Tripbericht lesen

Hallo zusammen,



da es keine Energy- Drinks bzw. Methylphenidat gab, hab ich stattdessen Koffein- Tabletten bzw. Kokain gewählt, da diese den Wirkungen der konsumierten Substanzen am nächsten kommen.



Vorgeschichte:



nach langer Abstinenz von "richtigen" Uppern hab ich am Mittwoch, den 26.09 von nem Kumpel - nennen wir ihn C - ne Medikinet bekommen (30mg Methylphenidathydrochlorid, retardiert). Da darauffolgend noch diverse Klausuren anstanden und ich mich auf Ritalin nicht wirklich konzentrieren konnte, legte ich meinen Konsum auf diesen Freitag. Dennoch war ich mir nicht sicher, ob ich es nehmen sollte, da ich die letzten Wochen nicht genug Schlaf bekommen konnte. Ich habe in dieser Zeit auch relativ viel Koffein konsumiert. Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Dieser Tripbericht befasst sich mit Freitag, dem 5. Oktober.



Der eigentliche Trip:



Gegen 17 Uhr war ich mir sicher das Ritalin einzunehmen. Um nicht die volle Dosis einzunehmen, entnahm ich etwa 10mg aus der Kapsel. Diese kleinen runden Kügelchen löste ich in einem Glas Energy. Damit machten sich (vorerst) 105mg Koffein und 10mg MPH auf den Weg...



Nach ca einer halben Stunde kam dann langsam die bekannte Koffeinwirkung und kurze Zeit später diese MPH- Wirkung, ein Gefühl, welches man kennt, was man kurz vor ner Prüfung o.ä. hat. Doch es war ein angenehmes Gefühl. Leider bekam ich leichtes Zittern an den Händen aufgrund des Koffeins.



Um etwa 18 Uhr bat mich C, ihm zwei Sportzigaretten zu drehen, da er es selber noch nicht richtig kann.

Meine aktuelle Wahrnehmung war sehr intensiviert, bei einem kurzen Blick in den Spiegel erkannte ich, dass ich ziemlich große Pupillen hatte.

Das Zittern war beim Drehen etwas störend, dennoch war der Joint gut gelungen.

C rauchte zum Vorglühen in ner Pfeife nen kleinen Kopf Grünes, an dem ich auch einen kurzen Zug erhielt. Von da an war diese Klarheit etwas verloren gegangen und ich fühlte, wie ich leicht runterkam. C war jedoch ziemlich "angebreitet" und zog mit seinen Sportzigaretten ab, um sich mit Freunden zum Kiffen zu treffen.

Mir fiel auf, nachdem C gegangen war, dass die Wahrnehmung etwas "gechillter" wurde. Da ich aber davon ausgehe, dass dies nur ein Placebo- Effekt war, hab ich Cannabis nicht mit auf die Substanzliste genommen. Ich sollte noch erwähnen, dass ich in etwa ner 3/4 Stunde etwa 2 Liter Wasser trank, da das Durstgefühl verstärkt war, während das Hungergefühl ausblieb.



Wie auch immer, daraufhin schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr zu nem anderen Freund - nennen wir ihn L, mit dem ich mich verabredet hatte. Die Fahrt dorthin erwies sich als sehr euphorisch, ich hatte ein gefühltes Lungenvolumen von 250% und kam mir vor wie Lance Armstrong :D



Dort angekommen, setzte ich mich neben L, welcher gerade PS2 zockte (old, but gold ;))

Als ich mit ihm so redete, bemerkte ich einen ziemlichen Rededrang und eine gewisse Ausgeglichenheit, die sehr angenehm war, wodurch ich mich auch sehr selbstsicher fühlte.



Allerdings machte sich wieder ein Durstgefühl breit. Da L noch einige Erledigungen im nahe gelegenen Supermarkt zu tätigen hatte, ging ich mit und kaufte ne Flasche Wasser. Wir gingen zu mir zurück, um meine Gitarre zu holen. Dann fuhr ich mit dem Auto zu L zurück, da es inzwischen heftig regnete. Nebenbei holten wir uns an der nächstbesten Döhnerbude was zum essen, da wir langsam Hunger bekamen.



Gegen 22 Uhr war die Wirkung so gut wie weg. Diese ging in einen leichten Afterglow über.



Genau um diese Zeit kam noch ein Freund, den wir J nennen. J und L bedienten sich an mitgebrachtem Alkohol. Ich trank nicht mit.

Ich hatte bereits zuvor meine Erfahrungen mit Alkohol und MPH gemacht, doch das Wirk- Schadverhältnis ist ziemlich miserabel.

Ich hatte die anwesenden Personen über meine konsumierten Substanzen informiert, damit sie Bescheid wussten, wenn mir was passieren würde.

Obwohl gefühlsmäßig die Wirkung der Combo weg war, hatte ich immer noch diesen Afterglow.

Gegen 0 Uhr wurde ich hundemüde. Während L's Bruder bei Youtube Videos anschaute, griff ich mir meine Gitarre, welche ich mir mitgenommen hatte und begann auf der Hintergrundmusik zu improvisieren, was mir die letzten Wochen immer ziemlich schwer fiel. Es kam wie von selbst.



Ich begann über mich nachzudenken und dachte daran, was vielleicht in den letzten Wochen schief gelaufen war, dass ich mich auf Drogen wieder normal fühlen konnte.

Denn meine "exessive" Drogenphase lag schon zwei Jahre hinter mir, nachdem mich mein bester Freund aufgebaut hatte und psychotrope Substanzen überflüssig wurden.

