Tripbericht lesen
Übersicht:
Titel: | Tanzen, Windeln und die Göttliche Energie |
Drogen: | MDMA |
Autor: | schlaflosinhamburg |
Datum: | 18.12.2014 01:58 |
Set: | Voller Vorfreude, leicht aufgeregt |
Setting: | Ein kleiner Keller im Herzen von Hamburg mit der besten Sound Anlage der Stadt |
Nützlichkeit: | 9,47 von 10 möglichen (66 Stimmen abgegeben) |
Bericht:
Bitte um Verständnis für Grammatikfehler... überseht sie einfach, denn alles was ich schreibe kommt vom Herzen und denken tue ich ohne russischen Akzent...habt Nachsicht, Deutsch ist nun mal nicht meine Muttersprache.
Mein Konsum:
Seit Frühjahr 2014 MDMA als Kristalle oder als XTC Tabletten. Nichtraucher, Nichtkiffer, Alkohol: trink gerne mehrmals die Woche ein Bier oder Rotwein, am WE manchmal etwas mehr.
Bei der Dosierung von MDMA gehe ich leicht drüber (1,3 x 50kg + 20 mg). Als Experiment hatte ich 2 mal die Pause nicht eingehalten (2 und dann nur 3 Wochen pausiert). Mein Fazit: es lohnt sich mind. 4 Wochen abstinent zu bleiben und Nüsse, Tomaten und Sojabohnen reichlich zu sich zu nehmen.
Erwartungen:
Das Erreichen vom Zustand im Hier und Jetzt ohne Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft. Das Verschmelzen mit der Musik und den Einklang mit dem Körper zu erreichen ist mir 4 mal von 8 Trips gelungen. Als störende Faktoren haben sich zu kurze Pausen zwischen den Trips und Begleitung erwiesen, für die ich mich verantwortlich gefühlt hab. Auch die Gedanken an die Fernbahn, die am WE nur 1 mal pro 2 Stunden fährt haben mich stark unter Druck gesetzt.
Wenn sich ein Gespräch im Laufe des Abends ergibt, bei dem ich das Gefühl habe etwas Nützliches weiter gegeben zu haben, ist der Abend für mich vollkommen. Dann geht’s mir wie der Amelie aus dem schönen Film, die Freude dabei empfand mit ihren kleinen Taten den Butterfly-Effekt auszulösen.
Wenn ich „nur“ getanzt habe und mit keinem gut geredet hab, bleibt manchmal ein Gefühl der Nicht-Befriedigung zurück. Wobei ich meinen schönsten Trip ausschließlich auf der Tanzfläche verbrachte und mich mit allem und jedem verbunden gefühlt habe, so dass das Reden überflüssig war.
Ich glaube, dass das was ich suche ist geteilte Freude.
Vorgeschichte:
Über drei Jahrzehnte verteufelte ich die Drogen, wobei Alkohol für mich nicht dazu zählte. Dabei ist es eine der Gefährlichsten überhaupt! Jede aufsteigende Neugierde für die verbotene Substanzen erstickte ich sofort: „Nein, damit fange ich gar nicht erst an! Was ist wenn es mir gefällt?“ Drogen bedeuteten für mich die letzte Stufe vor dem Zerfall eines Menschenlebens. Nur verzweifelte Menschen, die mit sich und ihrer Umwelt nicht klar kommen greifen zu diesem löchrigen Rettungsboot um von sich selbst zu flüchten.
...heute denke ich dass einige Substanzen ein überaus brauchbares Hilfsmittel sind um zur eigenen Mitte und somit zum Glück zu finden. Der Weg gegen den Strom zu sich selbst erfordert jede Menge Mut, Kraft und kindlicher Neugierde.
Als Einzelkind versuchte ich ständig die Erwartungen meiner Eltern zu erfühlen, die nicht selten mit meinen eigenen Wünschen kollidierten. Mit 15 fing ich an mich für die östlichen Religionen zu interessieren und träumte von einer großen Reise in den Osten, um mehr über mich zu erfahren. Damals war ich überzeugt, dass das Glück weit weg darauf wartet um von mir gefunden zu werden und das Reisen ausschließlich mit der Fortbewegung von A nach B geschehen... Die Reise in den Osten hab ich nie angetreten, weil meine Eltern vor lauter Sorge um mich dagegen waren und mir der Mut fehlte ihnen zu wiedersprechen. Aber hauptsächlich hatte ich selbst Angst von der großen weiten Welt.
