Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Spirale in mein Unterbewusstsein
Drogen:Mischkonsum von LSD und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Fredder
Datum:11.11.2016 19:06
Set:Entspannt, Neugierig und gut gelaunt
Setting:Wohnung und Stadt bei Nacht
Nützlichkeit:8,22 von 10 möglichen   (18 Stimmen abgegeben)

Bericht:


"Ich wusste nicht, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss"


Erstmals zu meiner Person. Ich bin männlich, 23 Jahre alt, 182cm gross und 80kg schwer. Ich beschreibe mich als offener, direkter jedoch zurückhaltender Mensch. Ich stehe mit beiden Beinen im Leben, habe Prinzipien und einen guten Job.
Drogenerfahrungen sammelte ich bereits mit 16 Jahren. Allerdings waren das vereinzelte Joints und ich machte mir damals auch nicht gross Gedanken über weitere Substanzen.
Mit 21 Jahren probierte ich das erste mal MDMA. Im laufe der Zeit gehören Amphetamine, Mephedron und Kokain ebenfalls zu meiner Erfahrungstruhe, wobei mich aufputschende Mittel nicht wirklich faszinieren und ich diese gelegentlich als "Wachmacher" im Ausgang konsumiere. Zudem rauche ich ziemlich regelmässig Cannabis.

Vorgeschichte und Badtrip


Im Juli vergangenen Jahres machte ich das erste mal schlechte Erfahrungen mit Drogen, wobei ich erwähnen muss, dass ich dabei nicht unschuldig bin.
Es passierte in Belgien, genauer gesagt in Brugge. Meine Freunde und ich waren auf einem Roadtrip und machten an der soeben erwähnten Stadt einen Stop um da ein wenig Spass im Ausgang zu haben.
Im alkoholisierten Zustand wusste ich damals nichts besseres, als auf die Suche nach MDMA zu gehen. Ich fragte wildfremde Personen mit gebrochenem Englisch ob sie welches haben. Schon bei dem zweiten Versuch wurde ich fündig. Er hatte einen kleinen Grip mit einem weissen Pulver dabei. Im Dunkeln konnte ich aber nicht wirklich zuordnen was es wirklich war und testete auch nicht den Geschmack. Auf jeden Fall schüttete er ein bisschen in mein Getränk und ich trank es ohne bedenken.
1 Stunde später wurde es mir richtig Übel. Ich hätte erbrechen können, aber es ging einfach nicht. Ca. 20min später wusste ich eigentlich nicht mehr wo ich war. Verwirrt bewegte ich mich in einer mir völlig unbekannten Stadt herum und hatte Panik. Die Gassen waren wie riesige Mauern um mich, die immer näher zu mir kamen und mich einzuschliessen versuchten. Die Menschen die ich sah, machten mir Angst. Es waren gruselige Gestalten die mich verfolgten. Die krassen Optiks kann ich nur noch schwer beschreiben. Aber alles was ich sah, stand nicht mehr ruhig. Fixierte Gegenstände bewegten sich, die Augen meines Freundes wuchsen zu einem zusammen. Ich versuchte deswegen jedem auszuweichen um mich selber zu schützen. Ich wollte nur noch weg von meinem Körper. Mein Geist und meine Physis schienen gespalten zu sein. Paranoide Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich fragte mich, wer überhaupt ich bin.

Zum guten Glück merkte mein Freund frühzeitig, dass mit mir etwas nicht stimmte. Er versuchte mich zu Sitten, obwohl ich sein Gesicht in diesem Moment nicht sehen mochte. Nicht in diesem Zustand, nicht in dieser schrecklichen Welt. Ich hätte schwören können, dass ich herumgeheult habe.

Ich möchte nicht weiter auf diesen schlechten Trip eingehen. Ich konnte nur etwas Positives herausnehmen. Ich habe gelernt niemals fremden Personen zu trauen, und die Substanzen vorher auf Geschmack und aussehen zu testen. Ich schäme mich enorm, für das was geschehen war. Dennoch möchte ich dies hier erwähnt haben. Den der Respekt ist folglich geblieben.

