Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Please, dont Panic !
Drogen:Cannabis
Autor:Fried Potatoe
Datum:21.04.2006 15:07
Set:siehe unten
Setting:siehe unten
Nützlichkeit:8,34 von 10 möglichen   (32 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Moin,



Hier also mein erster Tripbericht, andererseits auch eine

ganz gute Methode altes zu verarbeiten.

Schon länger her, doch Zeit is ja bekanntlich relativ wurscht.





Setting: Zuerst bei einem guten Freund, dann im Zug, anschließend im Stadtpark.



Set: Angenehm düscht, später immer tiefer abrutschend in Mephistos Welten…(Panic)







Es begab sich also zu der Zeit in der sich mein Haschkonsum in kleinen Maßen / Woche/ Monat zeigte. Jedes Mal wenn also das THC zwischen meinen Synapsen zu faseln anfing

Verdröhnte es mich recht heftig.





An besagtem Tag war ich also bei einem Freund, rauchte, rauchte , die Bong fing an Bände zu füllen……



Später (so gegen 21 Uhr ) fuhr ich mit dem Zug in Richtung Heimatstadt in der ich noch mit ein paar Anderen weggehen wollte….



Im Zug verdröhnte es mich heftigst. Schon mit dem Einsteigen hatte ich Probleme.

Auf nen Sitz geflaggt. Brumm..Töff.. Eine Zugfahrt die is lustig….

Draußen war es dunkel, manchmal konnte ich, weil ich nix außerhalb des Fensters sah,

auf die Fahrtrichtung des Zuges Einfluss nehmen….Ich spürte dann sogar die

Umdrehung der G`s die auf meinen Körper wirkten.

Immer wieder , und ab da nahm der schlechte Trip seinen Lauf, verspürte ich

Unangenehme Gefühle. „Beobachtet mich der Typ im Blauen Hemd da hinten etwa ? , Bulle ?“

Man kennt das.



Meine Augen brannten wie Feuer, üsch hab mich nicht mehr wirklich getraut jemand in die Augen zu schauen….



„Nächster Haltepunkt …..“ .Der Zug hielt, ich stolperte raus und beschloss erstmal in die

etwas weiter entfernte Tanke zu gehen um mir ein Bier zu kaufen. Die Tanke war für mich

so was wie ein Licht am Ende des Tunnels. Bei dem Verkäufer warn wir schon tausendmal

um uns entweder Alkohol oder dem Fressflash entgegenwirkende Portionen zu kaufen.

Dazu muss ich sagen, dass ein Bier mich, wenn ich gekifft hab, wieder ein bisschen mehr auf den „Boden der Tatsachen“ zurückholt, heißt mich nicht noch mehr „ verpsychodelischt“.



Ich machte mich also auf den Weg. Zwischen Bahnhof und Tankstelle lag auch mein trautes Heim, hätte mich also auch, fertig wie ich von dem ganzen Gedönz war , in mein Zimmer verziehen können. Dafür war ich aber irgendwie noch zu HIGH und Erlebnisfreudig.



Ebenso lag zwischen Bahnhof und Tankstelle der unbeleuchtete (Brrrr- Werwölfe) Stadtpark.

Dicht wie ich war hab ich mich jedoch entschlossen Diesen zu meiden. Mein Weg, eine beleuchtete Straße lief parallel zum Park. Ich lief, durch die Ruhe die sich mir um diese

Uhrzeit gebar entspannte ich mich wieder etwas, der Trubel war vorüber. Puh.

Angenehm weggetreten sah ich bald das helle Licht der Tankstelle. Noch fünfzig Meter, bald

War es geschafft…



Zwischen mir und der Tankstelle lag nur noch eine große Asphalt Ebene, die Skateplatz, Container und einen mächtigen Parkplatz beherbergte.

Hinter mir von einer Brücke getrennt lag der Park. Durch den Schleier der Nacht und des Rausches sah ich die hellen Lichter. „Aral“ – Friede, Freude, Eierkuchen.



In hohem Tempo bog plötzlich ein Auto auf jenen Platz den ich gerade angefangen hatte zu überqueren. Kurz blendeten mich die Scheinwerfer. Mit ungeheurem Tempo beschleunigte der Wagen, ich hörte ein Aufbäumen des Motors, das Ungeheuer hielt direkt auf mich zu.

Ich blieb stehen und starrte ihm, mit immer kürzerem Abstand entgegen, noch zwanzig Meter.

Erschrocken sah ich den schwarzen Kasten auf dem Dach des Wagens, die Bullen!!!!!

Schock. Die gechillte Wahrnehmung wurde von panischer Angst verdrängt. Ich begann

Zu rennen, hinter mir der Motor des Staates.



Über die Brücke rein in den Park. Schwärze. Ich versteckte mich hinter einem Baum.

Von da aus konnte ich den Wagen sehen. Er hielt neben der Brücke. Fuck.

