Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:4 Jahre 4-Hydroxybutansäure
Drogen:Mischkonsum von GHB und GBL (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:12.12.2018 02:29
Set:Alles was über 4 Jahre an Gemütslagen auftritt.
Setting:Fast immer und überall.
Nützlichkeit:8,37 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Seid gegrüßt liebe Leser und Leserinnen,

ich möchte im folgenden Langzeitbericht meinen GHB/GBL-Konsum der letzten vier Jahre zusammenfassen.

Angefangen hat das ganze mit 19 Jahren, als ich mein Studium angefangen und zum ersten Mal allein gewohnt habe. GBL hatte mich schon seit längerem sehr interessiert.

Ich trank und trinke so gut wie keinen Alkohol, weil ich den Kater am nächsten Tag sehr anstrengend finde. Ich kannte zu der Zeit (zum Glück?!) praktisch nur Bier. Bier verursacht bei mir eine wesentlich schwächere Wirkung als Vodka, dafür aber einen viel unangenehmeren Kater. So kam es, dass ich bei Partys meistens eher am Rand stand, während die anderen enthemmt im Suff neue Bekanntschaften knüpften und den Spaß ihres Lebens hatten. Ich kam mir oft vor, als würde ich nicht so wirklich dazugehören und dass ich im Leben was verpasse, weil ich nüchtern (bzw. bekifft oder auf anderen Drogen) einfach bei weitem nicht so enthemmt war wie die anderen und nicht auf neue Leute zuging.

Kurz gesagt, ich war mit 19 noch sehr grün hinter den Ohren und wusste nur sehr wenig über mich selbst. Ich fragte mich oft, warum ich nicht sein konnte wie die anderen. Warum ich keinen Bock auf neue Leute hatte, kein Bock auf exzessive Partys und den ganzen Kram. Ich vermutete, ich hätte vielleicht eine soziale Phobie oder sowas. Heute weiß ich, dass es damit nichts zu tun hatte. So war und so bin ich einfach, introvertiert. Heute akzeptiere ich das und bin glücklich so wie ich bin. Damals dachte ich jedoch, dass ich daran was ändern müsste und suchte nach einer Droge, die mir als Alkoholersatz dienen würde, die mich extrovertiert, enthemmt und angstfrei machen würde. Mit Benzodiazepinen habe ich es versucht, aber die brachten mich kein bisschen weiter (Klar, ich hatte ja kein Angstproblem). Auch Speed und Kokain konnten an meiner Introversion nichts ändern. Eher im Gegenteil, wenn ich druff bin will ich erst recht nicht unter Menschen gehen, da gibt es viel interessantere Sachen, mit denen ich mich ausgiebig beschäftigen kann.

Ich las öfter, dass GBL sehr ähnlich wie Alkohol wirkt und wollte es unbedingt mal probieren. Das könnte meine Partydroge werden, dachte ich. Da ich nun eine eigene Wohnung hatte, könnte ich es auch einfach zu mir nachhause bestellen, ohne dass meine Eltern Wind davon bekämen. Ich traute der Sache jedoch nicht so recht. 60 Euro kostete ein halber Liter, damals kam mir das sehr teuer vor. Was, wenn da nichts ankommt? Und was soll ich mit einem halben Liter, das sind ja weit über hundert Dosierungen? Irgendwann habe ich es trotzdem auf gut Glück gewagt, da was zu bestellen. Eine Woche später hielt ich tatsächlich eine Flasche GBL in der Hand. Es war Mitte November 2014.

