Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Einrichtungsschwierigkeiten mit 2C-B, aber dann ...
Drogen:Mischkonsum von 2C-B, Cannabis, Kratom und Lachgas (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:loudoze
Datum:19.08.2015 18:36
Set:leicht aufgeregt, gut gelaunt, kein (Zeit-)Stresss
Setting:Ferienhaus, gute Freunde, in der Natur
Nützlichkeit:8,50 von 10 möglichen   (10 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Das übliche Vorabpalaver
Lese mich seit einiger Zeit hier durchs LdT und am meisten nehmen mich immer wieder die TBs mit auf ihre Reise. Vom ganzen Lesen, habe ich auch Lust aufs Schreiben bekommen und so startet hier mein erster Tripbericht, aus einem nicht allzu lang zurückliegenden Urlaub.
Vorgeschichte

Zum besseren „Reinfühlen“ noch ein paar Infos zu mir. Bin Mitte zwanzig, immer noch am Studieren und war lange Zeit Dauerkiffer (gerade „clean“, da ich endlich meine seit 2 Jahren aufgeschobene MPU in Angriff nehmen will und deshalb eher auf der Kratomspur fahre.). Sonstige Erfahrungen: wenige Pilztrips, 2x LSD, GHB, 2C-B und häufiger mal das schöne MDMA aber auch Speed zum Feiern. (Man cheatet, wo man kann.)

Set&Setting
Ich und 5 weitere Triponauten waren auf dem Weg in einen entspannten, aber drogenlastigen Urlaub und hatten deshalb auch folgende Substanzen im Reiseköfferchen. 10g Weed, Speed, GHB, Meskalin, 2C-B, 10 Packungen NO2-Kapseln und Kratom (davon leider zu wenig, für die Dauer-Konsumenten, aber war ja sonst genug da^^) Ich und ein anderer Kollege wollten am „trippigsten“ Tag mit 2C-B durchstarten, da wir nicht die allergrößten Psychedelikafans sind und eher entspannte Erfahrungen mit dem letzten Konsum dieser Substanz machten. Die anderen wollten das erste Mal vom Meskalinsalz naschen. Meisten Sachen holten wir tief aus dem Netz und haben sie getestet, Vertrauen war also da.
Zielort der Reise war ein Ferienhaus (altes Pfarrhaus auf einem Minidorf in der Eifel, direkt neben Friedhof, also leichte Gruselatmosphäre, aber das Haus empfing uns vom allerfeinsten)

Der Trip
So nun endlich zum Trip selbst^^oder noch nicht ganz. Es war der Tag nach unserer Ankunft und nach einem entspannten Abend zuvor mit viel Weed und ein wenig Kratom, wurden morgens alle Vorbereitungen für den Trip getroffen. Obst- Gemüseteller zurecht gemacht und noch ein Minifrühstück gesnackt. Noch ein bisschen Eissport geguckt, da lief gerade so ein Sport in dem zwei Männer aufeinanderliegend einen Eiskanal runter peitschen.

Da kommt was
Ich gönnte mir 20mg oral und mein Kollege 18. Bei meinem letzten und auch ersten Trip hatte ich 18 und die Effekte waren noch sehr zurückhalten, leicht euphorisch, minimal optisch. Die anderen gönnten sich um die 300 mg von dem Salz. Eine Tierdoku wurde im Wohnzimmer eingeschaltet und ich ging nochmal duschen, um quasi „frisch und gereinigt“ aus der Brause zu steigen. Nach 20 Minuten duschen noch keine Effekte spürbar, aber fühlte mich gut. Runter zu den anderen. Doku lief, alle hingen auf der Couch und es schien noch nirgends anzufluten. Nach kurzer Zeit auf der Couch merkte ich wie sich irgendwas in mir breit machte, aus Richtung Magengegend wurde es warm. Ich konnte irgendwie nichtmehr sitzen und ging kurz auf Toilette. Bereits leichte Schrumppfgurke und an Pinkeln nicht zu denken. Keine richtigen optischen Effekte, aber ich fühlte irgendwie die Kälte des Bads und ein leichtes Unwohlsein. Wieder raus, zurück in das „warme“ Wohnzimmer. Ich setzte mich, konnte mich aber kaum auf die Doku konzentrieren, wollte, aber konnte ihr nicht folgen. Ich merkte, dass es diesmal nicht wie letztes Mal werden sollte. Ich stand wieder auf und meinte, dass es schon gut schiebt. Ich dachte ja eigentlich wir (die 2C-Bler) würden eher so ein wenig bei den anderen Tripsitter spielen, aber die meinten, dass noch nichts kam. Der 2C-B Kollege fühlte allerdings auch was anstarten, konnte aber noch ruhig sitzen bleiben. Ich nahm mir vom Obstteller eine Hand voll Trauben und lief zwischen Küche, Flur und einem anderen Wohnzimmer hin und her.

