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Titel:Siemis II Part 1
Droge:Afrikanisches Löwenohr
Autor:Acaine
Datum:23.12.2013 13:09
Nützlichkeit:5,33 von 10 möglichen   (9 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Siemis II



„Ich rufe Raben und Schlangen“



Situation und Annahmen zu Beginn

Ich befinde mich heute seit genau zwei Wochen in der Fachklinik Alpenland in Bad Aibling um eine Therapie zu machen. Ich bin seit recht genau zwei Monaten substanzfrei mit der Medikation von Oxcarbazepin (Morgens/Abends 300mg), welche sich als ausgesprochen positiv erwiesen hat.

Die Therapie bringt es mit sich, das hier alles sehr viel geordneter abläuft als ich es sonst gewöhnt bin. Mehr Zeit die mit sinnvollen Dingen gefüllt werden will.

Nachdem sich mein letzter Versuch mangels Motivation leider im Sand verlaufen hat, habe ich diesmal ein besseres Gefühl bei der ganzen Sache.



Methodik

Als Anleitung lese ich immer noch das zweite Buch von Stephen Laberge, der die Existenz von luziden Träumen mit wissenschaftlichen Methoden beweisen konnte. Ich verfasse dieses Traumtagebuch, und mache täglich zu verschiedenen Gelegenheiten folgende Realitätschecks:

Ich springe mit der festen Absicht zu fliegen in die Luft

Ich lese einen Schriftzug in meiner Umgebung, sehe weg, und lese ihn ein zweites mal. In einem Traum ist es sehr unwahrscheinlich das der Satz unverändert bleibt

Ich halte mir die Nase zu und versucht zu atmen. Das funktioniert nur im Traum

Unterstützend dazu mache ich Entspannungsübungen. Späße wie etwa den Wecker auf vier Uhr morgens zu stellen waren mir bisher nicht möglich, da ich in einem Zweibettzimmer untergebracht bin.



„Haley“

(16.10.13)

Ich gehe durch den mir wahrscheinlich vertrautesten Buchladen der Welt. Es muss der Hugendubel in Bayreuth sein. Nirgendwo habe ich lesend mehr Zeit verbracht. Ein Jahr lang jeden Tag mindestens zwei Stunden. Das Bild dieses Traums ist real wie sonst in keinem. Das Licht, in dem sich auf den Tischen die Bücher auftürmen- und mitten in all dem, zentral gelegen: die rote Couch. Ich bin mit einem guten Freund unterwegs, und wir unterhalten uns über die Bücher die wir sehen.

Auf dem roten Sofa sehe ich mehrere Personen sitzen- eine davon zieht sofort all meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich kenne sie. Ich habe schon oft von ihr geträumt, und dieses Mal wird sicher nicht das letzte Mal sein. Es ist Haley. Sie liest ein Buch mit blauem Einband. Als ich sie bemerke blickt sie kurz von dem Buch auf und sieht mich mit vorwurfsvollem Ausdruck in den Augen an.

Zwei Sekunden später dreht sie sich weg und liest weiter. Mein Kumpan Stryker sieht mich an und sagt nur „Das hat sie nicht vergessen….“. Geistesabwesend sage ich leise „Ich auch nicht…“.





„Die Halle“

(17.10.13)



Um mich ist Lärm. Viel Lärm und eine große Halle. Sie ist gefüllt mit vielen Menschen und Regalen, in denen viel Technikkram gestapelt ist. Es erinnert mich ein wenig an die Regale im Media-Markt in denen Handys/Smartphones ausliegen. Doch insgesamt erinnert mich die Geschäftigkeit dieser Halle eher an einen Bahnhof. Das Blechdach mit wenigen Fenstern, welche kaum Licht durchlassen, ist gewölbt. Das Bild, das sich mir bietet ist von Grau geprägt. Niemand beachtet mich.

Abgesehen von einer Frau, die neben einer Litfaßsäule steht und zu mir herübersieht. Lange blonde Haare, Blaue Augen- Es ist schon wieder Haley. Wir sehen uns in letzter Zeit oft. Ich versuche zu lächeln und winke ihr zu. Und siehe da- ein verhaltenes Lächeln und sie winkt zurück.

Mit einem Schlag verschwindet die Welt um mich herum, alles ist schwarz und ich liege im Bett. Ich freue mich darüber, Haley getroffen zu haben, auch wenn es nur im Traum war. Wenn ich noch öfters von ihr Träume komme ich wohl nicht drum herum, unsere Geschichte zu erzählen.



„Lambda Short“

(18.10.13)



An exakt diese zwei Wörter erinnere ich mich, der Rest der Nacht ist wie weggespült, aber „Lambda-Short“ ist wie in meine Stirn geprägt, so klar steht das direkt nach dem erwachen in meinen Gedanken.

Was diese Phrase bedeutet? Keine Ahnung!

Allerdings bezeichnet man den Start einer bestimmten Luft/Luft-Rakete (AIM 120 AMRAAM) als „Fox Three Long/Medium/Short“, wobei sich der letzte Teil auf die Zieldistanz bezieht.

Die Diskrepanz zwischen der Deutlichkeit der Zwei Wörter und dem Fehlen anderer Information verblüfft mich.



„Achja, fast hätte ich’s vergessen!“

(19.10.13)



„Shit, nix geträumt, ne ereignislose Nacht…“- und Zehn Minuten später trifft mich fast der Schlag. Ich war diese Nacht luzid, oder? Kann man „träumen“ dass man im Traum aufwacht? Sich das Ganze nur einbilden? Mich plagen leichte Zweifel. Doch dann fällt mir wieder ein das LaBerge in seinem Buch über Luzides Träumen schreibt, das man selbst luzide Träume wieder vergessen kann.

Ich gehe durch einen schmalen Gang eine Treppe hinauf und stoße mich dabei an der Wand, zielsicher auf den Ellenbogen. Irgendwas stimmt hier nicht. Keine Schmerzen? Kein Nerv der mir ins Schmerzzentrum tritt? Ich beiße mir in den Arm, Nichts passiert. Mit Schmackes ins Handgelenk… auch keine Reaktion. Ich spüre wie es um mich herum heller wird.

Die Erleuchtung plätschert mir wie ein Wasserfall aus Licht über meinen Kopf. Es fühlt sich großartig an. Doch mit dem Bewusstsein kommt auch die Erkenntnis dass ich Ruhe bewahren muss, um die Situation zu kontrollieren, sonst „verliere“ ich sie. Es funktioniert.

Die Welt um mich wandelt sich mit meinen Gedanken. Eine genauere Beschreibung ist mir nicht mehr möglich, so viel Dynamik steckt in dieser Gedankenwelt. Doch etwas kann ich mit präziser Exaktheit beschreiben: Ich stehe einer Frau mit Gold-Blonden Haaren und blauen Augen gegenüber. Wir blicken uns an, kommen uns immer näher…

Ich drifte langsam zurück in die sensorisch abgeschottete Panzerung der Schlafparalyse. Dies geschieht im Gegensatz zu früheren Erlebnissen langsam und kontrolliert statt schlagartig. Es macht mir in diesem Moment nichts aus die fantastische Simulation zu verlassen. Denn nun ist der Groschen gefallen: Ich werde alles daran setzen und zurückkehren.