Ich wollte es auch gleich mal testen. 0,8 ml war meine erste Dosis, glaube ich. Die habe ich mit Apfelsaft getrunken. Einen deutlichen Effekt hatte ich aber nicht. Irgendwie wurde mir etwas wärmer, aber so wirklich eindeutig von Placebo unterscheiden konnte ich es nicht. Abends probierte ich dann 1,3 ml. Und wow. Jetzt war da eindeutig eine Wirkung. Nach nur 10 Minuten fühlte ich mich tatsächlich wie angetrunken. Mir war angenehm schwindelig, ein Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich an dieses erste Mal gar nicht so wirklich konkret erinnern kann. Ich weiß nur, dass ich es auf Anhieb beeindruckend fand, dass die Wirkung so angenehm, aber gleichzeitig doch irgendwie auf gewisse Art und Weise subtil war und nur maximal 90 Minuten anhielt. Danach hatte ich keinerlei Kater. Mehr noch, ich merkte im Anschluss einen ausgeprägten, stimulierenden Afterglow, den ich auch ganz angenehm fand.

Aber irgendwie hatte ich mir das stärker vorgestellt. Auch empfand ich die Wirkung als nicht besonders alkoholähnlich. Da fand ich Alkohol wesentlich stärker und von der Wirkung her vielfältiger. Wenn ich anderen früher beschrieb, wie das GBL auf mich wirkte, verglich ich es am ehesten mit Zigaretten. Wie ein Nikotinflash, der eine Stunde anhält. Früher wirkte Tabak auf mich tatsächlich sehr angenehm, wenn ich mal als Quasi-Nichtraucher eine Kippe rauchte. Heute kann ich den Vergleich nicht mehr so wirklich nachvollziehen, da das GBL/GHB auf mich anders wirkt als früher und mich Zigaretten heutzutage nur noch anekeln und ich der Nikotinwirkung überhaupt nichts mehr Positives abgewinnen kann. Im Großen und Ganzen würde ich heute sagen, dass GBL/GHB eine ziemlich einzigartige Wirkung hat, die man nicht wirklich mit anderen Drogen vergleichen kann. Irgendwie ein bisschen wie Alkohol, ein bisschen wie Cannabis, ein bisschen wie Tabak, aber am Ende des Tages doch was ganz Eigenes.
So genau kann ich mich leider nicht mehr an die Entwicklung des Konsums erinnern, da das ganze schon vier Jahre her ist. Aber ich ging sehr schnell zum fast täglichen Konsum über. Das dauerte keine zwei Wochen. Ich probierte viel rum mit Dosierungen, Sets und Settings, unterschiedlichen Beschäftigungen auf GBL. Und ich verliebte mich dabei immer mehr in die Droge. Ich stellte fest, dass zu hohe Dosierungen (>1,5 ml) mich ausknockten und dass der Sweet Spot kurz davor liegt, so bei 1,3-1,4 ml, wo ich mich gerade noch wachhalten konnte. Ich trank das Zeug meistens mit Saft und trank dann noch 2 Gläser Wasser hinterher, um es im Magen zu verdünnen. Trotzdem merkte ich schnell, dass GBL alles andere als magenfreundlich ist. Ich hatte immer öfter Sodbrennen, was meistens erst 4-6 Stunden nach dem Konsum auftrat.

Zu meiner Partydroge ist es übrigens nicht geworden. Ich merkte keinerlei enthemmenden Effekt, was im Nachhinein betrachtet auch gut war. Denn mittlerweile weiß ich, dass Enthemmung (z.B. durch Alkohol oder Benzos) nicht bedeutet, dass ich extrovertierter werde, sondern dass ich einfach dummes Zeug rede, mich nicht mehr benehmen kann und mich am nächsten Tag für mich selbst schäme. Auch die im Internet vielfach angepriesene aphrodisierende Wirkung konnte ich bei mir nicht feststellen. Gedächtnislücken hatte ich auch nie durch GBL/GHB. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso das vom Abschaum der Gesellschaft als Date-Rape-Drug verwendet wird. Da würden Benzodiazepine, insbesondere in Kombination mit Alkohol, deutlich besser für herhalten.
Je mehr ich mit GBL experimentierte, desto toller fand ich das Zeug. Es hatte für mich quasi keine Nebenwirkungen bis auf das Sodbrennen, keinen Kater, und es war spottbillig. Man konnte es quasi in jeder Situation nehmen. Vor dem Essen, um den Appetit anzuregen. Vor Spaziergängen. Vorm Einkaufen. Einfach so zum chillen. Der Saft, mit dem ich das GBL trank, kostete mich mehr als das GBL selbst. Und da ich irgendwann 2-3 Dosierungen am Tag zu mir nahm und jeweils 0,5 L Wasser oder Saft nachtrank, sah ich sogar darin einen Vorteil, da ich nun mehr Flüssigkeit zu mir nahm. Nach einiger Zeit ging ich jedoch dazu über, das GBL in Gelatinekapseln zu pipettieren, da der Geschmack in Saft doch relativ ekelig ist.