Mit 18 kam dann mein Ausbruch aus dem behüteten Elternhaus, den ich mit einem riesigen Tattoo ankündigte. Danach kamen Alkohol, Zigaretten und selbstzerstörerische sexwütige Ausbrüche. Keine halben Sachen mehr! Ich wollte endlich aufhören mein Leben mit einem Bleistift zu schreiben! Fehler machen, zu ihnen stehen und mich mit ihnen lieben lernen. Damals musste ich mir und allen beweisen, dass ich eigene Entscheidungen treffen konnte. Auch wenn diese mir schadeten, dennoch waren es meine und gehörten zu der befreienden Revolution gegen die Eltern, die ich als meine Gegner betrachtete.
Mit 21 erfuhr ich das Glück jemanden zu lieben und geliebt zu werden. Die Beziehung zerbrach (aber das ist eine andere Geschichte), doch aus dieser Liebe entstand ein tolles Baby!
Während meines Kunststudiums war ich also alleinerziehend und somit vom „normalen“ Studenten- und Partyleben komplett ausgeschlossen. Nicht dass es mir fehlte – ich wollte mein Überraschungs-Baby und nahm dafür alles in Kauf. (Vielleicht ist es der Grund dafür warum ich nun als "Spätzünder" durch das nächtliche Hamburg irre um die Erfahrungen zu machen, die viele bereits mit 18 gemacht haben. Frei mach dem Motto: "Besser später, als nie".)
Dann ist die Kunst irgendwo zwischen Windeln und Liebeskummer auf der Strecke geblieben. Hatte ständige Selbstzweifel, Geldsorgen, innere Unzufriedenheit. Die täglichen Verpflichtungen, die „Null-Fehler-Toleranz“ in unserer Gesellschaft, die einen unter enormen Druck stellt, der ewige Spagat zwischen Berufsleben und Muttersein - du hast ständig das Gefühl all dem nicht gerecht zu werden...
Das ganze Konsumdenken, die überfüllten Einkaufsstaßen mit schreienden Plakaten – es steht mir bis zum Hals! „Kauf mich, dann grinst du genau so blöde wie ich!“ Zum kotzen!!! Wer soll diese ganze Kleidung tragen? Wie viele Köpfe muss man wohl waschen um die Schampooflaschen einer einzelnen Budni-Filiale leer zu bekommen?! Dem Glück steht immer ein „wenn“ im Weg! Wenn das Dach fertig ausgebaut ist und wir endlich nicht mehr auf einer Matratze schlafen, bin ich glücklich... Dann hasst du dich selbst für die Undankbarkeit und versuchst dir einzureden, dass alles eigentlich gut ist, doch tief in dir spürst du, dass es dir an etwas Wesentlichem fehlt ...“es ist wie ein Splitter in deinem Kopf, der dir keine Ruhe lässt...“
„Hab stets versucht alles richtig zu machen und bin trotzdem unzufrieden, vielleicht hilft es einfach zur Abwechslung mal was Kontraproduktives zu tun...“, das waren meine Gedanken bevor ich meine erste MDMA Bombe einwarf.
Als ich mit einer guten Freundin den bekannten Techno Club betrat, verblüffte mich als Erstes dass wir von so vielen richtig hübschen Menschen umgeben waren... alle tanzten oder unterhielten sich und lachten. „Wo sind aggressive, nicht ansprechbare Drogensüchtige?!“ ...ich musste dringend meine Klischees ablegen. An der Bar standen Wasserbecher bereit... Unglaublich, hier werden verbotene Substanzen eingenommen und alle wissen Bescheid! Diese Selbstverständlichkeit war mir komplett ungewohnt.
Die Bombe entfaltete ihre Wirkung ziemlich langsam: 70 mg für meine knapp 50 kg war trotzdem eine gute Einstiegsdosis um sich an das neue Gefühl erst mal zu gewöhnen. Im Grunde verbrachte ich den Abend gut gelaunt am Tanzen und Reden. Der einziger Unterschied zur konventionellen Tanznacht – ich wurde nicht müde.
Je mehr ich mich mit den Leuten unterhielt, desto mehr verliebte ich mich in all diese Menschen, die Atmosphäre, keine blöden Anmachen, keine Schnapsleichen, die man sonst von Partys kennt – kluge, interessante, echte Persönlichkeiten mit wunderschönen Augen in denen sich tiefe Welten offenbarten! Einfach nur wundervoll! Uns alle verband die Liebe zur Musik und die Suche nach Antworten, nach Glück und Freiheit.
Nach dem ersten Trip hatte ich große Bedenken es noch mal zu tun...aber wie konnte ich jetzt aufhören zu suchen, wenn meine innere Antenne mit allen leuchtenden Balken vollen Empfang anzeigte?! Wie konnte ich aufhören nach außerirdischem Material zu graben, wenn mein Metalldetektor nur noch am pfeifen war?!
