Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Woher kommt mein Denken?
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:TheGilroy
Datum:03.06.2014 00:47
Set:Vorfreude, Aufregung, positive Nervosität
Setting:Früher Abend in meiner eigenen Wohnung
Nützlichkeit:9,47 von 10 möglichen   (60 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Es ist Montag. Zwei Tage später. Die letzten Afterglows sind vor sechs Stunden aufgetreten, die letzte Panikattacke ging Sonntag morgen vorbei. Zeit nachzudenken.

Es ist Samstag. Meine Freundin muss heute abend arbeiten, von 19:00 Uhr bis 00:00 Uhr (Gastro). Nachdem ich vor einigen Wochen einen fantastischen vierstündigen Spaziergang gemacht habe, vor dem ich eine handvoll MushRocks (Trüffel aus Holland, ca. 12 gramm) gegessen hatte und während dem ich vor allem betrachten konnte, wie wunderschön die Welt und die Natur ist, hatte ich beschlossen, demnächst einen neuen Ausflug in den Pilzwald zu unternehmen. Der letzte Samstag bot sich dafür hervorragend an – Himmelfahrt war vorbei, das Wochenende lang, ich hatte die Wohnung für mich allein. Ich bevorzuge es, allein zu sein, wenn ich auf niedrigen Dosen trippe. Für diesen Abend grub ich also die Feinwaage aus dem Keller hervor und wog 2,2 gramm von meinen getrockneten Psilocybe Cubensis „B+“ ab, die ich auch sofort zerkaute. Ich wollte keinen starken intensiven Trip, doch den sollte ich bekommen. Der Geschmack war wie immer, pappig, metallisch, eine irgendwie nussige Note, aber insgesamt mit dem Attribut „ekelhaft“ recht treffend zu beschreiben. Ich begegne dem, in dem ich mir die Nase beim kauen zuhalte und dann Tee, vorzugsweise kalten, nachtrinke. Auch wenn ich mir meinen Trip nach Möglichkeit von vorne bis hinten uneingeschränkt zu Bewusstsein führen versuche, schaffe ich es einfach nicht, den Geschmack zu ertragen.

Während ich die Pilze zerkaue, denke ich darüber nach, was ich zum Mittag gegessen hatte. Ein Valess-Schnitzel, diese vegetarischen Dinger mit Goudafüllung, die ganz lecker schmecken, aber nicht lange vorhalten. Mein Magen ist leer. Ich schmiere mir eine Brötchenhälfte mit Mett, um die Verdauung anzuregen, doch komme ich irgendwie darüber hinweg, es zu essen.

Zehn Minuten später, und ein ganz leichtes Schwindelgefühl setzt ein, wie nach zwei oder drei Bieren, kaum wahrnehmbar. Ich lehne mich zurück und freue mich auf das, was kommen wird, denn so fängt es bei mir immer an.
Ich liege im Schlafzimmer, das ich in Türkis, Blau und Weiß gestrichen habe, und betrachte meine Möbelstücke. Auch sie sind weiß gestrichen. Langsam bekommt alles einen leichten Gelbstich, als würde es von einer alten Glühbirne angeleuchtet werden. Das Gefühl der Trunkenheit wird stärker, und ich gehe ins Wohnzimmer hinüber. Das Wohnzimmer ist in Pastelltönen gestrichen und alles in allem von der Farbgebung her wärmer.
Außerdem steht dort der Plattenspieler mit der Schallplattensammlung von meinem Vater. Alt-Achtundsechziger, und das hört man, wenn man durch die Sammlung horcht. Ich habe aber keine Lust auf Cream oder Jefferson Airplane, ich denke an meinen ersten Trip zurück und entscheide mich für ein Livealbum von Bruce Springsteen. „Reason to believe“ schallt aus den Boxen. Die neuen Nachbarn hören noch nachts um elf laut Musik, dann darf ich das um halb Acht ja wohl auch. Ich stehe am Fenster und blicke auf die Straße hinab.
Langsam wird die Wirkung intensiver. Die Wolken sind nicht mehr weiß, der Himmel wechselt scheinbar die Farbe von Blau ins Lila, ins Rosa, und wieder rückwärts. Ich betrachte die Straße. Pflastersteine werden ein überdimensionales Tetris-Spiel, doch sie tanzen von links nach rechts und nicht von oben nach unten. Ein Jogger läuft vorbei. Es scheint, als würden seine Beine immer hin und her anstatt nach vorne schwingen, und während ich mich noch wundere, was für ein Mensch das ist, der so läuft, wird mir klar, das ich immer weiter in den Farbenrausch eintauche. Ich ziehe um – auf den Couchtisch. Das nächste Lied fängt an, mir wird klar, dass sich die vier Minuten, die das erste Lied gedauert hat, anfühlen wie eine ganze Stunde. Bruce Springsteen singt „Because the Night“ und ich starre an die Deckenlampe. Eine Fliege schwirrt um sie herum. Sie zieht sich selbst als Spur hinter, einen dünnen bunten Faden, unendlich viele Fliegen, die alle aus einer entspringen. Die Lampe löst sich aus ihrer Halterung und schwebt mitten im Raum, und ich falle langsam der Decke entgegen. Ein herrliches Gefühl von Frieden stellt sich ein, während ich mich in der Musik verliere. Ich liebe die Musik, auch ohne die Pilze lebe ich nur dafür, aber jetzt ist es tatsächlich das Gefühl, nicht nur eine diffuse Metapher.