„Alte Stadt aus Sand“

(22.10.13)

Ich sehe mich um. Mein Blickfeld ist begrenzt durch hohe Mauern aus Sandstein und dem darüber liegenden blauen und wolkenlosen Himmel. Doch obwohl die Temperatur sehr hoch sein sollte empfinde ich dies nicht so- Die sandfarbenen Wälle spenden angenehmen Schatten. Die Stadt um mich muss alt sein, schießt es durch meinen Kopf. Sehr alt. Die Menschen, die hier leben tragen archaische Kleidung in Rot- und Brauntönen. Ich fühle mich retrospektiv sehr an die Stadt Quarth aus der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ erinnert. Ich bin Teil einer Touristengruppe, deren Mitglieder Alltagskleidung tragen. Manche kenne ich, andere nicht.

Wir laufen durch enge Gassen, große Innenhöfe, und bewundern einige schöne Wandteppiche. Aufregendes passiert nichts, die Stimmung ist interessiert und gelassen, wie man es von einer anständigen Touristengruppe erwartet.



„Der Bomber, Der Jäger sein wollte

Es ist mitten in der Nacht, ich stehe mit ein paar Freunden vor meinem Haus und beobachte den Nachthimmel. Sterne sind keine zu sehen, aber dafür ist Die Luft vom schweren, aufgeladenen Brummen einiger Motoren erfüllt. Hoch am Himmel ziehen langsam ein paar einsame Lichter ihre Bahn. Sie sind Orange, wie man sie an Flugzeugen eigentlich nichtfindet. Es könnten auch Flammen aus den Abgasrohren der Motoren sein. Gebannt beobachten wir weiter, keiner von uns sagt irgendetwas.

Nach einiger Zeit hört sich das Brummen anders an. Etwas sägend, beinahe irgendwie kreischend. Die beiden Verursacher der Tonänderung schießen heran- es handelt sich um einmotorige Jagdflugzeuge. Der schwerfällige Bomber ist für die leichten und wendigen Räuber ein gefundenes fressen, denke ich mir. Mehr als einen Anflug kann er eigentlich nicht überleben. Und schon wird der Himmel vom Stroboskopartigen Flackern der Kanonenmündungen und Leuchtspurgranaten erhellt.

Doch nichts passiert. Der Bomber verwandelt sich nicht in einen Kometen, der brennend vom Nachthimmel fällt. Die „Raubvögel“ ziehen an ihrem vermeintlichen Opfer vorbei. Und in eben diesem Augenblick passiert das unerwartete: der Koloss dreht sich behände auf den Rücken und zieht hinterher. Mit Leichtigkeit vertauscht er die Rollen! Mit der Agilität eines Kunstflugzeugs nimmt er die Verfolgung auf, und Sekunden später stehen die Angreifer in Flammen und stürzen ab.

Nachdem wir mal wieder Luftgeholt haben, und unser Erstaunen abschütteln konnten, wird uns klar, dass soeben zwei Flugzeuge direkt in unser Heimatdorf abgestürzt sind. Sowas muss man sich natürlich ansehen, und schon sind wir in Richtung Aufschlagstelle unterwegs. Als wir ankommen, sehen wir nur noch verbogenes Metall in einem Meer der Flammen des brennenden Flugzeugbenzins. Ein recht kurioser, aber natürlich auch Furchteinflößender Anblick.

Die Krönung des Abends war dann ein Freund, der vorbeikam und meinte er müsse unbedingt Ergotherapie machen.



„Jetzt ist der Radio dran!“

Ich laufe durch Ruinen. Das macht mir nichts aus, denn ich trage Stiefel und bin trittsicher. Obwohl alles um mich zerstört ist, fühlt sich der Tag schön an. Die Sonne scheint, und der blaue Himmel ist von nur wenigen Wolken bedeckt. Ich betrete das innere eines zerstörten Hauses, dessen Dach fehlt. Dort sitzen andere Kämpfer, die einen gelangweilten Eindruck machen. Ich greife mir mein Gewehr, entnehme das Magazin (es ist aus Kunststoff der Grau und leicht durchsichtig ist, so dass man die Anzahl der Patronen sehen kann).

Ich krame kurz in meinen Taschen, hole ca. Zehn Kugelschreiber hervor, und fange an das Magazin mit den Kulis zu laden- die normalste Tätigkeit der Welt.

Vor dem Einschieben in Das Magazin drücke ich bei jedem Kuli auf den Knopf. Ein Kuli ohne Spitze tut schließlich keinem weh. Als ich das letzte Geschoss lade, bricht ein Stück der Magazinlippe ab. Kommt vor, da kann man nichts machen.

Ich lade das Gewehr und sage zu meinen Kameraden „Ich gehe mal den Radio erschießen, der ist eh fast kaputt“, bevor ich durch die Tür gehe.



„Zurück in die Apo/Geist in Flammen“

„24.10.13“

Ich betrachte die Straße durch das kleine Schaufenster der Apotheke in der ich Arbeite. Draußen liegt Schnee, die Atmosphäre ist weihnachtlich. Ich bin alleine, da ich die Spätschicht mache- kein Chef der mir im Nacken sitzt… wie schön. So wohl habe ich mich in einer Apotheke schon lange nicht mehr gefühlt. Die Ruhe ist deutlich wahrnehmbar- da geht plötzlich die Tür auf, und vier Menschen kommen auf mich zu. Sie erwecken den Eindruck als wären sie arm, so ganz in alte braune Klamotten gehüllt. Sie brauchen ein Nasenspray für ihr Kind, sagen sie.

Ich biete ihnen verschiedene Sorten an, darunter auch Cola und Kamille. Doch mit einem Schlag entscheiden sich die Kunden anders und verlassen den Laden. Der PC meldet eine E-Mail, die ich schnell lese. Sie stammt von einer Frau, aber ich kenne sie nicht. Irgendwas veranlasst mich dazu mit „Ich sehe heute echt panne aus“ zu antworten. Warum auch immer.



Das Bild wechselt. Mit einem Schlag bin ich vollkommen Körperlos. Das Bild ist zuerst undeutlich, wird dann aber klarer. Es ist eine Brücke. Im selben Ort wie die Apotheke, es ist immer noch winterlich. Die Konstruktion ist aus Metall und erinnert mich irgendwie an den „Dachboden“ einer Kathedrale. Ein erhabener Ort, entworfen um eigentlich von niemandem aufgesucht zu werden. Auf mich kommen zwei Schemen zu. Ein Erwachsener und ein Kind. Mehr ist nicht erkennbar, es ist äußerst neblig.

Ich- oder besser gesagt, das was von meinem „Ich“ übrig ist- drehe mich zur Seite, und blicke durch ein Fenster. Als ich wieder zurücksehe, sind die beiden Menschen verschwunden, als hätte der Nebel sie verschluckt.

Ein Blick durchs Fenster offenbart eine verbaute, alte Stadt… Der Perfekte Ort für irgendeine Weihnachtsgeschichte. Von der Brücke führt ein schräges Dach hinunter, das mit schwarzer Dachpappe bedeckt ist. Wieder dieses Gefühl der Ruhe. Aber auch Kälte ist da. Eine Sekunde lang überlege ich wie es wohl wäre die Dachschräge runterzurutschen. Doch dieser Gedanke wird schnell wieder verworfen, da ich trotz meiner ätherischen Erscheinungsform mit Verletzungen rechne. Das Gefühl, das nun aufkommt, lässt sich am besten mit „Wärme“ umschreiben. Und tatsächlich lodern von meinem Blickfeldrand her Flammen. Als ob ich durch Saurons Auge sehen würde. Die Flammen werden mehr, die Brücke verschwindet, und ich bin hoch über der Stadt. Dann wache ich auf.