Was kommt da?
Jetzt schob es richtig und ich war einfach überfordert. Die Kacheln unter mir switchten ständig zwischen hell und dunkel hinterher. Ich wusste nicht, wo das Ganze noch hingehen soll, da ich damit nicht gerechnet hatte. Das Laufen ging und neben dem maßlosen Konsum der Trauben, von denen ich mir immer wieder ein Hand voll nahm und die bereits meine ganze Hand eingesaut hatten, war es das Einzige, das mich irgendwie beruhigte und an der Realität festhalten lies, die ich irgendwie gerade brauchte. Ich wusste, dass ich mich gehen lassen sollte, aber konnte es nicht. Ich wollte die andern nicht mit meiner unangenehmen Situation belasten, da ich sie gerade nicht beim Anfluten eines ungekannten Trips stören wollte. Das machte die Situation nicht besser. Aber ich ging wieder zurück zu ihnen. Und meinte nur ich sei schon richtig drauf, mein Kollege stimmte mir auch zu, dass da was anflutet und grinste mich an. Das Grinsen war für mich soooo beruhigend. Die andern spürten immer noch nichts und schauten einfach nur auf die Doku. Ich merkte, dass der Blick auf die Doku mir keineswegs bei meinem Versuch wieder „Boden unter den Füßen“ zu bekommen half. Die Farben innerhalb der Doku tauschten ihre Positionen und das Bild waberte leicht aus den Rändern raus. Ich ging wieder raus, diemal kam mein Freund mit der gleichen Substanz im Körper hinterher und wir redeten ein wenig. Was genau weiß ich nichtmehr, aber es ging natürlich um die momentane Situation. Die andern wollten einen Spaziergang machen, da bei ihnen immer noch nichts ankam. Als wir fast alle die Schuhe anhatten, meinte ich, dass ich noch en Augenblick warten müsste und auch gerne mit dem zweiten 2C-Bler hier bleiben würde. Aber weils gute Freunde sind, blieben sie natürlich auch noch da. Doch langsam richtete ich mich in meiner neuen Umwelt ein, die kontinuierlich am schwanken, wabern und farbenswitchen war. Das Frabenswitchen war für mich irgendwie die neuste Erfahrung, die ich verarbeiten musste.

Einrichten in der neuen Wohnung
Nach dem ich noch 10 weitere Minuten durchs Haus turnte und auch mittlerweile nicht mehr alleine „drauf“ war ging es mir wesentlich besser und ich konnte meinen Blick das erste Mal irgendwo haften lassen und die optischen Veränderungen genießen, vorher habe ich mich nie auf etwas Konzentrieren wollen, da ich merkte da verändert sich noch mehr. Jetzt wollte ich auch mit nach Draußen und wir machten uns auf den Weg.
Die Stimmung kippte, aber komplett ins Positive. Ich konnte zunächst nur über mich und mein bisheriges Verhalten lachen, meine ganzen vollgesutschten Hände von den Trauben und meinem Versuch mich dieser Welt zu verweigern. Ich fühlte mich wie in einer fertig eingerichteten Wohnung, in der ich mich endlich wohlfühlen konnte. Es war eine heiße, leicht MDMA-hafte Euphorie die mich überflog und die ich mit meinem Kollegen teilen konnte. Schade war, dass die andern anscheinend noch nicht zu trippen begannen und nach kurzer Zeit auch einigen Vorsprung was das Laufen anging hatten, da wir uns oft bei irgendetwas aufhielten um die Optics zu genießen. Alte Baumstümpfe, Mos auf einem Stein, alles war am fließen, sprudelte teilweise richtig heraus und immer wieder wechselten sich die Farben innerhalb der Objekte. Meistens war es ein Wechsel zwischen hell und dunkel. Doch wenn man den Blick abwand, stellte sich zunächst wieder eine „relativ“ normale Sicht ein und dieses Gefühl des Steuerns gab mir die letzte Sicherheit. Jetzt wollte ich, dass meine Umgebung sich bewegt, dass sie wabert und wackelt. Zu den Optics kam auch ein unbremsbarer Redeschwall aus mir rausgeflutet. Ich glaube er war relativ einseitig, doch ich hatte nicht das Gefühl meinen „Begleiter“ zu nerven, denn er lachte ständig mit. Es waren kein tiefgründigen Gespräche sondern, situative, lustige Ausmalung und Ideen, die wir uns machten. Zum Beispiel waren die 4, die vor uns gerade auf einem Weg nach oben stampften, die traurigen Bergbauerzwerge, die melancholisch, dieses „Hey Zwerge, Ho Zwerge“-Lied sangen. Oder wir stellten uns vor beziehungsweise wir sagten, dass wir uns so fühlten, wie die zwei Wintersportler vom frühen Morgen, nur das wir statt in einem Eiskanal eine Sommerrodelbahn bei 30 Grad runterpeitschen und das in engen kurzen Radlerhosen und machten uns einen Spaß daraus, wie schmerzhaft die Haut bei 130Kmh an dem heißen Blech reiben würde. Klingt komisch ist aber so. Ich lachte teilweise Tränen und feierte dann auch noch die Tränenoptics^^
Irgendwann ließ sich einer der „traurigen Zwerge“ dann zu uns nach hinten fallen und ich fragte direkt ehrlich (also ich fühlte mich auch generell sehr enthemmt und dazu gedrängt immer 100% ehrlich zu sein), ob sie denn nichts merkten und ob sie deshalb sauer auf uns wären. Sauer waren Sie natürlich nicht auf uns, neidisch vielleicht, da sie beim letzten 2-CB Konsum auch dabei waren und nicht mit so einem Effekt rechneten. Das Meskalin zeigte aber anscheinend so gut wie keine Wirkung. Wir konnten uns aber auch gut mit ihm unterhalten trotz der „drauf-sein-Differenz.“

