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Übersicht:

Titel:Kinder der Erde – Toller Pilztrip!
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:IdreamofJenna
Datum:25.07.2015 19:45
Set:Gut aufgelegt nach einem schönen Arbeitstag
Setting:Alleine in abgedunkelter Wohnung bei Kerzenschein mit Musik und Vanilleduft
Nützlichkeit:8,59 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Kinder der Erde – Toller Pilztrip!

Hallo liebe Träumer,

nachdem ich nun einige Erfahrungen mit DXM, LSA und Cannabis vorzuweisen habe, entschied ich mich nun, Magic Mushrooms zu testen. Ich bestellte zwei Packungen mit je 15 g der Trüffel „Sclerotia Hollandia“, einer sehr potenten Sorte. Die Trüffel kamen vergangenen Samstag an, jedoch holte ich sie erst am Sonntagabend aus dem Briefkasten. Da ich aufgrund der Lieferzeit von vier Tagen und der hohen Temperatur Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit hatte, öffnete ich eine der Packungen und aß ein kleines Stück der Trüffel. Der Geschmack war wallnußartig mit einer bitteren Beinote, also wie zu erwarten. Ich legte die Trüffel also in den Kühlschrank und entschied, am Freitagabend nach der Arbeit zu trippen.


Vorbereitung

Am Donnerstagabend besuchte ich den LdT-Chat und tauschte mich mit einigen erfahrenen Usern aus. Laut Aussage des Anbieters werden 7,5 g als Einsteigerdosis empfohlen, während eine ganze Portion, also 15 g, bereits einen intensiven Trip versprechen. Ich strebte an, zwischen Level 3 und Level 4 zu landen und nachdem ich den Chat reflektierte, kam ich zu dem Schluss, dass ich die ganzen 15 g nehmen kann. Außerdem bereitete ich mir an diesem Abend vor dem Trip zwei Playlists vor. Eine bestand aus einem Mix aus mittelalterlicher, mystischer Musik, Metal und guter Popmusik, die andere aus einem stundenlangem Goa/Psytrance-Mix. Die Frage, welche Musik für mich persönlich besser auf dem Trip geeignet ist, konnte mir nicht beantwortet werden. Ich entschied mich daher für die erste Playlist:


Spoiler:

Adiemus
Adiemus

Blackmore’s Night
Fires at Midnight

Dire Straits
Brothers in Arms

Eisblume
Eisblumen

Enigma
Return to Innoncence

Era
Ameno

Gregorian
Moments of Peace (feat. Sarah Brightman)

Iron Maiden
The Clairvoiant
The evil that Men do
Blood Brothers

Loona
Hijo de la Luna

Manowar
Warriors of the World united

Metallica
Welcome home (Sanitarium)

Mike Oldfield
Moonlight Shadow
Tubular Bells

Ms. Mr.
Hurricane

Nightwish
The Carpenter
Tutankhamen
Nymphomaniac Fantasia
Know why the Nightingale sings
Ever Dream
Feel for You
The Phantom of the Opera
Beauty of the Beast
The Islander
Eva
Passion and the Opera
Sleeping Sun
Over the Hills and far away
Away
Astral Romance (Remake 2001)
Dead Boy’s Poem
Fantasmic
She’s my Sin

Nelly Furtado
The Grass is green
All good things
Try

Of Monsters and Men
Little Talks
Mountain Sound

Rihanna
Diamonds
Disturbia
Russian Roulette

Stratovarius
Eagleheart

The Naked and Famous
Young Blood
Punching in a Dream

TLC
Unpretty



Bevor ich von der Arbeit nach Hause fuhr, besorgte ich mir noch einige Teelichter und einen Energydrink. Als ich um halb fünf in meiner Wohnung ankam, nahm ich zunächst eine Emesan und bereitete die alles für den Trip vor: Die Wohnung dunkelte ich komplett ab, stellte die Teelichter auf, rauchte fix eine, fuhr den Computer hoch und nahm 15 g der Trüffel ein. Diese zerkaute ich langsam und spülte sie mit ein paar Schlücken Mineralwasser runter. Leider musste ich feststellen, dass die Trüfel aus der Packung, die ich bereits geöffnet hatte, durch den Sauerstoffkontakt verdorben wurden und entsorgte sie schweren Herzens. Ich entschied, die Trüffel nicht mit Cannabis zu kombinieren, sondern rauchte lediglich ein paar selbstgedreht und filterlose Zigaretten während des Trips. Ich tat das, weil Christian Rätsch in einem Vortrag über Zauberpilze sagte, dass diese im Rahmen indianischer Rituale so konsumiert werden, also wollte ich es genauso machen.


Der Trip

Die Wohnung war in Kerzenschein gehüllt und die Musik lief. Etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme spürte ich die erste Wirkung. Die Musik klang leicht verändert und ich stellte eine Intensivierung der Farben fest. Die von den Kerzen angestrahlten Wände leuchteten jetzt intensiv orange und der rote Teppichboden und die Handtücher und Waschlappen im Badezimmer waren intensiver gefärbt. Ich fühlte mich federleicht und als ich den Energy-Drink aus dem Kühlschrank holte dachte ich, man hätte mir eine leere Dose verkauft lol. Die Atmosphäre war mystisch und erdig und ich entschied, es bei meiner Playlist zu belassen und nicht auf den Goa/Psytrance-Mix umzuschalten, da das Setting sehr gut zusammenpasste.

Der Trip flutete nun an und ich sah, wie normalerweise unsichtbare Magie von den Wänden ausging und in den Raum floss. Der Pilz nahm mich an die Hand, führte mich in seine Zauberwelt und ich ging gerne mit. Ich wurde zu einem Kind, dem die Magie, die von allem ausging so vertraut war, als ob ich sie schon immer kannte. Obwohl ich momentan in einer großen Stadt wohne, fühlte ich mich umhüllt von einer natürlichen Macht und verschmolzen mit der Natur, total geerdet und im Einklang mit der Welt.

Ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr naturverbundener Mensch bin. Ich komme aus einem sehr kleinen Dorf in Hessen, liebe es, an lauen Sommerabenden barfuß durchs Gras zu laufen, bin oft mit dem Hund meiner Eltern oder mit dem Fahrrad im Wald unterwegs und lege in jeder Hinsicht viel Wert auf Natürlichkeit. Außerdem unternehme ich mit meinen Freunden oft lange Wanderungen durch die Wälder. Wir nehmen dann immer einen Rucksack mit Bier mit und genießen die Natur. Jeder von uns mag das. Der Pilz schien das zu wissen und belohnte mich mit einem schönen Trip dafür.

Ich erlebte jetzt Stunden, die mir mein Leben und mich als Mensch sehr nahe brachten. Ich akzeptierte mich als Mensch, als Kind der Erde, als Frucht des Lebens. Dazu bewunderte ich meinen Musikgeschmack. Pilze holen zwar nicht ganz so viel aus der Musik raus wie LSA aber es klang dennoch ein Lied phantastischer als da nächste. Es erfüllte mich mit Zufriedenheit, ein Mensch zu sein und ich dachte sehr viel an meine Freunde, unsere gemeinsamen Unternehmungen, meine Eltern und unseren Hund. Ich sah sie alle als wunderbare Geschöpfe, jeder anders, auf seine Art perfekt und dafür gemacht, seinen Weg zu gehen. Ich spürte das magische Band, das uns zusammenhält und wie stark es ist. Viele meiner Freunde kenne ich schon sehr lange. Ich lernte die meisten von ihnen im Alter von etwa 11 Jahren in der Schule kennen und wir haben nie den Kontakt zueinander verloren, auch wenn sich unsere Wege im Laufe der Zeit trennten, treffen wir uns regelmäßig und unternehmen viel zusammen. Dabei wünschte ich mir, dass sie jetzt da wären und diese Magie mit mir zusammen erleben könnten.

Neben einigen OEVs hatte ich auch ausgeprägte CEVs. Teils waren es flüssige psychedelische Muster die im Takt der Musik ineinander verflossen, teils waren es traumartig verzerrte, abstrakte Szenarien. In einem dieser Szenarien erlebte ich einen Abend auf einer Dorfkirmes. Dabei nahm ich die Menschen nicht als voneinander getrennte Wesen war, sondern als eine Art verschmolzenen Brei, in dem jeder Freundeskreis der zusammensteht ein Organ des Gesamtorganismus darstellt und alle miteinander verbunden sind. Wenn ich zur Theke ging um Bier zu holen, löste ich mich aus der Masse und verschmolz wieder mit ihr, wenn ich zurückkam. Es war also eine bildliche Vorstellung dessen, was während eines solchen Abends auf der Bewusstseinsebene der Anwesenden passiert. Auch nahm ich mich und andere Menschen völlig anders war. Mit ganz anderen Körpern. Schwer zu beschreiben. Ich konnte mir kaum klar machen, dass menschliche Körper eigentlich ganz anders sind als das, was ich mir in dem Moment darunter vorstellte.

Außerdem dachte ich viel über Christian Rätsch nach. Ich habe eines seiner Bücher (Der heilige Hain) und kenne jedes youtube-Video mit ihm. Der Trip zeigte mir, was dieser (wirklich tolle) Mensch uns lehren will: Den richtigen Gebrauch der richtigen Substanz zum richtigen Zweck. Ich sah ihn während des Trips wie einen Heiligen und es tat mir so unendlich leid, dass er so oft missverstanden oder sogar veräppelt wird, wie von Stefan Raab .
Auf Feiern wie Hochzeiten, Taufen oder dem „Babypinkeln“ ist der Alkohol einfach fehl am Platz. Es sind Feste, wo man das Leben feiert und die sollte man mit Pilzen feiern, denn dann erfüllen die Feste ihren eigentlichen Zweck. Man zelebriert den Zusammenschluss zweier Menschen oder das Erschaffen von neuem Leben und da ist ein Pilzrausch tausendmal angemessener als ein Alkoholrausch. Ich werde in wenigen Wochen 30 Jahre alt und ich hoffe, ich kann meine Freunde davon überzeugen, diesen Tag mit mir mit Pilzen statt mit Bier zu feiern. Dann wäre der Tag nicht ein Anlass, sich ein weiteres Mal zu besaufen sondern das Fest, das dieser Tag eigentlich sein soll: Das Feiern von 30 Jahren Leben auf der Erde und ein Fest, das uns als Freunde noch viel näher zusammen bringt. Manche meiner Freunde stehen solchen Erfahrungen aufgeschlossen gegenüber, andere weniger. Ich hoffe, ich kann sie überzeugen.

Den Afterglow genoss ich mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und der Hoffnung, viel aus dem Trip in mein Leben mitnehmen zu können. Abschließen möchte ich den Bericht mit einem Zitat aus dem Lied „Geboren um zu leben“ von Unheilig. Dieses Lied vermittelt das Gefühl, das ich während des Rausches hatte perfekt und der Zufallsgenerator wählte es aus, als der Trip gegen 23 Uhr praktisch abgeklungen ist - passender hätte es nicht kommen können. Ich bedanke mich bei dem Pilz und dem Trip für diese wundervollen, magischen Stunden mit den Worten:

Ich sehe einen Sinn
Seitdem Du nicht mehr bist,
Denn Du hast mir gezeigt
wie wertvoll mein Leben ist.


Ich wünsche euch das Beste!

IdreamofJenna