„Das große Chaos“

(25.10.13)

Es kann sich eigentlich nur um das Abbild meiner allerliebsten Chaos-WG handeln, aber die Abweichungen sind deutlich erkennbar. Nachdem ich etwas auf meinem Nachttisch gesucht und natürlich nicht gefunden habe, stehe ich auf und verlasse mein Zimmer. Da draußen ist es nicht gerade aufgeräumter, kommt mir das Gefühl auf. Die Leute, die hier wohnen kenne ich ganz gut, auch wenn ich grade keine Gesichter zuordnen kann.

Was ich als nächstes tat, ist leider auch im Nebel der Erinnerung verschwunden, aber ich glaube es hatte was mit Käse zu tun.

Zeit zum Einkaufen! Ich gehe los, verlasse das Haus und laufe an einer Böschung neben einem Fluss entlang. Der Fluss ist absolut gerade, und ich fühle mich an BGE erinnert. Die Brücke unter der ich durchlaufe löst dasselbe aus. Als ich die Böschung hinaufgehe wird mir mulmig. Unterbewusst erwarte ich schon die Explosionen und den Kugelhagel, der einem nach einer solchen Flussüberquerung typischerweise entgegenschlägt. Aber es passiert nichts. Hinter der Böschung steht nur der Supermarkt. Nach dem betreten fällt mir auf das ich meinen Geldbeutel vergessen habe. Schöner Scheiß… Aber bei dem Chaos in der WG findet man ja auch nix! 



„Mal wieder Abheben“

(29.10.13)

Trotz meiner sich wieder verschlechternden Traumerinnerung ist es mir in der letzten Nacht gelungen luzid zu werden. Mit dem eingeprägten „Das nächste was du siehst ist ein Traum“ und regelmäßigen State-Tests am Tage gelingt die Mild-Technik. Optimismus ist unabdingbar, denn ein „das schaffe ich eh nicht“ wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Jeder Mensch ist zum luziden Träumen in der Lage, auch wenn das erlernen bei manchen mehr Zeit erfordert.

Meine konkreten Erinnerungen an den Anfang des Traums sind leider kaum noch vorhanden. Aber sehr gut kann ich mich an die Umgebung erinnern in der ich den Test durchgeführt habe. Um mich herum war ein Park: grünes Gras, gefallenes Laub in schönen Farben. Die Blätter an den Hecken sind Rot und Gelb. Ganz in meiner Nähe war eine schiefe Ebene zu erkennen, auch mit Gras bewachsen.

Etwas löst in mir den Reflex aus zu überprüfen ob ich träume. Ich drehe den Kopf nach oben, sehe den blauen Himmel der noch von den letzten Sonnenstrahlen durchbrochen wird. Ich gehe leicht in die Knie, und stoße mich mit aller Kraft ab. Zunächst alles wie gehabt. Doch dann überschreite ich den Apex, und mein Körper überwindet von allein die Schwerkraft. Die bekannte Klarheit erfüllt mich wieder. Ich bin schon oft im Traum geflogen, doch obwohl die Erinnerung an diese nicht luziden Erlebnisse oftmals besser war, übertrifft dieses Erlebnis alles an Deutlichkeit und Schönheit. Ich setze meine Arme als Schwingen ein, um an Höhe zu gewinnen. Immer noch nach oben schauend. Nach wenigen Metern falle ich zurück in die Schlafparalyse. Ein Versuch, zurück in den Traum zu gelangen scheitert, ich schlafe ein. Am nächsten Morgen wache ich bestens erholt auf, drehe mich nochmal um und verpasse den Frühsport.

Schlüsse: Obwohl die Erinnerung schwach ist, scheine ich auf dem besten Weg zu sein. Es gibt noch viel zu lernen, denn obwohl luzide Träume unseren Gedanken gehorchen braucht es Übung und Selbstkontrolle um sie zu formen. Beim nächsten Erfolg werde ich versuchen direkt aus der Schlafparalyse zu erwachen und den Traum präzise aufzuschreiben.



„Ich musste das tun!“

(30.10.13)

Ich bin im Altenheim. Keine Ahnung warum, ich bin schließlich noch nicht so alt. Auch in diesem Traum nicht. Wir (Ich und einige Freunde, wer genau ist mir nicht so ganz klar) befinden uns in einem recht schmucklosen Zimmer, durch die Fenster sieht man draußen die Landschaft und schönes Wetter. Ich sehe nach unten, und erkenne dass ich einen Böller in der Hand halte. Aber keinen geprüften, billigen, roten Chinakracher, sondern eine einfache braune Röhre, die mit gelben Kreppband umwickelt ist. Die Zündschnur fehlt. Ich ziehe ein recht langes Stück grüne Sicherheitszündschnur aus meiner Tasche und stecke es in die dafür vorgesehene Öffnung.

Mit einem Mal steht das Fenster offen. Zack, die Lunte brennt, und ich werfe das Teil mit voller Kraft hinaus. Vielleicht hätte ich vorher mal sehen sollen ob dort unten nicht jemand steht? Ich sehe zum Fenster hinaus, sehe dort unten den rauchenden Knallkörper. Und die Oma, die direkt neben dem Sprengkörper steht.

Ich drehe mich um und höre nur noch die ohrenbetäubende Explosion. Unruhe packt mich- nichts wie weg hier, raus aus dem Gebäude. Schon bin ich draußen, und versuche ruhig wegzugehen. Auf dem Weg kommen mir Pflegekräfte entgegen, doch sie nehmen gar keine Notiz von mir.



„Ein kurzer Ausflug in die Zone“

Stillgelegte, große Bahnhöfe besitzen eine ganz eigene Ausstrahlung. Selbst wenn sie von tödlichen Anomalien übersät sind. Ob es diese hier gibt weiß ich nicht. Aber das recht hohe, tote Gras weckt sofort die Erinnerung an den Bahnhof von Pripyat, den man in „S.T.A.L.K.E.R.“ bereist. Trotz der bedrohlichen Stille glaube ich nicht dass akute Gefahr droht. Es weht kein Wind, und so gehe ich vorsichtig ein paar Schritte.

Ein Schnitt- und ich bin in einem Haus. Es ist gemütlich eingerichtet, hier lebt eine Familie mit Kindern, das erkenne ich. Und auch ob der leichten Unordnung wirkt alles, als sei es am rechten Platz.

Ich höre lachende Kinder, und das Bahngelände auf dem ich gerade noch stand, verliert schlagartig den letzten Funken Bedrohlichkeit- obwohl er genau vor dem Haus liegt und ich ihn durch das Fenster sehe.



„Die Schießbahn“

(31.10.13)

Schon wieder ein Ort wie kein anderer. Diesmal ist es eine Wiese. Auf einem sanften Hügel, auf dem auch eine Scheune steht, umgeben von Wäldern in der Entfernung. Dass die Autobahn, welche eigentlich nur 100m hinter der Scheune vorbeiführt fehlt, bleibt mir verborgen, ich bemerke die Stille nicht.

Oft schon war ich mit meinen Freunden zum Schießen hier. Allerdings nur mit Kartoffelkanonen. Heute haben wir aufgerüstet. Ich nehme die schneidige, großkalibrige Pistole aus dem Kofferraum unseres Autos. Da sie eine Sportpistole ist, sieht sie mit ihrem mattierten Silberfinish eher aus wie ein Schmuckstück als eine äußerst präzise Waffe. Es handelt sich genaugenommen um eine „Infinity“ vom Hersteller Strayer-Voigt.

Mein Kollege nimmt ein Gewehr und beginnt zu schießen. Ziele gibt es hier nicht, also müssen Bäume herhalten. Ich greife die Pistole mit beiden Händen, so dass die linke möglichst weit vorne fasst, um den Hochschlag zu minimieren.

