LdT-Forum

Umfrage: wie empfandet ihr ,, requiem for a dream"
   (Gestartet: 05.04.2007 21:55 - zeitlich unbegrenzt)

»  der film geht unter die haut!222  
81.9 %
»  naja, ein film halt, nichts besonderes!29  
10.7 %
»  was für ein ding???20  
7.4 %

« Seite (Beiträge 91 bis 103 von 103)

AutorBeitrag
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
357 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 03.08.12 14:20
Hauselv schrieb:
Ich fand den Film auch super gut. Es gibt viele stellen wo man sich als Drogenkonsument *erwischt* fühlt, was vielen bestimmt nicht gerade gefallen wird. Sehr schwer zu ertragen..

Zb die Szene wo sie zu Hause rumlungern, Musik machen, Teile schmeißen etc und kiffen! viel viel kiffen! Kommt einen(mir) bekannt vor... Auch die:* ich kaufe viel, und verchecke das (und werde dabei reich)* Mentalität ist irgendwie nachzuvollziehen. Und natürlich das es nicht aufgeht (später), weil man selber zu viel benutzt.

So übertrieben finde ich also die ganze Geschichte nicht... klassischer Werdegang. Wo sind denn die Folgen großartig unwahrscheinlich ? (@ Keksi) Ich fand ihn sogar eher ziemlich realistisch...



Wie viele Menschen kennst du, die ihren Arm durchs fixen verloren haben?
Wie viele Menschen kennst du, die in einer widerlichen Sex Show gelandet sind?
Wie viele Menschen kennst du, die wegen Aufputschmitteln so verrückt werden?

Klar können diese Sachen passieren, aber derart schnell und natürlich bei allen Beteiligten ist schon wahnsinnig unwahrscheinlich.

Das der eine (weiß den Namen nicht mehr) in einen Knast kommt, ist natürlich nicht unwahrscheinlich, aber natürlich landet er im totalen Rassistenknast...


Das Gegenteil von Drogenabhängigkeit ist nicht Drogenabstinenz, sondern Drogenautonomie.
Moderator

dabei seit 2009
1.498 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.08.12 14:45
Habe ich gesagt, das es so schnell passiert?

Ich kenne 3 verschiedene Personen die mit Amphetamin Psychosen in der *Klapse* gelandet sind. Für längere Zeit. Einer über 1 1/2 Jahre, weil er so super Paranoid war. Im Forum wirst du weitaus mehr dazu finden.

In FFM rennen verschiedene Personen rum, die zwar ihren Arm nicht verloren haben, der aber teilweise nur noch aus gammelnden Fleisch besteht...So richtig richtig Klischee Mäßig wie aus den Krok Dokus.
Ein super Mittel um damit Leute zu nerven, und ein wenig zu betteln... einfach den Stinkenden Arm ins Gesicht halten...

Und weil du so schlau bist, kannst du dir bestimmt vorstellen, woher das kommt. (habe es selbst gesehen). Es gibt auch einen mit einen wunderhübschen Fuß...

Wieder FFM-> Kaiserstraße. Kannst ja mal ne Runde drehen, und schauen wie viele fertige Frauen/Männer du findest, die es für nen Zehner mit dir treiben, um sich danach ein wenig Crack oder H zu holen. Ich bin gespannt..

Wenn du das alles gesehen/gemacht hast, sprechen wir uns wieder. In was für einer Gutmensch Welt lebst du denn..
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
357 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 03.08.12 14:50
Ich habe keine Lust mit Leuten zu reden, die nicht fähig sind eine normale Diskussion zu führen ohne beleidigend oder zumindest abwertend zu werden.

Vielleicht ist der Film ja doch total realistisch, was ich immer noch nicht glaube, aber ich habe echt gerade keinen Nerv mit dir darüber zu "diskutieren".


