LdT-Forum

« Seite (Beiträge 1381 bis 1395 von 2341) »

AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.09.11 17:11
danke für deine positiven worte fullfever! :)
allerdings hat meine alk-abstinenz wiedermal nur genau einen tag gedauert. das letzte mal wo ich so zuversichtlich war (ich glaube das sind die postings die du gemeint hast), war die abstinenz ja leider auch wieder nach 4 oder 5 tagen vorbei. das hab ich damals glaube ich nicht mehr gepostet.
auf der anderen seite aber, habe ich vorgestern nur 2 bier getrunken und gestern nur 2 ganz leichte rum-mischgetränke. also war ich zumindest die 2 tage weit davon entfernt betrunken zu sein. normal trinke ich ja schon zumindest soviel, dass ich es ein bischen spüre. das war die letzten 2 tage aber nicht der fall.
heute habe ich mir dann was anderes überlegt und mir kratom gekauft. das sollte mir die ersten paar tage alk-abstinenz erleichtern. werde nun versuchen ein paar tage auf kratom auszuweichen und dieses dann auch wieder wegzulassen. mit kratom aufzuhören war für mich bisher immer sehr einfach, sogar einfacher als das kiffen bleibenzulassen.
ja, da hast du auf jeden fall recht, die abstürze auf alk, wenn sie immer krasser und häufiger werden, sind echt kein spaß!
und wie läufts bei dir zur zeit? alles klar?
danke nochmal!
lg tg

ps: @ textil: gratulation zu deiner langen cleanen zeit! :) sowas freut mich immer zu hören! bleib stark, du weißt ja dass es sich auszahlt! :)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.10.11 19:47
Danke textil.

Ich hab gesagt ich will hier wieder schreiben, jetzt ists 1,5 monate her also tu ich das mal...

Also ich rechnete ja bei meinem letzten Beitrag starkt damit bald Subutex zu bekommen. ich hatte erst einen ertragbaren Opientzug (ich bin mir nicht mal wirklich sicher, es könnte genauso ein shake gewesen sein), habe da immer penibel drauf geachtet, und Respekt gehabt (kein Bock auf die mir erzählten Qualen, aber man denkt sich ach, letztes mal warens 4 tage, dann gehn 5, beim nächsten mal 6, und man verliert den Respekt, 3 jahre lief das tip top), bei mir gab es nie eine Leitsubstanz, halt nur den Rausch der abgedeckt sein sollte. Denn wenn nicht breitet sich ein Stress aus, der qualvoll ist (grund nr. 1 warum ich nachgebe, jeder kleine rausch lenkt ab, oder dämpft mich, 4 bier sind ein grund kein H zu nehmen, ein paar benzos sind schon grund nicht mehr daran denken mir noch was anderes zuzulegen, mischkonsum gab es aber natürlich wenn 2 substanzen schon da waren auch...), man ist keine Substanz, sondern den Rausch gewöhnt. Ich schweif voll ab, mist, mein Ziel ist es so weit zu kommen, nur noch Subutex zu nehmen, und es dann hoffentlich gut überstehen kann, es offiziell runterzudosieren.

(mein arzt kennt meine story, ich lüg mich hier nicht selber an und erschleich mir subutex, falls jemand meint es klingt komisch das mein arzt so behandelt...ich will das scheisszeug gegen medizinisches scheisszeug ersetzen :)

laber laber, man sagte mir 1tag-1woche bis ich das subutex in der hand halte, das zog sich und zog sich (mittlerweile 1,5 monate), komm mir schon wieder von der seite verarscht vor, textil kam sich wohl auch öfter von den ärzten verarscht vor. heisst ich hab hoffnungslos quer durch den gemüsegarten konsumiert. ja, ich hätte ja nicht konsumieren SOLLEN :( momentan SO nicht umsetzbar leider... ist verarschen deren grundstudium? ich sag jetzt nix mehr....
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.11.11 09:27
Nicht mehr krankenversichert, alles über Bord geworfen. Keine andere Wahl fühl mich ohnmächtig. DOOOOF !:(
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
888 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 14.11.11 10:50
tego, gibt auch viele Menschen die Konsum Schritt für Schritt hinter sich lassen. Das kann ein Prozess sein. Du darfst nur nicht aufgeben an dir zu arbeiten.

