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Titel:Bewusstsein > ...
Drogen:Mischkonsum von Kratom und Lachgas (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ToPeak
Datum:18.01.2015 15:19
Set:Keine wirklich gute Stimmung aber auch keine wirklich schlechte. Neutral.
Setting:Auf dem Bett. Mit halben Auge beim Fernsehen und dem anderen beim Kratomrausch.
Nützlichkeit:6,44 von 10 möglichen   (9 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hatte sich mein Bewusstsein vom Körper getrennt? Wurde mein Körper wirklich Ohnmächtig?


Set
Feierabendlaune. Gemütlich auf dem Weg ins Wochenende.
Bisschen geschafft von der Woche und einer längeren Auto- sowie Zugfahrt.
Keine wirklich gute Stimmung aber auch keine wirklich schlechte. Neutral.


Setting
Auf dem Bett. Mit halben Auge beim Fernsehen und dem anderen beim Kratomrausch.


Ein normaler Abend
Freitagabend bzw. -nacht. Nun war ich endlich im Wochenende. Die Woche über war ich meist bei klarem Verstand, sodass ich größere Lust verspürte etwas zu konsumieren.

- Alkohol kam nicht Frage, da dies nichts „besonderes“ für einen konsumfreudigen Freitagabend ist.
- Z-Drugs (Zopiclon) hatte ich schon etwas zu lange genommen und war bzw. bin dabei, diese stark zu reduzieren.
- Kratom. Davon lag noch genug in meiner Schublade. Auch ist das letzte Mal schon länger her. Wahl getroffen.

Das Warmgetränk mit 2,0 Gramm Kratom (Maeng Da Thai Pimps) und einem Schuss Zitronensäure war schnell angesetzt und leer getrunken. Die Zeit bis es an flutete verbachte ich am PC, hörte Musik und surfte so durch die Gegend. Die Kurve zum Peak nahm ihren Lauf, Zwei Kapseln Lachgas bescherten mir dazu angenehme Vibes und eine schöne Akustik dzur Musik. Alles ganz normal.

Bei der dritten Kapsel sollten sich die Weichen für den späteren Abend stellen.
Der Peak des Kratoms war nun fast erreicht und ich gönnte mir noch einen Ballon. Ich versuchte dieses Mal eine etwas andere Atemtechnik, sodass ich das Gas nach dem Hyperventilieren zurück in den Ballon pustete, kurz die nötige Luft holte, den Rest aus dem Ballon nochmals einatmete und die Luft anhielt. Das hatte den überaus schönen Effekt, dass ich stärkere Vibes genoss, nach langer Zeit wieder Euphorie in mir aufkam und ich dazu angenehm Klar im Kopf war. Ich öffnete die Augen, konnte mich zur Musik mit bewegen und mich umsehen ohne dass der Rausch abklang. Das Bedürfnis nach Luft war dabei nicht sonderlich ausgeprägt, was ich heute deutlich auf das Kratom schieben kann. So kam ich in Genuss eines intensiven und klaren Lachgasrausch, den ich lange anhalten konnte.

Der dritten Kapsel schenkte ich aber keine große Beachtung. Das Kratom hatte mich sofort wieder abgelenkt und ich machte es mir auf dem Bett gemütlich, schaltete mir ein paar Folgen von „The Big Bang Theory“ an und genoss meinen Abend. Die nächsten 60 bis 90 Minuten machte ich auch nichts mehr weiter und lies mich einfach gehen.


Trennung
Die hauptsächliche und fixierende Wirkung des Kratoms war verflogen und ich entschloss mich nochmals eine Kapsel zu nehmen. So als kleinen Abschluss für den Abend. Alles vorbereitet, Ballon gefüllt und im liegen die oben beschriebene Technik nochmals etwas verändert angewandt um das gleiche nochmal zu erleben.

Gas einatmen, in der Lunge lassen bis die ersten Vibes kommen, Hyperventilieren, Gas zurück in den Ballon, kurz Luft holen, wieder Hyperventilieren und das Gas wieder so lange es geht in der Lunge lassen. Alles ganz normal.

Meine Augen waren geschlossen und die Vibes strömten mit einer Energie durch meinen Körper wie ich es nicht kannte. Meine Luft wurde immer knapper und ich war kurz davor den Rausch wieder zu beenden...

Doch wieso schwächt das Gefühl Luft zu holen auf einmal ab? Die Luft anzuhalten wurde zu einem immer kleineren Problem. Das beklemmende Gefühl keine Luft zu bekommen wich einfach dahin. Die Geräusche vom TV veränderten sich schlagartig von dem normalen metallischen Echo in etwas anderes. Ganz klar und deutlich und so ähnlich als käme sie aus einer ganz alten Box die keinen realitätsnahen Ton wiedergeben kann. Zudem hörte es sich so an, als wäre das Gesprochene durch Wasser „gefiltert“.
Meine Gedankenwelt wurde beim hören auch schlagartig klar und deutlich. Ich war auf einmal voll und ganz in meinem Kopf da. Das Luftanhalten war kein Problem mehr. Das beklemmende Gefühl in der Brust war weg, ebenso der erdrückende Schmerz in der Lunge. Doch die Vibes blieben in ihrer Stärke vollkommen unverändert.
Ich dachte, dass ich jetzt gleich bei vollem Bewusstsein, eine Ohnmacht meines Körpers spüren werde, ohne dass „mir“ dabei etwas passieren kann. Wie aufregend. Wie Spannend. Ich forderte es heraus und atmete auch nicht weiter.