Eins sag ich jetzt aber doch noch zum Thema und zwar:
Wenn es nicht so schnell passiert, ist es schon unrealistisch. Wenn du einen Film machst, wo jemand eine Zigarette raucht und dann sofort Lungenkrebs hat ist dieser extrem unrealistisch.
Die Folgen können theoretisch so auftreten, aber so schnell, und noch dazu bei allen Beteiligten, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Das Gegenteil von Drogenabhängigkeit ist nicht Drogenabstinenz, sondern Drogenautonomie.
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
138 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 03.08.12 14:58
Requiem for a dream ist meiner Meinung nach einer der besten und zudem noch ernsthaftesten Filme über Drogen.
Die Stelle mit der Mutter in der Psychatrie ist, meiner Meinung nach, aber schon ein bissi zu krass.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
713 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 03.08.12 15:34
Ha, hab den Film gerade eben fertig geschaut, hatte ich schon mal länger vor.
Er geht definitiv unter die Haut und ist mMn sehr gut.
Als sie das erste mal das Heroin ausprobieren, geht es ihnen so gut, da bekommt man fast Lust auf H ;)
Der Mutter geht es gut, der Sohn hat schicke Klamotten, alle sind glücklich, es ist ja auch Sommer. Sie merken aber noch nicht, dass sie schon längst abhängig von Pillen und H sind. Und dann kommt der "fall". Was ja eig. Herbst heißen soll, aber auch mit Sturz übersetzt werden kann. Sehr guter Film. Die Emotionen der Leute wurden gut und dramatisch rübergebracht.

Natürlich ist dies nicht die Durchschnittsfamilie, aber in Filmen zeigt man keine Otto-Normalverbraucher. Leute die wegen H sterben, wegen Amphe in die Klapse kommen oder in den Knast, die gibt es. Öfter als man denkt, nur will darüber niemand reden, was vermutlich auch gerade dass Problem dabei ist.

P.S. noch zu Film und realistisch: welcher Film ist schon realistisch? Normalerweiße Explodieren keine Autos, man kann nicht durch Glasscheiben springen und ballert nicht ohne mit der Wimper zu zucken Leute nieder. Deshalb ist es ja ein Film.
Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt!
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
70 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 03.08.12 16:43
Fand den Film extrem gut, wurde mir damals von nem Bekannten empfohlen.. Hab ihn dann gut zugeballert mit nem freund gesehen..war einer der Filme die einem den ganzen Tag "versauen", hat mich schon ziemlich zum Nachdenken gebracht! Nochmal gucken werd ich ihn auch nicht, dazu fand ich die ganze Story zu depri... Wobei Filme ohne Happy End eigentlich genau mein Ding sind..

politoxer Profiboxer

zitat: aus meinem Freundeskreis kenn ich keinen, der Drogen nimmt
es geht auch anders
und weißte was?
die sind auch alle voll cool und lustig"
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.08.12 17:15
psychoLono schrieb:

P.S. noch zu Film und realistisch: welcher Film ist schon realistisch? Normalerweiße Explodieren keine Autos, man kann nicht durch Glasscheiben springen und ballert nicht ohne mit der Wimper zu zucken Leute nieder. Deshalb ist es ja ein Film.

Das ist bei einem sensiblen thema aber etwas völlig anderes und die tatsache das viele leute das nicht schnallen zeigt doch mal wieder das unterirdische niveau dieses forums.

Keksi schrieb:
Eins sag ich jetzt aber doch noch zum Thema und zwar:
Wenn es nicht so schnell passiert, ist es schon unrealistisch. Wenn du einen Film machst, wo jemand eine Zigarette raucht und dann sofort Lungenkrebs hat ist dieser extrem unrealistisch.

Der film ist ekelhaft moralisierend.
Genauso dieser into the void wo ein DMT konsument in diese drogen, stricher, puff ecke gestellt wird.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
713 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 03.08.12 20:23
zuletzt geändert: 03.08.12 22:29 durch psychoLono (insgesamt 1 mal geändert)
Günter schrieb:
psychoLono schrieb:

P.S. noch zu Film und realistisch: welcher Film ist schon realistisch? Normalerweiße Explodieren keine Autos, man kann nicht durch Glasscheiben springen und ballert nicht ohne mit der Wimper zu zucken Leute nieder. Deshalb ist es ja ein Film.