„WHAMM!“- der erste Schuss peitscht los, meine Ohren klingeln leicht, und dann höre ich das Echo, das trockene Knacken das über die Hügel rollt. Weitere Schüsse fallen. Da sehe ich ein Schwein, welches über die Wiese auf uns zu rennt. Es rennt an uns vorbei. Irgendwie bin ich nicht erstaunt. Also darüber, dass es hier Schweine gibt, die mit einem Affenzahn über die Wiese düsen. Nur kurze Zeit später kommt noch eins vorbei. Und noch eins. Beim vierten Schwein schalte ich irgendwie automatisch in den Kampfmodus.

Angelegt, Arme fast durchgestreckt (Aber nicht ganz!), Minimaler Vorhalt- Double-Tap! Zweimal abgedrückt, in nicht mal ganz einer Sekunde. Da es langsam dunkel wird, denke ich zuerst ich habe es verfehlt, doch als sich meine Augen nach dem grellen Mündungsblitz wieder an die Dämmerung gewöhnen, sehe ich das rosa Schweinchen reglos daliegen. Das Vieh ist selbst Schuld durch so eine Zielarme Umgebung zu laufen…



„Vom BK zur Bullerei“

(01.11.13)

Ich habe mir einen Chicken-Nugget-Burger gekauft. Unverkennbarer Geschmack. Szenenwechsel. Immer schön reintreten. Also in die Pedale, meine ich. Auf dem Weg nach Neudrossenfeld fahre ich durch Kulmbach. Und ich weiß genau wo ich bin. Hinter der Bahnschranke in Richtung MCD. Es gibt gar keinen BK in KuBa, mal nebenbei bemerkt.

Von einem Gedanken auf den anderen fühle ich mich verfolgt. Mein erster Reflex ist „Ab zur Polizeiwache, dort kann dir keiner was tun…“. Als ich dort Das Rad anhalte denke ich mir dass ich doch sicher mit meinen Verfolgern fertig geworden wäre.



„Traumtherapie“

Mein Zimmer in der Aufnahme ist voll mit Leuten. Alle sind andere Patienten. Wir scheinen eine Party zu feiern. So wie man auf Therapie halt feiern kann. Ab zum Drogentest heißt es. Wir gehen den Gang runter, zum Arztzimmer. Dort ist in der Realität zwar eigentlich ein Klo, aber mein Gott, man kann ja nicht alles bemerken. Man sticht uns mit einer Nadel direkt hinter dem letzten Fingergelenk auf der Handinnenseite. Kurz kommt Blut, aber bei weitem nicht genug. Derjenige, der mir das Blut abzapfen will, bohrt die Nadel immer tiefer in meine Hand, bis sie verbiegt.

„Lass mich mal selber machen, du Amateur“, denke ich mir. Ich lasse meinen Arm nach unten hängen und wende Anti-G-Atmung an. Der Druck in meinen Gefäßen steigt schlagartig an, und das Blut quillt hervor. Manche Menschen im Medizinsektor sollten die Arbeit lieber den Patienten überlassen.

Ich verlasse den Raum und gehe ins Treppenhaus. Es ist viel größer als der echte Gegenpart, und könnte auch aus einem Harry-Potter-Film stammen. Fast ein Stockwerk über mir ist Ärztin S. unterwegs. „Wo ist Haley gerade?“ rufe ich ihr zu. „Anderes Haus, Teeküche im zweiten Stockwerk!“ kommt es als Antwort von oben. Nichts wie hin.

Ich gehe durch den Eingang, und befinde mich in einem Haus, das mich so ganz und gar nicht an eine Therapieeinrichtung erinnert. Viele Menschen sitzen hier oder laufen umher. Aber das ist kein Problem, ich sehe sie auch zwischen hunderten oder gar tausenden auf den ersten Blick. Ich laufe die Treppen hinauf und gehe durch ein paar Gänge. Als ich an einem Wartebereich vorbeilaufe sehe ich sie im Augenwinkel auf einem Stuhl sitzen.

In der Situation zu sein mit ihr zu reden erschreckt mich, mein Herz rutscht in die Hose. Starr schaue ich geradeaus, gehe weiter (typisch…). „Allister?!“- Ein Glück, sie hat mich erkannt. Jetzt muss ich reagieren, kann mich nicht mehr vor dem Kontakt zu ihr drücken. Ich gehe zur ihr hin, lächle einfach und bringe gerade so ein „Hallo Haley“ raus. Das Eis bricht, und wir umarmen uns. Die Zeit beginnt, langsamer zu vergehen. Wortlos beschließen wir nach draußen zu gehen. „Ich mag dich immer noch“ sage ich. Feigling! Eigentlich hättest du ihr noch viel mehr sagen müssen. Als wir durch die Tür nach draußen gehen, wache ich auf. Schön, so muss ein Feiertag anfangen.



„Schon wieder Therapie“

(05.11.13)

Die Umgebung kommt mir bekannt vor… Autobahnabfahrt Neudrossenfeld? Oder doch vor dem Tennisplatz in Thurnau? Eher letzteres. Aber auf jeden Fall ist im Hintergrund die Autobahn zu hören, und auch zu sehen. Darius, der auch zur Therapie in Bad Aibling ist, steht neben mir. Zusammen beschließen wir, mein Kratom zu holen, welches ich im Wald vergraben habe. Den Rest der Schatzsuche habe ich leider vergessen

Auf der Treppe, unter der man durchmuss, wenn man in unser Zimmer gelangen möchte. Mein Zimmer-Mitbewohner Thom hat Pfannkuchen dabei. „Die sind mit Amaretto“, meint er. Macht seine Mutter immer so, erfahre ich von ihm.



„Alles nur Schein und der AV-8 dahinter“

Aufgewacht! Also nicht richtig, im Traum natürlich. Ich wälze mich herum und sehe in den Raum- Nichts. Keine Einrichtung. Nur ein großer, leerer Raum mit orangener Tapete, einem Bett und einem riesigen Fenster, welches beinahe die gesamte Längsseite des Raumes einnimmt. Draußen ist richtig beschissenes Wetter. Es stürmt heftig, was mir aber egal ist- das Bett in dem ich liege ist warm und bequem. Aber irgendwas stimmt nicht, irgendwas ist falsch. Das Gefühl ist so stark, dass es mich dazu bewegt, das Bett zu verlassen.

Ich nähere mich dem einzigen Ding in diesem Raum, das in der Lage ist Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nämlich dem Fenster. Als ich näher komme merke ich ziemlich schnell was hier nicht stimmt. Der täuschend echte Sturm ist eine Illusion auf dem Vorhang, der vor dem Fenster hängt. Ich sehe an dem Sturmvorhang vorbei, und mit dem Bild, das sich mir bietet ändert sich meine Stimmung. Die Aussicht ist großartig. Eine Hügelige Landschaft, grüne Wiesen und Häuser.

Die Häuser erinnern von der Bauart her an Burgen, mit Türmen und kleinen Fenstern. Weißer Anstrich und rote Ziegeln. Der Himmel ist Tiefblau, von nur wenigen Wolken verhangen, als hätte sich der Sturm gerade aufgelöst.

Aus den wenigen, dunklen Wolken schüttete es auf die „Burgen“- regelrechte Wasserfälle ergießen sich über den Dächern. Die Sonne geht unter und hüllt alles in warmes, rot-orangenes Licht, ohne das es blenden würde. Was für eine wunderschöne Realität… So eine Burg möchte ich auch mal.

