Tripbericht lesen

12.Mai 2012

Mein Freund und ich sind zusammen zu unserem lieblings- DJ gefahren.
Ich weiß gar nicht mehr wann wir uns dazu entschieden haben, das wir zusammen was nehmen... es kann auf jeden Fall nicht lange davor gewesen sein, da wir ja gerade ein mal
12 Tage zusammen waren. Er hatte es schon ein paar Mal gemacht und für mich sollte es das erste Mal werden. Circa ein Halbes Jahr vorher habe ich das erste mal Kokain ausprobiert, was mich dazu verleitet hat weiß ich nicht mehr, jeden Falls standen damals die Türen offen für Drogenerfahrungen, wie ich ja immer gesagt habe, irgendwann kommt meine Zeit.
Und offensichtlich hatte sich in den letzten Monaten einiges in meinem Denken zu dem Thema Drogen verändert. Vielleicht ist auch einfach JETZT genau die richtige Zeit, die auf die ich immer gewartet habe, frei von diesen ganzen alten belastenden Problem der Vergangenheit.

Ein paar Stunden vorher waren wir noch bei einem Freund in der WG und ich wusste das fast alle Leute die ich da kennen lernte sich heute was schmeißen würden und die Erfahrung auch schon einige Male gemacht hatten. „Alle passen aufeinander auf“ hatte mein Freund mir gesagt. Ich fühlte mich durch seine Anwesenheit unglaublich aufgehoben und auch alle anderen waren sehr nett zu mir.

Mein Freund und ich saßen noch eine Weile mit einem Freund der uns fuhr im Auto. Wir beide schmissen uns jeder ein halbes Teil, erst mal passiert ja auch gar nichts. Ich wusste das die Wirkung nach 20-40 Minuten vielleicht auch später eintreten würde und versuchte nicht darüber nach zu denken. Das funktionierte auch ganz gut. Nach schätzungsweise einer halben Stunde gingen wir rein.
Ich fand es alles etwas anstrengend, ich hatte auch wenig getrunken und die Leute gingen mir ziemlich auf die Nerven. Wir holten uns erst mal was zu trinken an der Bar. Kurze Zeit später ich stand mit dem Gesicht zu meinem Freund fing ich an mich komisch zu fühlen... im Nachhinein lässt sich das Gefühl besser in Worte fassen, meine Füße fühlten sich leicht kalt an und kribbelten, das Gefühl zog sich langsam den Körper hoch und ich war für eine Zeit, ohne das ich es wirklich wahrnahm ziemlich orientierungslos. Mein Freund war und ist immer meine Realität an der ich mich orientieren kann. Ich schüttet ihm den Becher Wodka Redbull über die Schuhe, ohne es zu merken, bei dem versuch eine Zigarette raus zu holen.... Als wenn die Welt sich plötzlich auf den Kopf gestellt hätte... wir mussten beide etwas lachen, nachdem ich vergeblich versucht hatte zu begreifen was und wieso das gerade passiert war. Er nahm mich dann fest in den Arm, mein Herz klopfte doller. Sein Freund fragte mich zwischen durch auch wie es mir ginge... ich glaube zu dem Zeitpunkt, steuerte ich geradewegs auf das erste Mal „Druff“ sein zu. Ich sagte Ihm das ich mich komisch fühlte und das ich dachte, ich müsste noch loslassen, was mir etwas schwer fiel. Und kurze Zeit später hatte sich alles verändert... ich war erst mal völlig überwältigt von diesem Gefühl und auch irgendwie ziemlich in meiner Welt, weil alles so anders war, die Stimmen die ich hörte waren wie Wellen die um mich herum flossen, Die Stimme meines Freundes die ich als einzige deutlich hörte, klang anders, sie floss durch die Luft und jedes Wort drang tief in mich ein. Würde man es bildlich darstellen, würde ein Satz zur Mitte hin dicker werden und am Ende spitz zulaufen, längere Sätze wurden dicker und dünner und wider dicker , alles in Wellenformen. Er hielt mich die ganze Zeit fest und war ganz nah bei mir, das gab mir ein unglaubliches Gefühl von Sicherheit. Auch das er sagte wir könnten sofort fahren wenn ich mich nicht wohl fühlen würde.
Wir sind ein bisschen vor die Tür gegangen bis sich meine Sinne wieder etwas sortiert hatten und ich mich wieder bereit fühlte in die bunte, laute Menge zu gehen. Nach dem wir eine Weile getanzt hatten und er mir gesagt hatte, das ich gut auf die Dinger klar kämme, was mir natürlich auch wieder ein gutes Gefühl gab, gingen wir noch mal kurz raus, weil ich auf die Toilette wollte. Auf dem Klo war ich kurz für mich alleine. Ich fasste mir ins Gesicht und dachte nur: „Woooooww, is das alles weich!!!“
Als ich raus kam, merkte ich auch, das mir die Kälte nichts mehr ausmacht und das mein ganzer Körper sich ganz leicht fühlte. Wir gingen wieder rein und tanzten erst mal eine ganze lange Zeit. Seine Arme eng um mich geschlungen mein Gesicht auf seine schwitzige Brust gedrückt. Irgendwann während dieser Zeit, nahmen wir noch eine zweite Hälfte und irgendwann später noch mal eine ganze nach. Ab diesem Zeitraum, war alles nur noch wahnsinnig toll und schön. Ich fühlte mich noch nie in meinem Leben so mit einem Menschen verbunden wie in dieser Zeit. Seine Beine tanzend zur Musik an mir zu spüren, gab mir das Gefühl von Verschmelzung, sein Stimme und Worte flossen durch mich hindurch wie warmes Wachs. Wir sahen uns seine Freunde an, zwei Pärchen die genauso eng umschlungen neben uns Tanzen. Ich habe die anderen an dem Abend nicht gut kennen gelernt, aber eine verbindende Sympathie war da, ich wusste, wenn irgendwas sein sollte, konnte ich mich auch auf sie verlassen, darüber musste nicht gesprochen werden. Das Gefühl hatte ich schon in der WG nur nicht so ausgeprägt.
Später liefen wir durch die Räumlichkeiten, in der Halle neben an gab es Getränke, einen Raum weiter gab es eine Ausstellung und am Ende war ein Rock Konzert, das aber nicht besonders interessant war unter diesen Umständen, wir setzten und in den Raum mit den Bildern in eine Ecken. Mein Freund wollte das ich das Gefühl auch außerhalb von Lärm und vielen Menschen genießen konnte. Ich hatte das Gefühl fast jeder konnte mir meinen Zustand ansehen aber das war nicht schlimm. Es machte Spaß durch die Gegend zu tapern als würde man auf Wolken gehen, selbst das Rauchen fühlte sich irgendwie weich an. Seines Hand konnte ich manch mal nicht fest genug drücken, so schön fühlte sich das an. Die schönsten Momente waren die, bei denen wir beide Tanzend eng umschlungen in der Menge standen und ich ihn hören, riechen, schmecken, sehen und fühlen konnte!