Aber Moment mal. Wie war das mit der körperlichen Abhängigkeit und dem Entzug, welcher in vielen GBL-Tripberichten als äußerst unangenehm beschrieben wird? Nach einigen Wochen des nahezu täglichen Konsums beschloss ich, langsam mal die Bremse zu ziehen. Und musste feststellen, dass das gar nicht so einfach war. Ich war schon immer sehr undiszipliniert, was einige Drogen angeht. Solange ich sie zuhause habe, fällt es mir schwer, auf den Konsum zu verzichten. Das hatte ich schon bei Cannabis, Speed und Opiaten festgestellt. Und vom GBL hatte ich nun mal eine ganze Flasche zuhause. Ich hatte schon befürchtet, dass ich dabei war, mir da meine erste ernste körperliche Abhängigkeit einzubrocken. Immerhin nahm ich zu dem Zeitpunkt bereits seit einem Monat 2-3 Dosierungen am Tag.

Über Weihnachten fuhr ich zu meinen Eltern nachhause und nahm bewusst nur ein kleines Fläschchen mit, um es mal meinen Kumpels zu zeigen, und den Rest der Zeit nüchtern bei meinen Eltern zu verbringen. Und das klappte tatsächlich auch sehr gut. Ich hatte keinerlei körperliche Entzugserscheinungen und nicht mal das Verlangen, GBL zu konsumieren. Quasi aus den Augen, aus dem Sinn. Selbst der Verzicht aufs Kiffen fiel mir schwerer. Wenn ich mit dem Kiffen aufhöre, habe ich noch 2-3 Tage lang häufig Gedanken ans Kiffen und „akute Langeweile“. Beim GBL wars fast so, als wäre nie was gewesen. Ich freute mich zwar, am Ende der Ferien wieder meine Flasche wiederzusehen, aber es war keineswegs so, dass ich mich in der nüchternen Zeit fühlte, als würde ich auf heißen Kohlen sitzen. Wie sich das anfühlt, habe ich später noch mit Opiaten erfahren, aber das ist ein anderes Thema.
Nach den Ferien ging der GBL-Konsum also weiter. Mittlerweile hatte ich jedoch festgestellt, dass ich nachts manchmal sehr unruhig schlief bzw. nicht schlafen konnte, wenn ich spät abends noch eine Dosis GBL genommen hatte. Also nahm ich halt spät abends kein GBL mehr und das Problem hatte sich erledigt. Einige Jahre später würde ich mich jedoch leider erstmals zu einer anderen Lösung dieses Problems entscheiden. Dazu später mehr.