Na ja und wie sieht es bei mir aus? Ich bin seid 21.07 auf Therapie, einen Monat länger opi frei. Habe in letzter Zeit jetzt zwei mal gedext und lachgas inhaliert (tat der ms nicht, hattest recht acaine), war sehr schön und bleibt bei gelegenheiten. Ich setze mich sehr damit auseinander, das macht die Trips Gedankenschwerer aber es ist gut für mich.
Auf der letzten Heimfahrt gabs alk mit muddern und Ihrem Mann, war in Maßen und Konstruktiv.

aber das Hero ist mir manchmal noch erschreckend nah, zb in der Stadt wo ich aufgewachsen bin. Ich könnte da nie wieder hinziehen.

ach ja, ichweiß das es eigentlich nicht gut ist auf therapie zu konsumieren aber es ist soviel passiert und der laden hier ist im moment leider ein tollhaus, ich dachte mir lieber dex als trama oder h, bin leider auch nur ein mensch
Macht es, kosmisch betrachtet,
wirklich was aus,
wenn ich NICHT aufstehe und arbeiten gehe?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zei​tgef%C3%BChl
Abwesender Träumer

dabei seit 2003
145 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.12.11 14:43

kann das gut nachvollziehen goodguy :/

bei mir läufts zur zeit einigermaßen gut....
zumindest seit gestern *räusper*
Hab angefangen, seit ich aus dem entzug bin (war ab 4.11 3wochen beigebrauchsengiftung), mich selber vom metha runterzudosieren.
leider hab ich mir auch wieder benzos geholt, sogar diazepam ampullen bekommen, die dermaßen gut eingeschlagen sind, dass ich am tag bis zu 20-40ml metha geballert hab..... naja, aber auch nur so 2,3 mal.
ansonsten bin ich jetzt von 7,5 auf 4,5-5ml runter und werd das so fortsetzen.

hab in der entzugsklinik meine traumfrau kennengelernt, ohne witz, liebe auf den ersten blick, von beiden seiten.
sie hat gott sei dank nix mit opiaten zu tun, sondern war "nur" wegen partydrogen da.
wir haben den entzug regulär beendet, wurden am selben tag entlassen und sind zusammen zu meiner ma, da ich seit dem 1.12 keine wohnung mehr hab (hab da mit meiner ex gewohnt, von der ich mich während des entzugs getrennt habe.....)
nach nem rückfall mit viel metha und benzos hat meine ma uns rausgeschmissen und wir sind jetzt bei ihrem vater, so ca. 100km weit von mir zuhause...
montag steht ein vorstellungsgespräch in einer therapieeinrichtung an, die auch paartherapie anbietet.
ich will einfach nur weg von dem scheiß metha, h, benzos und all dem ganzen kram....
am WE war ich nach bestimmt 2 jahren mal wieder feiern. 2teile und 1g speed und paar stuiden vorher 4alpras, die aber höchstens dafür gesorgt haben, dass ich keine paranoia oder so entwickle.
war echt schön endlich mal wieder einfach zu tanzen und so.... einfach mal was anderes als sich ständig abzudichten. gestern der tag war allerdings übel...
ich hatte die letzten wochen extrem glück, nicht schon wieder im krankenhaus gelandet zu sein.
bin froh nicht mehr in meinen altbekannten städten zu sein, die versuchung wär evtl. unerträglich.... donnerstag muss ich allerdings nochmal hin, geld und metha holen.... hab sowas von kein bock....
ich überleg zu zeit echt ob ich die letzten 2ml metha auf subutex umsteige oder mit gbl die entzugserscheinungen mildern soll.... oder mit benzos.... oder such ich nur nen weg mich weiter abzudichten...?

ich wünsch euch auf jeden fall viel kraft.
bin mir sicher einige von euch fühlen sich manchmal auch noch so hin und hergerissen wie ich....
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
1.586 Forenbeiträge
2 Tripberichte

Homepage
  Geschrieben: 22.12.11 11:39
So, heute ist der erste Tag mit 6mg Buprenorphin, statt 8. Mal schauen wies läuft. Bin auf jeden Fall guter Dinge. Sollten leichte Entzugssymptome auftauchen, meinte der Arzt, da könnte man Clonidin verwenden. Ich hab hier ne 0,15mg/ml 1ml Brechampulle Clonidin, kenn mich damit aber überhaupt nicht aus. Eigentlich will ich auch nichts nehmen um den Entzug abzufedern (tja, 2 Tavor hab ich eh schon drin..), nur würden mich allgemein Erfahrungen und Infos zur Substanz,Dosis etc. interessieren, 0,15mg erscheint mir doch echt wenig...
lg
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