Das ist bei einem sensiblen thema aber etwas völlig anderes und die tatsache das viele leute das nicht schnallen zeigt doch mal wieder das unterirdische niveau dieses forums.

ich verstehe deine aussage nicht. meinst du also, wenn du sagst es ist bei einem sensiblen Thema etwas völlig anderes, dass der Film realistisch ist?
Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt!
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
505 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.08.12 22:34
psychoLono schrieb:
Günter schrieb:
psychoLono schrieb:

P.S. noch zu Film und realistisch: welcher Film ist schon realistisch? Normalerweiße Explodieren keine Autos, man kann nicht durch Glasscheiben springen und ballert nicht ohne mit der Wimper zu zucken Leute nieder. Deshalb ist es ja ein Film.

Das ist bei einem sensiblen thema aber etwas völlig anderes und die tatsache das viele leute das nicht schnallen zeigt doch mal wieder das unterirdische niveau dieses forums.

meinst du also, wenn du sagst es ist bei einem sensiblen Thema etwas völlig anderes, dass der Film realistisch ist?


Ich glaube, er meint eher, bei einem solchen sensiblen Thema sei es besonders unangemessen, derart zu übertreiben und zu moralisieren. Wenn ich das jetzt richtig gedeutet habe, teile ich diese Meinung.
Allerdings denke ich nicht, dass es mit dem "unterirdischen Niveau" des Forums zu tun hat - was ich außerdem gar nicht so sehe, bis auf ein paar leidige Ausnahmen vielleicht - sondern der Film weist viele beeinflussende Elemente auf.

Und gerade weil in diesem Forum die Sensibilität für das Thema so groß ist und man weiß, dass an dem, was da gezeigt wird teilweise was dran ist, ist der Eindruck so groß. Außenstehende empfinden den Film als "sehr krass" und "schockierend", beschäftigen sich damit jedoch nicht weiter und nehmen ihn für bare Münze.
Wir wissen, dass das so wirklich "im wahrsten Sinne des Wortes" bzw. Filmes nicht abläuft. Natürlich gibt es Amputierte, die durchs Fixen ihren Arm verloren haben, Gefängnis und Prostitution sind noch weniger ungewöhnlich (übrigens lehnen sich hier einige Herren doch sehr weit aus dem Fenster, wenn sie sagen, Marion hat es noch am besten getroffen!) Auch Amphetaminpsychosen treten mit einer gewissen Häufigkeit auf.

Doch seltener passiert es, das von vier Menschen vier auch alle jeweils eine dieser extremen Folgen erleiden. Würde ein Film, an den man ja wohl andere Ansprüche stellt als an eine Doku, die übrigens trotz eines Wirklichkeitsanspruchs auch einen begrenzten Darstellungsraum hat, würde ein Film also die reale Verteilung solcher Tragödien darstellen, so müsste man wohl mindestens einige Dutzend Figuren und Handlungsstränge benützen. Selbstverständlich ist das im Film so nicht möglich; abgesehen von der Redundanz und damit Langweiligkeit, wäre das selbst in einem Buch noch äußerst unübersichtlich, kein Mensch könnte dem mehr folgen.
Beispiel Trainspotting (das Buch) - dort gibt es eine Anzahl Protagonisten und entsprechender Handlungsstränge mehr, dementsprechend schwieriger gestaltet es sich bereits, dem ganzen zu folgen. Im Film ist das nochmal um einiges vereinfacht worden. Trotzdem ist der Film mMn sehr gut gelungen - finde ihn sogar besser als das Buch und Filme ziehe ich Büchern äußerst selten vor.
Der größte Unterschied zwischen Trainspotting und Requiem for a Dream, der zugleich den einen Film um Welten besser als den anderen macht, ist die (Selbst)Ironie in Trainspotting. Es zeigt sehr wohl und äußerst deutlich die Schattenseiten, aber das alles wird mit einem trockenen Humor geschildert, der einen lachen lässt, wo man eigentlich weinen müsste. Ein Humor, wie ihn sich auch einige Junkies aneignen. Weil es der einzige Weg ist, diese eigentlich verzweifelte, entsetzliche Situation Tag für Tag zu überleben. Irvine Welsh ist ja auch selbst ein Ex-Junk.
Ich weiß jetzt nicht, wer Requiem for a Dream geschrieben hat, aber ich habe die starke Vermutung, dass es kein Junkie war. Diese triefende Melodramatik riecht schon nach der Sicht eines Außenstehenden, der sich eher oberflächlich und durch andere Werke, als durch unmittelbaren Kontakt, den Zugang zu dem Thema erschlossen hat.
Das Schlimme an Hollywoodfilmen ist, wir sind (fast) alle damit aufgewachsen und regelrecht trainiert so zu reagieren, wenn das Symphonieorchester mit seinen dramatischen oder Schnief-Schnief-Melodien loslegt (schaut euch Hollywoodfilme mal ohne Ton an - erstaunlich wie stark sie an Wirkung einbüßen!) Und der Rest des Films ist darauf ausgelegt.