Seitdem erlebte ich einige Trips, die meine Wahrnehmung der Realität von Grund auf veränderten. Einige nächtliche Flüge waren so tief greifend, dass sie sich schwer in Worte fassen lassen. Dabei habe ich eine Welt entdeckt, von der ich bereits ahnte, dass sie existieren muss: ein Ort voller Liebe und Glück, wo alles und jeder von uns miteinander verbunden ist, wo die Wahrheit sich in Liebe, Vollkommenheit, Musik, Schönheit und Harmonie offenbart.
Triperfahrung:
Es ist nicht nur der Einfluss der Chemie in meinem Gehirn, nein – alles was ich auf MDMA empfinde ist echt. Im ersten Moment ist der Verstand wie ein Welpe, den man von der Leine los lässt: er springt herum, ist unruhig und lässt sich von allen möglichen Dingen ablenken. Nach einer Weile wird er müde, dreht sich um und ich sage ihm: „Ich bin nicht meine Emotion, ich bin nicht meine Gedanken – es sind nur Wellen auf der Wasseroberfläche. Ich bin der reine Geist“. Der Verstand gehorcht und beruhigt sich.
Keine Wünsche – je weniger Wünsche da sind, desto weniger Gedanken steigen auf, der Kopf wird frei und ich nehme alles an wie es kommt – die Umgebung, die Musik, die Menschen.
Dann meldet sich das Ego und ich gebe ihm eins in seine hässliche Fresse: „Du bist nicht besser als irgendjemand! Du bist nur ein Sandkorn in der Wüste unter der Sonne, die ALLE gleichermaßen wärmt“. Das Ego tritt in den Hintergrund und gibt Raum für Mitgefühl und Liebe frei...
Die Musik ist göttlich. Der Rhythmus kommt dir so vertraut vor – es ist das Erste was du gehört hast als du es gelernt hast zu hören – den rhythmischen Herzschlag deiner Mutter...
Zuerst bewege ich mich stur zum Bit; stampfe meine Füße in den Boden wie ein Indianer. Die Füße werden immer leichter; ich schließe die Augen und lausche jedem einzelnen Ton: „Ich bin hier, ich bin jetzt, ich bin hier um das Leben zu feiern, ich BIN am leben, ich atme, ich bin gesund und voller Energie und ich WILL TANZEN!“ Der Körper passt sich der Musik an, wenn man ihn lässt und nicht ständig denkt: „Das muss jetzt völlig bescheuert aussehen... alle denken bestimmt ich bin voll auf Droge...“ So what?! Don't be cool, just be happy! Kennt ihr dieses Gefühl: Es-tantzt-dich?! Du denkst keine Sekunde über deine Bewegungen nach, sondern lässt den Körper von allein eine passende Bewegung zur verschiedenen Tönen erfinden und wunderst dich dass es problemlos funktioniert! Das macht irre Spaß!
Nach einer Weile Tanzen mit Anti-Ego Übungen öffnet sich der Vorhang: es gibt kein „ich“ mehr, nur das Allumfassende-dauergrinsende-im-gleichen-Takt-tanzende-WIR... die knisternde Energie in der Luft schwebt über der Tanzfläche und ist fast greifbar. In diesen Momenten erlebe ich absolute Klarheit, kenne alle Antworten auf alle Fragen, einfach atemberaubend! Ein Teil dieser unbeschreiblich großen Schönheit zu sein erfüllt mich mit kaum noch erträglichen Euphorie. Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Herz sich vor so viel Freude überschlägt und mir die Luft vollkommen weg bleibt... Dann muss ich an etwas alltägliches denken um nicht vor Staunen und grenzenloser Freude los zu heulen. Wie ein Karateka sein Chi im lauten Schrei fließen lässt, so muss auch ich immer wieder los schreien wenn der DJ einen neuen Orgasmus ansteuert, weil das Nichtschreien nicht mehr geht. Das Alleinsein ist also nur eine Illusion – es ist einfach unmöglich, weil wir ALLE miteinander verbunden sind... wir sind NIEMALS allein! Einfach nur abgefahren... du weist es ganz genau, dass DAS was du fühlst absolut echt ist! Wie in der Matrix: „Auserwählt sein ist wie verliebt sein – du fragst nicht ob du es bist, du weist es – es fließt durch dich hindurch, vom Scheitel bis zur Sohle“.