Abwesender Träumer



dabei seit 2006
282 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.01.12 18:47
So ich habe einfach mal Lust ein paar Wochen Pause zu machen auch wenn es schwer fällt. Schaden tut es erstmal nichts denke Ich ;)

Seit 4. Januar nichts mehr und naja so bis März würd ich schon gern mal schaffen ohne Drogen also Kiff , Alc , N2O ,Koffein ( Kaffe , Cola , Energy ) und auf Party denn halt auch kein Speed oder MDMA ( obwohl das eher selten ist ). Schwer ist es auf jeden Fall das merk ich jetzt schon weil naja sone Tüte und nen Bier grad auf Partys ach das ja so toll aber wie ich hier kurz gelesebn habe scheint es anderen wohl viel schlimmer zu gehen :-( Bei Mir isses ja eher mal aus Lust und wenn ich wollte könnte ich ja jeden Tag wieder. Aber ich wünsche allen die eine schwerer Zeit vor sich haben das sie es auch schaffen :)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
650 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 08.01.12 19:11

Baumzwiebel schrieb:
So, heute ist der erste Tag mit 6mg Buprenorphin, statt 8. Mal schauen wies läuft. Bin auf jeden Fall guter Dinge. Sollten leichte Entzugssymptome auftauchen, meinte der Arzt, da könnte man Clonidin verwenden. Ich hab hier ne 0,15mg/ml 1ml Brechampulle Clonidin, kenn mich damit aber überhaupt nicht aus. Eigentlich will ich auch nichts nehmen um den Entzug abzufedern (tja, 2 Tavor hab ich eh schon drin..), nur würden mich allgemein Erfahrungen und Infos zur Substanz,Dosis etc. interessieren, 0,15mg erscheint mir doch echt wenig...
lg


na dann hoff ich, dass dus gut durchstehst...

zu clonidin würd ich mich wirklich nochmal ordentlich informieren, sollte ja langsam eingeschlichen werden, deshalb auch die kleine dosis...
Opioide sind schön - leider....
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
1.586 Forenbeiträge
2 Tripberichte

Homepage
  Geschrieben: 09.01.12 01:49
Komm mit den 6mg super klar. Im Februar gehts auf 4mg runter, allerdigs bekomm ich ab nächste Woche Subutex anstatt Subuxone, hab durch ne Verwechselung die gleiche Menge(6mg) Subutex bekommen, und finds viel nebenwirkungsärmer(Geschmack, Auflöszeit(nehms echt nur sublingual), Sodbrennen etc.). Will bis zum Sommer runter sein, alleine um auf die Festivals zu fahren, da ich kein "Take-Home" hab, bin sehr guter Dinge, mehrere Trips und Reflexionen mit nem Freund der das von Anfang an mitbekommen hat, haben da ordentlich geholfen, sowie meine Ma, die mich echt unterstützt. Ich hoffe ihr bekommt auch alles so hin wie ihr es euch wünscht,
viel Kraft und Erfolg, Baumzwiebel
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

Ex-Träumer
  Geschrieben: 09.01.12 04:51
Ich weiß, es ist etwas Offtopic, dennoch brennt mir die Frage auf der Zunge, was ist denn der Vorteil von Subutex gegenüber Subuxone? Das Missbrauchspotential des Subutex ist doch viel hoeher und die Opstipation sollte durch das fehlende Naloxon doch auch weitaus härter zuschlagen, zumindest stelle ich mir das so vor, kannst du dazu etwas sagen? Sonst wünsch ich dir natürlich weiterhin viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen, weißt ja sicherlich, dass nur du das in der Hand hast.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2010
37 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.01.12 12:22
zuletzt geändert: 09.01.12 13:05 durch Psy Wordex (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo liebe LdT'ler.....


normalerweise bin ich nicht der Typ, der seine Probleme mit anderen, gerade noch "Fremden" wie hier, bespricht, sondern mache mein Unglück lieber mit mir selbst aus. Das hat bis jetzt auch immer ganz gut geklappt, zumindest mache ich mir das vor. Aber nun bin ich an einem Punkt, wo ich einfach mal etwas Luft ablassen muss und mein Leiden jmd. mitteilen muss. Da ich sehr große Probleme habe, über meine privaten Dinge mit Psychologen, Drogenberatern usw persönlich zu besprechen ( ausser den zwangsweise eingehaltenen 45Min Psychosoziale Betreuung bei der Substi alle 3 Monate hatte ich nie Therapie nachdem meine erste damals nach 4 wochen kläglich gescheitert ist) dachte ich mir, ich laber jetzt einfach Euch mal anonym mit meinem Seelenmüll zu und schau obs evtl. was bringt xD.