Zugegeben, auf mich hat Rfad auch einen starken und verstörenden Eindruck gemacht, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Mir war klar, dass die Darstellung doch sehr klischeehaft ist, doch die Musik, und die immer schneller aufeinander folgenden "schockierenden" Bilder überfluten einen, bedrängen den Verstand und wecken heftige Emotionen.
Damals war ich außerdem erst 14-15. Als ich den Film einige Jahre später nochmal sah, hat er auf mich weitaus weniger Eindruck gemacht. Man kann nicht sagen, dass es nur eine Mischung aus Schock und Tränendrüse ist, weil er stellenweise auch sehr schön ist, doch der billige Klischeeteil ruiniert alles. Ich fände es weitaus wirkungsvoller (und realistischer) wenn es nur 1-2 Personen so extrem getroffen hätte.
Von allen Handlungssträngen finde ich übrigens den der Mutter auch am besten gelungen. Das zeigt, dass es eben nicht immer die leichtsinnigen jungen Leute sind und dieser Abschnitt geht auch am meisten in die Tiefe.
Hier (in dem Thread) wurden einige andere Aspekte genannt, nach denen der Film angeblich "tiefer" wäre, als es zunächst den Anschein habe, doch das sehe ich wieder als das typische Hollywood-"Tiefensurrogat", nach dem Motto "wir schneiden mal alles ein bisschen an". Das kommt in geringerer Form auch in vielen Serien vor, wo den Hauptpersonen (z.B. Polizisten, Ärzte, Anwälte) etwas passiert, was thematisch mit dem aktuellen Fall zutun hat - nur ein zusätzliches Mittel, Emotionen zu wecken.

Die Mutter-Story in Rfad jedenfalls geht, wie hier glaube ich noch nicht gesagt wurde, deutlich auf die Problematik der älteren Menschen ein, die oft den ganzen Tag mit dem Fernseher allein gelassen werden und sich durch die Vereinsamung an die Mattscheibe binden, um von ihr schließlich regelrecht eine Gehirnwäsche verpasst zu kriegen.
Dann der Diätwahn und die Verantwortungslosigkeit der Ärzte, und zwar allgemein, nichtmal nach rechts und links Pillen zu verschreiben (ist mir übrigens noch gar nicht so oft untergekommen, ist in den USA aber auch wesentlich schlimmer als hier), sondern viel gravierender, keine richtige Aufklärung zu leisten (das hingegen ist mir schon verdammt oft begegnet!) und sich nicht um die Patientin zu kümmern.
Zudem, was mir sehr am Herzen liegt, Psychiatriekritik. Die wiederum ist oberflächlicher, das ist aber auch ein weites Feld und hätte stärker ausgearbeitet werden können.
Übrigens ein Grund, warum der Film das erste mal so stark auf mich gewirkt hat, damals war die Erinnerung an diesen schrecklichen Ort noch viel präsenter. Ich wurde zwar nicht so entsetzlich behandelt wie die alte Dame, aber das Gefühl der Hilflosigkeit, des völligen Ausgeliefertseins und die unsagbar demütigende Behandlung kenne ich; das haben sie sehr gut eingefangen!
Die letzten vier Punkte sind also Pluspunkte.
Doch wie gesagt, der H-Teil (meiner Meinung sollte es eben nicht darum gehen) ruiniert alles. An sich war die Idee nicht übel, die Ausführung im Endeffekt aber völlig überladen.

Oh und Spun gefällt mir auch nicht so sehr, das ist quasi das "C-Trainspotting". Der Grund, warum ich mit dem Film nicht viel anfangen kann, liegt aber nicht in ihm selbst, sondern daran, dass mir diese "Meth-Welt" eher fremd ist.

