Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein würdiger Cannabis-Ersatz
Drogen:Kratom
Autor:hartzer87
Datum:14.08.2015 07:27
Set:Irgendwo zwischen Vorfreude und Vorbehalten.
Setting:Erst gemütlich daheim, dann ab nach draußen...
Nützlichkeit:5,65 von 10 möglichen   (26 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Liebe Rauschverehrer,

hiermit verfasse ich einen Trip-Bericht über die erfolgreiche Ersteinnahme des pulverisierten Kratomblattes

Vor-Vor-ab-Infos:
Keine Angst so bieder wie der erste Satz wird der Trip-Bericht nicht. Wer nur irgendwie Interesse am südostasiatischen Kratombaum und dessen pharmakologischer Wirkung (in Bezug auf die Kompabilität mit meinem Betriebs-System), dem würde ich mich freuen, wenn er mal einen kleinen Blick auf meinen Trip-Bericht werfen würde. Yo!

Vor-ab-Infos:
Ich war 4 Jahren lang Cannabis abhängig, was mit einer schweren und verstörenden Panikattacke sein jehes Ende nahm. Danach war es für mich schier unmöglich, überhaupt nur daran zu denken wieder Cannabis zu rauchen. Die Angst war einfach zu groß und auch wenn ich etwas geraucht hatte, was selten vorkam und meist mit epischen Mengen Alkohol intus, konnte ich mich nie richtig dabei entspannen, weil das Panikerlebnis mir wie ein Schalk im Nacken saß oder ich einfach irgendwo eingepennt bin. Ich konnte jedoch nie wirklich akzeptieren, dass Weed nicht mehr das war was es einmal für mich war und beschloss nach einem Jahr mir eine neue "recreational drug" zu suchen. Irgendwo da draußen müsste es doch eine Droge geben, ähnlich mild und entspannend wie Cannabis, jedoch ohne dessen anxiogene Wirkung auf mich. Ich erinnerte mich irgendwann daran zurück, wie ich im Web nach einer Substanz suchte, dich ich bei Lieferengpässen von Cannabis zum substituieren verwenden konnte. Diese "Substanz" nannte sich Kratom, die ich jedoch damals leider nie ausprobierte. Ein Jahr etwa nach dem Cannabis-Exit, (nennen wir in einfach Can-exit) allerdings, entschied ich mich dazu mal eine Sample-Package Kratom zu bestellen und es auszuprobieren. Ich informierte mich ausgiebig im Web über Wirkungen, Nebenwirkungen und Nachwirkungen, was ich immer als meine Pflicht ansehe wenn ich etwas neues ausprobiere.