Die Platte endet, und mein Kopf wird in Wellen zusammen gedrückt. Es wird immer heftiger, jeder Schub von Aufregung, von Euphorie, ist stärker als der vorangegangene. Alle Bilder in meinem Raum sind nicht länger zweidimensional. Sie sind wie Löcher, durch die ich die Luftschiffe, Heißluftballons, die Schränke, die Bäume, die die Bilder zeigen, aus allen Blickwinkeln betrachten kann, die mir die Wand zur Verfügung stellt. Die Zimmerpflanzen sind ungewohnt plastisch, doch sie langweilen mich. Für gewöhnlich ist alles Natürliche, alles Lebendige, während eines Ausflugs mit Pilzen für mich noch viel spannender, als es ohnehin schon ist, doch diesmal ist es anders. Diesmal ist der Trip auch viel stärker. Ich wechsle die Schallplatte, nun hin zum Soundtrack von „Straßen in Flammen“, das Lied „Going Nowhere Fast“ von Fire Inc. Eine energetische Rockoper. Ich bevorzuge psychedelische Musik eher bei klarem Geist denn jetzt, im Pilzwald. Ich starre auf die Platte hinunter, wie sie sich dreht, wie sie sich um mich dreht. Wie ich hinein stürze in die feinen Rillen auf ihrer Oberfläche, denen die Musik zu entspringen scheint. Ich tauche hinab in die Musik, ich schwimme vor der Nadel davon, und dann wache ich wieder auf und denke mir „Hä?“.
Dieser Trip ist intensiver als sonst. 2,4 gramm? Was passiert hier?
Die Musik fängt an mich zu nerven. Ich wechsle wieder die Platte, wieder Mr. Springsteen. „Candys Room“. Ich sehe wieder an die Wand. Das Terracottagelb des Strukturputzes leuchtet so intensiv wie noch nie, doch irgendetwas stört mich.
Und dann kommt er. Der Gedanke, der den Abend für mich zerstört, der Gedanke, der meinen Verstand infiltriert und vergiftet. Diese kurze Frage, die mich fast sofort daran zweifeln lässt, was gerade passiert. „Ist das jetzt ein Horrortrip?“
Fehler, Gilroy. Fehler. Und plötzlich ergießt sich die Musik aus den Boxen wie ein schwerer Schlamm, ein Brei unterschwellig sexueller Natur, der obszön auf den Boden meiner Wahrnehmung klatscht und mich bedrängt, mir anzüglich hinterher pfeift, mich anwiedert, und ich stoppe die Platte. Die Zimmerpflanzen scheinen mich anzustarren. Ich fühle mich von meinem eigenen Besitz besessen, als würde ich ihn anwidern und nicht anders herum, und verlasse den Raum, voller Scham darüber, dass meine eigene Wohnung meine erweitertes Bewusstsein nicht respektiert, im Gegenteil, es schlecht macht, es angreift, es verletzt. Ich liege im Bett und seufze schwer. „Dann wird das jetzt ein Horrortrip, was?“ Ich presse meinen treuen Löwen, ein Kuscheltier, das mich seit meinem ersten Lebensjahr begleitet, an mich und bereite mich auf die nächste Welle vor, doch statt Euphorie stürze ich sofort in eine riesige Woge der Unsicherheit. Panik überkommt mich, und der Trip treibt mich auf die nächste Ebene. Ich kann nicht mehr denken. Mir kommen so viele Gedanken gleichzeitig, dass ich nicht einen davon fassen kann, ich treibe hilflos in meinem eigenen Verstand. Winzige Einheiten von Gedanken rasen an mir vorbei, Bilder, Bildfetzen, einzelne Wortkombinationen, die Freunde, Verwandte, Arbeitskollegen irgendwann einmal gesagt haben oder auch nicht, Motive, Embleme, Dinge eben, die ich schon mal irgendwo gesehen habe, die vor einem schwarzen Hintergrund an mir vorbei jagen und im nichts verschwinden. „Ob ich sie je wieder sehe?“ Denke ich, und sofort folgt die nächste Panikattacke, ich liege schon in meinem eigenen Schweiß, ziehe mich aus, bis ich völlig nackt bin, und versuche irgendwie an etwas Schönes zu denken. Aber wie soll das gehen? Alles ist da, alles, was mein Gehirn, mein Kopf kann, ist gleichzeitig da, steht vor mir wie eine Wand, nichts davon dient mir als Anker, der mir etwas signalisieren kann. Ich versuche, die Uhr anzustarren, wie lange liege ich schon hier, doch ich kann mit dem, was mir die Zeiger sagen, nichts anfangen. Sie stehen da, irgendwie, die Uhr tickt und ihr ticken wird immer leiser, immer tiefer, ich höre gar nichts, und dann sind alle Geräusche plötzlich weg.
Die Welt ist wie leise gedreht.
Bin ich taub?