Nach dem ich reserchiert habe, kam ich zum Schluss, dass es 2CB sein könnte, jedoch bin ich mir nicht ganz sicher. Meine Freunde meinten, dass meine Pupillen nicht erweitert waren.

Auf jeden Fall und zum guten Glück habe ich keine Schäden davon getragen.



Mein Mitarbeiter (sagen wir mal er heisst Dave) erzählte mir im September 2014, dass er viele Erfahrungen mit LSD, Pilzen, DMT und 2CB gemacht hat.
Ich war logischerweise sehr skeptisch gegenüber diesen Substanzen, den er war die Person, die mir erklärt hatte, dass es womöglich das syntethische Meskalin war auf meinem Badtrip.
Jedoch erzählte er mir sehr ausführlich über seine Erfahrungen. Es war sehr interessant seine Geschichten anzuhören. Er gab mir auch ein sehr vertrautes Gefühl um mit Ihm einen neuen Versuch zu wagen. Allerdings war es für mich noch nicht die Zeit dafür, den ich hatte viel um die Ohren und hatte auch eine schwierige Phase mit meiner Ex Freundin abzuschliessen. Deswegen entschied ich mich, mir eine längere Gedenkpause einzulegen.

Der Trip auf LSD

Nach 10 Monaten und einigen Erfahrungsberichten von Freunden und Foren, sagte ich Dave, dass ich bereit bin. Sofort wusste er was ich damit meinte und wir machten am darauf folgenden Wochenende ab. Wir trafen uns bei Ihm zu Hause. Seine Freundin Tina war auch da (die kannte ich flüchtig) und sein Kollege Axel (ebenfalls nur scheu) . Anfangs war mir kurz unwohl, weil ich dieses Umfeld noch nicht gut kannte. Zumal ich aber wusste, dass alle ausser mir schon mehrere Trips hinter sich hatten wurde ich mir sicher, dass es heute Abend sein soll.
Wir assen zuerst Spaghetti und tranken 1 - 2 Bier. Als wir fertig gegessen haben setzten wir uns auf die Couch und rauchten zuerst gemütlich einen Joint. Das tat gut, puure Entspannung vor der langersehnten Reise! Meine Vorfreude stieg somit kontinuierlich an.

Um ca. 21.00 holte Dave das Acid. Er fühlte mir ein 0.5L Pet mit Wasser auf und tröpfelte ein Tröpfchen in die Flasche. Er sagte es wären jetzt ca. 600 µg darin. Er schüttelte den Behälter und machte mit dem Filzstift alle 1/4 einen Strich darauf, damit für mich die Dosierung kleinerer Mengen einfacher ist.

Ich habe gelesen, dass beim ersten Trip eine kleine Dosierung von ca. 100µg genügen. Da ich aber eine intensive Reise antreten möchte, nahm ich mehr.

Nun gut, ich nahm also das erste Viertel, sollten um die 150µg gewesen sein. Dave und seine Freundin inhalierten gleich das ganze Tröpfchen auf einmal und Axel machte es gleich wie ich, nur nahm er ein bisschen weniger. Was mich überaschte aber ich mich nicht wirklich hinterfragte.

Die ersten Wellen

21:30 Ich hatte erste Lachanfälle. Könnte aber auch sein, dass dies von den vielen Joints kam, die wir in der Zwischenzeit schon geraucht hatten. Um 21:45 wurden aber die Lachflashs immer heftiger und die Musik (Psy, Goa) hörte sich um einiges besser an.
Axel machte sich an die PS4 und schiebte Fifa rein. Ich zoggte mit ihm ein bisschen und fühlte mich soweit sehr gut. Dieses Spiel war wahnsinn, ich konnte die Emotionen der einzelnen Komponenten wie Zuschauer und Spieler um einiges besser wahrnehmen, obwohl alles virtuell war.
Es war jetzt ca. 22:00 und ich war einfach in super Stimmung. Es fühlte sich in diesem Moment an, als hätte ich ein paar Spacecakes gemampft... Doch das sollte noch anders werden.