Zu mir muss ich sagen, dass ich absolut nicht dem klischee des typischen Junkies entspreche und auch nie entsprochen habe. Bin in einem vermeintlich "guten" Elternhaus mt reichlich Geld aufgewachsen ( Vater bekannter Strafverteidiger, Mutter Steuerberaterin, riesen Villa mit allem Pipapo) und habe immer alles bekommen was ich wollte. Nur war die Umgebung doch eher steril und lieblos, es ging immer nur um Erfolg, Geldverdienen und "besser als Andere" zu sein. Ich habe meine zahlreichen Nannies mehr gesehen als meine Eltern, war daher schon früh auf mich allein gestellt und fing dann schliesslich mit ca 13-14 Lenzen an zu rebellieren und wollte alles anders machen als meine Eltern. Also dem ganzen Erfolgskino der Alten abgeschworen, nur noch mit Punks und später in der Partyszene rumgehangen und mich für alles interessiert ausser meinem beruflichen und sozialen Werdegang. Bin dann nach erstem THC und LSD Konsum ziemlich schnell auf Koks und H gekommen, anfänglich beides nasal doch recht schnell auch i.v. wobei ich mich heute erschrecke, wie schnell und ohne großes Unbehagen ich zu dieser Konsumart gefunden habe. Meine damaligen Kollegen haben auch alle iv konsumiert und ich dachte mir wohl, "wenns denen nicht schadet kann ichs ja mal testen"....was für ein dämlicher Fehler. Nach der ersten Cocktail Injektion (H + Koka gemixt) wars um mich geschehen und ich habe genau das Gefühl gefunden, nachdem ich immer gesucht hatte. Erst ein kurzer, hammerharter Glücksflash und danach die wonnige Sedierung vom H.....es war die Offenbarung für mich. So wollte ich mich immer fühlen, aber mir hatte bis dahin das Wissen dazu gefehlt. Binnen kurzer Zeit war ich mit jungen 17 Jahren hoffnungslos Polytox und alles drehte sich nurnoch um immer mehr und mehr Dope. Wobei mir das Koka immer wichtiger war als das H, das war nur zum runterkommen und gegen den sich entwickelnden Entzug wichtig, "drauf" war ich eher vom Weissen. War auch kurze Zeit DHC substituiert damals und habe dann nur Koka und Benzos zum runterkommen konsumiert. Alles in allem schrecklich kaputt für das junge Alter und es gingen schonmal 5000 DM in 2 Tagen drauf damals für Koka. ( gerade 18 geworden und direkt überall bei den Banken EC Karten und Dispos genommen, beides direkt bis zum Anschlag überzogen bis gesperrt wurde usw )Durch den großen Geldbedarf war ich gezwungen auch zu dealen und das lief sogar sehr erfolgreich. Hab damals mit E's und Pep gedealt, was Mitte/Ende der 90iger Jahre noch extrem teuer für den Enduser war und für uns riesen GEwinne versprach. Teile eingekauft für 6-7DM und weg für 25DM pro Stck ^^ und das manchmal bei 200 Stck pro Abend. Also GEld war genug vorhanden was meine Sucht noch extrem verstärkte. Nachdem dann meine Eltern meine Sucht rausgefunden haben nachdem ich im Vollrausch 4-5g Kokain auf meinem Schreibtisch vergessen hatte, inkl. Besteck, haben sie mich bedrängt mir schnellstens ne Therapie zu suchen, sonst würden sie mich zwangseinweisen lassen. Ich war ja noch keine 18 und mein Vater hatte durch seinen Job beste Kontakte in diesem Milieu, daher hatte ich davor eine Heidenangst. Das kompensierte ich mit noch mehr Drogen und dem halbherzigen Versuch mir ne Therapie zu suchen. Just in diesem Moment wurde ich erstmals auf ner Party verhaftet und landete wegen der großen beschlagnahmten Menge direkt in U-Haft wo ich das erste mal entzogen habe. Doch nachdem ich dort wieder raus war, knappe 8 Wochen nach dem Einfahren, war ich schnell süchtiger als zuvor und zu allem Überfluss hatte ich auch noch meinen 18ten Geburtstag und niemand konnte mich mehr zu etwas zwingen. So machte ich die nächsten 3-4 Jahre weiter: H+Koka, Benzos, Partydrogen, Dealen, Stress mit der Justiz, Schlägereien, Straftaten am laufenden Band usw....ich war echt am Arsch. Dann lernte ich mit 21 auf ner Party meine heutige Frau kennen und hab mich direkt schwer verliebt, sie war das was ich immer wollte ohne es zu wissen. Da sie nur sporadisch konsumierte, vor allem THC und Pep aber nix "Hartes" und vor allem nicht dauerhaft mochte sie mein Konsummuster natürlich garnicht. Da ich sie nicht verlieren wollte ging