Vertrautes Kreischen erfüllt meine Ohren. Ein Strahlgetriebenes Flugzeug nähert sich, und da mache ich auch schon den schwarzen Punkt am Himmel aus, der auf mich zuhält und zuerst langsam, dann immer schneller Pfeilform annimmt. Die Maschine schießt mit Unterschallgeschwindigkeit über mich hinweg. Klarer Fall, ein AV-8. Die so genannte „Harrier“, ein VTOL-Unterstützungsflugzeug.

Ich wache auf… Nix wie auf den Gang, ein paar Stichpunkte notieren.



„Regen in der Garage“

(06.10.13)

Ich gehe in das Klassenzimmer in meiner alten Realschule. Es ist eines der Zimmer neben dem Innenhof. Die Nummer ist mir aber entfallen, kein besonders schöner Raum. Grüner Kunststoffteppich von der Sorte, die Verbrennungen verursacht wenn man blöd hinfällt. Drinnen wartet neben den anderen Schülern, die mit mir hier sind ein Ausbilder einer Armee, der eine Nato-grüne Panzerkombi trägt. Läge er auf dem Boden, so wäre ich wohl über ihn gestolpert. Im Folgenden erklärte er uns wie man Substanzen synthetisiert. Welche speziell weiß ich nicht mehr.

Ich komme zu Hause an, und gehe gleich in die Garage. Sie steht auf der Terrasse und ist komischerweise recht klein. Außerdem ist es drinnen genauso hell wie im Freien, obwohl ich fühle dass ein Dach da ist. Mein nächster Gedanke ist „Jetzt kann ich mein Ketamin selber machen, und niemand kann mich aufhalten!“

Ich stelle meinen Rucksack ab, öffne ihn und ziehe zwei Handtücher heraus, ein rotes und ein blaues. Mir fällt auf das es anfängt zu regnen… Es ist bewölkt über dem unsichtbaren Dach. Doch letzteres lässt anscheinend Wasser durch, denn dicke Tropfen fallen mir vor die Füße. Ich sehe auf dem grau-braunen Betonboden, sehe wie die Tropfen auf den Boden treffen, Und schon stehe ich in einer großen Pfütze. Jeder weitere Tropfen, der aufschlägt, lässt Wasser in die Luft spritzen. Aus einem bestimmten Grund betrachte ich das Schauspiel gebannt, obwohl ich es schon hundert- oder gar tausendmal beobachtet habe. Ich wache auf, draußen regnet es- wieder mal. Heute kein Frühsport.



„Oxy“

(07.11.13)

Diesen ganzen Traum lang tat mir ein Zahn weh…. Bzw. eine spitze Stelle eines Backenzahns die permanent das Gefühl verursachte gleich abzubrechen. Der ganze Traum war leider sehr vom Craving geprägt. Ich hatte zwei Tabletten mit 40mg Oxycodon. Weiß der Teufel warum ich i.v. als Konsummethode gewählt habe. Mir war sogar im Traum bewusst, dass es dämlich ist sich ein Prodrug zu injizieren. Habs eh nicht geschafft. Dann war der Traum auch schon vorbei.



„Grand Theft Vorstadt“

Eine wunderschöne Vorstadt. Mit all den gepflegten Vorgärten und kurz gemähten Wiesen. Meine Freunde und ich steigen in unser schwarzes Auto, und es hat den Anschein als würden wir uns aufmachen diese Idylle zu zerstören. Erinnert mich irgendwie an das perfekte Verbrechen. Ich sitze auf dem Beifahrersitz, und bin der Meinung dass es losgehen kann…



„Das Versteck“

(09.11.13)

Ein Wohnmobil steht vor mir. Kein extremes Luxusmodell, sondern „nur“ ein durchschnittlich teures. Hier kann ich das Geld verstecken bevor ich in die Stadt gehe. Es ist nicht viel, aber das muss schon sein. Die Tür ist nicht abgeschlossen, also betrete ich es. Eine Hand voll 10-cent-Münzen sind mein ganzer Schatz, den es zu verbergen gilt, bevor ich mich in die Innenstadt aufmache. Schnell deponiere ich das Geld in irgendeinem Regal, und stelle ein Buch davor. Hier findet das keine Sau. Und los geht’s! Auch wenn ich eigentlich keinen Schimmer habe was ich in den Geschäften will, so ganz ohne Knete.

Nachdem ich wieder zurückgekehrt bin, möchte ich den kleinen Schatz natürlich wieder heben. Doch wie so oft im Leben, kommt mir in der kritischen Phase etwas dazwischen. In diesem speziellen Falle ist es der Wohnmobilbesitzer, der mit einer geladenen Beretta hinter mir steht und mich des Diebstahls bezichtigt.

Ich verteidige mich mit Worten und versuche die Situation aufzuklären. Was mir verständlicherweise nicht gelingt, selten versteckt jemand sein Hab und Gut in einem fremden Caravan. Ich sage dem Eigentümer er solle doch nachsehen ob sein Geld fehle. Er tut genau das, und behauptet es würden zehn Euro fehlen. Mir platzt der Kragen, und ich entwaffne den Lügner. Wie weiß ich nicht mehr, alles ging sehr schnell. Ich beschließe, sein Geld zu klauen, so sehr hat mich die Anschuldigung wütend gemacht. Und dann auch noch seine scheiß Idiotie, in einem derart engen Raum eine Schusswaffe auf mich zu richten!

Das Geld ist in einem Buchkasten versteckt, in dem vier kleine Lexika untergebracht sind. Sie lehnen an der rechten Seite des Kastens (Ein Band fehlt!). Indem ich das Ganze auf die linke Seite verschiebe, wird zwischen jeweils zwei der Bücher eine Art Geheimraum freigegeben, in welchem das Geld steckt. Es ist in eine Seite aus einer Boulevard-Zeitung eingewickelt. Widerlich. In meiner Aufregung zerschieße ich mit einem Schuss das Fenster, welches sofort in sich zusammenfällt. Obwohl die Waffe eindeutig Scharf ist, knallt es beim Abfeuern nicht, der Lauf gibt nur ein müdes „Plöpp“ von sich. Die im Magazin verbliebenen Patronen feuere ich auf das Bett dieses Penners ab. Dann gehe ich nach draußen.

Bald wird sicher die Polizei hinter mir her sein, also nichts wie weg aus der Gefahrenzone. Aus Gewohnheit lasse ich das Magazin aus der Waffe fallen, bemerke dann aber, dass ich kein zweites zum Nachladen besitze. Ab in die Hosentasche mit dem nutzlosen Ding. Sieht man zwar so deutlich, dass ich sie auch in der Hand tragen könnte, aber scheiß drauf.

Kaum das ich durch den Kulmbacher Stadtpark gehe höre ich Polizeisirenen. Ich laufe schnell, aber ohne zu rennen durch Kulmbachs Straßen. Streifenwagen mit Sirenen fahren vorbei, ohne dass ich ihnen größer auffallen würde. Auf der anderen Straßenseite werden vier Leute abgeführt. Diese Deppen! Absolute Vollpfosten. Dann wache ich auf- Hallo Samstag! Nochmal kurz umdrehen, dann aufstehen.



„Der Echelon-Hügel“

Ich befinde mich mit einigen Freunden auf einem riesigen, grün begrasten Hügel, der mitten in den Bergen liegt. Doch die Berge sind weit entfernt, was die Illusion erweckt, die Hügellandschaft wäre eine Insel, die durch ein Meer aus hohen Berggipfeln schwimmt. Die Landschaft kommt mir extrem bekannt vor. Ich habe hier schon einmal gekämpft, denke ich.