22:30 Es war wunderschön, in die Glotze zu schauen während Axel unterdessen CoD zoggte. Die Musik (Neurofunk, Drum and Bass) im Hintergrund passte super zum geschehen auf dem Bildschrim. Ich konnte die Musik zum dargestellten kombinieren, und mir ein eigenes Kopfkino starten,... so Film mässig... Ja dieses geballere war für mich wie ein Aktionstreifen, derren Geschichte ich zu diesem Zeitpunkt selber schrieb. Alles um mich herum habe ich komplett vergessen und konzentrierte mich auf den Flatscreen.
Zum selben Augenblick, fragte ich mich wo den überhaupt diese Optiks bleiben, von denen mir doch schon viel erzählt wurde. Ich schaute ein bisschen um mich herum, fixierte Gegenstände, doch da passierte nicht wirklich etwas. Ich konnte sehr wohl wahrnehmen, dass die visuellen Effekte im Bildschirm um einiges eindrücklicher wurden, doch ich erhoffte mir eigentlich mehr. Jedoch wollte ich mich nicht weiter darauf konzentrieren, wann es endlich richtig losgeht. Ich genoss lieber die ersten feinen Wellen.

Da Dave und seine Freundin schon auf einer ganz anderen Wolke tanzten, dachte ich mir ich nehme doch nochmals einige Schlücke, obwohl ich eigentlich besser warten sollte, da es doch bis zu 2 Stunden gehen kann, bis sich das LSD voll entfaltet. Zu diesem Zeitpunkt, war mir das eigentlich egal.
Dies überrascht mich jetzt, normalerweise bin ich verantwortungsbewusst, wenns um neue Substanzen geht.
Müssten jetzt ca. 250 µg insgesamt sein.

Coming Up

23:00 Ich schloss für kurze Zeit meine Augen und genoss die Musik, die sich anders anhörte als ich sie jemals wahrgenommen habe. Diese Vielfalt und Mühe die sich der Künstler für einzelne Komponenten nahm, faszinierte mich enorm. Wie kann man nur solche Tracks produzieren? Ich dachte die Musiker müssten doch selbst konsumieren um überhaupt auf die Grundvorstellung der Melodien und Zusammenhänge zu kommen. Vielleicht war es ja auch so, nur so konnte ich mir dies vorstellen. So war ich glücklich darüber, mit der Vorstellung, dass jemand genau wusste was ich momentan hören möchte.
Ich liebte Musik. Musik war für mich schon immer das Inbild für Entspannung und Gefühle. Doch jetzt konnte ich die Musik anders wahrnehmen. Intensiver, emotionaler! Sie war wie ein ständiger zuverlässiger Begleiter der Gedanken, die mir in der zwischenzeit durch den Kopf schossen.
Vieles drehte sich um meine eigene Person. Ich hinterfragte einzelne Ansichten zu meinem sozialen Verhalten gegenüber Anderen. Es war fast krankhaft wie ich versuchte alle Fragen für mich zu beantworten und schlussendlich noch eine Schlussfolgerung verlangte. Es waren nicht tiefe unterbewusste Gedanken. Sie waren eher Oberflächlich, wie auf MDMA. Sie kamen und schweiften an mir relativ schnell wieder vorbei.
Jedoch wird das noch anders kommen. Doch dazu später.