Im Februar 2015 kam ich erstmals dazu, Natrium-GHB zu probieren. Zunächst erwartete ich mir vom GHB keinen Vorteil gegenüber dem GBL. GBL wird schließlich im Körper eh zu GHB umgewandelt. Das GHB lag als Feststoff vor, welcher sich mit einem Hammer zu einem wachsartigen Pulver verarbeiten ließ, welches sehr hygroskopisch war. Davon nahm ich ca. 2,5 g per Toss and wash mit Saft. Anfangs konnte ich mich mit GHB nicht so wirklich anfreunden. Mir kam die Wirkung lascher vor als vom GBL. Im Internet las ich dann auch, dass GBL aufgrund seiner Lipophilie stärker knallt als GHB. Dafür merkte ich, dass mein Sodbrennen weg war. Und aus der subtileren Wirkung habe ich ebenfalls meine Vorteile ziehen können. Ich knockte mich wesentlich seltener versehentlich aus. Außerdem war das Handling einfacher, da mir Waagen lieber sind als Pipetten oder Spritzen. Und so bin ich von GBL auf GHB umgestiegen.

Irgendwann war der Vorrat aufgebraucht. Ich weiß nicht mehr wann, aber ich verbrachte aufjedenfall einige Monate ohne GHB. Die nächste Ladung kaufte ich mir erst im April 2016, mit dem Vorsatz, es nun bewusster einzusetzen. Nur am Wochenende. Nur auf Partys. Klar. Nach wenigen Tagen war ich wieder beim alten Konsummuster von 2-3 Dosierungen am Tag. Ich muss dazusagen, dass ich nebenbei mein Studium immer gut im Griff hatte und nebenbei arbeiten ging. Ich schrieb zwar keine sonderlich guten Noten, was zu Beginn meines Studiums auch nicht mein Anspruch war. Aber ich bestand die meisten Klausuren im Erstversuch. Einige Male ging ich auch auf GHB in die Uni, was sich jedoch als schlechte Idee herausstellte, da selbst geringe Dosierungen um die 1,5 g mich in den Vorlesungen wegpennen ließen, was mir zuhause niemals passieren würde. Je nach dem, wie mein Tagesplan war, nahm ich die erste Dosis gegen 12 vor dem Mittagessen. Die zweite gegen 16 Uhr und die dritte gegen 20 Uhr vor dem Abendessen. Irgendwann sind drei Dosierungen zum Standard geworden, während es vorher meistens zwei Dosierungen waren und drei eher die Ausnahme. Als ich dann bei drei Dosierungen am Tag war, dachte ich mir, ich muss es wieder auf zwei reduzieren. Und stellte fest, dass es gar nicht so einfach ist, wieder auf zwei runterzukommen. Hat man erstmal die Routine drin, muss man sich schon anstrengen, um diese zu durchbrechen.
So ging der Konsum weiter. Irgendwann war auch dieser Vorrat leer und ich verbrachte wieder einige Monate ohne GHB und es war auch kein Problem für mich. Doch bald packte mich wieder die Lust und ich besorgte mir wieder was. Von November 2014 bis Juni 2017 hatte ich ca. 0,5 L GBL und 3 Kilogramm GHB vertilgt, wobei ich es aber auch häufig mit Freunden nahm.