Nächster Schub. Ein Auto fährt vorbei, die Bässe wummern heraus und hallen in meinem Ohr noch Äonen lang nach. Das Gedankenrasen hört nicht auf, und meine akustischen Halluzinationen werden immer stärker. Alles wird lauter, leiser, schneller, langsamer, die Töne springen völlig wahllos in die nächsthöhere Oktave, in die tiefere Oktave, zurück zum Normalzustand. All die kleinen Bruchstücke, aus denen mein Denken, aus denen ich selbst bestehe, kann ich sehen, und ich weiß immer noch nicht, ob sie zum letzten Mal an mir vorbei ziehen, bevor sie für immer gelöscht werden, oder ob sie einen Tanz aufführen, mit dem sie mich unterhalten wollen, den ich aber völlig falsch verstehe?
Weintrauben. In den Smartshops in Amsterdam gibt es Traubenzucker mit Ascorbinsäure, der dazu dienen soll, einen schlechten Trip zu dämpfen. Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert, aber es kann mir nicht mehr schlimmer als jetzt gehen, also los. Ich schleppe mich in die Küche. Einige der Trauben sind bereits schlecht geworden, und der Anblick des Verfalls erinnert mich an meinen eigenen Zustand. Ich bin am Ende und niemand kann mir helfen. Niemand weiß, was mit mir gerade passiert, und ich bin ganz allein. Ich esse die Trauben und lege mich wieder ins Bett, umklammere meinen Löwen, meine Beine zittern unaufhörlich. Mein Handy liegt neben mir. Die Uhr tickt wieder, doch es hallt tausendfach in der Weite meines Gedankenkonstrukts nach und ich weiß nicht mehr, wie lang eine Sekunde ist, denn jeder winzige Augenblick der Existenz ist zum Ticken einer Uhr geworden.
„Kannst du im Notfall einen Krankenwagen rufen?“
Niemals. Niemals. Ich sehe auf das Tastenfeld. Ich sehe nur Einsen, viel zu viele davon. Und selbst wenn, ich würde kein Wort von dem verstehen, was dort gesprochen wird.
„Kann ich es zu Fuß ins Krankenhaus schaffen?“
Ha! Kommt es aus meinem Hals, und plötzlich, wie durch eine Schere abgeschnitten, gleite ich federleicht auf eine Woge von Farben dahin, ein Vulkan des Wohlgefühls bricht in mir aus, und ich reite durch das Universum. Das ist zu viel für mich. Meine eigenen Gefühle werden so sehr verstärkt, dass ich sie als völlig von meinem Bewusstsein getrennt wahrnehme. Ich verstehe nicht mehr, wieso plötzlich alles so schön ist. Und ich stürze zurück in die Hölle, die mir mein eigener Geist erschafft. Ich kann die Uhr erkennen. Ich bin seit einer halben Stunde auf diesem Horrortrip.