Anscheinend wurde hier so in der Kategorie "Drogenfilme" verglichen und da gehören Trainspotting und Spun sicher zu den besten, ja. Doch dass nahezu alle sich so sehr auf H und den tragischen Niedergang durch Drogen konzentrieren, zeigt für mich nochmals, wie sehr Requiem for a Dream das Thema verfehlt bzw. in diese ausgelutschte Thematik abgerutscht ist.
So wie ich den Titel und die Verflechtung der einzelnen Stories verstehe, geht es, oder sollte es um den Versuch gehen, Drogen als Mittel zum Zweck, als leichte Abkürzung zu Glück, Zufriedenheit, Erfolg oder gar Perfektion zu verwenden - und um das Scheitern dieses Traums.
Hierfür ist Ohne Limit m.E. der passendere Vergleich, der vormacht, wie man es besser hätte machen können, um das Problem anschließend sogar zu lösen!

Lg, Miosis
Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte.
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
713 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 03.08.12 23:37
Ha ha ha! Ich hab mit meiner Aussagen nur Aussagen wollen dass kein Film realistisch ist. Ich habe nicht mal übertrieben! Ich habe nur ein Beispiel für die nicht realistische Filmwelt genannt?! Wo erkennt ihr in dieser Aussage eine Moralpredigt? Und wenn ihr eine erkennt, die hab ich nicht da hingemacht^^ tss...
Im Gegenteil, ich seh es genauso wie du. Der Film geht echt unter die haut, rutscht dann aber, wie du sagtest, in diese "Drogen machen anfangs glücklich, zerstören dann aber dein komplettes Leben"-Schiene.

peace
Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt!
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
505 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.08.12 00:26
Nein, nein, ich habe nie gesagt, du hättest eine Moralpredigt vom Stapel gelassen. Für Günter kann ich nicht sprechen, er hat aber wörtlich nur geschrieben, der Film sei "ekelhaft moralisierend".
Ich glaube, wir haben da schon einen gewissen Konsens, aber selbst wenn nicht, ist auch nicht schlimm, tastes differ und jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung.

Davon ab gehören gerade die Beispiele, die du genannt hast, zu den Dingen, die ich an Hollywoodfilmen zu bemängeln habe. Ich bin keine so penible Zeitgenossin, dass ich von Filmen absolute Perfektion und Realitätstreue erwarte. Ein Kollektiv von Regisseuren hat sogar mal so eine Art Manifest verfasst, indem sie sich ohne Ausnahme genau dazu verpflichteten (und wovon sie sich glaube ich später doch größtenteils distanziert haben).
Oh nein, wie langweilig! habe ich dabei jedenfalls gedacht und mir vorgestellt, die Filme, die nach diesen Richtlinien entstanden sind, müssten total öde sein.
Bei "zuviel" Realität, wie dass plötzlich ein pelziges Mikro ins Bild hängt oder ein normal gekleideter Typ von der Crew mitten in einem Piratenfilm (irgendwo in Fluch der Karibik) mal eben ins Bild steppt, muss ich sogar eher schmunzeln.
Was mich entsetzlich nervt, sind aber diese ständigen, unnötigen, absolut realitätsfernen, blöden Explosionen, das Geklirre und Gekrache - völlig sinnlose Verwüstungen, die Millionen verschlingen und nur von der Ideenlosigkeit des Drehbuchs ablenken sollen. Jemand fällt aus enormer Höhe und krallt sich irgendwo unterwegs an einem Wandvorsprung oder so fest... rolleyes haben die denn nie Physikunterricht gehabt? Es ist eine verdammt hohe Kunst, eine Geschichte spannend zu erzählen und gut zu inszenieren, und wenn man das nicht kann, greift man eben auf solch billige Tricks zurück.
Respektive schockierende Bilder von völlig kaputten Junkies.
Was ich aber am allerschlimmsten finde, Paradebeispiel die James Bond-Filme - ganz furchtbar - ist diese menschenverachtende Ballerei. Mal abgesehen davon, dass die endlosen Schießereien mal wieder Lückenfüller für die Einfallslosigkeit der Drehbuchautoren sind, ist die Botschaft, die dabei vermittelt wird, einfach nur entsetzlich, pervers und widerwärtig.
Es ist ein unglaublich arroganter, ja bösartiger Gedanke, der dahintersteht: wer nicht mit uns ist, ist gegen uns und den darf man rücksichtslos und je nachdem, ohne ordentliche Gerichtsverhandlung, ohne große Gedanken an Umgebung und andere, unbeteiligte Menschen, einfach so und möglichst brutal umbringen (mit ca. einem Dutzend Kugeln erschossen werden reicht natürlich nicht, man muss dabei noch mit Schwung durch die Gegend fliegen und idealerweise irgendetwas klangvoll zerstören).
Und an diesen blutrünstigen MORDexzessen ergötzen sich weltweit Millionen! Schlimm, einfach nur schlimm.

