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AutorBeitrag
Traumländer



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  Geschrieben: 17.06.19 22:29
Verschwörungstheorien findet man genauso gut in den Tagesthemen. Die angebliche Wahlmanipulation der Russen in die US Wahl und die Unterstützung von Trump. Die These erwies sich als haltlos.
Eine klassische Verschwörungstheorie.

Glauben die Tagesthemen jetzt etwa auch an Reptiloiden? Immerhin verbreiten Sie Verschwörungstheorien.
 
Moderator



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  Geschrieben: 17.06.19 22:52
Ich glaube kaum, dass Verschwörungstheoretiker ans Aufbegehren denken - weshalb mich Glumandas Frage diesbezüglich auch etwas gewundert hat. So wie es mir bisher immer schien, sind solche schwer greifbaren Hintermänner und geheimen Zirkel praktischerweise zu geheim, zu weit oben und zu mächtig, sodass man ja quasi ohnehin keine Chance hat, ihnen das Handwerk zu legen - ganz im Gegensatz zu den Kapitalisten, deren Macht und Besitz man ganz konkret durch Generalstreiks o.ä. real gefährden könnte.
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.06.19 00:25
Dennoch sollte man bedenken, wie lang beispielsweise die Totalüberwachung der NSA im Geheimen stattfinden konnte, bevor es ans Licht kam. Dass sämtliche Machenschaften der Regierung bzw. seiner Nachrichtendienste stets für jedermann nachvollziehbar sind, ist wohl genauso falsch, wie die Annahme, dass wirklich jede Entscheidung im Geheimen stattfindet. Es ist wohl eher ein Mittelweg der zutrifft, vieles ist offen einsehbar, aber eben nicht alles. Und gerade das was man nicht einsehen kann, ist nunmal hervorragendes Terrain für die seltsamsten Spekulationen.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
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  Geschrieben: 18.06.19 00:27
generalstreik gegen coca cola, mc donalds, amazon, samsung und co...?
i don't think so...
kopf aus, herz auf...
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.06.19 08:35
Ich schließe mich weitestgehend RosaRot und Neopunk an.

Was die Mechanismen der „Konterrevolution” angeht, da gibt es natürlich Interessengruppen, die dafür sorgen, dass z.B. bestimmte Sachen nicht dauerhaft in den Medien zu finden sind.
Nur sind diese nicht so klar organisiert, wie das Fanboys und girls von solchen „Verschwörungstheorien” gerne hätten.
Da gibt es nicht diesen einen Club, der sich hinsetzt und sagt: Wir beeinflussen das komplette Weltgeschehen um die Weltbevölkerung zu täuschen etc.

Lediglich Leute, die sehr viel Geld verdienen und die natürlich daran interessiert sind, dass das möglichst so bleibt. Denn Geld ermöglicht Einflussnahme und das bedeutet Machtausübung. In Ländern mit totalitären Strukturen geht es dabei hemdsärmelig und robust zur Sache (Russland/China/Nordkorea, etc.). Eine unabhängige Presse gibt es nicht und Investigativjournalismus ist eine lebensgefährliche Angelegenheit. In Ländern der „westlichen Wertegemeinschaft”, also der gläubigen Fanatiker der neoliberalen Wachstumsreligion geht es auf den ersten Blick subtiler zur Sache. Da setzen sich VertreterInnen der Gewinnerseite zusammen und diskutieren, wie es zu bewerkstelligen ist, dass es weiterhin gut läuft für sie. Die Bilderbergtreffen sind ein super Beispiel. Ich sehe da keine Verschwörung, sondern „nur“ eine Interessenvertretung von Arschlöchern. Diese handeln im Sinne der Wirtschaft und entwickeln Strategien, wie diese unbehelligt von demokratischen Prozessen weiter wachsen kann. Die Presse ist größtenteils im Besitz wirtschaftsfreundlicher Menschen. Journalisten und Journalistinnen haben da keinen großen Spielraum, schöne Ausnahme ist z.B. correctiv. Deren Aufdeckung des CumEx-„Skandals” hatte nicht etwa zur Folge, dass die Verantwortlichen verknackt wurden, die sich bereichert haben. Nein, es wird gegen correctiv ermittelt, wegen Geheimnisverrats. Es gibt keine Weltverschwörung von Geheimbünden, nur einen Krieg Arm gegen Reich, Punkt. Dass die Leute, die am Fortbestand der Ungleichheit interessiert sind, dieses nicht für alle verständlich und am liebsten hinter verschlossenen Türen organisieren liegt in der Natur der Sache. Das ist alles nicht so furchtbar kompliziert und wenn sich Systemkritik in kruden Theorien über Chemtrails und Geheimbünde äußert, verliert es sich im klein-klein und bleibt wirkungslos. Natürlich ist der Begriff der Verschwörungstheorie auch eine gern benutzte Vokabel um Leute zu diskreditieren und damit aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen. Ich habe neulich das Buch hier gelesen und es hat mich sehr fasziniert. Mausfeld wird auch gern als Verschwörungstheoretiker diffamiert, wie unter Anderem hier in diesem recht feinen Interview zu lesen ist: draufdrücken hier…. Im Prinzip traue ich Menschen fast alle denkbaren Schweinereien zu. Selbst die Entwicklung von bisher nicht da gewesenen Waffensystemen. Atomwaffen waren auch mal undenkbar, ebenso wie die Entwicklung von chemischen und biologischen Kampfstoffen, die stets im verborgenen stattfand. Die Existenz von EINEM Club von Menschen, die den konkreten Plan der Unterdrückung der restlichen Menschheit in der Schublade haben bezweifle ich persönlich. Viel mehr denke ich, dass mehr oder weniger gut vernetzte Interessengruppen aus Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten um ihren Status zu erhalten und daher versuchen die Regeln in ihrem Sinne zu gestalten.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.06.19 10:09
Der Bollo schrieb:
eine Interessenvertretung von Arschlöchern.