Genießen der Einrichtung und Runterkomm
Zuhause wollten die andern erstma en Joint rauchen, um ihre Reise eventuell noch anzustoßen. Ich verzichtete erst einmal, da ich mich immer noch rund um wohl fühlte und keine Veränderungen in meiner top eingerichteten Wohnung wollte. Als die anderen rauchten beobachtete ich den aufsteigenden Rauch, der zum einen so unbeschreibbar schön waberte und zum anderen irgendwie mein ganzes Sichtfeld einnahm. Ich konnte nicht mehr sagen, wo der Rauch anfing oder aufhörte er legte sich für längere Zeit wie ein Schleicher über mein Sichtfeld. Dann kam ich weiter zu dem wolkenzerfetzten Himmel. Ähnlich wie auf anderen Psychedelika, war der Blick zu den Wolken grandios. Sonst hatte ich oft kaleidoskopartige Muster beim Schauen in den Himmel bzw. die Wolken, aber diesmal war es eher ein zusammen und auseinanderziehen der Wolkenränder, die ich detailgenau erkennen konnte.
Später gönnte ich mir noch einige Kunstbücher aus der kleinen hauseigenen Bibliothek…vor allem bei Van Gogh sprudelten die Farben nur so aus dem Bild, drehten sich in Kreisen und wechselten die ganz Zeit untereinander.
Hunger hatte ich lange keinen, gekapselt wurde auch erst beim Runterkommen, was sich übrigens, natürlich auch mit Hilfe von Kratom und Weed, als sehr angenehm bewies. Ich fühlte mich durchweg gut diese Erfahrung gemacht zu haben, vor allem dass dieser Trip so eine gute Wendung nahm, obwohl ich mir zu Anfang so einen Kopf machte. Auch am nächsten Tag hielt dieses Gefühl an und außer die „normale“ Verklatschtheit waren keine negativen Nachwirkungen zu spüren.
Die restlichen Tage hatten wir noch einigen Spaß, waren viel in der Natur, Wanderungen, Burgbesichtigung und in einem Tierpark.

Fazit:
Ich habe wieder gemerkt, dass ich bei zu kopflastigen Geschichten gerne nervös werde und daher kam das 2C-B bei mir ziemlich gut an, da nach dem anstrengenden Anfluten der Trip eher optisch und kommunikativ wurde, gemischt mit einer dauerhaften Euphorie. Sich gehen zu lassen ist wichtig, doch auch nicht immer einfach, warum das immer so ist weiß ich nicht. Schon einige Trips gut überstanden, doch mach mir meist doch immer wieder ein Kopf, vielleicht habt ihr ja da Tipps für mich? Oder ich sollt‘s einfach lassen^^
Randnotiz: Für das nächste Mal haben wir beschlossen, dass wenn wir wieder zusammen trippen, alle das gleiche nehmen oder halt auch nicht.
Lebt euer Leben und stay safe!