Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:LSD -Totale Auflösung- Neue Farben und physikalische Gesetze
Drogen:Mischkonsum von LSD und Benzodiazepine (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Hunapu
Datum:03.10.2015 20:20
Set:Ausgeruht, vorbereitet
Setting:Aufgeräumte Wohnung, Kerzen, Musik
Nützlichkeit:8,62 von 10 möglichen   (13 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Wie ich im Forum und Langzeitbericht schon mehrmals erwähnt habe, experimentiere ich zurzeit viel mit LSD. Bisher habe ich mich Initial nie an die Highdoses rangewagt. Es war meistens so, dass ich mit nachlegen den Trip zu steigern versuchte. Ich kannte LSD von seiner Seite mit Dosierungen von 100-150 ug mit Nachlegen gesteigert bis auf teilweise 500ug. Inzwischen um die hundert Trips.

Aber mir wurde bewusst, dass ich das volle Potential von LSD nur erfahren kann, wenn ich dei Initialdosis erhöhe. Ich machte also eine 2 Wöchige Pause um die Toleranz abzusetzen. Dann legte ich mir gestern eine ganze Maya Pappe unter die Zunge. Diese Pappen sind mit 300ug angegeben. Ich weiss, die Dosisangaben sind nicht verlässlich, aber meine Erfahrungen mit diesen Pappen haben mir mehrmals bewiesen, dass die Dosis sehr hoch liegen muss. Und so kam es zu meinem tiefsten LSD Erlebniss bisher. Diesen Text habe ich am Tag danach geschrieben:



Gerne berichte ich euch von meinem tiefsten Abstecher in die Welt von Lucy.

Mit den Mayas hatte ich die schönsten Trips meines Lebens. Normalerweise reichte 1/4 für eine volle Erfahrung. Mein Tripkollege hatte nie mehr als einen Viertel genommen und war damit bedient. Die Mayas waren also das richtige Material für mein Vorhaben. Ich wollte das volle Potential von LSD erleben. Ich nahm die Pappe unter die Zunge. Set und Setting waren perfekt. Alles wurde vorbereitet für den Trip, mein übliches Ritual war vollzogen.. ich bereitete mich vor auf etwas sehr tiefgründiges.

Normalerweise flutet das LSD langsam an. Zumindest bei den letzten Trips. Doch hier war es anders. nach ca. 20-30 Minuten wurde ich von einem Schlag auf den anderen in die Acid Welt katapultiert. Es war ungewohnt und nicht gerade angenehm. Ich legte mich hin, als ich bemerkte wie mein Körper zitterte. Mir war nicht kalt, sondern ich hatte das Gefühl, dass mein ganzer Körper sich mit Energie auflud. Ich schaute Fernsehen, als sich plötzlich meine ganze Wahrnehmung änderte. Ich schaute um mich. Die Wände pulsierten in einer unglaublichen Intensität.. alles um mich herum verschwomm. Ich konnte mich nicht mehr auf den Bildschirm des Fernsehers konzentrieren, weil plötzlich mein ganzes Zimmer zu schmelzen begann. Umso mehr ich mich auf diese wilden Formen konzentrierte, desto mehr verliess ich meinen Körper.

Der Maya Kalender

Maya-Kalender-300x300.gif

Dieses Bild hat mich auf dem Trip total fasziniert.

Ich wusste, ich hatte eine neue Grenze gefunden. Überall waren Fliessbewegungen, mein ganzes Zimmer stand unter Bewegung. Die Intensität der Optics haute mich völlig aus der Fassung. Dann fing ich an, diese Optics zu studieren. Ich habe ein grosses Bild eines Maya-Kalenders an einer Wand. Dieser Kalender bewegte sich nun permanent in eine Drehrichtung. In der Mitte ist ein Gesicht, welches die Zunge rausstreckt. Diese Zunge wurde länger und länger während das Gesicht deutlich zu leben schien. Als ich diese faszinierenden Optics studierte, entledigte ich mich immer mehr meinen Körper.

Ich starrte wieder auf die Wände. Plötzlich waren an allen Wänden Muster zu sehen. Deutliche Muster. Leider konnte ich die Ziffern nicht identifizieren, es schien etwas geschrieben zu stehen. Dann merkte ich, wie sich ein riesiges, farbiges Netz von geometrischen Formen durch mein Zimmer ersteckte. An der Decke fokussierte ich einer dieser Formen und da sah ich etwas unglaubliches: Ich sah dort Farben, welche ich noch nie zuvor gesehen hatte! Jedes Spektrum war vorhanden, aber da war noch etwas mehr. Ich hätte Weinen können vor Glück, es war schlicht nicht einzuordnen. Während des Trips war ich mir sehr bewusst, dass ich eine hohe LSD Dosis genommen hatte. Ich verstand, dass ich nun die Welt wie durch ein Mikroskop sehe. Diese Muster und diese Farbnetze, sind sie tatsächlich da? Ich studierte diese geometrischen Formen, sie waren an allen Wänden, in der Luft, zwischen meinen Händen und schienen alle miteinander verbunden zu sein. Ich machte das Fenster auf und sah (!) viele neue geometrische Musterketten in mein Zimmer eindringen als könnte ich die Luft sehen. Eine weitere Maya-Zeichnung raubte mir ebenfalls den Atem. Ich konnte nicht mehr sagen, wie das Bild wirlkich aussah. Ich sah alle möglichen Bewegungen. Ein abgebildetes Maya-Ritual war in vollem gange und völlig lebendig.

