrnimmt, die einen unglücklich machen. er will natürlich auch lieber glücklich sein, ist aber der meinung, sein gehirn wäre so programmiert (egal ob jetzt gene, erziehung, erfahrungen oder was auch immer), dass er die meiste zeit unglücklich ist.

Wenn das Ziel gesetzt ist, ist der Antrieb zum Ziel zu kommen, wird die Bewegung und die Richtung wichtiger als die Position, wird das Negative zum Durchgangsstadium, auf das sich zu konzentrieren sinnlos wird, weil man dort eh nicht verharrt. Selbst wenn das Ziel nie ganz erreicht wird, zieht einen das Näherkommen ein Stück weit aus dem Sumpf der Negativität. Mit Zielen ist selbst ein Scheitern erträglicher, denn wenn man die Richtung wechselt, nicht weil eh alles egal ist, sondern weil man ein neues Ziel gewählt hat, dann wird auch das Negative am Scheitern zum vernachlässigbaren Durchgangsstadium, das nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum neuen Ziel darstellt.

Ich weiß nicht, ob du den Film "Vanishing Point" (heißt auf Deutsch "Fluchtpunkt San Francisco" oder auch "Grenzpunkt Null") kennst; in meiner Interpretation dreht der sich genau darum. Ist ein Roadmovie, in dem die Hauptperson von außen betrachtet gar nichts besonders sinnvolles macht, aber gerade in dem Zielgerichteten seines Tuns eine Erfüllung findet, die subjektiv wichtiger ist, als das, wo er dadurch objektiv endet. Er erfährt dadurch auf seiner Reise ein Glück, dass ihm sonst entgangen wäre. Das ist kein Film, der einem diese Moral mit dem Holzhammer eintrichtert, und vielleicht würde wer anders ihn anders interpretieren, doch genau das macht ihn meines Erachtens so gut.

Manchmal liegt Glück auch im Zufall, und wenn es nur der Zufall ist, der einen so einen Film sehen lässt. Aber man muss sich dann auch darauf einlassen, das auch als Glück ansehen, sonst bringt das alles nichts. ;-)
Liebe ist Leben.
Traumländer



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  Geschrieben: 28.10.10 05:18

Tanto schrieb:
Bin momentan mal wieder auf der Suche nach irgendeinem Sinn. Besonders schwer ist es momentan unter Menschen zu gehen, da sie mich größtenteils anwidern mit ihrem konsumgeprägten Lebenswandel.

Falls du aus dem Ekel rauskommen willst, lad doch mal einzeln wen auf einen Waldspaziergang ein. Meiner Erfahrung nach ist es, wenn man eigentlich keinen Bock auf soziales Getue hat, immer noch erträglicher, mit Leuten einzeln abzuhängen als in einer Gruppe oder gar Masse, und auch angenehmer auf neutralem Gelände und in der Natur als irgendwo, wo alles durchorganisiert oder durchkommerzialisiert ist. Das ist auch besser, als immer nur mit sich allein zu sein, obwohl Alleinsein natürlich auch seine Vorzüge hat. Aber was eigentlich ankotzt, das ist doch eher dieses zwanghafte, laufradmäßige, das teils die wahre Begegnung verunmöglicht. Wenn man sich und die Mitmenschen da erst mal rausnimmt, kann man meist auch ganz gute Gespräche führen. Oder halt einfach die Natur bewundern, wenn man sich grad nichts zu sagen hat. Gesprächspausen sind dann weniger unangenehm, man fühlt sich nicht so beobachtet, hat seine Ruhe von dem ganzen städtischen Werbetrubel. Menschen sind an sich gar nicht so schlimm, meist ist es eher die Umgebung oder die Routine, die sie kaputt macht. Außerdem regt die ruhige Bewegung beim Spazierengehen auch den Geist an. Mit einem guten Kumpel ein paar Stunden durch die Pampa latschen, und ich fühle mich wie neugeboren. Das ist mit das beste Mittel dagegen, depressiv drauf zu kommen.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.11.10 12:05

Zitat:
Aber sind es diese Menschen wert?

Genau DAS ist die Frage die sich jeder einzelne für sich zu stellen hat(mMn).
Zitat:
Viele Leute erwarten viel von mir und wissen nicht, wie es mir psychisch geht.

