Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ecstasy, ich liebe Dich
Drogen:Ecstasy
Autor:Nerevar
Datum:03.09.2013 14:52
Set:Mir gings gut, ich freute mich und war entspannt.
Setting:Eine Goa Party, halb im Wald, schöne Beleuchtung, gute Atmosphäre
Nützlichkeit:7,31 von 10 möglichen   (29 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich habe mich an dieser Stelle wirklich nur auf den Trip an sich konzentriert, und mich an kleinen Notizen festgehalten, die ich mir schon beim runterkommen gemacht habe. Ich beschreibe an dieser Stelle also nur das Draufkommen und -sein.


Es ist immer anders, es war immer wieder anders. Es ist nie gleich. Ich weiß, was mich erwartet und ich freue mich darauf. Doch dann, wenn ich die Drogen nehme, ist alles so anders, dass ich vorher nie auch nur ansatzweise an den wahren Inhalt dieses Rauschs gekommen wäre. Ich will spielen. Ich will völlig entkoppelt sein aus der Realität und wie ein kleines Kind hüpfen, ich will die Menschen sehen, wie sie tanzen und wie sie eine schöne Zeit haben. Das ist es, was den Rausch so erlebenswert macht. Die völlige Empathie, und das Loslassen von allem, was mich irgendwie hier, in der Realität, gehalten hat. Ich bin sorgenlos.
Ich merke, wie der Trip kommt. Ich merke, dass sich etwas anbahnt in mir, als würden alle Emotionen durch eine ganz winzige Stelle in mir, die zugemauert wurde. Ich spüre die Bässe, ich sehe das Licht. Ich spüre, das ich anfange, leicht zu sein. Mein Körper ist von einer atemberaubenden Agilität, ich fange an, sie auszukosten. Ich bewege mich durch den Raum, aber dieser Raum ist anders. Er ist erfüllt von den Wellen der Musik, Wellen, die wie ein Meer auf mich zu rollen, meinen Körper erfassen und fortreißen. Ich bewege mich von selbst. Ich habe nicht die Kontrolle verloren, ich habe sie abgegeben. Ich habe sie in die Hände des MDMA gelegt, das durch meinen Körper zirkuliert, und ich vertraue darauf.Ich vertraue dem Universum, dass es mich lenkt, und auf mich aufpasst, während ich mich verliere. Ich spüre, wie die Dämme brechen. Und dann, mit einem Mal, ergießt sich alles Glück, alle Freude und jede Euphorie in mir, ich bin in einem wahnsinnigen Rausch. Alles ist schneller, schöner und so viel intensiver. Ich spüre die Bewegungen meines Körpers und mein Geist selbst sieht mir zu. Ich spüre, dass meine Beine stampfen, auftreten, abheben im Takt der Bässe. Und meine Arme fliegen umher, sie treiben im Wasser der Musik, allgegenwärtig.
Ich realisiere, dass ich grinse, das ich lache. Ich lache die Menschen an, und sie lachen zurück. Ich weiß, sie fühlen so wie ich. Ich bin frei, endlich bin ich frei. Mein Kopf, bar aller Sorgen, mein Körper, enthemmt wie er schon immer wollte. Ich fühle, das ich lebe und das ich endlich zuhause bin. Fremde Menschen, ich sehe sie vor mir tanzen, und ich fasse sie an den Händen und wir drehen uns im Kreis. Für einen kurzen Moment, kommt es mir vor, als hätten nicht unsere Körper uns berührt, sondern unsere Seelen, unser Inneres. Als hätten wir nur einen kurzen Augenblick all das Glück, das uns gerade widerfährt geteilt. Ich treibe mit dem Moment, nichts was morgen ist oder gestern war kann mich jetzt beeindrucken. Ich bin wichtig, das es mir gut geht ist wichtig.
Das es den Leuten hier gut geht ist wichtig. Denn ich liebe sie. Ich weiß, dass ich sie liebe, auch wenn ich nüchtern bin. Ich liebe sie nicht auf eine platonische Weise, sondern ich liebe sie, weil sie hier sind und all ihr innerstes vor uns allen hier offenbaren und das sie hier sind, um uns eine gute Zeit zu ermöglichen. Jeder dieser Menschen hat es verdient, hier an dieser Stelle der Realität ebenso zu entfliehen wie ich. Und das sie mich nicht für das verurteilen, das danke ich ihnen. Doch dann, merke ich, meine Beine stehen still. Der Bass hat sich in einen rauschenden Bach verwandelt, tiefe summende Töne bilden eine Melodie und formen einen Sinn für mich in meinem Kopf. Ich weiß, dass dies nicht einfach Musik ist. So klingt die Welt. Dies ist die Melodie des Lebens, der Welt, des Universums. Und es sagt mir "Sei du selbst. Achte auf dich, denn das ist wichtig. Geht es dir gut? Trinkst du genug? Du weißt, du musst vorsichtig sein, du darfst nichts übertreiben, damit die Welt weiterhin schön ist. Damit du weiterhin dieses Glück genießen darfst. Nur wenn du dir sicher bist, dass du und dein Leben okay sind, nur dann schenke ich dir weiterhin diese vollkommenen Momente. Sei frei. Sei du selbst. Nur das zählt." Und schon geht der Bass weiter, und ich stampfe, springe, hüpfe und laufe, wissend das meine Freunde und die auch die Fremden hier sind und hier bleiben. MDMA, ich liebe dich.