ich damals, es war Mitte '99, in ein Methadonprogramm. Ich bekam 180mg Metha täglich und es ging mir prima. Der Suchtdruck war weg, ich hatte viel Neues mit meiner Herzdame zu erleben und nichtmal Koka oder Upper fehlten mir komischerweise. Die nächsten 4 Jahre konsumierte ich so gut wie Nichts. Ab und an mal eine Nase K oder ein paar Benzos, aber niemals i.v. Konsum oder H. Alles schien super.....ich machte mein Abi nach, damals hatte ich der Drogen wegen in der 12 Klasse abgebrochen, bestand mit 2,1 und ging zur Uni. Dort studierte ich Germanistik und Medien und es schien toll zu laufen. Doch dann kam der Alltagsstress und die Langeweile...............einies Tages konsumierte ich ohne große Not und ohne Überlegen wieder H......und seitdem ist eine Grenze eingerissen worden an der ich heute, Jahre später noch zu knacken habe. Nachdem ich einmal konumiert hatte, war es als ob ein Schalter wieder auf alte Muster zurückgestellt wurde. Zwar blieb ich im Programm und konsumierte nie regelmässig, aber seit diesem Tag habe ich immer wieder Drogen konsumiert. Bis vor gut 4 Monaten habe ich so die Jahre lang immer wieder konsumiert und es gab darunter schreckliche Koks-Phasen von einigen Wochen, in denen ich durchkonsumiert habe, schrecklich abgemagert bin usw....Wundersamerweise habe ich mein Studium durchgehalten, aber leider danach dank der dummen Fächerwahl ( nie wieder Germanistik ^^ ) und meines Vorstrafenregisters keinen richtig guten Job gefunden.
So habe ich immer zu viel Zeit daheim verbracht und Zeit gehabt Unsinn zu machen. Meine frau konsumierte zu dieser Zeit auch höllisch viel Pep und anderes ( Benzos, Koka nasal, Ketamin, THC, H nasal ) doch gottseidank niemals i.v......ausser bei ketamin hat sie niemals etwas injiziert, nur das Keta i.m......
So gingen die Jahre ins Land und wir wurden immer abhängiger von allen möglichen Drogen, Versuche clean zu werden scheiterten immer kläglich. Bis zum Frühjahr des Jahres 2011 ging es dann so weiter, ich war mittlerweile 32 Jahre alt und mein halbes Leben drauf. Wenn auch nicht dauerhaft die letzten Jahre, doch immer wieder Phasenweise und die Pausen wurden immer kürzer. Heimlich konsumierte ich auch ab und an i.v. wovon meine Frau nie etwas mitbekam, bis zu diesem Zeitpunkt. Ich lernte eine neue Quelle kennen und das war mein großes Pech zu dieser Zeit. So hatte ich plötzlich Zugang zu sehr, sehr gutem Kokain zu einem Spottpreis, genau gesagt 30€ pro G für eine wirklich überirdische Quali. Erstmals seit Jahren merkte ich wieder soviel von dem K wie damals in den Anfängen. Der Rush war jedesmal überwältigend und ich konnte plötzlich nicht mehr aufhören.
Ich hatte das Gefühl so lange konsumieren zu müssen, wie es so gutes Material zu diesem Preis gibt, irgendwann würde der Dealer eh verhaftet, ich redete mir ein das es nicht lang dauern würde und ich bis dahin nochmal alles ausreizen müsste.
Meine Frau war zu dieser Zeit voll berufstätig, ich arbeitete von daheim aus sporadisch. Das gab mir den ganzen Tag über Zeit zu konsumieren ohne aufzufallen......es war fatal....
Geld war mehr als genug vorhanden und so gingen ca 8-9 Wochen ins Land an denen ich täglich min 1-2g Koka i.v. konsumierte. Dazu kamen dann Mengen an Benzos und Neuroleptika zum runterkommen und das alles täglich.
Nach ca 9 Wochen hatte ich 17kg Gewicht verloren, meine Arme sahen aus wie Nadelkissen und meine Frau wusste mittlerweile natürlich auch bescheid....sowas lässt sich nicht verheimlichen, auch wenn sie mich niemals direkt auf frischer Tat erwischt hat.
Wir hatten riesen Streit und es kam wie es kommen musste, meine Frau verliess mich.
Sie konnte meinen Konsum nicht mehr tolerieren, auch wenn sie selbst ab und an etwas nahm, obwohl sie der toleranteste Mensch der Welt ist. Sie hatte einfach Angst ich könne bei dieser Art und Weise des Konsums sterben, was wie ich heute sicher bin, auch passiert wäre, hätte ich so weitergemacht. Ich war ein menschliches Wrack und völlig allein.
Plötzlich keimte in mir etwas auf.....das verlangen meine Frau wiederzubekommen und mein Leben endlich in den Griff zu kriegen. So konnte es nicht weitergehen.

