Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Methamphetamin - Krasses Zeug!
Drogen:Crystal
Autor:anonym
Datum:07.02.2015 12:50
Set:Vorfreude, später Ernüchterung und Erschöpfung
Setting:daheim, unterwegs
Nützlichkeit:7,94 von 10 möglichen   (63 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Servus,

dies ist ein Tripbericht zur Substanz Methamphetamin, auch Crystal genannt. Das Amphetaminderivat ist schon in geringen Mengen wirksam und hat eine bemerkenswerte Auswirkung auf Körper und Geist - so war es für mich, der ansonsten schon Erfahrung mit Amphetamin gemacht hat. Der ganze Hype um Methamphetamin ist in gewissen Punkten nachvollziehbar. aber eigentlich überflüssig, wenn eine vernünftige und rationale Prävention/Aufklärung erfolgen würde. Die Konsumdosis, Konsumintention (warum nehme ich eine Droge in welchem Setting mit welcher Stimmung) und Konsumfrequenz (wie häufig/wie oft) spielt besonders bei Amphetaminen eine große Rolle. Das lässt man aber gerne unter den Tisch fallen und macht die Droge für die Schäden verantwortlich.
Bei Methamphetamin hat man automatisch einen Amphetaminrausch inklusive. Das hängt mit dem körpereigenen Abbau zusammen, bei dem Methamphetamin in Amphetamin umgewandelt wird.
Für die Rush- Hour ist also mehr als ausreichend vorgesorgt ;).
Methamphetamin war zwischen 1934 bis 1942 in Deutschland rezeptfrei erhältlich (!) mit Einzeldosen von 3mg. Um eine Schlaflosigkeit zu bewirken sollten 2-4 Tabletten eingenommen werden.
Der Wirkungseintritt ist mit MDMA vergleichbar. Das liegt meines Erachtens an der Verwandschaft zwischen MDMA und Methamphetamin.

Der Tripbericht bezieht sich auf eine mehrtägige "Session" mit geringen Mengen Methamphetamin, die 2014 stattfand (irgendwo zwischen September und November).
Es bestand keine Toleranz gegenüber Meth oder anderen Stimulanzien auf Amphetaminbasis, somit konnte ich die Wirkung ohne irgendwelche toleranzbedingten Einbußen auskosten.
Das C erhielt ich Dienstag abends von einem Bekannten. Ich hatte ihm oft einen Gefallen getan, und so wollte er sich revanchieren.
Da mir aber am nachfolgenden Tag eine Prüfung anstand, konnte und wollte ich die Nacht nicht zum Tag machen.
Stattdessen sah ich mir die Substanz etwas näher an:
Es waren pulverisierte Kristalle, teilweise waren noch größere Bruchstücke sichtbar, die im Licht meiner Schreibtischlampe glitzerten. Im großen und Ganzen sah es aus wie handelsüblicher Zucker, um einmal einen Vergleich zu ziehen. Geschmacklich waren die Kristalle auch recht unspektakulär - sie waren bitter, im Abgang bemerkte ich eine würzige Note - vom Geschmack her erinnerte es mich an MDMA (wer schonmal Teile zerbissen hat, weiß was ich meine). Vielleicht waren es auch nur Syntheserückstände.

So legte ich mich ein wenig später ins Bett, da es schon spät war. Ich schlief sehr unruhig, was ich aber nicht auf den Diät- Dip zurückführte. Wieso auch - die Menge hätte man mit hauchdünn geschnittenen Mohnsamen aufwiegen können.
Der nächste Tag war von Vorfreude geprägt - das Crystal rief, so baute ich mir kurz nach dem Aufstehen eine geringe Menge auf nüchternen Magen ein - schätzungsweise 10-15mg peroral (gegen 7:00).
Ich machte mich fertig, zog mich aus und stieg unter die Dusche.
Ich war gerade dabei, mir die Seife aus dem Gesicht zu spülen, als der Hammer kam.
Da dropte die H- Bomb, werte Lesenden. :D
Einschläge kennt der ein oder andere vielleicht daher, wenn er Teile geschmissen hat und das C kam ähnlich - von der ein auf die andere Sekunde setzte die Wirkung ein.
So stand ich erst einmal geflasht und euphorisiert unter der Dusche und ich wurde förmlich von Gedanken, Gefühlen und Sinneseindrücken überflutet.
Ich bekam sogar leichte Optics, die aber ehr als Gedankenbilder einzuordnen waren. Ich merkte aber, wie sich dieser Flash noch langsam aber sicher steigerte.
So stieg ich beschwingt aus der Dusche und fühlte mich verdammt geil, während ich mich abtrocknete und fertig machte.
Eigentlich war ich ein wenig enttäuscht, dass nicht auf einmal aus dem Hintergrund Clubmusik oder Hardstyle ertönte.

