Tripbericht lesen
Übersicht:
Titel: | Unbekannte Cannabisart führt zu Gespräch mit Gott |
Drogen: | Cannabis |
Autor: | Le Marteau |
Datum: | 22.04.2015 11:12 |
Set: | Sehr gut, große Vorfreude, geplantes Vorhaben |
Setting: | Alleine Zu Hause, Freundin über Kommunikationspause informiert, Abends |
Nützlichkeit: | 5,92 von 10 möglichen (12 Stimmen abgegeben) |
Bericht:
Ich hatte vor einiger Zeit, nun bestimmt schon ein zwei Monate , ein kleines Päckchen Gras auf der Bank der Bushaltestelle vor der Uni gefunden. Wahrscheinlich war es irgendjemandem hinten aus der Hosentasche gefallen, es sah auch ziemlich plattgedrückt aus.
Unvorsichtig wie ich bin, hab ich das Zeug natürlich eingesteckt. Einerseits weil meine eigenen "alle 100 Tage mal einen rauchen" - Vorräte unlängst zur Neige gegangen waren. Andererseits fand ich es auch spannend zur Abwechslung mal Drogen im Alltag zu finden.
Nachdem ich mir das Zeug genau angesehen habe, probiert habe, gewogen habe und mit Leuten gesprochen habe die sich aufgrund höheren Kontakts und einigen Vertriebs besser auskennen als ich, habe ich entschieden es mal zu probieren und hatte mehrere schöne Erfahrungen damit, die durchaus an meine bisherigen Cannabis-Erfahrungen erinnerten aber weitaus stärker auftraten:
Erhöhtes Bewegungsbedürfnis, Veränderte Zeit-Wahrnehmung, Veränderte Ursache-Wirkungs-Wahrnehmung, Gefühlte Trennung von Körper und Geist, multiple Orgasmen (hands-free), gefühlt ein hoher Puls und hohe Körpertemperatur (Messungen waren im normalen Bereich, zumindest während der Ruhephasen)
Meistens haben schon ein paar Krümel die ich in der Pfeife geraucht habe dazu geführt, dass mein Körper mich ein zwei Stunden lang durch die Gegend getanzt hat, bis ich mich überhaupt dazu bringen konnte irgendetwas konkretes zu tun. (Z.B.: Film schauen, Musik hören, Schreiben, Filmaufnahmen machen, etc.) Ich habe mich dabei mehrmals gefilmt, weil ich mich auch sehr aufgeregt und erhitzt gefühlt habe und Angst hatte, dass ich mich nachher nicht genau erinnern könnte, oder dass die positiven Erinnerungen diese Sorgen überdecken könnten. Wenn ich mir diese Aufnahmen hinterher angesehen habe, habe ich immer sehr energisch, sprunghaft und begeistert gewirkt, aber nicht bedenklich aktiv oder besorgniserregend erratisch.
So, nach dieser allgemeinen Einführung, die ich hauptsächlich wegen der unbekannten Quelle des Cannabis angeführt habe, will ich jetzt den Trip von vor zwei Tagen beschreiben, der mir immer noch nachhängt.
Ich hatte Abends nichts zu tun, meine Freundin war für die nächsten Tage außer Haus und ich wollte mir mal wieder eine besondere Erfahrung gönnen. Diesmal hatte ich mich entschieden die übliche Dosis von maximal ein, zwei Kubikmillimeter zu erhöhen und habe gut das eineinhalbfache vom Üblichen im Apfel in mehreren Gängen schnell hintereinander geraucht.
Ich hatte mir davor noch was zu essen bereitgelegt und eine große Kanne Tee, sowie eine große Kanne kaltes Wasser im Wohnzimmer bereitgestellt.
Nachdem ich also alles aufgenommen hatte, bin ich erstmal ein bisschen verwirrt in der Wohnung rumgesteuert, habe mir in der Küche noch Kekse geholt (war dabei sehr stark davon beeindruckt wie gut ich das noch auf die Reihe bringe, solche normalen Gedanken zu fassen und umzusetzen) und mich dann im Wohnzimmer ganz auf den Trip eingelassen.
Ich habe viel locker vor mich hingetanzt, habe mehrmals versucht zu filmen wie ich mich bewegt habe, weil mir das besonders vorkam (aber nicht geschafft). Irgendwann war ich so losgelöst von der Kontrolle über meinen Körper, dass ich mich, wie so oft, fast von alleine zu bewegen scheinte und ich keine Gedanken mehr darauf verwenden musste und auch wollte. Ich genoß einfach da zu sein, sozusagen als (un)Beteiligter Zuschauer.
Dieses Gefühl hat sich immer mehr gesteigert, bis ich kaum noch erklären oder überhaupt genau bestimmen konnte, was mein Körper denn gerade treibt.
Nach einer ganzen Weile habe ich angefangen Visuals zu haben, erst bunte Mandala-artige Formen und dann immer Konkretere Sachen. Vor allem aber immer wieder ein goldenes Mehreck, manchmal Dreieck, manchmal ein Würfel, vor einem blauen Himmel und hatte dabei höchst spirituelle Gedanken.
Ich denke ich kann nicht so recht wiedergeben, was ich gefühlt und gedacht habe, ehrlich gesagt war und ist mir das eigentlich alles zu religiös/spirituell, aber in dem Moment war ich voll und ganz davon überzeugt tatsächlich einen direkte, innige Verbindung zu Gott gefunden zu haben.
Verwirrend, weil ich ein Vollblutatheist bin und mit Religiösem Tamtam oder Gottgläubigkeit, überhaupt der Aufforderung zu "glauben" nichts am Hut habe. Und doch habe ich mich an dem Abend mehrmals selbst dazu aufgefordert (oder wie ich es in dem Moment verstanden habe: Mein Körper hat mich sprechend dazu aufgefordert) einfach zu Glauben und gottesfürchtig zu sein und zu Dienen.
Wirklich eigenartig, weil das mir dieses Denken der Unterwerfung ziemlich verhasst ist.
Ich habe mich nach einigem Umtreiben und eigenartigen eindeutig mit christlicher Symbolik überzogenen Geschehnissen dazu durchgerungen etwas aufzuschreiben und wollte das hier zur Diskussion stellen:
Danach habe ich mir "John dies at the End" angesehen und war ziemlich verwirrt darüber wie viel ich von mir in dem Film wiederfand. Vor allem den Gedanken "Wie konnte ich wissen was passieren würde und meinen Gedankengang so beeinflussen, dass er darauf abgestimmt sein würde?"
Irgendwann war ich dann aber doch recht müde und habe mich schlafen gelegt.
Bin sehr erschöpft und ausgelaugt, vor allem aber nachdenklich aufgewacht.