Muss mich tierisch zusammenreißen um nicht jeden einzelnen im Raum so lange zu drücken, bis mein Glück auf ihn übersprungen ist! Kann mir absolut nicht vorstellen, dass irgendjemand gerade traurig sein kann! Leute! Das Leben ist überwältigend SCHÖN! Und jeder Einzelner von uns ist ein Teil dieser Schönheit! Komme mir gerade vor, wie ein nacktes durchgedrehtes Hippiweib vor, aber scheiß drauf! (Bin grad nüchtern, naja bist auf den Rotwein...) Es ist so: wir lieben uns selbst und andere viel zu wenig, dafür wenn man bedenkt was für Wunder wir alle eigentlich sind!
Dann kommt die Dankbarkeit. Für alles was ich täglich genießen darf: schmerzfreier Körper, leckeres Essen, traumhafter Himmel, all die Gerüche, die Stille, das Zusammensein mit Menschen die mich verstehen und die Augen meiner Kinder – voller Liebe und Vertrauen...
„Die Kinder leben in der Welt, die wir besuchen, wenn wir auf Droge sind“. Ann Shulgin
Fazit:
Die Schlüsselerkenntnis ist die Existenz der allgegenwärtiger Kraft, die man nur als Göttliche Energie beschreiben kann und von der wir alle ein Teil sind. Die Erinnerung an dessen Existenz lässt ein Gefühl von Geborgenheit in mir aufkommen und wirft ein neues Licht auf den Alltag. Dabei hat sich um mich herum nichts verändert: täglich muss ich denselben Herausforderungen stand halten. Doch meine Grundhaltung zu all dem ist anders: viel gelassener, sorgenfreier und dankbarer. Und ja, das macht mich glücklich! Jetzt weiß ich dass Droge nicht gleich Droge ist und dass ich in eine Welt voller Vorurteile hinein geboren wurde. Mein ganzes Leben hab ich in Kategorien gedacht; alles Schwarz-Weiss sortiert; Richtig und Falsch... es gibt so viele Facetten, die sich mir endlich öffneten! Alles wird viel schöner und klarer, wenn man das Bewerten aufgibt und die Dinge einfach so hinnimmt. Auf einmal ist es nicht mehr so wichtig wie lange es noch dauert, bis das Dach ausgebaut ist... alles hat sich irgendwie verschoben und es fühlt sich gut an! Die Welt dreht sich nicht mehr um meine Achse und ich stehe nicht mehr allein in der Mitte des Universums. Die Welt dreht sich um diese eine große warme Sonne, die alle liebt - ohne Ausnahme!
Und ich bin mittendrin mit allen zusammen und bin glücklich darüber mit all den Menschen die gleichen Sorgen zu teilen und die gleichen Freuden zu erleben.
Mittlerweile hatte ich mit meinem "neuen" Mann eine gemeinsame Sassion. So gut geredet haben wir schon ewig nicht mehr! Die wieder gefundene Vertrautheit prägt uns noch Wochen nach dem Trip. Freue mich schon auf das nächste Mal, wo er diesmal mit zum Feiern kommt.
Die durch getanzte Nacht, die ich mir selbst hin und wieder verschreibe, wirkt bereinigend: ich werde eins mit der Musik und finde wieder zu mir. Danach komme ich komplett ausgetobt, glücklich und voller Dankbarkeit nach Hause, überschütte meinen Mann mit Liebeserklärungen und falle zufrieden ins Bett. Die Substanz MDMA diktiert selbst die Regeln – wenn man ihr mit Respekt begegnet, ist der Missbrauch ausgeschlossen. In Zukunft überlege ich aber auf von der Natur gegebenen Substanzen umzusteigen. Irgendetwas in mir währt sich gegen die Chemie.
Manchmal denke ich: „Eigentlich brauchst du das Zeug nicht, du kannst die Verbundenheit mit dem Universum auch mit Yoga erreichen“. Doch das Yoga verlangt viel Disziplin, es ist natürlich einfacher mit einer Pille sich kurzzeitig in die andere Wirklichkeit zu befördern um sich daran zu erinnern was wichtig ist. Leider bin ich wie die meisten zu faul und nehme den einfacheren Weg... (Ist es eine Schwäche?...) Meine Kinder katapultieren mich auch regelmäßig in das Hier und Jetzt. Es macht Spaß der Grund für ihre Freude zu sein – es ist so leicht sie zum Lachen zu bringen! Mein Sohn tickt jeden Tag völlig aus, wenn wir auf dem Weg zum Kindergarten das gelbe Auto sehen :D Er ist pure Lebensfreude!!! Und das ganz ohne Chemie...