Das bringt deinen wirklich klasse Beitrag auf den Punkt lol ... danke auch für die interessanten Links!
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Moderator



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  Geschrieben: 18.06.19 12:08
Nuke is back schrieb:
Dennoch sollte man bedenken, wie lang beispielsweise die Totalüberwachung der NSA im Geheimen stattfinden konnte, bevor es ans Licht kam. Dass sämtliche Machenschaften der Regierung bzw. seiner Nachrichtendienste stets für jedermann nachvollziehbar sind, ist wohl genauso falsch, wie die Annahme, dass wirklich jede Entscheidung im Geheimen stattfindet. Es ist wohl eher ein Mittelweg der zutrifft, vieles ist offen einsehbar, aber eben nicht alles. Und gerade das was man nicht einsehen kann, ist nunmal hervorragendes Terrain für die seltsamsten Spekulationen.


Es behauptet doch niemand, dass immer alle Machenschaften bekannt sind. Natürlich haben Staaten und mächtige Konzerne ein Interesse daran, dass nicht alles öffentlich wird, wie z.B. dass Coca Cola Gewerkschafter hat ermorden lassen. Dennoch sind die Hauptverursacher des menschengemachten Klimawandels, Unternehmen, die mit Wasser und (anderen) Lebensmitteln spekulieren, während Menschen dadurch verdursten und verhungern oder durch verseuchtes Wasser und vergiftete Böden krank werden, usw. bekannt. Man muss nicht alles en detail kennen und wissen, um nachvollziehen zu können, wer die Profiteure der Ausbeutung von Mensch und Planet sind.

Wir als arbeitende Bevölkerung haben in erster Linie eine Waffe, und das ist unsere Arbeitskraft. Diese Unternehmen sind auf unsere Arbeit angewiesen, ohne uns sind sie nichts. Und genau darin liegt unsere Stärke. Vermutlich hast Du, phoenixdrache, mich falsch verstanden. Ich meinte keinen Boykott, sondern einen Streik. Streiks, und insb. Generalstreiks sind eine sehr mächtige Waffe. Ohne Streik würden wir z.B. immer noch 12 Stunden täglich arbeiten..
Was glaubst Du denn, warum Konzerne so viel Angst vor Gewerkschaften haben (wenn sie sich nicht kaufen lassen, wie hier in Schland) und konstant Propaganda gegen Gewerkscahften betreiben? Wenn eine gesamte Gesellschaft, oder zumindest ein paar Schlüsselberufe, für einen gewissen Zeitraum streiken, kommt so ziemlich alles ins Stocken. Unternehmen erleiden Verluste in Millionenhöhe - und sehen sehr deutlich, dass ohne Arbeit nichts geht.

@Bollo: Toller Beitrag, wie immer!
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 18.06.19 15:32
Ja ist denn jetzt der konsum schuld oder vielleicht doch die arbeiterschaft die in wiederholungszwang und leistungsdruck zu krankheit und verderben führt?