Ein ganzes Stück entfernt in den Wiesen steht ein großer, weiß gestrichener Komplex, der mich erschreckend an die Gebäude des Echelon-Programms erinnert. Wir nähern uns der Einrichtung immer weiter, doch was genau passiert als wir ankommen kann ich nicht mehr sagen, die Erinnerung reißt an dieser Stelle ab.



„Tempel der schlafenden“

(10.11.13)

Der Gang, den ich durchschreite, erinnert mich an einen Tempel, dessen Baustil ich leider nicht bestimmen kann. Die Formen sind kantig, sehr simpel gehalten, doch die Torbögen sind als einziger Kontrast rund. Der Weg ist etwa vier Meter breit, von Kerzen auf vielarmigen Leuchtern erhellt. Die Decke liegt so hoch das ich sie nicht sehen kann, die Wände verschwinden über mir in der Dunkelheit. An den in verschiedenen Brauntönen marmorierten, glatten Steinen bricht sich kein Schall, alles liegt in absoluter Stille. Als ich an den Seitengängen vorbeilaufe, sehe ich dass die Durchgänge mit Seidentüchern verhängt sind.

Die Neugier siegt, und ich gehe an einem der halbdurchsichtigen Tücher vorbei. Interessanterweise besitzen sie in der Mitte keinen Einschnitt, so als sollten die Räume gar nicht betreten werden. Dahinter befindet sich eine Kammer, die dem Rest des Tempels weitgehend gleicht, von der Größe einmal abgesehen. Dort sind nur ein paar „Bänke“ aus dem allgegenwärtigen Marmor angebracht. Auf ihnen liegen Männer und Frauen, ganz wahllos und ohne ein Konzept, vergleichbar mit den Toten in den Häusern von Pompeji und Herculaneum. Aber diese Menschen hier schlafen nur. Ich erkenne nur eine der Personen wieder, eine Frau mit langen Haaren- nein, es ist nicht Haley. Auch wenn meine Logik mit mir eingeschlafen ist, wie mir leider fast nie bewusst wird, weiß ich dass der einzige Weg, herauszufinden warum diese Leute hier schlafen ist sich auch hinzulegen. Also lege ich mich sofort auf eine der Bänke und bin auf der Stelle eingeschlafen.

Anmerkung & Überleitung

An dieser Stelle zeigt sich, wie extrem unsere Träume von unserem wachen Erleben (von was auch sonst? ^^) geprägt sind. Wünsche, Erwartungen und Assoziationen schlagen sich teilweise erschreckend deutlich in Träumen nieder. Das berühmteste Beispiel bildet hier den Ausgangspunkt für die nächste REM-Phase dieser Nacht. Wo befindet man sich in etwa 99% aller Fälle, nachdem man sich schlafen gelegt hat? In seinem Bett, jedenfalls solange man nicht notorisch oft einen heben geht und am nächsten Morgen in Mülltonnen, Badewannen oder Straßengräben erwacht. Daraus folgt, dass wer sich ein einem Traum schlafen legt, sich so gut wie immer in seinem Schlafzimmer wiederfinden wird.



„Der Fernseher, den ich nie hatte“

Mein Zimmer sieht genauso aus wie immer. Orange- und Brauntöne, Holzmöbel und Korkboden. Schränke, Bett, PC. Alles wie es gehört. Mit einer Ausnahme: auf dem Schrank, vor meiner Miniaturenvitrine steht ein kleiner, alter Fernseher. Kein Flachbildschirm, sondern ein uraltes Röhrenmodell. Die Bildschirmdiagonale ist erbärmlich, es sind sicher nicht einmal zehn Zoll.

Es läuft eine Parodie auf eine reißerische Drogendokumentation, mich erinnert das Format ein wenig an Extra 3. Da kommt mein Bruder herein und sieht sich das Ganze auch mit an. Die Dokumentation stammte von einem Journalisten, der mit Nachnamen „Durchner“ heißt. Sehr komisch. Jetzt fällt mir ein was in dem Tempel los war. Es war der Fortgeschrittenen-Kurs für Drogenkonsumenten. Ich überlege ob ich nicht schnell meinen Abschluss in Dissoziativa (Master auf Lachgas, um genau zu sein) nachholen soll, aber ich denke, das wäre keine gute Idee. Ich kehre zurück in den Tempel, aber unsichtbar. So schleiche ich noch ein wenig umher, um keinen der „lernenden“ zu stören.



„Bakery Alley“

(13.11.13)

Das Gebäude, durch das ich gehe ist alt, und erweckt den Eindruck, als wäre es dadurch entstanden, dass ein Riese eine Hand voll Fachwerkhäuser wie Würfel hingeworfen hätte. Das Innere ist verwinkelt, mit vielen Schnörkeln und Architektonischen Absonderlichkeiten ausgestattet. Wie in anderen Träumen gleicht das ganze einem Treppenhaus, durch das ich nach oben schaue. Es scheint nach oben hin ins Unendliche zu gehen. Oder ist es nur eine Illusion, die an die Decke gemalt ist? Für mich ist es unmöglich das zu erkennen, denn im Moment gibt es keine Trugbilder. Überall in diesem Merkwürdigen Gebilde sind verschiedene Bäckereien untergebracht, und in jeder gibt es wahnsinnig lecker aussehendes Gebäck. Die ganze Palette.

Ich kaufe mir eine Auswahl, und fange an zu essen. Chris kommt herein und fragt mich ob er sich einen Teller von mir leihen kann. Ich gebe ihm einen Teller und esse gemütlich weiter.



„Luftpistolen-Umtausch“

Ich betrete den Waffenladen… Halt! Das bin nicht Ich! Zwar sehe ich aus „seiner“ Perspektive, aber das bin wirklich nicht Ich. OK- Sichtwechsel. ER betritt den Waffenladen, mit einem Schriftstück in der Hand. Der Verkäufer gegenüber trägt einen hässlichen Schnauzer, er muss so um die 50 Jahre alt sein. Eine äußerst langweilige Person, das erkennt man am ersten Eindruck.

Der Kunde möchte eine Pistole umtauschen, da seine Frau durch diese getötet wurde. Es handelt sich um eine Luftpistole der Marke „Flash-Gardner“. LuPis sind eigentlich nicht-tödlich. Ich sehe ein Bild der Waffe an der Wand, mit dem Werbeslogan „Flash- aber schnell!“ darunter. Auf dem Kaufbeleg sehe ich das die Waffe 147€ und ein paar Cent gekostet hat. Dann ist der Traum vorüber, ich wache auf. Mein Zimmergenosse Tommy ist von der Nachtrunde zurück. Erstmal ein Brötchen essen, dass für solche Fälle auf meinem Nachtkästchen bereitliegt.



„Irgendwann, Irgendwo, kein Plan wieso“

(14.11.13)

Heute habe ich es mal wieder geschafft fast alles zu vergessen. Ich weiß, das der Traum an sich sehr detailliert war, woher dieses Wissen kommt weiß ich wiederum nicht. Da ist nur das Bild einer Straße von Dorf zu Dorf, und das ich in einem dieser Käffer mit jemandem auf einer Mauer sitze. Die Geschichte war interessant, aber alles in allem sehr gelassen und ohne Gefahr.



„Schon wieder hier“

(16.11.13)

Schon wieder ein großes Haus, und schon wieder ist es anders als zuvor. Es ist modern eingerichtet, mit vielen fenstern gebaut, und dementsprechend hell im inneren. Leider habe ich nicht mehr in Erinnerung, was ich dort wollte.