Während meine frau sich eine eigene Wohnung suchte, fasste ich einen Entschluß......so gehts nicht weiter. Auch wenn ich "nur" ein Quartalsjunkie war ( kurze, heftige Konsumphasen und dann wieder Pause ) hatte ich es diesmal übertrieben......ich war kurz vorm Ende.

Also ging ich zu meinem Substitutionsarzt, der die ganze Zeit über von Nichts ahnte, ich hatte immer noch mein Take Home und trotz meines äußerlichen Verfalls merkte niemand dort etwas. Mir ist es ein Rätsel wie man so blind sein kann. Die Urinkontrollen fakte ich mit Fremdurin und anscheinend konzentrierte man sich dort nur darauf. Ich ging also zu meinem Arzt, beichtete alles, gab freiwillig mein Take Home ab und bat ihn mich höher zu dosieren ( bekam dann wieder 80mg Polamidon täglich statt meiner Dosis von 35mg vorher ) und etwas gegen den Suchtdruck zu geben. Ich bekam dann zu dem Pola noch täglich 3x40mg Pipamperon und Aponal. Ausserdem bat ich darum, nur noch unter Sichtkontrolle UKs abgeben zu dürfen, ich wollte mir jegliche Lücke schliessen.

Ich konsumierte von diesem Tag an erstmal Nichts mehr....eisern und fest. Und es ging mir prima.....Ich nahm wieder zu, mein Job lief wieder richtig und ich bekam den Alltag wieder auf die Reihe. Und zu allem Überfluss versöhnte ich mich mit meiner Frau.....ich war im Himmel. Es ging mir super und Gott meint es wirklich gut mit mir.....nachdem wir es vor unserer Trennung 4 Jahre lang ohne Erfolg versucht hatten, wurde meine Frau nach einmal Versöhnungssex direkt schwanger.....das hatten wir uns lang gewünscht und ich war glücklich wie nur was.

Wir leben also seitem beide clean und glücklich, mittlerweile seit Juni 2011.....privat, beruflich und beziehungstechnisch läuft alles super. Dem Baby geht es wunderbar, es wird im Februar 2012 zur Welt kommen.