Als ich dann mal auf die Toilette musste, wiederfuhr mir das unbeschreibliche:

Ich fühlte mich sehr schwer, meine Knie fingen an zu zittern als ich mich vom Sofa aufrichtete. Als ich jedoch gestanden bin, empfand ich mich Federleicht. Ich ging zwei drei Schritte und es ging los.
Da war es, dieses Magische, dieses faszinierende optische Sichtfeld. Feine Wellen durchzogen diesen Raum, die Pflanze in der Ecke war zum leben erwacht. Die Blätter und Äste wiegen hin und her, als ob ein durchzug durch Zimmer fegte. Doch die Fenster waren geschlossen. Distanzen konnte ich nicht mehr richtig einschätzen, dadurch wich ich Möbel aus, die bestimmt noch einen Meter von mir entfernt waren. Ich konzentrierte mich auf den Boden, da ich das Gefühl hatte, aus dem Gleichgewicht zu fallen. Der Parkett schwankte unter meinen Füssen, wie ein Boot auf Wasser, dass einem kleinen Wellengang ausgesetzt war.
Es fühlte sich alles so neu jedoch herrlich an. Ich musste mich in diesem Fall avanti an die neue Welt anpassen. Als ob ich vorher Blind war und diese Umgebung zum ersten mal erblickte.
Ich wanderte also ins Badezimmer und konnte mich entleeren. Ein grossartiges Gefühl auf LSD zu pinkeln. Eine gefühlte Ewigkeit war ich nun sitzend auf der Toilette. Ich starrte die verputzte Wand vor mir an. Diese einzelne Pünktchen drehten und kreisten sich in alle Richtungen.
Ich genoss dieses neue Leben in vollen Zügen. Eine sehr angenehme Welle durchströhmte mein Körper, ein Glücksgefühl machte sich in mir breit, ich empfand es wie bei einem Afterglow nach MDMA.
Mit diesen hinreissenden Gefühlen wollte ich auf Endteckerreise. Wie fühlt sich kaltes und wie warmes Wasser an? Ich weiss es leider nicht mehr, jedoch war Wasser auf meiner Hand, wie eine angenehme schleimige Flüssigkeit, die über meine Haut perlte.
Ich strich mit meiner Zunge mehrere male über meine Lippen, es fühlte sich so neu an, als wäre meine Zunge ein neuer feuchter Fremdkörper vor meinem Mund.
Ich schaute dannach ganz kurz in den Spiegel, obligatorische Pupillenkontrolle!
Doch da wendete ich mich sofort wieder ab. Es war mir doch noch bewusst, dass ich mich unter diesen Umständen auf keinem Fall im Spiegelbild sehen möchte.
Mein Unterbewusstsein verbat es mir.

Es wollte mich auf keinem Fall mit diesem Gesicht im Spiegelbild sehen. Ich war neu auf dieser Erde, so ist es doch besser, nicht sein altes "Ich" im physischem Sinn zu zeigen.

Nach den ersten spannenden Eindrücken machte ich mich wieder auf den weg ins Wohnzimmer.
Ich sah vor mir 3 Menschen die mich angrinsten, als wollten sie irgendeinen Witz von mir hören. Ich wollte auch etwas sagen, doch mehr als ein gebrochenes "Wie Gehts?" ist nicht mehr herausgekommen.
Obwohl ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich diesen Satz überhaupt noch zu Ende gesprochen habe.
Die Reaktion war ein Gelächter wie ich es noch nie gehört habe. Ich wollte mich selber zusammennehmen, aber es riss mich mit. Ich fiel fast zu Boden, ein inneres Erdbeben, was meine Bauchmuskeln verursachten. So setzte ich mich möglichst rasch wieder auf die Couch... Wow, was ist den hier plötzlich los?

23.30 Es war jetzt Zeit mir ein wenig Wasser zu holen. Ich hatte eigentlich kein Durst, aber irgendwie machte sich ein bisschen Kopfweg breit. So konnte ich mein Gedächtnis ohne Probleme durchblättern.
Da stand also irgendwo; Gegen Kopfweh hilft viel Wasser trinken.
Es fasznierte mich, wie ich ohne jegliche Hindernisse, mein Gehirn nach hilfreichen Antworten abrufen konnte.
Ich ging in die Küche, alles war so gross und doch so klein. Wie lange sich ein 1l Wassergefäss auffüllen angefühlt hat, muss ich wohl nicht mehr weiter beschreiben.
Ich ging zurück und trank Wasser. Ich spürte förmlich wie die Flüssigkeit von meinem Körperinneren aufgesaugt wird. Wie ein vertrockneter Schwamm in der Wüste der von einem Regenfall überrascht wird. Durst hatte ich also tatsächlich, obwohl ich ein derartiges Befinden nicht hatte.

