Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die Quelle der guten Kraft- Salvia Divinorum mit Meerblick
Drogen:Mischkonsum von Salvia Divinorum und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Yolounlimited
Datum:23.01.2015 11:58
Set:Gut gelaunt, bekifft und ein wenig aufgeregt
Setting:Park am Meer, Auto & Parkplatz
Nützlichkeit:8,64 von 10 möglichen   (11 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo!
Heute möchte ich über meine erste und zweite Salvia- Erfahrung berichten,
die beide am selben Tag vor ca. zwei Jahren stattgefunden haben.
Ich kann mich jedoch noch sehr lebendig an alles erinnern.

Zu dieser Zeit befand ich mich mit zwei Freunden auf einem Roadtrip durch Kalifornien. Gerade waren wir in Monterey angekommen.
Da wir nicht so recht wussten was tun, rauchten wir erstmal ein paar Köpfe aus der Bong und beschlossen uns ein wenig in der Stadt umzusehen.
Nach dem wir ein paar record stores durchgewühlt hatten, fanden wir uns kurzerhand in einem Headshop wieder.
Nachdem wir unsere Geschäfte abgewickelt hatten, fiel der Blick auf diverse Legal- High Mischungen in der Vitrine unter der Kasse, darunter auch Salvia- Blätter und Extrakte in allen Konzentrationen.Der Verkäufer empfahl uns mit einem x30- Extrakt anzufangen. Gesagt gekauft.

Nach dem Einkauf stiegen wir wieder ins Auto, um nach einem geeigneten Platz für den Konsum Ausschau zu halten und dabei noch den ein oder anderen Dübel zu verzehren. Einen schönen Park direkt am Meer hielten wir schließlich für angemessen, parkten das Auto, packten unsere Bong ein und machten uns auf den Weg in Richtung Meer.

Dort angekommen setzten wir uns ins saftige Gras und mein Kumpel (V.) machte sich erstmal einen Kopf zurecht, behielt den Rauch lange in der Lunge, schaute dann ziemlich verwirrt drein und brach plötzlich in lautes Gelächter aus. Doch nach ca. einer Minute war der Spuk vorbei. Nun war der andere Kumpel (M.) an der Reihe. Bei ihm wirkte das Zeug offensichtlich überhaupt nicht. Dann hatte ich die Bong in der Hand, inhalierte und... es geschah nichts.

Wir wiederholten die Runde. V. wurde nach dem Inhalieren plötzlich sehr schlecht gelaunt und giftete uns ständig grundlos an, wobei es den Anschein machte, er realisiere dies gar nicht. Das Zeug schien ihn einfach nur zu verwirren. Bei M. wieder keine Wirkung. Nun war ich abermals an der Reihe. Ich machte mir einen richtig dicken Kopf zurecht, nahm einen tiefen Zug und behielt den wiederlichen Rauch ca. eine Minute lang in der Lunge. Alles schien langsamer zu werden. Im Kopf war noch einiges an unverbranntem Salvia- Extrakt. Angezündet und rein damit.

Nun ging alles sehr schnell. Meine beiden Freunde wurden mehr oder weniger ausgeblendet, denn da war plötzlich eine irrsinnig starke Kraft die meine ganze Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Sie drückte mich bergab in Richtung einiger Felsen an der Brandung. Mir fiel es sehr schwer dagegen anzukämpfen und um ein Haar wäre ich ins Meer gefallen. Ich realisierte, dass der (sehr) kleine Hügel, eigentlich nur eine Bodenerhebung von ca. 5m Durchmesser mit einem großen Stein obendrauf, an dessen Fuß wir gesessen hatten, mich wie ein gegenpoliger Magnet abstieß. Gleichzeitig spürte ich eine gewaltige Gegenkraft, die irgendwo in der Ferne, genau auf der anderen Seite des Hügels lag und mich anzog. Keine Frage, da MUSSTE ich hin!

Im großem Bogen umging ich den mich abstoßenden Hügel, wobei ich immer wieder drohte den "Hang" (minimales Gefälle) hinunterzurutschen. Ich lehnte mich mit meinem ganzen Körper gegen die abstoßende Hügel- Kraft und schaffte es dann endlich um ihn herum zu kommen. Von außen muss das wohl ganzschön bizarr ausgesehen haben, doch das war mir scheißegal. Die Menschen im Park nahm ich gar nicht wirklich wahr. Das Salvia hatte mich fest im Griff sowie nun auch die mich anziehende "gute" Kraft. (Die abstoßende Kraft des Hügels hatte ich als schlecht wahrgenommen, da sie mich daran hinderte mich von der guten anziehen zu lassen). Große Erleichterung machte sich breit als ich das Hindernis überwunden hatte und mich nun in Richtung der "Quelle der guten Kraft", die ich hinter einem nahegelegenen Baum vermutete, ziehen lassen konnte. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, ich lief nicht dorthin, sondern jede einzelne meiner Zellen wurde gezogen. Ich war schon sehr gespannt was mich dort erwarten würde.