„Windfänger auf dem Lande“

Ich fliege zwar nicht, befinde mich nicht auf einem Berg, und bin auch kein Vogel- trotzdem sehe ich die Welt von oben, bin eine Art „Auge in der Luft“. Vor mir (unter mir genau genommen) befindet sich ein Dorf in sanft hügeliger, mit Feldern und Wiesen bedeckter Landschaft. Eigentlich sind es nur ein paar wenige Häuser. Zwei Straßen führen dorthin, beide aus derselben Richtung. Die Straßen sind mehr geteerte Feldwege, kein einziges Auto fährt dort. Und besonders breit sind sie auch nicht. Die Gegend könnte in fast jedem Mitteleuropäischen Land liegen.

Jetzt bin ich auf der linken Straße, welche den Häusern näher ist in Richtung letzterer unterwegs- ich fahre auf etwas, das anmutet wie eine Mischung aus Trettraktor und Bobbycar, nur viel schneller. Als ich hinunterfahre erkenne ich meinen Bruder und ein paar seiner Freunde, auch mit Turbo-Trettraktoren. Wir wechseln ein paar Worte, dann fahre ich den Berg wieder hinauf, wo meine Freunde wiederum auf mich warten. Dort steht ein großer, grüner, echter Bulldog, hinter dem ein ebenso großer, beiger Sack montiert ist. Letzterer fängt den Wind auf und bewahrt ihn auf. Daneben steht eine sogenannte RAT, ein kleines Windrad, welches den gespeicherten Wind dann in Strom umwandeln soll. Mein Bruder kommt mit seinen Leuten im schweren Tonner den Berg heraufgefahren- dann kann’s ja mal losgehen.



„Mit der A-10 überland zu Google Maps“

(18.11.13)

Ich sitze in einer A-10… halt, genau genommen sitze ich auf ihr. Muss wohl ein Modellflugzeug sein. Geht aber gut ab, und kreischt ganz gewohnt wie ein Fön auf Crack. Die Kiste ist auch echt klein. Und als ich so über die Lande hinwegfliege stört zur Abwechslung mal kein Cockpitrahmen die Aussicht. Ich komme bei einem Waldstück an, lande ganz sanft, und wechsle in den Navigationsmodus- Google Maps füllt mein ganzes Sichtfeld aus. Nicht mal mehr eigens entwickelte Karten in den Flugzeugen- elendes Outsourcing.

Ich scrolle so über die Landkarte, sehe mir Geländemerkmale an, zoome näher ran, und versuche mir die Details einzuprägen.



„Hunter/Killer“

(20.11.13)

Ich bin unterwegs in dem Wald, in dem auch unser Zeltlager ist. Keine Ahnung, was ich hier zu suchen habe. Der gesamte Forst befindet sich an einem Hang, der nicht nur zur Seite, sondern auch nach vorne abfällt- die Aussicht ist gut, alles ist gut zu überschauen. Der nicht allzu stark belaubte Wald besitzt etliche Lichtungen, und weiter weg sind Häuser zu sehen. Zwischen letzteren hetzen Gestalten hin und her. „Feinde!“ meldet sich mein Instinkt zu Wort. Sie machen Jagd auf die Hausbewohner, die versuchen zu fliegen. Sowas darf nicht sein… und nur Sekundenbruchteile gesellt sich zur menschlichen Moral das Raubtier. Wer wegrennt, wird zuletzt gefressen! Schnell hole ich meine Armbrust aus dem Fuchsloch, spanne sie, lege einen Pfeil ein und sichere. Ich schleiche los.

5% Angst, vollkommen überfahren von 95% Lust an der Herausforderung und tödlichem Sportsgeist. Als ich näher ans Geschehen komme, fällt mir auf das es sich bei den Gegnern um Asiaten handelt. Nicht dass es von Bedeutung wäre, denke ich mir. Der erste kommt in Reichweite- KLACK- einer weniger.



Zeitsprung!



Meine Armbrust ist weg! Angst macht mir das an sich keine, aber irgendwie hat mich einer von denen gesehen. Scheiße! Ab ins Haus. Das innere sieht chaotisch aus. Was für ein Glück, ich bin direkt ins Waffenlager meiner Widersacher gestolpert. Am Boden liegen etliche Kalashnikov (47 und die neuere 74), eine Makarov und andere Pistolen. Magazine liegen wild verstreut, aber alle sind leer! Mir bleibt nicht viel Zeit. Neben dem Haufen stapeln sich VHS- und DVD-Schachteln. Welche Filme, nehme ich in der Hektik nicht wahr. Darin befindet sich Munition. Doch das falsche Kaliber, oh nein… Nächste Schachtel- da…. 7,62 x 39mm! Ein Feindlicher Marodeur wird durchs Fenster sichtbar, keine Zeit mehr die Patronen ins Magazin zu stopfen.

Ich ziehe den Verschluss nach hinten, stecke eine einzelne Patrone ins Lager: passt! Tür auf, ums Eck gespäht, anlegen, Ziel aufsitzen lassen. Die Zeit verwandelt sich in Kaugummi. Ich sehe eine gutaussehende Frau in schwarzen Klamotten, mit schwarzen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden sind. Sie ist bewaffnet, genau wie ich. Ich lasse keinen Gedanken darüber zu wer sie ist: ein totaler Anfängerfehler wäre das. PÄMM! Und sofort zurück in die Deckung, schnell neue Munition in die Waffe gefummelt. Das war ein sicherer Treffer, doch mit der Stille ist auch meine Tarnung vergangen. Jeder weiß nun, wo ich mich aufhalte.

Doch kein weiterer Feind stürmt aufs Gebäude zu. Dafür höre ich ein seltsames Geräusch: es ist nicht gerade beruhigend, hört sich an wie Kriegstrommeln. Korrigiere, es sind welche. Obwohl sie draußen und in großer Entfernung geschlagen werden, sind sie jetzt schon beinahe Ohrenbetäubend. Und sie werden lauter, der Rhythmus immer schneller. Der Ton ist unheimlich stark, und trotz der Tatsache das er von draußen kommt, fühle ich mich als würden die Pauken im Inneren meines Kopfes geschlagen. Der furchtlose Jäger verzieht sich in seine Höhle, die Nervosität wird immer stärker… raus hier… erst im Wald beruhige ich mich ein Stück. Nirgendwo ist ein Heer mir zahllosen Bannern zu sehen, die Trommeln sind wieder verstummt.



„Es war einmal“

Die Vergangenheit. Ich nehme an einem jährlich wiederkehrenden Ereignis teil, das Schützenfest meines Heimatortes. Alles ist wie gewohnt, ich sehe groß die gewaltigen Kastanienbäume vor mir, der große Festplatz mit Bierzelt und Pavillon. Viele Menschen sind gekommen, sie sitzen auf Bierbänken oder laufen umher. Alles wirkt größer, auch die ganzen anderen Menschen. Doch erst als ich vor einem blonden Mädchen stehe begreife ich: wir haben das Jahr 2000, ich bin noch 12 Jahre alt, und Haley ist es auch. Sie strahlt mich an, wir kennen uns noch gar nicht lange. So stehen wir also wortlos auf der Festwiese, und in diesem Moment scheint die Zeit beinahe zu gefrieren.



„Kondensat der Tage“

(21.11.13)

Zwei meiner Mitpatienten teilen mir mit, dass einer meiner besten Freunde den Klinikleiter erschossen hat. Mit einer Schrotflinte. Ich habe keine Ahnung warum er das getan hat, aber ich bin mir sicher, er war einfach sauer auf ihn. Ich habe soeben eine Nase 3,4-CTMP gezogen. Die Wirkung ist deutlich spürbar. Nichts Besonderes eben, wie Aufputschmittel für mich sind: verzichtbar.