Übrigens, um nach der ausgiebigen Hollywoodkritik, die mir schon lange auf der Zunge lag, endlich zum Thema zurückzukehren: Requiem for a Dream verfällt nach einem ursprünglich wie gesagt nicht üblen Ansatz in eben diese Blutgier, genrebedingt halt in einer etwas anderen Spielart.
Nichtsdestotrotz lauert im Hintergrund dieselbe hochmütige Vernichtungsbotschaft (die wohl auch das ist, worüber Günter sich zurecht entrüstet):
Wenn du nicht den Weg der normalen Gesellschaft gehst, passiert DAS mit dir!!!

Lg, Miosis
Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte.
Traumländer



dabei seit 2012
160 Forenbeiträge
2 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 04.08.12 01:40
Ich gebe PsychoLono und Keksi recht. Ich persönlich würde sagen, dass dieser Film natürlich ein Stück weit unrealistisch ist (alles so schnell auf einmal...zudem kein Herion mehr in ganz New York, weswegen man ganz nach Miami fahren muss :D, sehr unrealistisch), dies allerdings natürlich nicht allzu wichtig ist, da Filme allgemein häufig übertreiben um Situationen deutlich darzustellen. Ich glaube einfach, dass es ein Film ist, der eindeutig sagen will: lass die Finger von drogen, selbst wenn dir einfach langweilig ist (Mutter), es gibt viele Leute die ihre aussichtsreiche Zukunft damit verbauen (das Mädchen, hab ihren Namen vergessen), oder auch wenn du Intelligent bist und einfach psychische Probleme hast oder in eben diesem Moment ein schönes Leben haben willst (Harry), es ist schlecht (Illegale?) Drogen zu konsumieren und es gibt wichtigeres und besseres im Leben.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Friede ist der Weg
(Mahatma Gandhi)
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.08.12 11:26
zuletzt geändert: 04.08.12 11:48 durch Guenter (insgesamt 2 mal geändert)
psychoLono schrieb:
Günter schrieb:
psychoLono schrieb:

P.S. noch zu Film und realistisch: welcher Film ist schon realistisch? Normalerweiße Explodieren keine Autos, man kann nicht durch Glasscheiben springen und ballert nicht ohne mit der Wimper zu zucken Leute nieder. Deshalb ist es ja ein Film.

Das ist bei einem sensiblen thema aber etwas völlig anderes und die tatsache das viele leute das nicht schnallen zeigt doch mal wieder das unterirdische niveau dieses forums.

ich verstehe deine aussage nicht. meinst du also, wenn du sagst es ist bei einem sensiblen Thema etwas völlig anderes, dass der Film realistisch ist?

Nein, es ist nicht so schlimm in einem actionfilm zu übertreiben weil den leuten irgendwie klar ist, dass das was sie gesehen haben so nicht möglich ist.

Wenn du jetzt bei drogenkonsum gezielt fehlinformierst oder für die dramatik in deinem film überteibst dann ist das verwerflicher als explodierende autos.
Es gab schon genug fehlinformation zu drogen und das hat genug schaden angerichtet.
Bei jedem anderen thema wo die meisten leute besser bescheid wissen wäre so ein film eine totale lachnummer.

Warum werden in slasher filmen immer die getötet die gerade gefickt oder gekifft haben oder sonst was getan haben was der durchschnittsspießer nicht mag?
Ist es nicht offensichtlich, dass mir der macher hier seine moralvorstellungen nicht sehr subtil aufdrängen will?
Warum fällt euch das bei solchen drogenfilmen nicht auf?
 

« Seite (Beiträge 91 bis 103 von 103)