Dann nahm ich plötzlich die Spaziergänger im Park wahr und fragte mich warum sie nicht auch von der Kraft angezogen wurden. Dann erschien mir auch der Sinn, selbst dorthin zu gelangen immer fragwürdiger. Langsam kam ich wieder aus der Salvia- Welt zurück und wurde immer weniger angezogen. Dann, von jetzt auf nachher war ich wieder komplett nüchtern. Das ganze hatte in etwa drei Minuten gedauert. Lediglich eine gewisse Verwirrung hielt sich noch für ein paar Stunden. Während des Trips, war mein eigenes aktives "Ich- Bewusstsein" völlig ausgeschaltet. Ganz anders wie beispielsweise bei LSD wurde ich von außen gesteuert. Die Trip- "Realität" war die "Realität", es war keine Erinnerung an mein nüchternes Bewusstsein und seine Wahrnehmung mehr vorhanden. Ich war begeistert.

Als ich meinen Freunden vom Trip erzählte reagierten sie genervt, denn bei ihnen hatte das Zeug ja nicht gewirkt. Sie wollten es am Abend allerdings nochmal probieren.

Mit Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zu einem abgelegenen Parkplatz am Meer. V. gönnte sich neben mir auf dem Beifahrersitz ein paar Köpfe Gras, da er hoffte, das Salvia würde dann besser wirken. Nachdem er sich dann drei dicke Köpfe Saliva hintereinander reingezogen hatte brach er in sehr, sehr starkes Gelächter aus. Nach einer halben Minute hielt er plötzlich inne und schaute mich verwirrt an, wobei er aussah als wäre er nicht mehr er selbst, sondern von einer fremden Gewalt besessen. Da lag ein gewisser Ausdruck in seinen Augen. Sein Blick erschreckte mich etwas.
Dann öffnete er die Tür, sprang aus dem Auto und lief davon. In richtung der Klippen. Schnell lief ich ihm hinterher. als ich ihn eingeholt hatte sah ich, dass er etwas seitlich, wie ein Zombie lief. Seine komplette rechte Seite war völlig verkrampft. Es sah wirklich aus als würde eine unsichtbare Kraft mit aller Gewalt an ihm zerren. Seine linke Seite wurde wie ein nasser Sack "hinterher gezogen". ich hoffe ihr könnt euch ungefähr ein Bild davon machen. Es sah wirklich krass aus.
Damit er nicht ins Meer fiel, zog ich ihn zurück Richtung Auto, was gar nicht so einfach war. Es war als hätte er übernatürlich viel Kraft. Er grummelte nun die ganze zeit in sich hinein: "I, i, i, ich m, muss da hin!" und wirkte dabei wie ein besessener.
Plötzlich blendete uns ein grelles Licht. Ein Bullen- Auto näherte sich und blendete uns mit dem Scheinwerfer auf dem Dach. Der Sheriff sagte uns das der Parkplatz über nacht geperrt sei und wir bitte gehen sollen. Ich versicherte ihm, dass wir gleich losfahren würden, wobei ich V. die ganze Zeit wie ein kleines Kind festhalten musste. Er wollte unbeding zu dem Cop und rief ihm dauernd zu das er "da" hin müsse, wobei er in die Richtung aus der ich ihn zurückgeholt hatte zeigte. Dann schaltete er, von jetzt auf nachher, um auf: "it's ok, we leave now" in Dauerschleife und mit gepresster Stimme (Als ob er einen Spasmus oder Tourette hätte). Der Cop schaute etwas misstrauisch, wünschte einen schönen Abend und fuhr weiter. Die bullen dort juckt eh nichts :-)

Wenige Augenblicke später im Auto war V. wieder komplett runtergekommen, konnte sich aber nicht mehr an die Szene mit den Cops erinnern. Nurnoch an "Die Kraft". Es schickte uns, das wir den selben Trip hatten, rauchten noch ein wenig Gras und fuhren in die Stadt, denn M. und ich wollten auch nochmal abtrippen. Auf einem Parkplatz machten wir halt.

