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AutorBeitrag
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.10.19 23:01
Abend,

Möchte mich auch gerne Mal ausheulen. Habe irgendwie niemanden um zu reden.
Auch wenn ich garnicht das Recht dazu hab mich zu beschweren, weil ich eigentlich alles hab im Leben was man braucht. Ein warmes Bett,Essen,Familie,Freunde und ein festen Ausbildungsplatz. Trotzdem geht's mir irgendwie richtig beschissen.

Leide seid ca. 2 Jahren an Derealisation. Ich vermute ausgelöst durch Drogen ,weil das mein damals noch zu junges Hirn nicht weg gesteckt hat. Hatte außerdem schon in der Kindheit mit Angststörungen zu kämpfen. Ich denke meine Psyche ist auch dementsprechend erblich anfällig.

Das Problem ist das in den letzen Monaten alles schlimmer geworden ist.
Kann die Realität garnicht mehr richtig wahrnehmen und fühle mich wie ein Fremdkörper. Gespräche kann ich garnicht mehr richtig folgen und bin verwirrt. Alles einfach wie im Traum.
Auf der Ausbildungsstelle komme ich auch garnicht mehr zurecht. Alles ist so fremd und komisch.
Die Angststörung ist auch stärker als zuvor. Ich kann mit 18 Jahren nicht Mal zu Hause alleine sein weil ich so große Angst vorm allein sein hab. Klaue dann immer Tabletten von meiner Mutter sonst komme ich nicht klar.

Jetzt kommen auch noch richtig depressive Symptome dazu. Fühle mich komplett scheiße und down. Der Antrieb was zu unternehmen ist komplett weg. Kein Sport mehr, kein Bock auf arbeiten und auch selbst kein Bock mehr zu zocken mit meinen Kumpels. Die einzigen Momente wo es mir gut ist wenn ich mir Abends Opioide gebe.

Das ganze fällt natürlich auch meinem Freunden und Eltern auf. Die Fragen mich natürlich immer was mit mir los ist aber ich kann nicht ehrlich antworten und blocke jedes Mal ab. Ich will nicht als Versager gelten der Drogen nimmt und dessen Psyche spinnt. Ich kann nicht zum Arzt und ich kann auch nicht mit meinen Eltern reden. Gefühlt frisst mich das alles von innen auf. Den ganze Tag diesen Gedanken-Teufelskreis.

Sorry Leute das es so verwirrt und ungenau geschrieben ist aber meine Gedanken sind woanders und drauf bin ich gerade auch.
Habe aber irgendwie auch das Gefühl das ich mich nicht beschweren darf. Manche Menschen haben nicht Mal was zu fressen oder nen Dach überm Kopf.
Gruß

 
Traumländer



dabei seit 2019
250 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.10.19 08:10
Morgen Chupa,

erst einmal: Respekt, dass du dich dazu überwunden hast, dein Anliegen hier zu verfassen. Es gibt viele Menschen, in ähnlichen Situationen wie deiner, die nicht einmal den Schritt wagen im Internet nach Hilfe zu fragen und sich komplett isolieren.

Zwar habe ich keine persönlichen Erfahrungen mit dem was du beschreibst, jedoch habe ich oft, unter anderem hier, darüber gelesen. Vielleicht hast du es ja auch selbst bereits gemerkt, du bist damit nicht allein! Das was du erlebst fühlt sich für dich wahrscheinlich absolut bizarr an und es fällt dir schwer das einzuordnen aber die von dir beschriebenen Symptome werden jedem Arzt oder Psychiater etwas sagen. Eins kann ich dir versichern: Es gibt eine riesige Dissonanz zwischen dem, was man denkt wie man auf andere wirkt, wenn man von psychischen Problemen erzählt und dem, wie man wirklich auf andere wirkt.
Ich kann aus persönlicher Erfahrung bestätigen, wie hart es ist, eigenen psychischen Ballast zuzugeben, aus deinen benannten Gründen. Ich kann dir aber aus persönlicher Erfahrung auch bestätigen, dass das der erste Schritt Richtung Besserung ist und sich in jedem Fall nicht so schlimm anfühlen wird, wie du denkst. Stell dir vor, deine Eltern oder einer deine Freunde würde davon berichten, dass es ihm psychisch nicht gut geht und dass er Hilfe braucht. Wie würdest du reagieren? Natürlich mit Verständnis, sowas kann jedem passieren. Und jetzt bist nunmal du die Person, die Hilfe benötigt. Was meinst du wie viele Menschen im Laufe ihres Lebens irgendwann an einen Punkt kommen, an dem sie denken, alleine nicht mehr weiter zu kommen. Du hast mit deiner Nachricht hier den ersten Schritt gesetzt, um zu denen zu gehören, die auch was dagegen unternehmen.

Ich kann dir zwar bezogen auf deine Symptome keinen Rat geben aber ich möchte dir nur versichern, wie wichtig es ist, über seinen Schatten zu springen und festzustellen, dass nichts Schlimmes darin ist, zuzugeben Hilfe zu brauchen. Wirklich! Zusätzlich verstehe ich, woher dein Vergleich mit Menschen kommt, denen es noch schlechter geht als dir aber so funktioniert die Psyche nicht. Im schlimmsten Fall machst du es dir damit nur noch schwerer, weil du deinen Zustand nicht annehmen kannst. Du bist du und das ist alles was für dich in deiner Situation von Relevanz ist! Man kann nicht jedes Leiden auf der Welt wegrelativieren, vorallem keine ernsten wie deins.