„Du kannst keinen Krankenwagen rufen.“ Und es geht bergab. „Aber es ist irgendwann vorbei.“ Und es geht bergauf. Immer wieder, ich halte es nicht mehr aus, diesen Wechsel zwischen den Extremen, und dann kommt sie, die nächste unvermeidbare Frage. „Was bist du jetzt eigentlich noch?“
Werde ich hiernach noch der alte Gilroy sein, der ich vor dem Trip war? Wie viel verliere ich, wie viel bekomme ich dazu. Und: Was bin ich noch, jetzt, wo mein Denken sich von mir gelöst hat und offensichtlich eigenwillige Spiele treibt, Kapriolen schlägt, die für alles Leben auf der Welt zu tollkühn sind, und wo auch meine Gefühle machen, was sie wollen, was bin ich noch? Wo kommt mein Ich-Gefühl jetzt noch her, wo alles, was mich ausmacht, plötzlich selbstständig ist und mit mir nichts mehr zu tun haben will?
Dieser Gedanke gibt mir Halt.
Für eine kurze Zeit. Plötzlich ist auch dieses Gefühl weg. Mein Ich-Gefühl ist verschwunden. Ich bin nur noch ein Augenpaar, das in einem Universum voller Bruchstücke schwebt und konfrontiert ist mit allen Extremen, die man sich nur vorstellen kann. Mein Ich-Gefühl ist erloschen.
Es ist vorbei. In ein paar Stunden findet mich meine Freundin, und ich werde für immer ein sabbernder Vollidiot sein, der nichts mehr weiß oder ist, und ich werde nie wieder von diesem Ausflug herunter kommen.
Verdammt, nein. Gilroy, das ist dein Name. Gilroy. Den gibt es, dich gibt es, und das, was du hier siehst, das sind nicht die Facetten deiner Persönlichkeit, es sind nur deren Reflektionen. Plato, du liebst ihn doch so. Das Höhlengleichnis.
Mir wird warm, die Hoffnung, dass ich das ganze nur aussitzen muss, katapultiert mich wieder in die glitzernden Farbensphären, in denen ich auf purem Glück surfe. Ich öffne die Augen und klammere mich glücklich an meine Kuscheltiere.