Ich war ganz in mir. Ich fühlte mich dazu bereit, den Aufgaben des Tages mit voller Motivation und Konzentration hinzugeben und war fest dazu entschlossen.
Der Flash, auch Rush genannt, hielt allerdings nur ca. 20 Minuten an, aber anschließend war ich immerhin noch extremst fokussiert und konzentriert. Die Zeitwarhnehmung war allerdings extrem gedehnt, so sprang der Sekundenzeiger meiner Uhr im Minutentakt weiter.
Wenig später hatte ich meine Tasche gepackt und fuhr zur Schule. Ich wusste direkt, wo was und wie lief. Ein Blick - alles gepeilt, wie das Auge der Illuminatenpyramide. Wir hatten an diesem Tag eine Prüfung, wo wir einiges zu berechnen hatten und ansonsten noch eine Menge zu tun hatten, die strukturiertes Denken erforderten. Ich schüttelte alles aus dem Ärmel, hatte nicht einmal zuvor gelernt und im Endeffekt habe ich die Prüfung mit einer 3 gemeistert.
Das Selbstbewusstsein/Ego war jedoch zu jedem Zeitpunkt recht stark gepusht, das war mir bis dato neu. Koks hab ich nie probiert, bei Amphetamin hab ich diesen Effekt nicht bzw. nur in einem geringen Umfang beobachten können.
So zog sich der Tag dahin, wie ein Fließband: ich stand davor und machte das, was nötig war, was noch hätte gemacht werden können und zusätzlich flossen nebenbei eigene Ideen ein, wie man das Ganze noch ein wenig optimieren könnte.
Eine recht zuvorkommende Art, die ich an mir beobachten konnte. Aber umgekehrt ließ ich niemanden zu nah an mich herantreten. Ich fühlte mich zudem allen anderen überlegen.
Der Tag verflog, ohne dass ich einmal auf die Uhr schaute und überlegte, was ich hätte machen können.

Es war etwa gegen 19 Uhr, und ich war immer noch so derbe auf Sendung (bis dato kannte ich nur "Amphetamin" ala Coffeinpaste nach Art des Amphetaminbasenaromas), dass ich nen Kumpel besuchte, um dort dem Laberflash Luft zu verschaffen. Ich spürte, wie er geistig förmlich die Augen verdrehte. Der Abend zog sich bis ca. 2 Uhr morgens, wir sprachen über Gott und die Welt und hatten eine Menge Spaß.
Der nächste Tag (Donnerstag) fing damit an, dass ich mir wieder was C gönnte, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. 5 Stunden Schlaf sind für mich normalerweise zu wenig. Die Müdigkeit ließ sich aber problemlos durch die Einnahme des C beseitigen.
So setzte die Wirkung ein- jedoch nicht mehr so intensiv wie am Vortag.
Weiter ging's - nein, liefs. Wie wenn man den Lichtschalter umlegt. Dem Geist geht das Licht auf und weiter geht der Alltag, er macht mehr Spaß als es sonst der Fall ist.
Das würde meines Erachtens auch die Yaba- Verbreitung (Methamphetamintabletten mit Coffein) in Fernost erklären...
Zurück zum Donnerstag, dort war wiederum viel strukturiertes und organisiertes Arbeiten vonnöten, was dank des C recht gut vonstatten ging - ich war voll und ganz auf meine Aufgaben fokussiert.
Diese tägliche C- Einnahme zog ich so bis einschließlich Freitag durch. Die Konsumdosen betrugen ca. 5-10mg peroral.
Ab Samstag stoppte ich die Methamphetamin- Einnahme. Erst da merkte ich, wie wenig ich überhaupt geschlafen hatte und wie erschöpft ich war.
Im Verlauf des Tages wurde ich müder und müder, trotz einer noch leicht spürbaren Restwirkung vom Vortag. Ich wäre im stehen eingeschlafen vor lauter Erschöpfung. Kein Wunder, ich hatte nie länger als 4 Stunden geschlafen, aber trotzdem durchgepowert.
So legte ich mich gegen Mittag wieder ins Bett. Sonntags wurde ich wach, sah auf meinen Wecker und glaubte meinen Augen nicht: ich hatte ca. 15 Stunden geschlafen, was aber im Nachhinein kein Wunder ist - der Organismus holt sich versäumte Ruhephasen zurück, und wenn ich ihm die nicht gegönnt hätte, wäre ich vielleicht zu einem ziemlich falschen Zeitpunkt eingeschlafen. Je nach Situation tödlich für dich oder die Mitmenschen.

Essen war soweit kein Problem, da ich mich dafür begeistern konnte. Sei es vom Geschmack her, oder einfach dass man was isst und es gut tut. Auf Meth kann man sich für viele Dinge motivieren, die ansonsten liegen blieben. Nur kann das schnell in die Hose gehen, wenn nur noch gezogen wird, um den Flash aufrechtzuerhalten oder um der Arbeit des Tages Herr zu werden.
Geht der Stoff aus, fällt das Kartenhaus zusammen, außer man kennt die Grenzen seines Könnens. Die schienen bei mir aber recht stark zu verwischen.

Klingt im Endeffekt alles schön und gut, was? Methamphetamin scheint ja ein gutes Mittel gegen Antriebslosigkeit, negative Gedanken und Motivationsprobleme zu sein.
Mein Fazit:
Klares Jein, man bringt Leistung und fühlt sich dabei auch noch verdammt geil, aber das geht auf Kosten der langfristigen Produktivität und Motivation - vorallem wenn man dazu neigt, Dingen und Aufgaben aus dem Weg zu gehen.
Wer zu depressiven Verstimmungen neigt, der sollte von der Substanz Abstand nehmen! Auch wer dazu neigt, zu übertreiben, sollte sich vor C hüten - genauso wie die, die sich als potenzielle Suchtbolzen sehen. Das kann verdammt übel ausgehen, vorallem wenn ihr keine Waage mit ausreichender Genauigkeit zur Hand habt.
Eine klare Konsumwarnung an die, die keine/wenig Erfahrung mit Amphetaminen haben. Hier kann einiges nach hinten losgehen und so für langfristige Probleme sorgen.

Habt ihr noch Fragen, Anmerkungen, Kritik oder eigene Erfahrungen? Dann hinein damit in den Diskussionsthread.