Ich sass also weiterhin da, die Zeit hatte ich mittlerweile vergessen, sollte aber zwischen 00:00 - 1:00 gewesen sein. Diese Harmonie zwischen Musik (Goa, Psy) und Sein faszinierte. Alles bekam eine komplett neue Bedeutung, jeder Subkick war wie eine feine Welle in meinem Gehirn was neue Gedankenströme in meinem Unterbewusstsein auslöste. Es wurde nun um einiges Intensiver.

Der Wahnsinn beginnt

Es waren Gedanken, die man nicht mitnehmen kann, die zu weit weg sind vom realen, rationalen Denken. Es waren Gedanken, die absolut nichts aussagen und doch präziser nicht sein könnten. Es waren Gedanken, die das gesamte Leben erklären und alle Zusammenhänge der Existenz genauestens wiedergeben.
Ich versuchte Lösungen zu finden derren Frage noch gar nicht gestellt wurden. Ich konnte mich in die Gefühlslage meiner Mitmenschen versetzen. Ich empfand reale Emotionen von Personen die mir nahe liegen, aus sicht derrer Sichtweise.
Ich war jetzt sehr weit weg, Stimmen konnte ich nicht mehr zuordnen. Kamen diese von meinen Freunden oder waren es doch diese in meinem Kopf? Ich fühlte mich zwischendurch doch sehr unwohl. Eine Zeit lang lies sich nicht mehr unterscheiden ob es Fiktion oder Realität war. Ich war in so weit entfernten Gebieten, dass ich zwischenzeitlich Angst bekommen habe, da jemals wieder zurück zu kommen. Es öffnete sich eine Spirale in eine neue eindrucksvolle Macht, derren Waffe es war, mich mit Fragen und Antworten zu zerbomben.
Plötzlich sah ich mich, wie ich da sitze, zugedröhnt mit Drogen. Was bist du? Bist du dieser Junkie der du nie sein wolltest? Jetzt wurde ich an meiner Person selbst Paranoid.


Ich musste mich jetzt sofort auf den Rückweg machen, Rückzug in die reale Welt. Ich fing an zu lachen, ein komisches Gefühl. Ich war in einer anderen Welt und ich lachte, bis ich mich schliesslich wieder gefunden habe. Ich schaute um mich herum, fing an zu reden, vergass jedoch mitem im Satz was ich überhaupt erzählen wollte und rutschte wieder in mein Unterbewusstsein.
Ich wusste, dass ich mich auf keinen Fall wieder in meine paranoide Gedankenwelt fallen lassen darf. Wegen meiner Paranoia zu abstrakten Zeugs, war ich mir vor dem Trip schon im Klaren. So versuchte ich diese Schlösser nicht mehr zu öffnen und positiv zu denken, was dannach auch sehr gut gelang. Ein unbeschreibliches Gefühl, seiner Fantasie freien Lauf zu gewähren.


Als wir etwa 1 Stunde lang auf der Couch am träumen waren, kam ich auf die Idee ein wenig nach draussen zu gehen. Dave und Axel kamen ebenfalls mit.
Leider war es Dunkel, ich hätte zu diesem Zeitpunkt die Natur lieber im Tageslicht gesehen, jedoch erwies sich dies als nicht so tragisch.