Man könnte meinen besser geht es nicht, doch da ist ein großer Wehmutstropfen. In diesen Monaten seit Juni 2011 habe ich insgesammt 3 Rückfälle gebaut, die ich mir nicht erklären kann. Jedesmal war es ein Cocktail i.v. den ich konsumiert habe, jedesmal natürlich heimlich und gottseidank ohne das es jmd merkte. Ich hatte nach jedem Mal schlimmste Selbstzweifel, Schuldgefühle und hasste mich für das was ich tat.....dennoch passierte es 3x wieder. Immer mit Abstand und in den Pausen hatte ich keinerlei verlangen nach Drogen. Doch dann kamen diese Tage wo ich, wie ferngesteuert agierte. Ich hatte Zeit, Geld und Langeweile jedesmal und plötzlich fand ich mich wieder als ich schon konsumiert hatte. Ich musste sogar jedesmal 30km mit dem Zug bis nach Essen/NRW fahren, eine Connection hatte ich daheim nicht mehr und hatte mich von allem distanziert. Dennoch schaffte ich es nicht, Nein zu sagen oder mich zu bremsen. Es ist zum verrückt werden.....als ob man für 2-3 Stunden das Gehirn abschalten würde und plötzlich wieder erwachte, wenn alles zu spät ist. Mich hat auch niemand anderes verleitet oder so, jedesmal konsumierte und besorgte ich die Drogen ganz alleine und niemand ahnte auch nur davon. Der Impuls kam also aus mir selbst, aber ich kann ihn nicht erklären. Habe eigentlich keinerlei spürbares Verlangen mehr, im gegenteil habe ich Angst wieder alles um mich herum zu zerstören, ausserdem kommt noch das Kind, dem ich ein guter und vor allem cleaner Vater sein will. Auch wenn 3x Konsum innerhalb von 7 monaten für meine Verhältnisse verschwindend gering ist, so war es doch 3x zuviel. Jedesmal sagte ich mir "Nie wieder!", löschte die Handynummer des neuen Dealers, versuchte alles um mich zu konditionieren nichts mehr zu nehmen, dennoch ging es nach dem ersten mal noch 2 mal schief.....immer nach ca 4 Wochen und ohne eigentlich ersichtlichen Grund.

Nun ist das letzte Mal Mitte Oktobar 2011 gewesen und seitdem hab ich absolut Nix mehr genommen, ausser meinem Pola und den Pipamperon. Ich fühle mich auch soweit gut, bis auf die Schuldgefühle wegen der Rückfälle, aber mich quält die Angst wieder zu versagen und wieder einen Rückfall zu bauen. Ich habe ja jetzt eine VErantwortung für anderes Leben ausser meinem eigenen und will dem auch gerecht werden. Ausserdem will ich auch nicht mehr konsumieren, kann die Leute nicht mehr sehen und finds schade um jeden Cent den ich dafür jemals ausgegeben habe ( hätt ich nur das Geld, was in insgesammt 16-17 Jahren Polytoxikomanie draufgegangen ist, ich würd mir direkt ein Haus auf ner Insel bauen xD ) und mein Leben läuft ohne Konsum auch viel besser. Die beziehung ist super und wir freuen uns aufs neue leben mit Kind. Nur die Angst zu versagen bleibt wie ein schwerer Stein im Magen und ich kann niemand in meinem Umfeld davon erzählen. Die Angst wieder alles zu verlieren ist zu groß und ich hoffe immer noch inständig, ich schaffs endlich ganz.

Naja bis jetzt bin ich also wirklich clean geblieben, einmal im Dezember hatte ich einen psychischen zusammenrbuch, doch konnte ich einen drohenden Konsum verhindern, indem ich zum Neurologen gegangen bin und hab dort gegen meine Angst einmalig 10mg Diazepam i.m. bekommen. Ich sehe das als positives Zeichen, das ich diesmal nicht konsumiert habe und mich jmd anvertraut habe, der mir auch geholfen hat. Aber evtl. mache ich mir da auch was vor.

Alles in allem gehts mir heute super, ich arbeite, führe eine top beziehung, wir sind beide 100% clean, freuen uns aufs Kind und geniessen die neuen Erfahrungen.
Doch tief in mir bleibt die Angst zu versagen.......und ich habe Angst das es irgendwann zu viel an Stress wird, die ANgst zu groß wird oder ähnliches und ich dann wieder einen Rückfall baue. Das will ich um jedem Preis vermeiden, für das Kind, meine Frau und vor allem für mich selber.

Falls jmd. nen Tip hat, immer her damit und ich hoffe mein Seelenstriptease hier hat Euch nicht zu sehr gelanngweilt. Aber irgendwo musste das alles mal raus.
Sorry falls das eine oder andere etwas Zusammenhangslos ist, es war so viel zu sagen und ich wollte nicht 99 Seiten schreiben, daher manch Sprung. Ausserdem sorry für die teilweise arme Rechtsschreibung, ich sitze hier an einer kleinen Handytastatur, die zu allem Überfluss noch auf US-Tasten gestellt ist.....da mag man nicht alles korrigieren und leider fehlen auch ein paar Absätze :) Hoffe man kann es trotzdem halbwegs lesen.