Und bezogen auf die Drogen: Klar ist das unangenehm zuzugeben aber JEDER ehrliche Mensch wird Verständnis dafür haben! Nur gibt es einfach deutlich effektivere Wege aus dem Ganzen, als Opioide, wenn du dir helfen lässt.


Ich wünsch dir alles Gute und bin überzeugt davon, dass du bald einen Ausweg findest.


 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 29.10.19 08:21
zuletzt geändert: 29.10.19 08:43 durch jenjey (insgesamt 3 mal geändert)
Hey Chupa,

Meinst du mit Derealisation dieses Derealisations / Depersonalisations Erleben?
Ich selbst leide seit meiner Jugend Phasenweise drunter, bei mir beschränkt es sich aber eher auf einige Minuten bis maximal mehrere Stunden ( mehrmals am Tag) Wenn ich es richtig verstanden hab ist es bei dir eher eine Art Dauerzustand geworden?

Hört sich für mich eher danach an, als wenn es was "ernsteres" ist . Ich würde dir raten, dich dringend stationär psychiatrisch Behandeln zu lassen und vollkommen ehrlich zu sein. Denn sonst wird dir wohl kaum geholfen werden können... Auch wenn es für dich bestimmt mit einigen Ängsten verbunden ist, für mich hört es sich so an, dass du sehr unter der Situation leidest... Und hier im Forum, können wir dir auch nur Ratschläge geben und Mut zusprechen, aber um wirklich was zu verändern bzw. dein Leiden zu mildern und zu lernen, mit deinen Problemen umzugehen, braucht es definitiv fachliche Hilfe.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft dafür den Schritt zu gehen, und hoffe, dass du Dinge findest, die dir dabei helfen mit deinem Zustand umzugehen bzw. das es sich bald bessert!
Außerdem würde ich dir dringend raten erstmal die Finger von sämtlichen Drogen zu lassen die psychedelisch / dissoziativ wirken (falls das überhaupt dein Gebiet ist)
Und auch Opioide sind definitiv keine gute Dauerlösung.

Alles Gute für dich, geb nicht auf!
Beste Grüße
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.10.19 20:13
Moin,

Ja meine diese Derealisations / Depersonalisations Erlebnisse.
Bei mir kommt das halt immer sobald ich mich nicht gerade mit anderen Dingen ablenke.
Alles ist unreal und komplett verschwommen. Mir fällts schwer Gespräche zu folgen und logische Zusammenhänge zu verstehen. Irgendwie so als wäre man dauerhaft komplett bekifft.

Mit Cannabis habe ich vor 3 Monaten komplett aufgehört, aber konnte zum Beispiel früher nicht nach 4 Stunden wahrnehmen ob ich jetzt noch breit bin oder ob es die Derealisation ist.
So wars zum Beispiel auch bei Ketamin. Wusste nicht ob ich jetzt drauf bin oder die Dissoziativen Symptome von meiner Psyche komme.

Habe auf jeden Fall vor 3 Monaten komplett mit allen bis auf Opioide und angstlösende Medikamenten/Drogen aufgehört in der Hoffnung daß es besser wird. Aber seitdem gehts mir irgendwie jeden Tag schlechter. Will eigentlich nur im Bett liegen.

Meine Ausbildungsstelle hasse ich, aber habe trotzdem riesen Angst die zu verlieren. Kriege nichts mehr auf die Kette da. Keine Motivation mehr und wie gesagt kann mich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Die Gedanken sind total wo anders. Die erste Abmahnung hab ich auch schon bekommen wegen den deutlich schlechteren und unkonzentrierten Arbeiten.

Jetzt auch noch diese depessiven Symptome. Habe das Gefühl das alles sinnlos ist.
Das mit meinen Eltern ansprechen, werde ich niemals niemals tun.
Könnte natürlich versuchen irgendwie heimlich zum Arzt zu gehen. Bin ja jetzt volljährig un der Artzt hat Schweigepflicht. Aber selbst da weiß ich nicht ob ich mich traue höchstens wenn ich vllt vorher was gegen Angst einwerfe. Hilft ja jetzt auch. Konnte den Konsum bis jetzt auf Abends beschränken und wenn ich jetzt drüber nachdenke habe ich Glück das ich keine Quelle für so richtige starke Opiate hab sondern nur für schwache Opioide( Tilidin, Codein und halt Kratom)
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 29.10.19 23:30
Mit Kratom und Tilidin hat bei mir auch alles angefangen, also da mal nicht zu unvorsichtig sein... Irgendwann, gerade dann wenn du so richtig im Arsch bist, tut sich vielleicht doch irgendwo ne Beschaffungsmöglichkeit auf... Und dann gehts nur noch bergab... Aber das ist ein anderes Thema... Will jetzt auch nicht dramatisieren oder das schlimmste Hochbeschwören...
Aber zu denken leichte Opioide sind ja nicht so schlimm ist ein ganz fataler Trugschluss!


Ich weiß zu gut wie belastend diese Symptome sein können!
Was mir immer gut geholfen hat, dass ich mir immer wieder bewusst gemacht hab, dass dieses Erleben bei mir nichts schlimmes ist, dass es einfach in Belastungssituationen auftreten kann und nicht gleich heißen muss das ich verrückt bin oder ne Psychose habe oder so... Aber ich hab auch nie dissoziative Substanzen konsumiert, was bei dir natürlich schon ein Auslöser sein könnte... Umso wichtiger finde ich wirklich, dass du es schaffst dich jemanden Anzuvertrauen, bestenfalls dich in Ärztliche Behandlung zu begeben. Alleine ist es wirklich sehr sehr schwer da wieder rauszukommen...
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish

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