Der eigentliche Tripbericht:
Mein Sample Package bestand aus etwa 6 verschiedenen Sorten, von White über Green bis Red Vein, woraus ich ganz selbstbewusst das Sumatra Red Vein für meinen ersten Tanz mit dem Kratomnbaum herauspickte. Ich muss anmerken, dass ich mich nicht mehr genau an Zeiten erinnern kann, da der Trip etwa 2 Jahre zurückliegt, aber wann was ungefähr geschah oder wie lang es dauerte sollte ich grob hinkriegen.
Es war etwa 18 Uhr abends und ich war voller Vorfreude und auch Ungewissheit, was sich gleichen in meinem Corpus und Spiritus abspielen würde. Ich mixte 3 Gramm des pulverisierten Blattmaterials in einen Saft, dessen Geschmack ich für gar nicht mal so gut befinden musste, jedoch spülte ich den Stoff ohne Widerrede in meinen nüchternen Magen- und Darmtrakt herunter. Auch nur wenige Minuten danach entschloss ich mich noch mal nach dem YOLO Prinzip 2 Gramm nachzukippen. Ich legte mich lasziv-räkelnd auf mein damals noch 1,30 Meter breites Chiller-Sofa, während ich harte Ghetto-Gangster G-Funk Mukke einlegte und auf die erste Reizung meiner opioid-Rezeptoren wartete. Wie es häufig so ist wenn man neue Drogen ausprobiert, waren die ersten 15 Minuten von einem "merk ich jetzt was oder nicht, ah doch jetzt, nein doch nicht, ich hör Stimmen..." geprägt. Es dauerte etwa 20-30 Minuten plus/minus bis sich etwas regte, was ich eindeutig als ein "schaut her Jungs, da kommt der Rausch" einordnen konnte. Was ich als erstes bemerkte war ein warmer Augenring um meine Augen, der für eine angenehme Schwere in den Augenlidern sorgte und mir einen Karl Darl Blick bescherte aber symmetrisch und nur halblidirg, wenn ihr versteht was ich meine. Das erinnerte mich schon etwas ans Kiffen irgendwie, was Freude in mir erzeugte. Parallel dazu überströmte mich ein komplett neues Gefühl v.a. im Oberkörper, was ich vorher nie kannte, aber ich mit einer sehr angenehmen Wärme und Entspanntheit beschreiben würde. Ich musste immer wieder Vergleiche mit dem Weedrausch ziehen, da ich Cannabis als Referenzdroge hierfür erachtete, ob gewollt oder nicht, und mir anfangs Parallelen dazu einbildete. Jetzt kommt eigentlich das wirklich Interessante, und zwar das was sich im Kopf abspielte. Ich verspürte parallel dazu ein sehr angenehmes Dichtheitsgefühl, allerdings ohne jegliche Passivität, Lethargie, Paranoia und sonstige Nebenwirkungen, die ich früher beim Kiffen als sehr störend empfunden hatte. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich gedanklich klar, konzentriert und stimuliert, wie auf einem leichten Amph- oder Cocainerush, jedoch mit diesem tollen Dichtheitsgefühl, was mir seit meinem Can-exit so sehr fehlte. Das löste bei mir ziemliche Euphorie aus und ich beschloss ca. gegen 18.45 Uhr, parallel dazu (ok ich hör auf... :-P) meinen damaligen Mitbewohner einzupacken und mit zur Currybude zu schleppen, da mir zunehmend hungrig wurde. Aus dem Haus rausspazierend war ich verblüfft von der euphorisierenden, antriebssteigernden, pro-socialising und einer den Körper angenehm aufwärmernden Wirkung, die sich trotz sommerlichen Temperaturen sehr angenehm anfühlte. Ich beschloss unmittelbar und ohne jegliche Selbstzweifel, "das ist ja viel besser als kiffen, das mach ich öfter". Die ganze Fahrt via S-Bahn zur Currybude war eine einzige Freude und ich starrte schon sehr nach den Bitches, sry Ladies, ich konnte kaum meine hübschen auf Halbmast hängenden Augen von ihnen lassen. Bestimmt haben sie mich auch alle dezent lüstern angestarrt, aber Moment falscher Trip, das war ja MDMA. Eigentlich gar nicht so falsch, ein bisschen hat mich die Wirkung schon an Emma erinnert, aber nur ein bisschen. Die "kessen Bienen" hinter mir lassend, ging es nun ran an den Speck. Die Currywurst schmeckte einfach weltklasse und ich konnte mein Glück kaum fassen. Die Currysosse halb aus dem Mund sabernd und überhaupt nicht am übertreiben, musste ich wohl meinen damaligen Mitbewohner ziemlich zu getextet haben, obwohl er eigentlich er der extrovertierte Part ist in unser auf gegenseitige Mietzahlungen basierende Mitbewohnerschaft. Ich schätze gegen 20 Uhr ging es wieder heimwärts, und die Wirkung fing langsam an abzubauen und sich in einen sehr entspannten Afterglow zu verwandeln. Daheim gekommen beschloss ich mich in mein Sofa zu legen und ein bisschen zu "nodden" und meinen Gedanken und leichten Closed Eye Visuals freien Lauf zu lassen. Wer nodded befindet sich in einem Zustand völliger Entspanntheit ohne dabei einzuschlafen. Nur das hier und jetzt zählt, charakteristisch für Opioide. So ist zumindest meine Auffassung von Nodding. Übelst am abnodden, klingelte es irgendwann an der Tür und die Gäste kamen für die heutige WG-Party. Damit löste der Alkrausch langsam den Kratomrausch ab, was ohne jedwelche Komplikationen verlief.

Fazit:

Das war mein kleiner Kratombericht über mein grandioses erstes Mal. Traurigerweise erreichte der Kratomrausch nie wieder diese Intensität, auch wenn ich mal einen Monat fast nicht konsumierte. Dieses Erlebnis ist mittlerweile mehr als 2 Jahre her und ich bin seit ca. 1,5 Jahren täglicher Konsument von Kratom.
Ich komme mit meinem Konsum relativ gut klar, habe einen Durchschnittspensum von 10-12 Gramm am Tag, auf 2 Portionen verteilt. Aber das geht jetzt zu weit in Richtung Langzeitbericht.
Deshalb: Kratom ist eine sehr feine Droge, die leichte opioide Wirkungen verbindet, mit einem eigenen stimulierenden Charakter der Pflanze, was sie ob gut oder schlecht sehr alltagstauglich macht, da nie jemanden merken würde, dass du eine Droge genommen hast und sie dich wenig bis gar nicht einschränkt, oder ganz im Gegenteil dir vielleicht sogar ein bisschen Motivation verleihen kann und dich dennoch am Boden bleiben lässt. Soweit meine Erfahrung. Kratom ist so weit ich weiss, dass einzige nicht aus dem Schlafmohn gewonnene oder synthetisierte, ernst zu nehmende Opioid, welches sich jedoch nochmal eine Stufe unter den bekannten niederpotenten Opioiden Tramadol, Codein und Tilidin befindet (Eigene Einschätzung). Groß Nebenwirkungen sind mir nicht aufgefallen, auch die häufig beklagte Übelkeit blieb bei mir aus und verwandelte sich eher in einen leichten Fressflash. Lediglich ein bisschen Juckreiz hatte ich zu beklagen, was mich aber wenig gejuckt hat. Wer Kratom probieren will soll das tun, allerdings vorher gut informieren und gucken welcher Vendor vertrauenswürdig ist. Was ihr allerdings immer im Hinterkopf behalten solltet ist, dass Kratom immernoch ein Opioid ist und eine gewisse psychische und physische Abhängigkeitsgefahr besteht, die mit steigendem Konsummengen auch irgendwann einen ernst zu nehmenden Entzug, ähnlich der bekannten Opioiden nach sich ziehen kann.

Pflanzliche Grüße,
Hartzer87