So versuchte ich irgendwie Gitarre zu spielen. Meine Bewegungen waren seltsam und meine Hände befremdlich. Dann sah ich mich plötzlich als ein uralter Mann. Ich bewegte mich entsprechend und meine Hände bekamen sichtbare Falten. Das war der Zeitpunkt an dem mich eine gewisse Angst überkam. Der Punkt war da, die totale Reizüberflutung. Schnell kann ein Trip in die andere Richtung umschlagen. Ich wurde dermassen erschlagen von der Intesität der Halluzinationen. Alles schien sich nach und nach aufzulösen, zu tanzen, zu verschmelzen.

Ich hörte das Album Young Tree von der Reggae Band "Groundation" zur Beruhigung.. die Musik verzerrte sich durch akustische Halluzinationen und löste sich in alle Bestandteile auf. Ich konnte mich gleichzeitig auf Gitarre, Bass, Drumm und Gesang konzentrieren ohne eines der anderen auszublenden. Es ist schwierig es zu beschreiben. Als würde man die Musik in seine Bestandteile auflösen.


Ich konnte nicht mehr anders, als hier die Notbremse zu ziehen. Ich machte mir sorgen, weil die Intensität sich immer und immer weiter zu steigern schien. Ich nahm eine leichte Dosis Benzodiazepam. Das wirkte sehr gut gegen meine aufkommende Angst.

Weiterhin studierte ich diese gemoetrischen farbigen Muster. Sie waren einfach überall und sahen aus wie molekulare Strukturen in unbekannten Farben. Dann verstand ich, dass es sich wie ein Netz verhielt. Ich konnte diese Formen nicht anfassen, aber sie in einer Art verdrängen. Wenn ich meine Position veränderte dann veränderten sich die Muster alle in einer zusammenhängenden Fliessbewegung. Ich kann es nicht genau beschreiben. Ich war mir aber sicher eine neue physikalische Struktur entdeckt zu haben. Etwas, das wir sonst nicht sehen können.

Ich nahm ein Blatt Papier und versuchte diese Formen "nachzuzeichnen" Das weisse Blatt Papier fing mit der Zeit an zu pulsieren und die Muster zeichneten sich ab. Als ich versuchte sie nachzuzeichnen, schien jedoch die Perspektive des gezeichneten Strichs nicht zu stimmen. So als wären die Dimensionen anders. Die Formen waren irgendwie mehr als dreidimensional. Als jedoch die ersten Striche auf dem Blatt waren, geschah etwas unfassbares. Die Striche erweiterten sich von selbst! Sie vervollständigten sich einfach selber und hinterliessen dabei einen Art "Staub" der aus den einzelnen Farbspektren des Blau enstand. Ich zeichnete eine Welle, und die Welle begann sich zu bewegen. So entstand ein total lebendiges Bild. Als ich das sah, dachte ich mir: Wow, wie genial! Davon muss ich ein Foto machen! .. Ich musste lachen, da ich dieses gezeichnete Bild nie mehr so sehen werde wie in diesem Moment.

Die Zeichnung hat, im nüchternen Zustand betrachtet tatsächlich nur wenige Striche und ist nur in blau gezeichnet. Ich sah jedoch das ganze Blatt voller Muster in allen erdenklichen Farben. Als ich auf die Toilette ging wagte ich ein Blick in den Spiegel. Mein Gesicht war total verschoben. Ich konnte es sogar manipulieren. Ich schnitt Fratzen und dadurch entsanden unheimliche Spiegelbilder weit weg von etwas menschlichem. Als ich nach unten ging, überkam mich sogar ganz kurz eine Art alwissender Zustand. Plötzlich hatte ich das Gefühl dem Geschehen immer einen Schritt voraus zu sein und immer zu wissen, was als nächstes passiert.

Gerade als ich eine ungeheure Freude am Forschen dieser Acid Welt entwicklet hatte.. denke ich bremste das Benzodiazepam den Trip. Ich war auf Forschungsreise durch mein Zimmer.. dass ich völlig neu entdecken durfte. Das runterkommen war sehr angenehm. Ich konnte sehr gut einschlafen und bereute aber später ein wenig, in der Angst zum Benzo gegriffen zu haben. Letztendlich war es aber auch nicht falsch.

Ich nehme seit etwa 4-5 Jahren regelmässig Acid. Was ich gestern erlebt hatte, fällt mir sehr schwer in Worte zu schreiben. Ich fühle mich heute wie Wiedergeboren.

Es ist faszinierend, wie LSD die Wahrnehmung in Grund auf verändern kann.

Für mich war es eines der schönsten Erlebnisse...

- Edit: Habe den Text nachträglich inhaltlich und grammatikalisch verbessert.