Im August 2017 hatte ich einen Klausur-Drittversuch vor mir, welcher mich extrem stresste und mir den Schlaf raubte. Irgendwann in der Zeit habe ich erstmals GHB zum Schlafen genommen. Zusätzlich zu meinen drei Dosierungen am Tag. Da man mit einer Dosis GHB jedoch nicht durchschlafen kann und spätestens nach 4-5 Stunden wach wird, bin ich dann jede Nacht aufgestanden, um mir die zweite Dosis einzuverleiben. So wurden aus 2-3 Dosierungen alle 24 Stunden 4-5 Dosierungen alle 24 Stunden. Also von 6-8 Gramm am Tag auf 11-13 Gramm am Tag. Das war die Zeit, wo ich erstmals Entzugserscheinungen vom GHB merkte. Nach dem Aufstehen, ca. 6 Stunden nach der letzten nächtlichen Dosis, wurde ich unruhig und mein Blutdruck ging hoch. Nahm ich dann die nächste Dosis, legte sich dies sofort wieder. Da ich für den Drittversuch lernen musste, konnte ich mir keine Entzugserscheinungen leisten, da diese das Lernen unmöglich machten. Zudem stresste mich die Situation unheimlich. So war ich dann irgendwann bei 6 Dosierungen am Tag, was etwa 18 g entspricht. 4-Stunden-Takt. Das war vom Ausmaß her die heftigste Zeit, die ich mit GHB hatte. Bei den Konsummengen merkt man dann auch, dass das Zeug nicht mehr gut tut. Man muss auch bedenken, dass man mit 18 g GHB täglich 3,2g Natrium zu sich nimmt, was bereits weit über dem empfohlenen Tagesbedarf an Natrium liegt. Dazu kommt noch das Natrium, was man mit dem Essen zu sich nimmt. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen einer zu hohen Natriumzufuhr sind ja weitreichend beschrieben.
Den Drittversuch habe ich glücklicherweise erfolgreich bestanden. Das GHB habe ich dann langsam runterdosiert, bis ich wieder bei 2-3 Dosierungen am Tag war. Die blöde Angewohnheit, GHB bei Schlafstörungen einzusetzen, habe ich jedoch leider beibehalten und falle nach wie vor immer wieder drauf rein. Das Problem dabei ist, dass das sehr schnell zur Gewohnheit wird, sodass die Dosis vor dem Schlafengehen irgendwann quasi zur Schlafhygiene gehört und man sich schon gar nicht mehr die Mühe machen will, auf natürliche Art zur Ruhe zu kommen. Zudem ist man mit zwei Dosierungen am Tag und zwei Dosierungen nachts bereits wieder bei 12 g am Tag, wo sich schon langsam die ersten Entzugserscheinungen bemerkbar machen. Meistens wars so, dass ich morgens ins Labor ging, gegen Mittag dann immer einen ziemlichen Durchhänger hatte, wenn die letzte Dosis ca. 7-8 Stunden zurücklag, und ich dann direkt nach dem Labor um 17 Uhr meine Feierabenddosis nahm und später gegen 20 Uhr die nächste. Ohne GHB schlafen konnte ich dann nicht mehr. Es gab Phasen, dass ich dieses Konsummuster über mehrere Monate behielt, bis ich den Absprung schaffte. Meistens gelang mir der Absprung erst, wenn ich mal an 10 mg Diazepam rankam, sodass ich auch mal ohne GHB 1-2 Nächte schlafen konnte und so die Routine durchbrach.

Noch ein kleiner Absatz zur Toleranzentwicklung: Ich hatte den Eindruck, dass die Toleranz nur einige Wirkkomponenten betrifft. Meine Vermutung (ohne Beleg) ist, dass sich vor allem eine Toleranz am GHB-Rezeptor, nicht jedoch am GABA-B-Rezeptor ausbildet. Das schließe ich daraus, dass die KO-Dosis bei mir mit zunehmender Konsumdauer nur minimal angestiegen ist (~ 3 g Na-GHB), während euphorische Effekte irgendwann kaum noch auftreten. Die beste Euphorie hat man nach einer längeren Konsumpause (1-2 Wochen) nur in den ersten paar Tagen. Danach nimmt diese schnell ab, man merkt aber noch mehrere Wochen oder gar Monate eine beruhigende Wirkung und eine leichte Euphorie. Doch auch diese Wirkung ist spätestens nach 3-4 Monaten täglichen Konsums weg gewesen, sodass es teilweise Zeiten gab, wo ich eine Dosis GHB genommen habe und buchstäblich nichts gemerkt habe. Habe ich die Dosis angehoben, bin ich irgendwann weggepennt, aber sonst war da nichts mehr. Wenn ich dann mal eine Pause eingelegt habe (1-2 Tage reichten schon), hatte ich danach wieder für einige Wochen eine deutlich spürbare psychische Wirkung. Meine übliche Dosis GHB liegt bei 2,7-2,8g. Ich kann also für mich behaupten, dass eine Toleranzentwicklung zwar vorhanden ist, aber diese hat mich nie dazu bewegt, eine höhere Dosierung zu konsumieren, weil das halt auch nicht zielführend wäre. Ich würde bei höheren Dosierungen einfach jedes Mal wegpennen, und das will ich (zumindest tagsüber) möglichst vermeiden.