Diese frische Luft, die kühle Bise, fühlte sich so fantastisch an. Es war alles so befreiter und nicht geschlossen in vier Wänden. Sofort fühlte ich mich von glücklich, zu überglücklich! Der Himmel an dem die Sternen nur so vor sich strahlten war das Highlight dieses Abends. Der Mond war riesig! Jeder einzelne Kater konnte ich bestaunen. Er strahle violettes Licht aus über das drehende Sternenbild, dass sich zu einzelnen neuen Muster formte. Die Atmosphäre, Erde und Himmel wurden zu einem einzigen Element, desses Glieder sich nur noch von Farben, Verhalten und Aussehen unterscheideten.
Wir machten uns auf dem Weg zu einem kleinem Spielplatz um da einen weiteren Joint zu rauchen. Jedoch hatte ich keine Lust mehr auf Cannabis, so rauchte ich einfach eine Zigarette, allerdings war diese nicht wirklich angenehm. Ich rauchte einfach weil ich irgendwas rauchen musste.
Wir mussten mehrere Male aus dem nichts laut drauf loslachen, obwohl wir eigentlich überhaupt keinen Schimmer hatten, was lustig sein soll. Auf jeden Fall war es saumässig komisch ein wenig herumzukommen, obwohl wir keine 100 Meter weit von Zuhause waren.
Dann näherte sich ein Auto und wir schoben in Sekundenbruchteilen totale Panik, da wir wussten, dass die Polizei hier ab und zu Ihre Runden drehte, und wir nicht unbedingt die unauffälligsten vom Verhalten her waren. Allerdings stellte sich dies, als eine totalen Falschannahme fest. Da war blos ein normales Auto vom Nachbarn.
Wir hatten dennoch alle Herzklopfen und machten uns wieder auf den Weg Nachhause, da wir Durst bekamen. Dave machte sich noch eine Portion 2CB bereit und konsumierte diese. Dies wäre für mich viel zu viel des guten gewesen.
Nun wird es schwierig mich zu Erinnern was genau geschah. Wir machten uns, als wir etwas getrunken haben, wieder auf den Weg nach draussen und redeten allerlei wirres Zeugs, von dem ich mir aber nicht mehr viel gemerkt hatte.
Wir lachten aber den ganzen Abend über die gleiche Geschichte von Axel, die kürzer und humorloser eigentlich nicht sein konnte. (Im nüchternen Zustand betrachtet versteht sich)

Es war um 4.30 Uhr an das ich mich an das letzte mal Erinnern kann, als ich auf die Uhr schaute. Wir sassen wieder drinnen im Wohnzimmer, redeten allerdings nicht mehr viel. Ich blickte die Uhr vor mir an, und machte mir eigentlich überhaupt keine Gedanken über die Zeit. Die Zeit war sowieso eine Angabe die zu diesem Augenblick nichts aussagte. Der ganze Abend kam für mich wie Ewigkeiten vor. Ewigkeiten die ich sehr Genoss.

Dave wollte um 5.00 Uhr schlafen gehen, und bittete uns Nachhause zu gehen. Es war schwierig für mich, jetzt einen Fahrplan zu lesen und mit den Öffentlich Verkehrsmitteln zu reisen, da ich sowieso nie viel mit dem Bus und Tram unterwegs bin, machte es mir die Angelegenheit noch schwieriger. Ich verarschiedete mich um 5:30 und machte mich auf den Weg zu der Bushaltestelle. Der Trip war immernoch aktiv, jedoch nicht mehr ganz am Höhepunkt.
Es war unmöglich noch eine Karte zu lösen, da ich auf dem Bildschirm nur noch gelbe streifen und einzelne Zahlen erkennen konnte. Die Konzentration war abgeschaltet, könnte aber an der langen Nacht liegen, und schiebe deswegen nicht umbedingt dem Acid die Schuld in die Schuhe.
An der Haltestelle sah ich vor mir einen grossen Baum, der war so gewaltig, dass ich nicht mehr vom staunen heraus kam. Diese einzelnen Äste waren wie unendliche Schlaufen, die mir zeigen mochten, wie gewaltig die Natur ist, die uns alle umgibt. Zum gleichen Zeitpunkt war eine ältere Dame an der Zeitungsbox, um diese nachzufüllen. Es faszinierte mich und ich hinterfragte mich, wie viele Zeitungen tagtäglich in der Schweiz ausgeliefert werden. Jedoch wollte ich nicht in der Nähe dieser Dame sein, denn ich hatte Paranoia um meinem Zustand in der Öffentlichkeit. Es war nicht die beste Idee mich alleine auf den Weg zu machen, da es doch für mich das erste mal LSD war. Aber es ging ja nicht anders.
Ich hörte Musik während des ganzen Heimweges, Drum and Bass und Neurofunk. Mit den In Ear Phones war das ganze um einiges eindrücklicher als vorhin mit der Home Anlage. Die Wellen schossen tief in meinen Kopf und ich dachte, die Musik und Ich sind nun eins. Wir gehören Zusammen wie Herz und Hirn, um überhaupt zu funktionnieren.
Zum Glück kam kein Kontrolleur und ich fuhr eine halbe Stunde lang gratis mit dem Bus zu mir nachhause.
Ich empfehle niemanden alleine auf Acid in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Es war kein wirklich angenehmes Gefühl, zu denken man werde ständig beobachtet, weil man zu diesem Zeitpunkt einfach anders ist, als alle Mitmenschen.