In einem absoluten Nichts, offenbarte sich mir ein einziger Gedanke: „Bewusstsein > ...“

An den direkten Übergang in die Realität kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ich war wieder Gedankenlos. Alles war schwarz und ich rang heftigst nach Luft. Alles vibrierte noch in einer extremsten Form. Ich setzte mich auf um schnell wieder in einen normalen Zustand zu kommen. Beim Blick aufs Fernsehen schaukelte/kippte meine ganze Optik sehr schnell von links nach rechts. Ich musste mich wieder hinlegen.


Nachwirkungen
Bis sich die Vibes und meine Optik normalisierten, vergingen noch Fünf Minuten. Nach Zehn Minuten konnte ich aber immer noch ein deutliches Kribbeln in den Finger und Füßen spüren.

Ich konnte mich dann wieder aufsetzten. Ich fragte mich was wohl gerade passiert sei und versuchte vergebens das geschehene zu ordnen. Meine Gedanken waren total wirr und nichts ergab einen richtigen Zusammenhang.
Ich wusste nur, dass ich wohl einen ziemlich starken Dissoziativen Zustand „erreicht“ haben muss. Ich versuchte mir das vorzusagen: „Dissozi ... Dissotiver Zus? ... Disso-zi-a-ver?“. Oder: „Def … Def-fi-na-tion .. Deffenation?“.
Unfähig die Buchstaben S, Z und F in ein Sinnvolles Wort zu bringen. Mein Gott, ich konnte die Worte nicht mehr richtig aussprechen und wusste auch nicht wie man sie denn richtig spricht.

Leicht geschockt legte ich mich einfach wieder hin und schaute erst mal wieder aufs Fernsehen.

Nach einer halben Stunde hatte sich aber wieder alles normalisiert. Aus dem nichts konnte ich wieder „Dissoziativer Zustand“ und „Definition“ sagen. Puh, war ich da erleichtert, ja glücklich sogar. Ich versprach mir in nächster Zeit meinem Körper und auch meiner Psyche Erholung einzuräumen und beendete damit die Nacht.


Der Tag danach (Samstag)
Direkt nach dem aufwachen kontrollierte ich nochmals meine Aussprache. Alles funktionierte einwandfrei. Auch hatte ich immer noch mein ganz normales Körpergefühl. Über den Tag war ich aber noch etwas bematscht und lustlos.
Beim schreiben dieses TBs (Ereignis liegt nun 20 Stunden zurück) fällt mir aber auf, dass ich mich öfters verschreiben oder einfach Buchstaben vergesse habe. Das werde ich jetzt mal beobachten.


Meine jetzige Einstellung (Sonntag)
Ich kann mir das geschehene nur mit einer Trennung meines Bewusstseins vom Körper erklären. Niemals sonst würde mir einfallen, einfach aufhören zu atmen um etwas Besonderes zu erleben. Auch den Gedanken dabei den ich hatte, dass „mir“ nichts passieren würde. Ich bin doch fest mit meinem Körper verankert. Wenn ihm etwas passiert, dann passiert es doch MIR...
Was genau aber passiert ist, wieso ich so stark über meinen Körper verfügen, sogar lebenswichtige Mechanismen steuern konnte oder ob er/ich wirklich Ohnmächtig geworden bin, kann ich nicht beantworten.

Was hätte nur alles passieren können. Irreversible Schäden aufgrund Sauerstoffmangels ist wohl das, was mir am meisten präsent ist.

Der Abend war mir seit langer Zeit wieder eine große Lehre, einzelne Substanzen und Kombinationen nicht zu unterschätzen. Wobei ich in meinem anderen TB zu Lachgas erwähnte, dass die Kombination mit Kratom bisher nichts Erwähnenswertes bei mir auslöste.

Mit der Erkenntnis die ich währenddessen hatte, kann ich leider noch nichts anfangen. Bewusstsein > ... (?)
Unmittelbar danach konnte ich es schon nicht mehr rekonstruieren. Was mir aber blieb, ist das Wissen, dass mein Bewusstsein überaus stark ist. Stärker als Materie? Stärker als Psychotropen?

Diese Gedanken werden mich noch lange beschäftigen.


UPDATE: Eine Woche später (Sonntag)
Mir geht es gut. Ich habe keine merkbaren Schäden davon getragen. Meine Konzentration ist ausgeprägt wie immer und meine Rechtschreibprobleme haben sich auch wieder verflüchtigt.
Ich fahre zur Zeit weiterhin eine ruhigere Schiene und habe die Erfahrung gut in meine Realität eingebunden. Alles ganz normal wink


ToPeak