Dann noch ein Absatz zum Mischkonsum. Ich habe so einige Kombinationen ausprobiert. Im Folgenden beschreibe ich mal die lohnenswerten.

GHB + Cannabis

Meine mit Abstand häufigste Kombo, da ich einen Großteil der beschriebenen Zeit auch jeden Tag gekifft habe. Insbesondere wenn die Toleranz auf beide Drogen niedrig ist, kann die Kombination zu heftigen Dichtheitszuständen führen. Die Wirkungen harmonieren sehr gut miteinander, man kann im resultierenden Zustand nichtmal mehr wirklich zuordnen, welche Wirkung durch welche Droge verursacht wird. Besonders wenn man auf Gras öfter mit Paranoia reagiert, kommt das GHB dazu sehr schön, da es die Paranoia eindämmt. Allerdings ist die Wegpenngefahr auch hoch.

GHB + Amphetamine


Ebenfalls eine ganz nette Kombo. Die Amphetamine unterdrücken die einschläfernde Wirkung, während das GHB dem Amphetamin die Nervosität nimmt. Folglich fühlt man sich für 1-2 Stunden dann relativ „normal“, jedoch mit einer deutlich gehobenen Stimmung. Da ich Amphetamine hauptsächlich zum Lernen genutzt habe, war das GHB dann ganz nett, wenn ich eine Pause machen wollte. Ich konnte dann was essen und mich für ein Stündchen entspannen. Wenn das GHB nach 2 Stunden weg war, kam das Amphetamin wieder voll durch und ich konnte weiterlernen. Am nächsten Tag, wenn ich verkatert war vom Amphe oder wenn ich nachts gar nicht geschlafen habe und übermüdet war, hat das GHB wahre Wunder bewirkt. Nach einer Dosis fühlte ich mich für 1-2 Stunden wieder topfit, als wäre nichts gewesen, als hätte ich geruhsam geschlafen. Wenn das GHB dann wieder raus war, kam die Erschöpfung logischerweise mit voller Wucht wieder.

GHB + Psychedelika (Pilze, Microdose LSD)

Sehr schöne Kombo. Das GHB wirkt hierbei ähnlich ausgleichend wie in den beiden vorherigen Beispielen. Man hat zwar noch die Euphorie der Psychedelika, aber jegliche Paranoia oder Überstimulation wird ausgeglichen. Eignet sich auch gut, um nach dem Trip sanft zu landen.

GHB + Downer (Opioide (nur niederpotente), Benzodiazepine, Dissoziativa (Ketamin, 3-MeO-PCP))

Habe ich trotz der Risiken alles mal probiert, aber sowieso als absolut nicht lohnend empfunden. Mit hochpotenten Opioiden wie Fentanyl oder H hätte ich mich das aufjedenfall auch gar nicht gewagt. Lediglich mit Kratom war es manchmal ganz nett zu kombinieren.