Auch in diesen Satz kann ich mich sehr gut hinneinversetzen.Vorallem jetzt da die Weihnachtsszeit langsam beginnt.Alle Menschen setzen ihr falsches Grinsen auf....Ich kann das alles langsam nicht mehr ab....
Ich bin wie ich bin.Die einen kennen mich, die anderen können mich.
Traumländer



dabei seit 2008
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  Geschrieben: 18.11.10 12:34

Tanto schrieb:
Viele Leute erwarten viel von mir und wissen nicht, wie es mir psychisch geht. Sollte man an dieser Stelle die Notbremse ziehen?

Sicher! Aber ganz raus aus den Zwängen kommt man nicht, denn wie Du schon schreibst ist das ja ein ganzes System von Zwängen, das bei vielen tief ins Hirn eingebrannt ist. Es hilft nichts bzw. ist völlig unmöglich, da nur das eigene Hirn reinigen und sich damit nahezu komplett aus dem sozialen System ausklinken zu wollen, welches in weiten Teilen nun mal von dem Zwangsdenken durchdrungen ist. Wir sind nunmal soziale Wesen und können uns nur im Austausch mit anderen wirklich entfalten. Ich finde es unheimlich wichtig, sich Leute zu suchen, bei denen es noch möglich ist, ihnen zu zeigen, wie es einem psychisch geht - ohne von ihnen gleich wieder auf Zwänge rückverwiesen zu werden. Gemeinsam kann man sich dann zum Positiven beeinflussen, dem Gesamtsystem erst mal im sozialen Nahbereich Freiräume abtrotzen und Alternativen gegenüberstellen. Also, erstmal die Fühler im Freundeskreis ausstrecken, und wenn man da dann gute Ideen hat, sich weitervernetzen. Vielleicht entsteht so dann irgendwann ein gesamtgesellschaftlicher Kulturwandel. Wir müssen lernen, Utopien zu entwickeln. Oscar Wilde schrieb mal: "A map of the world that does not include Utopia is not worth even glancing at, for it leaves out the one country at which Humanity is always landing.A map of the world that does not include Utopia is not worth even glancing at, for it leaves out the one country at which Humanity is always landing." Das sind weise Worte.

Liebe ist Leben.
Traumländer



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  Geschrieben: 18.11.10 12:38

Patze schrieb:

Zitat:
Viele Leute erwarten viel von mir und wissen nicht, wie es mir psychisch geht.

Auch in diesen Satz kann ich mich sehr gut hinneinversetzen.Vorallem jetzt da die Weihnachtsszeit langsam beginnt.Alle Menschen setzen ihr falsches Grinsen auf....Ich kann das alles langsam nicht mehr ab....

Wir haben in der Familie beschlossen, uns nichts mehr zu schenken außer unsere Anwesenheit und Aufmerksamkeit an den Feiertagen. Das wird also schön entspannt werden. Und statt Geschenke einzukaufen treffe ich mich in der Adventszeit mit Freunden, und wir werden wieder wie in Kindertagen etwas zusammen backen oder basteln. Das sind so kleine Rituale, an denen man die Gemeinsamkeit pflegen kann, ohne sich Stress zu machen. :-)
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.12.10 22:15
Bis heute Abend dachte ich wieder, dass alles im Grunde ganz gut laufen würde, aber dann gab es wieder einen Rückschlag bei einer Geburtstagsfeier eines Familienangehörigen (, der zu viel getrunken hat und Dinge getan / gesagt hat, die mich sehr verletzt haben) , der mich augenblicklich zum gehen "gezwungen" hat. Dann hab ich mich also auf den 20 minütigen nach-Hause-Weg begeben.
Die ersten 10 Minuten hab ich mich wechselweise heulend und zusammenbrechend fortbewegt. Dann war wieder der Punkt erreicht, an dem ich wusste, dass sowieso alles sinnlos und scheiße ist. Der Punkt, an dem ich weder weinen noch lachen kann, an dem man sich einfach nur wünscht, dass einen alle in Ruhe lassen und leise sind.
Denn es ist eben genau gar nichts in Ordnung. Beruflich, persönlich und wie auch immer läuft es absolut unterirdisch, aber warum sollte es auch? Damit die Menschen um mich rum mich respektieren? Damit es mir besser geht? Ich hab diesen ganzen Mist nunmal in meinem Kopf und ich krieg ihn nie wieder raus. Ich hab die Hölle gesehen und sie hat sich eingebrannt. Das Leben ist die Hölle.
Morgen ist ein besserer Tag...

live to win til you die
til the light dies in your eyes
live to win, take it all
just keep fighting til you fall

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