Angekommen war ich erleichtert, diesen Weg gemeistert zu haben. So machte ich mir einen Tee und setzte mich nach draussen, um den Sonnenaufgang anzusehen.
Dies war das eindrucksvollste, schönste, mächtigste was ich bisher in meinem Leben gesehen hatte. Diese Sonne, diese Farben, dieser Krieg der Wolken im Himmel...Wahnsinn was ich da miterleben durfte. Passend waren die Vögel, diese Melodien die dazu gezwitschert wurden, passte perfekt zu diesem Naturspektakel. Da verstand ich, wieso LSD in der Natur am schönsten sein soll. Um ca 7:30 machte ich mich dann ins Bett. Der Trip war noch da, jedoch klang er sanft ab und ich konnte sehr gut einschlafen.


Der Tag dannach

Ich wachte um ca. 13.00Uhr sehr ausgeglichen auf. Mein Kopf war ziemlich leer und Erinnerungen an die Nacht davor waren im ersten Moment noch nicht komplett abrufbar. Jedoch war ich munter und glücklich, Freunde kamen noch vorbei, und ich konnte Ihnen das erlebte ein wenig schildern. Allerdings kann man diese Reise nicht komplett in Worten fassen. Ist vielleicht auch besser so, so kann man für sich selbst, Dinge herrausnehmen und für sich behalten. Am Abend hatte ich ganz ein wenig Mühe mich der Realität wieder zu stellen. So fing ich an erste Worte aufzuschreiben was mir sehr gut tat.

Von diesem Zeitpunkt an, schrieb ich 4 Wochen lang jeden Abend einige Sätze. Dieser Bericht ist sozusagen eine Zusammenfassung meiner Gedanken der letzten Tage.

Fazit


Jetzt kann ich sagen, dass ich den Trip sehr gut bearbeitet habe. Für mich war dieser sehr 'Ich' bezogen und ich habe das Gefühl, dass ich doch einige positive Dinge harausnehmen konnte. Es war ein aussergewöhnliches schönes Erlebnis, was ich garantiert niemals vergessen werde.
Bestimmt werde ich noch einmal Tripen gehen, jedoch in die freie Natur, und mit Personen die mir noch näher liegen.

Wenn ich Cannabis rauche habe ich allerdings noch einige Backflash´s.

Ich bin glücklich darüber, dass ich mich auf LSD einliess, jedoch verherrliche ich Drogen auf keinem Fall. Sei dir klar mit was für einer Substanz du es zu tun hast, sonst passiert dir dasselbe wie auf meinem ganz oben erwähnten Badtrip. Und dies wünsche ich wirklich niemanden. Je informierter du bist, desto mehr kannst du geniessen.

Vielen Dank fürs lesen.

Peace Out