Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Mein Erster Zauberwald
Drogen:Mischkonsum von Psilocybinhaltige Pilze und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Malwani
Datum:04.05.2015 20:18
Set:Gute gelaunt, sehr gespannt auf den Trip, Heuschnupfen
Setting:Im Wald an einem abgelegenen ort unter sehr guten Freunden
Nützlichkeit:8,89 von 10 möglichen   (9 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Es war ein elternloses Wochenende. Den Tag zuvor hat ein Alkohol-Jointabend im Hause B stattgefunden. Der darauffolgende Tag war sonnig und es war recht warm. Perfekte Verhältnisse um meine fast frisch geernteten Cubensis mit meiner Freundin V auszuprobieren.
Wir entschieden uns die Pilze möglichst früh im Wald zu essen und uns eine Begleitung aus gut ausgesuchten Freunden zu beschaffen. Zunächst besuchte uns O um uns in den Wald zu folgen und brachte uns seine Waage mit, damit wir die Pilze für unsere "Lunchpakete" abwiegen konnten. Da die Pilze erst einen Tag am trocknen waren und wir uns nicht sicher sein konnten wie wir nun am besten dosieren, packte ich für jeden von uns erst einmal ca. 15g fast frische Pilze für den Erstkonsum und jeweils noch ein Päckchen mit 2,5g zum Nachwerfen. Wir liefen also Richtung Park um uns noch mit L und N zu treffen. Im Park angekommen, chillten wir uns fürs erste an eine Tischtennisplatte und ich fing direkt an mein Lunchpaket komplett zu verfuttern. Zugegeben, die Pilze waren für mich sehr widerlich. Mehrmals musste ich fast erbrechen und ständig süßen Tee zum runter spülen trinken damit nicht mehr passiert. Schlussendlich ging dann doch alles ganz gut runter. V wollte mit dem Essen noch warten bis wir mehr im Wald sind, da sie mit weniger Stress an die Sache heran gehen wollte (auch wenn ich mir damit keinen gemacht habe^^). Wir kamen also am Stadtende an und nahmen die nächste Bank am Waldrand die wir sehen konnten um an ihr zu ruhen.
Hier würgte auch V ihr Lunchpaket runter. Ich konnte es nicht lassen und schloss mich ihr an, indem ich meine restlichen Pilze auch aß. Kurze Zeit später fing sich in mir an irgendetwas zu verändern. Ich spürte eine etwas andere Wahrnehmung, gut zu vergleichen mit der Wirkung von einem Bier, jedoch viel klarer. Wir liefen also ein Stück in Richtung Kapelle los.
Während ich mit meinen Freunden lief, bemerkte ich wie alles was ich ansah immer mehr an gewisser Ausstrahlung erhielt. Nicht dass die Farben irgendwie intensiver wurden, sondern dass ich in meinem Blickfeld eine gewisse unbekannte Art von Tiefe wahrnehmen konnte.
Mittlerweile war auch eine knappe halbe Stunde vergangen, seitdem ich meine ersten Pilze gegessen habe.

Beim Gehen bewunderte ich die prachtvollen Bäume und die Szene des Waldes. Diese Ausstrahlung, von allem was ich sah, wurde immer intensiver, ich wurde euphorisch und spürte wie mein Kopf langsam anfing zu vibrieren. Auch alles was ich erblickte tauschte seine festgelegten Formen mit einer eher vibrierenden Bewegung aus. Wir sahen einige Menschen an der Kapelle, worauf wir uns entschlossen ein wenig abseits davon eine Art "Camp" aufzuschlagen.
Eine geeignete Stelle im Wald fanden wir und legten dort unsere Decken aus. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, wurde auch schon der erste Joint gerollt. Jedoch rauchten ich und V erst mal nichts, damit wir die pure Wirkung des Pilzes spüren konnten. Bei V fing es inzwischen auch schon an und ich spürte wie alles immer intensiver wurde. Das Vibrieren meines Kopfes war immer stärker geworden. Trotzdem war es sehr angenehm und in keinster Weise bedrückend wie z.B. bei einem Alkoholrausch das "Rauschgefühl". Es war stark jedoch total sanft. Irgendwie gegensätzlich aber es war so. Alles was ich nun sah war nur noch am vibrieren. Nicht nur Linien waren eher eine Art der Vibration sondern auch ganze Flächen fingen an dieser Vibration beizustehen.