Trotz meiner Begeisterung für MDMA ist es mir bewusst wie schnell die selbst aufgestellten Grenzen fallen können und man sich mit dem Satz „Das wird mich schon nicht umbringen“ durch richtig gefährliche Substanzen durchprobiert. Du glaubst nicht, dass eine kleine blaue Pille dich für immer auf die andere Seite befördern kann, bis du nach dem Trip die schlimmsten Schmerzen erlebst, die du je hattest. Ja, ich spreche aus eigener Erfahrung... die Geburtsschmerzen sind mit den nicht zu vergleichen...seitdem kaufe ich nie wieder im Club und warte tatsächlich mindestens 90 Min. mit dem Nachlegen! Bin froh, dass ich nicht mit zwanzig an die Dinger geriet, denn ich hätte damals definitiv schlimm übertrieben! Jugendlicher Optimismus und Chemie sind eine explosive Kombination!
Wahrscheinlich ist es nur eine verrückte Phase, die irgendwann vorbei geht, im Moment genieße ich das.
Weil ich mich nicht verstecken wollte und das Mitteilungsbedürfnis mich überkam, berichtete ich einigen Menschen in meiner Umgebung von neuen Erfahrungen. Bis auf eine 42 Jährige Freundin, die Ihre Jugendzeit in den 90-gern in den Clubs von Berlin verbrachte, stieß ich nur auf schiefe Blicke. Also lass ich das Reden lieber und genieße im Stillen mein Leben; wenigstens in Netz kann ich schreiben, wofür ich echt dankbar bin. An dieser Stelle großes Dankeschön an alle, die diese Seite ermöglichen!
Verrücktes Zeug:
Das sind einige Dinge, die ich morgens noch drauf aufgeschrieben hab:
-Unser Leben verbringen wir im stetigen Versuch um zum unseren Urzustand zurück zu kommen. Nach der Geburt fangen wir an zu expandieren – weg von unseren Mitte. Das ist der Fluss vom Universum. Dann suchen wir lebenslang nach dieser Mitte – das ist unsere Lebensmotivation.
-Wenn wir sterben, kehren wir zum Ursprung zurück. Die Angst vor dem Tod ist daher ein praktischer Instrument dazu um uns am Leben zu erhalten, sonst würden wir freiwillig auf die andere Seite wandern, sobald es zu anstrengend ist. Denn die andere Seite ist seeeeehr schon.
-Wir kriegen Kinder um unsere Unbeschwertheit als Kind noch mal mit ihnen zusammen zu durchleben. Jede Art der Erziehung ist überflüssig und oft sogar schädlich! Vor allem die autoritäre: „Du machst es, weil ich es dir sage!“ Kinder sind von Natur aus kompetent. Die Eltern sind eher liebevolle, geduldige Begleiter, weniger Erzieher. Ein Kind braucht ausschließlich bedingungslose Liebe mit viel Kuscheleinheiten, alles Andere ergibt sich daraus.
-Wie konnte ich nur Elektro monoton und langweilig finden? Da ist alles drin – alles was Musik mit einem Menschen machen kann – ihm jedes verborgene Gefühl entlocken, ihn zum Tanzen bewegen, ihn in die unglaublichen Höhen befördern. Der Bit ist der Ursprung jeder Musik, er ist das Pure, das Unverfälschte, das Echte, die Essens, der Herzschlag. Die Schönste Massage ist wenn jede einzelne Zelle deines Körpers durch den Bass vibriert, während die Schallwellen durch dich hindurch gehen.
-Es ist leicht einer Droge zu verfallen, wenn das Erlebte während des Trips nicht auf den nüchternen Alltag übertragen wird. Solange Euphorie des Trips als bunt und der Alltag als grau empfunden wird, besteht eine akute Gefahr zur Sucht. Beides bilden wie Tag und Nacht eine Einheit und sind ohne einander nicht möglich. Das Loslassen der Euphorie und das Freuen auf die „Normalität“ führen zum Gleichgewicht. Man brauch eine Person, eine Beschäftigung, einen Grund zu dem man nach dem Trip zurück kehren kann.
-Das glückliche Leben ist so einfach, dass man nur schwer darauf kommt... es ist einfach nur SEIN! Kinder können das und Erwachsene lehren sie diese Fähigkeit nach und nach abzulegen...
...Wenn ich mit Leuten im Club darüber rede, höre ich oft, ich sollte es mit den Substanzen nicht all zu sehr übertreiben...dabei hab ich noch nie länger als acht Stunden durch gefeiert. Sehe da für mich auch wenig Sinn darin, denn glücklicher als euphorisch geht nun mal nicht. Deswegen bin ich hier um mich mit den Gleichgesinnten auszutauschen.
Danke an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben! Schreibt, wenn ihr Ähnliches erlebt! Denn geteilte Freude ist bekanntlich – die Schönste!