Naja ich werd berichten wie es weitergeht.

Gruß, Euer Rezzo
 
Kommentar von Psy Wordex (Traumland-Faktotum), Zeit: 09.01.2012 13:05

Dein Beitrag könnte dadurch das er doch recht umfangreich ist als Langzeitbericht besser aufgehoben sein. Im Thread hier beschränkt man sich üblicherweise auf aktuelles/etc und kurzgefasst zugehörige Informationen.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2010
37 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.01.12 13:35
@Psy


Jo wurde beim Schreiben dann doch umfangreicher als ich gedacht hatte.....sorry. Falls möglich/nötig verschieb doch bitte.

 
Ex-Träumerin



dabei seit 2008
2.208 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.01.12 13:42
Du kannst die wesentliche Teile die in den LZ gehören würden einfach hier rauskopieren, dort einfügen und in dein Posting hier einfach einen Link zum LZ posten.

___

"Es gibt Leiden, von denen man die Menschen nicht heilen sollte, weil sie der einzige Schutz gegen weit ernstere sind." (Marcel Proust)
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
1.586 Forenbeiträge
2 Tripberichte

Homepage
  Geschrieben: 09.01.12 16:14
@ Loserfisch: Also ich hab die Pille immer 10min im Mund, weil ich denke (im Gegensatz zu den Arzthelferinnen, die die Ausgabe machen und dem Arzt, die meinen, sobald sie aufgelöst ist, ist auch der Wirkstoff drin, des dauert aber bei Subuxone manchmal nur ne Minute oder weniger), dass erst dann genügend Wirkstoff aufgenommen wird und bei Subutex braucht sie auch so lange(ca. 10min) um sich aufzulösen, sonst hab ich dann immer ne riesen Suppe im Mund (hab recht starken Speichelfluss, wg. des sauren Geschmacks). Den Citrusgeschmack von Subuxone hab ich dann noch 1-2h im Mund und alles schmeckt danach, ich bekomm Sodbrennen davon und missbrauchen will ich Subutex grundsätzlich nicht, an die Obstation hab ich noch nicht gedacht, doch die ist sowieso gegeben. Außerdem gibts Subutex in 6mg-Form, jetzt muss ich noch nen paar Tage diese gestückelten 8-er und 2-er nehmen, die Leutchen teilen auch nicht immer genau die Pillen, trotz ner "Pillenteilmaschine"^^. Sind zwar alles Gründe in der B-Note, doch die sammeln sich, und ich möchte die paar Monate, bis ich den Mist los bin, so "angenehm" wie möglich gestalten.
lg

P.S. Ich muss sagen, ich hab weder Pola noch Metha probiert, doch denke ich Subutex ist der beste Weg zu Entziehen, wenn man gefestigt genug ist, sie nicht zu missbrauchen (wobei ich auch Leute kenne die Subuxone ballern o. ziehen) dagegen
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

Abwesender Träumer

dabei seit 2010
368 Forenbeiträge
4 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 09.01.12 18:10
@RezzoRe
wer so einen riesen taxt aufm handy tippt, für den ist doch das bisschen koka und shore kein problem^^

ne, jetzt im erst. es ist klar, dass du dir in deiner situation (kind,frau,job) vermeintlich keinen "fehler" erlauben kannst, deine angst zu "versagen" scheint ziemlich groß zu sein. ich glaube, dass du dir selbst mehr druck machst, als gut ist.

natürlich braucht es zeit, sein leben umzudrehen, rückschläge sind normal und besonders schwer wirds, wenn man es alleine versucht. darum würde ich dir auch raten, mit deiner frau reinen tisch zu machen. sie wird wesentlich saurer sein, über dein verheimlichen, als über den konsum an sich, dir würde es bestimmt auch besser gehen, wenn du es ihr sagst.

ich denke es ist sehr wichtig, jmd zu haben, der einem dadurch hilft und mit dem man reden kann, auch wenn es mal pränzlich wird. es hilft auch einen "klareren" blick auf die sache zu bekommen und der selbsthass sinkt. deine frau kennt dich und die zwänge des konsums und wäre somit der ideale jmd.
Mein Land seit vieeeelen Jahrn’ - ist Österreich-Ungarn

« Seite (Beiträge 1381 bis 1395 von 2341) »