Oder ist vielleicht jetzt sogar die jugend schon der schuldige warum die welt so ungetecht ist ^^
Die in wohlstand badend - solidarität mit der natur sucht aber nicht mit der älter werdenden generation? Ich hab 1n Hitzschlag
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.06.19 16:03
Mit der Suche nach Schuldigen kommen wir, glaube ich, nicht weiter. Wir sollten lieber mal drüber nachdenken, wo wir alle zusammen hinwollen. Einfach mal neue Visionen finden, abseits von Wachstums - und Renditeversprechungen für die einen und in immer kürzeren Abständen zu ersetzenden, verdummenden Elektronikschrott für die anderen. Es deprimiert mich total, dass diese Erbärmlichkeiten unseren Alltag beherrschen. Es gibt da so viel mehr, das unsere Aufmerksamkeit verdient hätte ...
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  Geschrieben: 18.06.19 18:09
Naja, wir machen das Spiel halt mit. Freitags wird bei Fridays for Future gegen den Klimawandel angeredet, am Montag ein neues Schmarrnphone gekauft und mit dem Auto will man ja auch fahren. Gilt natürlich nicht für alle, aber für allzu viele, für die immer nur "die anderen" oder "die da oben" schuldig sind.

Es gibt kein richtiges Leben im falschen, wie Adorno sagt. Wir müssen aufhören, uns in die eigene Tasche zu lügen, und anfangen, Solidarität zu leben, dann haben Veränderungen eine Chance.

Das wird global gesehen aber erst passieren, wenn schon alles komplett im A.... ist. So sind wir Menschen halt.
~-= Ich will einfach nur hier sitzen =-~
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  Geschrieben: 19.06.19 08:36
seh das genauso wie lichtmann...vor allem den letzten satz möchte ich unterstreichen...
lichtmann schrieb:
Das wird global gesehen aber erst passieren, wenn schon alles komplett im A.... ist. So sind wir Menschen halt.

es muss immer erst alles gegen die wand fahren, bevor wir in größerem maße solidarisch werden...is so...
kopf aus, herz auf...
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  Geschrieben: 19.06.19 09:13
phoenixdrache schrieb:
es muss immer erst alles gegen die wand fahren, bevor wir in größerem maße solidarisch werden...is so...


Das mag oft so sein (manchmal auch nicht) ... aber was schließt du daraus? Keine Solidarität, bis es geknallt hat?
Aufgeben, weil`s eh nix bringt?

Ich für mich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ein Wunder geschieht und es diesmal anders läuft. Alleine schon aus der Befürchtung heraus, dass der nächste Knall ein endgültiger sein könnte.

Ich gestehe allerdings, dass bislang noch wenig auf ein gutes Ende hindeutet.
"Die Realität holt einen auch ein, wenn man sie ignoriert!"
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.06.19 09:57
Lichtmann schrieb:
Das wird global gesehen aber erst passieren, wenn schon alles komplett im A.... ist. So sind wir Menschen halt.

…ist eine Befürchtung, die ich auch oft habe.
Allerdings auch eine Ausrede der Satten, die Resignation der Vereinzelten, eine Kapitulation von langjährigen Aktivisten…
Bei uns im „Westen” zumindest ist es (Achtung Meinung) zuallererst einmal: Eine Entscheidung für oder gegen die Utopie einer besseren Welt.

 
Traumländer



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  Geschrieben: 19.06.19 10:03
phoenixdrache schrieb:
es muss immer erst alles gegen die wand fahren, bevor wir in größerem maße solidarisch werden...is so...


Ein Phoenix steigt nunmal aus der Asche empor ^^
stole ya secret sauce and i'm still on the scene;
turn your whole company into a fuckin meme
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  Geschrieben: 19.06.19 10:23
nein, ich kann eh nicht anders leben, als es meinen idealen, werten und moralvorstellungen entspricht...ich kaufe nichts bei amazon (generell keine online-käufe), gehe in keine supermärkte, kaufe nur bei bauern, esse kein systemgastrozeugs und wenig fleisch, baue selbst an, arbeite in einem pädagogischen/sozialen beruf, besitze kein auto und fahr alles mit öffis bzw. zug...

ich mach sicher nicht alles richtig (hin und wieder mal flugreisen z.b.), aber ich versuche solidarisch und sozial zu sein und auch auf unseren planeten achtzugeben...vor allem die vorbildfunktion is es, die in meinem umfeld oft was bewirken konnte...wo die leute sehen: "öha, eigentlich is es ja gar net so schwer, sein leben anders auszurichten..." das theoretisieren im elfenbeinturm mach ich zwar auch ganz gern, aber ohne praxis is es ein muster ohne wert...

der mensch is halt auch inhärent gierig und wird sich deshalb sein eigenes grab schaufeln...die erde wirds wenig jucken; die is in ein paar hunderttausend jahren wieder regeneriert...

love, peace & unity
phoenixdrache
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