Mal sehen was noch so da ist. In meiner Schublade, die mit „Kram“ beschriftet wäre, würde ich meinen Schubladen Schildchen verpassen, befindet sich neben vielen Sachen mit Erinnerungswert ein Tütchen mit einer Substanz, deren Namen recht viele „I“ enthält. Doch der Inhalt ist braun und Klebrig. Muss wohl polymerisiert sein. Das lass ich lieber mal bleiben.



„Der Erzfeind“

(22.11.13)

Ritalin- das dreckigste Stimulans, das jemals auf diesem Planeten synthetisiert wurde. Keine Ahnung warum ich’s schon wieder genommen habe, aber ich hasse dieses Zeug auf den Tod. Ich halte die riesige, weiße Schachtel mit blauen Streifen in den Händen- eindeutig ein Generikum von Ratiopharm. 70 Tabletten a 1,8mg. Die Wirkung ist unverwechselbar- Nervosität und das Gefühl jemand hätte meinen Kopf in eine Schraubzwinge gespannt. Es tut beinahe weh. Verrückt, dass irgendjemand diese Substanz freiwillig nimmt, warum auch immer.



„Ab aufs Meer“

(23.11.13)

Die Wellen vor mir sind nicht besonders hoch, aber trotzdem kommt’s mir so vor. Könnte daran liegen, das unser „Boot“ einfach nur eine dünne Holzlatte ist, auf der wir sitzen, die Beine hängen ins Wasser. Ist aber sehr bequem, und das Wasser ist auch nicht kalt. Vor mir sitzt Dominic Darius, ein Bär von einem Mann- die 3cm starke Holzlatte muss einen beachtlichen Auftrieb produzieren, damit wir nicht untergehen. Wir rudern also auf die offene See hinaus, bei fabelhaftem Wetter. Die Sonne scheint vom tiefblauen Himmel, und lässt das blaugrüne Wasser glitzern.

Unser Ziel liegt im Landesinneren, und deshalb schwenken wir wieder ein, in Richtung Ufer, unsere zwei „Begleitschiffe“- ebenfalls recht dünne Hölzchen mit zwei Menschen darauf, tun es uns gleich und ziehen mit.

Land kommt in Sicht, und ich erkenne hinter dem Strand einige Bäume und Fabrikhallen, aber keine der letzteren ist besonders groß. Ab ans Land, weiter in Richtung Bestimmungsort. Ich ziehe einen Brief aus der Tasche, dessen Inhalt sehr wichtig ist. Die Mutter von einem meiner Freunde schreibt über das Leben. Was genau, ist mir leider entfallen.



„Eine Feier, einfach nur so“

OK, nicht ganz einfach so, es ist mein Geburtstag, und alle sind da. Die Feier steigt in einem Sportheim, die Gäste sitzen auf den obligatorischen orangenen Bierbänken. Ich sitze mit einigen anderen vor einem Laptop und sehe mir die Bilder von einer Nachtaktion an. Da ist ein Bild von mir, auf dem mein komplettes Gesicht schwarz ist mit Ausnahme des weißen in meinen Augen. Es ist eingerahmt. Vielleicht haben wir die Fahne doch mal geholt. Wir sind alle gut gekleidet, fast jeder trägt einen Anzug.

Zeit nach draußen zu gehen. Das doch recht große Haus liegt in einem Wald und ist von Parkplätzen umgeben, auf denen etliche Autos stehen. Ein Mann und eine Frau laufen mit ihrem Hund vorbei, ich höre nur wie irgendjemand sagt „das kann er aber aufschreiben!“.



„Wastelands“

(25.11.13)

Wir fahren in den Urlaub, genauer gesagt Kat, ich und noch zwei andere Bekannte. Wir hätten überall hinfahren können, durch das Fenster sehe ich nämlich nur schlechtes Wetter und eine verregnete deutsche Autobahn. Doch hier drin ist es schön warm. Ich sitze links hinten, und Kat sitzt vor mir. Sie ist aber nicht die Fahrerin, sondern schläft. Aus irgendeinem mir nicht ersichtlichem Grund fahren wir in einem Rechtslenker durch die Gegend. Erstmal zurücklehnen, die Fahrt kann noch länger dauern.

Als wir anhalten, sind die anderen weg, dafür sind mein Vater und mein Bruder dazugekommen. Wir stehen in weiter Ödnis, auf einem Plateau- weit und breit nur Wüste, roter Sand, kein Leben. Neben der Straße ist das Gelände leicht abschüssig, ich kann dort ein paar Schienen erkennen. Der Abenteurer erwacht und lässt mich trotz der offensichtlichen Gefahr „Ich geh voraus und sehe mir das mal an“ sagen. Ein Sprung und schon bin ich auf mich allein gestellt.

Der Weg vor mir ist schmal, daneben geht es ziemlich tief runter, der Boden ist nicht zu sehen, nur in weiter Ferne sind noch mehr rote Felsen aufgetürmt. Auf dem Boden liege eine Schiene, deren Spur nicht gerade breit ist, vielleicht gerade mal 30 Zentimeter. Da fällt plötzlich eine der Schienen in den Abgrund- das war knapp! Ich gehe trotzdem weiter, und folge dem Pfad, der nur von einigen toten, vertrockneten Pflanzen gesäumt wird.



„Schluss mit den Spielchen!“

(26.11.13)

Der Garten, in dem ich mich mit mehreren Mitpatienten aufhalte, ist nicht besonders schön, wirkt unaufgeräumt. Auf dem Rasen steht ein großer Spiegel mit ca. 6m Kantenlänge. Er ist aufgebockt, und darauf liegt Speed, Kiloweise.

Im Hintergrund ist ein ebenso hässliches, weißes Haus. Jemand macht eine Line und zieht sie durch ein entsprechend großes Röhrchen in die Nase. Am Fenster erscheint der Leiter der Klinik, Doc Braun. Tja, jetzt heißt es UK abgeben. Scheinbar wird diskutiert wie man einem Positivergebnis entgehen könnte. Nicky sagt laut „Lasst uns einfach mal keine Spielchen mehr spielen!“. In Träumen währt Ehrlichkeit am längsten.



„Kulmbach bei Nacht“

(29.11.13)

Um mich herum ist es dunkel, der Raum schwach beleuchtet. Die Wände sehen aus wie die einer Grotte. Doch es ist ein Nachtclub. Ist aber doch erstaunlich still hier. Als ich vor der Tür bin sehe ich, dass ich in Kulmbach bin. Hoch über mir die Plassenburg. Alles ist in schönes und warmes orangenes Licht getaucht. Ich mache mich daran, den Burgberg zu erklimmen, ich muss hoch hinaus…

Der Garten vor mir ist flach, obwohl er an einem steilen Hang gebaut ist. Die Nacht ist älter, dunkler, und die Lichter im Tal noch schöner. Die Luft, die ich einatme ist frisch, und trotzdem fühlt sich hier nichts kalt an. Hier ist Sommer. In der Finsternis ist ein Schwimmbecken verborgen. Lautlos taucht mein Geisterhafter Körper ein. Luft angehalten, ein paar Meter geschwommen, vorsichtig aufgetaucht und Luft geholt. Da vernehme ich zwei Stimmen in einigen wenigen Metern Entfernung. Ich tauche weiter- vollkommen unbemerkt, wie immer wenn es Nacht ist.