„Jetzt haben wir alles zusammen überstanden.“ Sage ich. Ich sehe auf mein Handy, auf all die Dinge im Raum, und ich versinke wieder im Chaos, denn ich denke wieder an den Krankenwagen, den ich nicht rufen kann, an die Worte, die ich nicht verstehe, und an den Trip, den ich nicht überstehe.
Es geht stundenlang so weiter. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Ich schließe die Augen und sehe alles, was ich bin, ich öffne sie und sehe alles, was ich damit geschaffen habe. Immer hin und her, und irgendwann ist auch der letzte Schub vorbei, und die Zeiträume, in denen ich die Augen geschlossen habe, werden länger. Der Strom der Bilder wird schwächer. Langsam scheint wieder der schwarze Hintergrund durch, und ich versinke endlich in eine Art wohligen Dämmerzustand. Der Rausch wird zu einem Traum, wie man ihn erlebt, kurz bevor man aufwacht. Leichter zu kontrollieren. Es wird besser, die Pilze lassen ganz allmählich nach.
Doch ich weiß, was jetzt noch kommt, wird noch ein paar Tage dauern. Das Erlebte war zu intensiv. Wie eine Nahtoderfahrung. Ein Autounfall, der einen sicher umgebracht hätte, wenn man eine Handbreit weiter links gestanden hätte. Eine Welle des normalen Glücks überkommt mich. Der Pilztrip ist vorbei! Endlich bin ich durch, ich bin ich, ich bin noch da, und soweit ich es sagen kann, ist das meiste auch mit gekommen. Ich schiebe die Fragen in den Hintergrund. Es bringt mir nichts, jetzt nachzudenken. In ein paar Minuten werden die Afterglows anfangen. Ich kenne das von meinen letzten Pilztrips. Die Welt wird in diesem warmen Gelbton bleiben, bis ich eine Nacht durchgeschlafen habe. Meine Hände zittern, sie flirren ekstatisch. Ich liege im Bett und überlege, ob ich mir die kühle weiche Nachtluft um die Nase wehen lasse, doch ich habe Angst, hinauszugehen. Da draußen ist die Straße, die ich angestarrt habe, als das alles überhaupt anfing. Ich will hier bleiben.
Meine Freundin kommt heim. Ich habe in den letzten Stunden oft an sie gedacht. Ich wusste während des Trips keine Antwort darauf, ob ich sie gern hier gehabt hätte oder ob ich sie lieber erst ein paar Stunden später gesehen hätte, aber ich denke, allein dass sie in meinem Kopf aufgetaucht ist, als alles andere ungreifbar war, reicht mehr als nur aus. Ich koche mir einen Tee, liege im Bett. Sie fragt, was mit mir los ist.
Ich kann nicht viel sagen. Ich sage nur, dass ich Pilze gegessen habe und dass es sehr stark war. Dass ich Angst gehabt habe.
Sie hat keine Erfahrung damit und versteht mich nicht, aber das ist im Moment auch nicht wichtig. Ich lese mir den Tripbericht von Ohrwiesel auf LdT durch, dann gehen wir schlafen.
Am nächsten Morgen wache ich auf und bin glücklich. Dieser Trip war, auch wenn er unangehm war, definitiv nötig. Ich habe gelernt, was mein Verstand anstellen kann, wenn ich ihn entfessele. Das ist eine Erfahrung, die nicht viele Menschen machen.
Und ich bekomme eine Panikattacke. „Was, wenn du jetzt für immer Flashbacks haben wirst?“ Die Uhrzeiger verschwinden. Verdammt. Einige Sekunden später ist die ganze Angelegenheit vorbei. Meine Gemütslage ist seltsam, als ob mein Kopf sagen würde „Wenn du so mit deiner Hirnchemie rumspielen kannst, dann kannst du mir ja jetzt auch erzählen, wie du dich verdammt nochmal fühlen sollst, ich weiß es nämlich nicht.“
Später am Tag habe ich Bandprobe, doch ich weiß, dass ich nicht viel leisten kann. Ein Freund erzählt mir, dass er zufällig einen Tag vor mir ebenfalls einen genau so extremen Horrortrip hatte. Schon witzig, wir hatten von den Traumreisen des jeweils anderen nicht den Hauch einer Ahnung und machen trotzdem das Gleiche durch.

Auch mit meinem Vater habe ich darüber gesprochen. Er erzählte mir einmal von seinen LSD-Horrortrips, und auch er kam zu dem Schluss, dass es sich um eine extreme Erfahrung handelt, die ich jetzt verarbeiten muss. Die mir gehört, und aus der ich etwas Positives machen kann. Das klingt nach wenig, es ist aber das Wertvollste, das uns bleibt. Und das ist doch eine ganze Menge, oder nicht?

PS: Lieber Ohrwiesel, dein Tripbericht hat mir sehr geholfen. Danke dafür.