Resümee

Bis zum heutigen Zeitpunkt (Dezember 2018) habe ich ungefähr 10 Kilogramm GHB verbraucht. Zwar mit Freunden, aber ich würde sagen, 85-90% davon sind auf mich allein entfallen. Diesen Bericht schreibe ich nun kurz nach dem erfolgreichen Abschluss meines Bachelorstudiums, während ich aktuell auf dem Trockenen sitze und auf die nächste Lieferung GHB warte. Dieses Jahr habe ich von Februar bis Anfang Dezember so ziemlich jeden Tag (bestimmt 95% der Tage) ca. 6-12 g GHB verteilt auf 2-4 Dosierungen genommen. Über mehrere Monate auch jede Nacht zum Schlafen. Wie fühlt sich also nun die kurze Cleanzeit für mich an? Nun ja. Mir geht’s eigentlich gut. Wie zuvor beschrieben: Ich hatte keinerlei Entzugssymptome und auch kein aktives Craving. Aber ich muss sagen, dass ich mich doch sehr auf die nächste Lieferung freue. Mir stellt sich zunehmend die Frage: Warum freue ich mich eigentlich? Warum kann ich mit dem Zeug nicht einfach abschließen? Mehr noch: Ich will gar nicht damit abschließen. Mir fehlen einfach die Gründe. Ich habe mein Leben im Griff, ich bin zufrieden wie es läuft, ich bin zufrieden mit mir selbst. Und dass ich jetzt in der Cleanzeit nicht durchdrehe, zeigt mir, dass ich das GHB eigentlich nicht brauche, um zufrieden zu sein.
Ich muss mir eingestehen, dass ich nach vier Jahren immer noch nicht genau sagen kann, was mich an dieser Substanz so reizt, dass ich sie jeden Tag nehmen will. Ein Grund ist möglicherweise, dass GHB ausgleichend auf meine Stimmung wirkt. Bin ich gereizt oder nervös, macht es mich entspannt. Bin ich müde und erschöpft, macht es mich fitter. Unterstützt wird das ganze dadurch, dass ich bei gemäßigtem Konsum (< 10 g / Tag) so gut wie keine negativen Effekte verspüre und die Wirkung einfach zu fast jeder Situation passt. Außerdem kostet mich der Konsum nicht mal einen Euro pro Tag. Eine andere Erklärung kann ich nicht abliefern. Alles in allem würde ich jedoch behaupten, dass ich von dem Zeug nicht abhängig bin, trotz vertilgten 10 Kilogramm in 4 Jahren. Zumindest treffen die klassischen Abhängigkeitskriterien nicht auf mich zu, würde ich behaupten.

Ich würde für mich sogar behaupten, dass GHB eine der harmlosesten Drogen ist, welche ich probiert habe. Hätte ich die letzten 4 Jahre derart pausenlos jeden Tag 3 Joints geraucht, hätte ich jetzt eine Raucherlunge, ein total löchriges Gedächtnis und wäre vermutlich dauerhaft pleite. Eventuell würde das sogar eine psychotische Richtung annehmen. Selbst täglicher Kratomkonsum führt nach einiger Zeit unweigerlich in eine ernstzunehmende psychische und körperliche Abhängigkeit. Von den meisten anderen Drogen brauche ich gar nicht erst anfangen. Die meisten hätten mich bei einem derart häufigen Konsum vermutlich schon nach wenigen Wochen komplett fertiggemacht.

Ich möchte trotzdem ausdrücklich betonen, dass die gemachten Aussagen nur einzig und allein für mich gelten. Es soll sich keinesfalls irgendwer ein Beispiel an mir nehmen. Lest euch erstmal die anderen Langzeitberichte zu GBL/GHB durch, und macht euch dann erst ein Bild von der Gefährlichkeit der Substanz. Irgendwie hatte ich persönlich halt nie das Bedürfnis, das Zeug in einem 2-Stunden-Rhythmus zu konsumieren. So ein Rhythmus ist tatsächlich hochgradig gesundheitsschädlich und extrem abhängigkeitserzeugend. Ich hoffe, ich trete mit diesem Bericht niemandem auf die Füße, der entsprechende Suchtprobleme mit GBL/GHB hat, ich wollte lediglich zeigen, dass es auch anders gehen kann. Jedoch glaube ich, dass mein Konsummuster eher ein Einzelfall ist. Mir ist bewusst, dass mein Bericht ein sehr positives Bild von GHB zeigt. Aber das heißt lange nicht, dass es auf euch auch so wirken wird! Nehmt euch in Acht!

Danke fürs Lesen.