Die Zeit fing an immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Wenn ich etwas getan hatte wusste ich nie ob es lange oder nur ganz kurz gedauert hatte. Ich begann den Wert der Zeit allmählich immer mehr zu verlieren. Meine Freunde redeten kontinuierlich, und auch ich war an der Konversation stark beteiligt. Es wurde viel gelacht. Von mir aber auch von all meinen Freunden. Kommunikation wurde jedoch immer schwieriger, da meine Gedanken immer mehr in die Welt der Pilze versanken. Ich konnte meine Gedanken nicht logisch ordnen und einen guten Satz Bilden. Meine Gedanken wurden sehr stark von den Gefühlen die ich fühlte gelenkt und waren immer unkontrollierbarer. Irgendwann war der Zustand so, dass es eigentlich sinnlos war mich anzusprechen, weil dabei nur Müll rauskam und ich am Ende einen Lachflash hatte. Eigentlich war ich seitdem ich etwas intensiver im Trip war, fast nur noch am Lachen und am verwirrt durch die Gegend laufen.
Nun war ich nun wirklich total gekickt. Ich saß dort, das Reden meiner Freunde empfand ich als eine Art Grummeln. Die Aura welche wir in unsere Runde geschaffen hatten empfand ich nun als etwas frech, aber lieb gemeint und wirklich sehr seltsam. Denn nun fing sich alles sehr stark an zu verzerren. Die Vibration war nun am stärksten. In meinem Kopf, in meinem Körper und in allem was ich wahrgenommen hatte. Es fühlte sich so an als seien diese ganzen Vibrationen überall irgendwie miteinander verbunden. Als liefen diese synchron zu einander – als wäre es alles das ein und Selbe. Die Blätter die ich anschaute sahen so aus als würden diese atmen. Ich sah wie die verschiedensten visuellen Ebenen der Blätter die aus den Vibrationen entstanden mit einander in einer gewissen Art und Weise tanzten. Sie schwangen in einem Rhythmus hin und her den ich - so schön - noch nie erlebt hatte. Alles hatte nun diesen einen Rhythmus angenommen.
Noch schöner als das was ich dort sah, war das was ich dabei empfand. Nicht, dass der Anblick schon wunderschön genug gewesen wäre, hatte ich die ganze Zeit ein Gefühl des Zusammenspiels von dem was ich hörte, sah, roch, einfach wahrnahm und dem was das alles in mir auslöste. Ich schaute etwas an, erstaunte über den Anblick aber war einfach nur fasziniert von dem was ich dabei in mir fühlte. Jedes Blatt, jeden Baum, jeden Stein – einfach alles was ich sah – fühlte ich zugleich. Es war immer ein und das selbe Gefühl. Aber nicht ein Gefühl der selben Art, sondern wirklich absolut das ein und selbe. Kein anderes, welches genau so war, sondern genau dieses eine, worauf ich immer gelenkt wurde. Innerhalb dieser ganzen Zeit war ich wirklich ständig nur im Lachflash und im Versuch dabei den anderen meine Lage zu erklären. Denn diese Eindruckswelle die mich da überwältigte war zu viel, gepaart mit dem Stress dem die Gruppe ausgesetzt war. Für einen nicht tippenden Menschen wahrscheinlich nicht zu spüren, nahm ich kontinuierlich einen gewissen Stresspegel wahr der mir ein ungutes, etwas bedrückendes Gefühl erbrachte.

Die anderen wollten mit normalen Worten versuchen zu verstehen was ich brauchte, jedoch konnte ich es einfach nie aussprechen und verfiel jedes mal wieder in einen Lachflash, wahrscheinlich ausgelöst durch eine totale Reizüberflutung gepaart mit dem Anblick meiner Freunde. Ihre Gesichter waren zu der Zeit nämlich sehr stark verformt. Die Haut nahm andere Strukturen, das Gesicht andere Formen und die Haut andere Farben zugleich an. Die Vibrationen in ihrem Gesicht verformten sie teils zu schrecklich aussenden Gestalten. Angst hatte ich keine da ich mir zu jeder Zeit bewusst war in welchem Zustand ich mich befand. Viele Lacher brachten diese Anblicke aber auf alle Fälle in das Geschehene ein. Schlussendlich war das was ich brauchte genau das Gefühl was ich erhielt wenn ich etwas der Natur betrachtete. Nämlich Nichts. Also einen Ort wo ich mich um nichts kümmern muss, wo ich den anderen nicht antworten muss, wo ich nicht mal daran denken würde, wann ich wieder gehen muss, wann ich meine Jacke wieder anziehe, wann ich wieder aufstehe, warum ich denn eigentlich hier bin usw.