Ich stieg auf die Rückbank und gönnte mir drei Salvia- Köpfe durch die Bong. Abermals breitete sich der scheusliche Geschmack in meinem Rachen aus und ich musste würgen. Da bemerkte ich dass von hinten eine Art Wand auf mich zu kam. Die Wand war dickflüssig und strömte langsam und geradlinig von rechts unten nach links oben, wobei sie alles was sie erreichte sofort zersetzte und verflüssigte, in sich aufnahm und dann nach links oben strömen lies. Schwer zu beschreiben.
Ich sah die Wand zwar nicht direkt, spürte eher das sie da war, sah mich aber gleichzeitig von der Seite. Obwohl ich eigentlich nach vorne schaute. Gespannt wartete ich was passieren würde wenn sie mich erreichte. Nachdem die Heckklappe und dann der Kofferraum mit unserem Gepäck dematerialisiert waren und in der Strömung davon strömten war es dann so weit. erst wurde mein Rücken Stück für Stück verflüssigt, dann war ich komplett in der Masse und zerfloss in ihr und mit ihr nach links oben. Plötlich bog sich der zuvor lineare Strom, und damit auch ich (in verflüssigtem Zustand) nach links unten, was Angsgefühle auslöste. Plötzlich konnte ich wieder mit meinem nüchternen Ich denken, was wahrscheinlich nur wieder eine Halluzination war, denn noch immer war ich flüssig.
Die Angst hatte erst keinen ersichtlichen Grund, die Seite "links" in die sich der Strom bog, schien einfach schlecht zu sein. Doch dann realisierte ich
(Ich war ja wieder "nüchtern"), dass ich, wenn die Masse nach dort strömte, für immer in ihr gefangen sein würde. also stemmte ich mich,
soweit möglich im Flüssigen Aggregatszustand nach rechts. Prompt war wieder alles gut und ich konnte mich kurz entspannen. Dann wieder Strömungsabriss. Nach links. Dann verfestigten sich meine Beine plötzlich wieder, lediglich mein Oberkörper und kopf waren noch flüssig. Längst in luftiger Höhe, weit über dem Auto in der dickflüssigen Materie- Strömung gefangen. Mit meinen Beinen sprang ich aus dem Auto und riss so meinen restlichen körper aus der Strömung und wurde wieder zusammengesetzt und fest. Wie eine Art Respawn.
Ich schaute mich um, V. war bei mir und hielt mich. Überall waren Rote Bälle in der Luft. Dann kam ich wieder zurück und war wieder klar im Kopf.r

Schnell zurück ins Auto und das erlebte bei einem Joint verarbeiten. Bei M. zeigte das Salvia trotz sehr hoher Dosis wieder keine Wirkung. Wahrscheinlich ist der Junge einfach von natur aus schon zu verstrahlt :-)

Fazit

Die beiden Trips waren alles in allem sehr amüsant. Ich habe sie damals nur aus Spaß gemacht, nicht um irgendwelche Einsichten, neue Ansichten bzw. Zusammenhänge zu bekommen/zu erkennen. Ich glaube, dass es einiges an Erfahrung braucht diese Droge so zu nutzen, da sie einen komplett vereinnahmt und man nicht mehr blickt dass man auf dem Trip ist.
Der Trip wird zur "Realität. Alles scheint zufällig oder intuitiv zu passieren, ohne dass man es wirklich bewusst steuern kann. Jedenfalls solange man eine hohe Dosis nimmt und sehr drauf ist. Wenn die Wirkung nach ein paar Minuten wieder abflacht, kommt auch das eigene Bewusstsein wieder und man kann einzelne Komponenten des Trips durchaus selbst steuern, jedoch hört die Wirkung kurz dannach so plötzlich wie sie gekommen ist wieder auf.
Danach habe ich es noch einmal probiert, mit einer geringen Dosis. Die Wirkung war dann eher benebelnd und abstumpfend. Also entweder volle Dröhnung oder gar nicht- finde ich.

Für einsichtige, erhabene Trips würde ich andere Drogen vorziehen, die weniger dissoziativ wirken und leichter steuerbar sind. Denn auf Salvia werden einem keine Zusammenhänge oder Naturverbundenheit etc. bewusst. Es lässt sich mehr wie ein willkürlicher, von außen gesteuerter Film beschreiben, in dem man mitspielt. Ob man will oder nicht. Ich hoffe ihr könnt euch ungefähr vorstellen was ich meine.
Natürlich muss ich auch sagen, dass dies meine persönlichen Erfahrungen sind und es ja bei jedem anders wirken kann. V. hat jedoch ähnliches beschrieben.
Außerdem lösen die Trips keine wirkliche Euphorie aus und sind irgendwie mystisch und dunkel behaftet. Ich persönlich rate, obwohl es Spaß gemacht hat vom Konsum ab. Denn erreichen konnte ich damit nichts und nur zum Spaß ist es eigentlich zu stark Risikobehaftet. Salvia löst bei vielen Menschen bereits nach einmaligem Konsum schwere Psychosen und Depressionen aus, so auch bei meinem Arbeitskollegen und ist schwer zu Dosieren. Jeder scheint eine individuelle "Wirkungs- Schwelle" zu haben.
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und war nicht zu langatmig. Über Kommentare freue ich mich :-)

Liebe Grüße