Ich denke, dass der Druck der Abiturqualifikation ihren Tribut fordert.



Gegen 1 Uhr fuhr ich wieder nach Hause, nachdem ich J nach Hause gebracht hatte. (Ich weiß, Amphetamine und Auto geben böses Blut.... )



Um 1:30 nahm ich mir erneut ca 10mg Methylphenidat, zerkleinerte die Kügelchen und zog das Pulver. Anschließend kippte ich noch ne Dose Energy runter.

Jetzt, so gegen 3 Uhr hat die Wirkung ihren Höchststand. Ich hab jetzt den Drang, etwas zu machen, die Bronchien sind weit geöffnet, genauso wie die Pupillen. Es wäre jetzt Zeit für einen Nachtspaziergang :D

An Schlaf ist im Moment nicht zu denken.



3:10: Ein gewisses "Zappelphillippsyndrom" ist vorhanden. Die perfekte Hintergrundmusik ist Hardstyle bzw. Hardcore, irgendwas aus der Sparte der elektronischen Tanzmusik. Das turnt am besten.

http://www.youtube.com/watch?v=yVa1XzVshMU&feature=g-upl



3:30: Der Laber- Flash macht sich wieder bemerkbar. Auf jeden Fall vergeht die Zeit langsamer aufgrund der dopaminaufnahmehemmenden Wirkung.

ein "Gedankenzitat"



3:40: Ein weiterer Gedanke: Psychische Krankheiten sind wie Unkraut im Beet der Psyche: Medikamente beheben nur die Symptome, d.h. das Unkraut wird oberhalb der Wurzel abgeschnitten. Die wirkliche Heilung bringt nur eine Psychotherapie, die auch die Wurzel eliminiert.

Geschieht unbewusst auch in Selbsttherapie: Der Freund C, welcher ADHS hat, hat die Tablettenmedikation eingestellt und raucht stattdessen.

Es gibt auch Fälle, wo "Kokainabhängige" mit ner Äquivalenzdosis MPH eingestellt wurden und den Konsum des Kokains eingestellt hatten. Laut der Probanden hat es wohl keinen Unterschied zwischen Kokain und der Äquivalenzdosis MPH gemacht. Quellen hab ich leider gerad nicht zur Hand.



3:50: Bekomme langsam kalte Hände und leichte Kopfschmerzen. Trinke fleißig Wasser und muss mindestens jede Stunde aufs Klo. Aber dafür gehe ich sicher, dass die Nieren gut gespült werden ;-)

Irgendwie ist es kalt...



4:10: Die Euphorie ist scheinbar verflogen. Ich merke einen leichten Kaumuskelkrampf, der aber langsam abklingt. Das "drahtige" Gefühl, diese Spannung, welche nach dem Ziehen des Pulvers aufkam, geht langsam weg.



Es ist übrigens nicht richtig, dass Drogen Menschen verändern: Sie legen nur andere Charakterzüge frei, welche gewollt bzw. durch Erziehung oder äußere Einflüsse verborgen bzw. nicht zugänglich sind. Daher kommt wahrscheinlich die "Erweiterung der Sinne". Man sieht Menschen anders, Tatsachen von anderer Seite, kurz eine andere Sichtweise und vielleicht sogar eine veränderte Lebensweise aufgrund der freigelegten Eigenschaft.



4:30: Ich spüre die aufkommende Müdigkeit. Sicher war die konsumierte Menge ehr im Lowdosebereich, doch sie hat mir vollkommen gereicht, besonders in der Koffeinkombo. Ritalin ist eine interessante Substanz, das "legale Speed" aus der Apotheke. Der gelegentliche missbräuchliche Konsum wird einen bestimmt nicht umbringen, aber Dauerkonsum kann gefährlich werden, besonders in hohen Dosen.



Resümee & Tripende:



Labile Menschen sollten generell die Finger von Drogen lassen, auch von legalen Substanzen! Besonders sollte man sich auch vorher informieren hinsichtlich der Wirkungen und Nebenwirkungen, sowie eventueller Wechselwirkungen. Wofür gibts Google und das Ldt?





Aber auch die Behandlung von ADHS- Kindern sehe ich als kritisch an, da nur die Symptome bekämpft werden, obwohl die Ursache weiter besteht.

Daher benötigen ADHS- Kinder psychologische Betreuung, und keine Stimulanzien.

Außer vielleicht zur kurzfristigen Linderung. Jedenfalls sollte sich die Behandlung nicht nur aus der Gabe von Stimulanzien bestehen. Außerdem sollte man berücksichtigen, dass sich das Gehirn im Wachstum befindet und es keine Studien hinsichtlich Langzeitwirkungen gibt.



Das soweit von mir und ich werde jetzt mal schauen, ob ich schlafen kann.



Hab mich um 5:45 ins Bett gelegt und kurzes Herzrasen gehabt, was ich aber mit entsprechenden Atemübungen wieder in den Griff bekommen konnte. Bin dann auch kurz weggenickt, habe angefangen zu träumen, um dann wieder wach zu werden im Gedanken, dass ich jetzt ne Stunde geschlafen hätte. Hab dann bis 6 Uhr wachgelegen. Ich war körperlich und geistig total müde. Dann bin ich endlich gegen 6 Uhr eingeschlafen und um 13 Uhr wieder aufgewacht und aufgestanden.



Ich bin körperlich müde, aber geistig wieder fit. Die lange Nacht aus dem Berichtstitel ist es dann wohl doch nicht geworden... Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß :)



Danke fürs Lesen des Tripberichtes.



Mfg,



WeedBoy