Eine leere Situation, in der ich aber nicht alleine gewesen wäre, hätte mich nur an das Stresslose Jetzt gehalten und mich vielleicht in einen ruhigeren Zustand fallen lassen können. Nochmal zu dem Nichts seiendem Gefühl.
Es war nämlich irgendwie Nichts aber es war da. Das war sehr seltsam und hat mich auch sehr oft zum Wegtrippen gebracht. Ein Gefühl was irgendwie Nichts ist aber dennoch da ist. Ist es nun oder ist es nicht? Ich habe versucht es mir näher erklären zu können, dabei habe ich mich aber immer wieder selbst verloren und wurde etwas "panisch", "ängstlich". Wir hatten zum Beispiel eine kleine Raupen-Problematik. Überall von den Bäumen ließen sich Raupen ab. Sie waren recht häufig auf unsere Mischen, auf uns selbst, auf unsere Decke usw. gefallen. Auf einmal hatte ich Paranoia wegen den Raupen, seitdem ich plötzlich eine auf meinem Finger sitzen sah. Ständig hatte ich das Gefühl sie wären in meinem Schritt etc. Es war ein Heidenspaß für die anderen, da sie mich mit diesem Thema aufs einfachste total verarschen konnten. Immer wieder und wieder. Dabei musste ich zwar auch immer lachen, da ich einfach fast ständig am Lachen war, jedoch muss ich zugeben, dass diese Sache mit den Raupen ein wirklich negativen Einfluss auf den Trip hatte.
Schon seit Anfang an als die Wirkung stärker wurde war ich wegen den langen und sehr intensiven Lachflashs nicht mehr in der Lage richtig zu atmen. Mein Asthma hatte sich durch das Lachen wieder einmal gezeigt. Da ich auch nicht wirklich ruhe bekam war es ständig auf einem sehr hohen Level. Ich habe es aber nicht als negatives Gefühl aufnehmen können, weil das Gefühl des Nichts sich auch in dem Asthma widergespiegelt hatte. Irgendwie seltsam – Ich war froh dass ich das Asthma gerade hatte, vielleicht weil es einfach ein Teil von mir ist? Auch meine Nase war total verschnupft da ich zu der Zeit starkem Pollenflug ausgesetzt war. Während des Trips waren meine körperlichen Beschwerden kein negativer Einfluss auf mein Wohlbefinden, jedoch würde ich im Nachhinein behaupten, dass ein Trip ohne diese, wahrscheinlich angenehmer ist.

Ich war also die ganze Zeit unter guten Freunden aber irgendwie alleine „gefangen“ in dieser einen, sehr seltsamen Welt. Und es hat gefallen. Sozialer Umgang war einfach nicht möglich aber wirklich gestört hatte es mich nicht. Ich war halt eben in meiner Welt – in meinem Trip. Und das war auch ein sehr erschreckender Aspekt. Das Soziale ist so stark in den Hintergrund gerückt, dass mir dadurch während aber auch nach dem Trip unwohl wurde. Alle Werte um die wir uns tagtäglich kümmern, die wir als wichtig erachten, wofür wir viel Zeit und Gedanken „opfern“ um und gut in unsere „Gesellschaft“ - in unser soziales Umfeld – hinein zu passen schienen in diesem Zustand als gleichgültig.
Ich empfand dies als sehr düster und kalt, obwohl es in dem Moment doch ganz gut und eigentlich befreiend war.
Da ich kein Mensch bin der sich großartig an irgendwelche gesellschaftlichen Normen klammert damit ich in die Gesellschaft hineinpasse, sondern jemand bin der so lebt wie er leben möchte, der so ist wie er ist und keinen Cent darauf legt was Menschen die nicht viel mit mir zu tun haben über mich denken, ging dieser Teil meiner Erfahrung noch viel tiefer als man anfangs denken würde. Denn mit dieser sozialen „Kälte“ meine ich nicht direkt, dass man nicht mehr darauf achtet, dass Menschen einem positiv gegenüber stehen. Ich wollte ja dass es meinen Freunden immer noch gut geht, dass ich ihnen versuche angemessen zu antworten, dass ich nicht frech auf irgend etwas reagiere – gleichzeitig waren aber dennoch alle Werte an sozialem Umgang total in den Boden gefallen. Jedes soziale Verhalten was ich nämlich versuchte umzusetzen kam nicht von mir direkt in diesem Zustand mit all dem, dem ich ausgesetzt war - mit all dem was ich war - sondern nur aus meinem eigenen „beobachtenden Ich“, welches noch verstand, dass ich total in einem Trip war. Das war erst mal sehr heftig zu verkraften, deshalb hatte ich mich damit recht gut abfinden können, das alles einfach auf mich wirken zu lassen und darüber an einem späteren Zeitpunkt drüber nach zu denken.