Das runter kommen war etwas unangenehm, ich war leicht reizbar und etwas kaputt... es blies kalter Wind auf die immer leerer werdende Tanzfläche und der DJ hatte auch schon aufgehört auf zu legen. Wir versuchten noch weiter zu tanzen auf die nun weniger gute Musik, ich wollte das Gefühl nicht loslassen, aber immer mehr äußere Einflüsse fingen an mich zu stören. Der Heimweg war ähnlich anstrengend wie nach einem Abend Alkohol. Allerdings als wir zuhause waren und uns nach einer dicken Tüte ins Bett legten kam diese warme Gefühl von Nähe wieder und wir kuschelten uns ganz eng aneinander, als wenn man etwas gefunden hat, das man auf keinen Fall wieder her geben möchte und froh ist, es zu haben!

Mein Fazit:

Ein halbes Jahr ist vergangen und ich habe es einige weitere male gemacht.
Es es ist eine wundervoll Droge und ich bin unglaublich froh und glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben und noch zu machen.
Allerdings sollte jede Drogenerfahrung auch große Wertschätzung erhalten, da dies ganz besondere Momente sind, auch wenn sie so unglaublich Leicht hervor zurufen sind, eine kleine Pille mit riesen- Glück. Es ist meiner Meinung nach trotzdem eine sehr machtvolle Droge die mit dem nötigen Respekt behandelt werden sollte, den es gibt immer zwei Seiten und damit muss man umgehen können.
Ich trinke seit dem so gut wie gar kein Alkohol mehr, ich achte darauf viel zu trinken und zu essen und regelmäßig pausen ein zu legen. Zum Serotonin aufüllen und Momente verarbeiten. :) Ich bin froh das ich mich dieser Welt geöffnet habe und freu mich auf andere weitere Drogenerfahrungen solange sie mein Leben bereichern.

Danke für´s Lesen! :)