Wir saßen also dort und ich bewunderte alles was ich sah und fühlte. Nicht zu vergessen ist aber, dass ich ständig einer totalen Reizüberflutung ausgesetzt war, die mich entweder zum lachen oder zum total verwirrt durch die Gegend laufen gebracht hatte. Ein Freund baute mir und meiner Freundin einen Joint um ein wenig runter zu kommen, denn langsam wurde mir das alles auch ein wenig zu viel. Doch viel von dem Jibbit konnte ich nicht rauchen. Ich hielt ihn in der Hand aber meiner Sinne waren so am Durchdrehen, dass ich ihn als unbeschreiblich flüchtig erachtete. Der Joint war ständig kurz vorm Herunterfallen, als wäre meine Hand schon 115 Jahre alt gewesen.
Jedenfalls gab ich ihn dann recht schnell an meine Freundin weiter. Jedoch fühlte es sich so an als hätte ich ihn eine sehr lange Weile behalten. Den Joint konnte sie auch nur bis zur Hälfte rauchen bevor wir ihn in ein Baggy packten.
Nach einer weiteren Weile Verwirrung und Reizüberflutung pur, wollten wir uns wieder auf den Weg machen. Die anderen gingen weiter Richtung Meisterturm. Ich und meine Freundin aber mussten nach Hause, weil wir einfach wieder Normalität brauchten. Unsere Freunde bezweifelten zwar anfangs, dass wir Beide den Weg alleine schaffen – wir waren schließlich beide gerade erst von unserem Pik runter, also noch total im Trip - ließen uns dann dennoch alleine gehen. Also liefen wir noch total geklatscht in Richtung Stadt runter und hofften wir würden den Weg gut finden. Als hätte ich mich meinen Trip lang nicht eh schon total seltsam und realitätsfern gefühlt, schlüpften ich und meine Freundin beim Nachhauseweg seltsamerweise in die Rolle von Gnomen oder Kobolde. Das ist kein Scherz. Wir fühlten uns unbeschreiblicher Weise von unserem Wesen her wie kleine, misstrauische und nervige Kobolde. Und genauso verhielten wir uns auch. Kicherten über vieles mit einer miesen lache, die ich so von mir noch nicht kannte. Ich will nicht wissen was die Menschen dachten die uns im Wald oder in der Stadt begegneten. Wir versuchten nämlich jedes mal so normal wie möglich zu erscheinen doch trollten wir an den Menschen vorbei wie zwei nervtötende Kobolde. Kicherten beim Vorbeigehen und redeten direkt laut über diese, obwohl sie uns auf alle Fälle noch hören konnten. Das ging den ganzen Weg über so. Als wir dann raus aus dem Wald und etwas runter vom Berg waren, wussten wir erst mal gar nicht wo hin mit uns. An sich kenne ich meine Stadt genau, doch in diesem Zustand hatte ich keinen blassen Schimmer wo ich mich zu dem Zeitpunkt befand. Alle Häuser waren verzerrt, standen schief und sahen einfach aus wie aus einem Märchen. Die ganze Umgebung schien mir so fremd obwohl ich mein Leben dort verbrachte. Wir entschlossen uns einfach immer abwärts zu laufen und stießen auf einen Kumpel der mit einem anderen unterwegs war. Ich musste ihm erst mal direkt klar machen, dass es sich nicht wirklich lohnt zu versuchen mit uns zu reden, weil wir ja noch total drauf waren. Er fand es sehr amüsant – was ich von seinem Kollegen nicht behaupten konnte. Er sah ein wenig abgeschreckt aus aber nun gut – und zeigte uns den Weg nach unten. Wir sahen endlich den großen Kirchturm an dem wir uns perfekt orientieren konnten. So fanden wir dann endlich nach Hause und trafen im Garten eine Nachbarin die aber nicht viel weiter bemerkt hatte. Zu Hause angekommen berichtete ich meinem Bruder von unserer Aktion. Nun war aber wirklich die Zeit gekommen runter zu schalten, sich auszuruhen, zu duschen und einfach mal von dem Trip runter zu kommen. Es dauerte noch ca. zwei Stunden bis ich nun wirklich wieder in der Realität angekommen war. Es war erleichternd, endlich wieder Normalität zu spüren. Noch ein letzter Joint mit meinem Bruder und schon bald versanken ich und meine Freundin im Bett in Träume...