Mein Herz übertonte die Stille, ich versuchte nicht zu laut zu atmen.

Meine Gedankenwelt war in den Hintergrund geraten, panisch beobachtete ich das Jetzt.

Was passiert hier ? Was mache ich hier ? Wieso ? …………..



Ich konnte mich nicht fassen, der Wagen glitt langsam in Bewegung, parallel zum Park

Fuhr er wie ein lauernder Jäger die Straße entlang, um seinen Blicken auszuweichen

bewegte ich mich um den Baum herum.





Das Übel schien gebannt, er entfernte sich.

Er bog in eine Straße ein, ich atmete auf , da hielt er plötzlich, ich starrte.

Die weißen Rücklichter leuchteten auf , er drehte um. Kam zurück!!! Ich flehend hinter dem Baum, beobachtete ihn regungslos, die Nacht war Unheil und Schutz.



Langsam hielt er an der Brücke , eine Türe schlug zu. Allzu gerne hätte ich mich in diesem Moment von unserem Planeten verabschiedet. Meine Wahrnehmung lief schneller als die

Wirklichkeit. Panic.



Ich kauerte mich auf den Knien hinter den Baum auf den Boden, wollte Teil der Erde werden,

verbarg alle hellen Stellen meiner Kleidung um ein nichts abzugeben.



Auf einmal hörte ich ein Funkgerät knacken: „Ja er ist durch den Park, muss gleich bei euch drüben rauskommen !“



Am Ende aller psychischen Kräfte wusste ich nicht was ich tun sollte. Panisch verbarg ich mich hinter dem Baum. Ein Auto fuhr weg.

Ich schaute ihm hinterher, konnte jedoch nicht klar sehen ob es das Staatsgetüm war.



Ich atmete, tief, konzentrier dich, feel the Force Luke idee .



Langsam stand ich auf schaute in alle Richtungen der Nacht, sah niemanden, lief langsam los.

Immer noch hatte ich panische Angst, ich weiß nicht ob ich jemals solche Angst hatte.

Ich atmete wie ein Erstochener, mein Herz und mein Verstand rasten, Konzentration

War ein Fremdwort.

Alle Filter der Wahrnehmung waren entfernt, jedes Zirpen strömte in einem lauten

Schwall auf mich ein. Defensive gab es nicht.



Auf einmal hörte ich weit hinter mir einige Worte.

Panisch drehte mich um, die Beamten? , nein zum Glück, zwei Gangster, ihre weißen Hosen leuchteten in der Nacht.

Ich lief weiter, Kommunikation mit den beiden wollte ich vermeiden , es war tiefe Nacht und

Schlägereien in jenem Park waren keine Seltenheit.

„Hey komm, den da vorne veklopp ma !!!!“

Der Vulkan der Panik. Ausbruch. Es war genug. Meine Existenz wurde ein zweites mal an diesem Abend bedroht. Ich rannte los, rannte, rannte.

Das Geräusch meiner Lungenflügel übertönte meine Schritte. Nicht umdrehen !!!

Ich rannte, vorbei an Laternen , dunklen Häusern, Gassen, übersprang Bordsteine. Langsam wurde die Welt heller. Ich kam in die Bahnhofsgegend, rannte quer über den Busbahnhof,

weiter, weiter. „Lauf Forrest, lauf !!!!“ smile

Die Staatsmacht, die gerne am Bahnhof campierte war mir plötzlich lieber wie eine

eingeschlagene Nase.



Ich war ungefähr drei bis vier Minuten gerannt. Ich war zu einem ausgedienten Rennwagen mutiert. Als ich kurz vor dem Bahnhofsgebäude zum stehen kam, fürchtete ich einen

Kreislaufkollaps zu bekommen. Meine Sicht verschwamm und meine Lungen brannten.

Der geistige Kollaps war schon lange eingetreten.



Nachdem ich eine Zeit lang so umhergetaumelt war fasste ich mich wieder.

Ich traf meine Freunde, „ Mensch siehst du fertig aus“.

Nach einigen Runden Billard ergriff ich wieder die Oberhand über meinen Verstand und mein Ich. Langsam aber sicher zog es mich zurück ins sonst so freundliche Sein.



Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir nie mehr, genauso niemand anderem solche

Momente wünsche. Die Erfahrung, die mich die nächsten Tage noch beschäftigte,

hat mir einen ungeheuren Respekt gegenüber Cannabis eingeflößt.

Durch äußere Einflüsse, u.a. besonders durch das Gefühl des Alleinseins ohne Freunde aber auch durch die Umgebung des bedrohlich wirkenden Parks und die äußerst hohe Dichtheit

Hat sich mein Innerer Zustand im Handumdrehen stark verschlechtert. Zwar war dies bei mir

Ein absoluter Einzelfall, hab normal keine Probleme mit dem Wirkungsspektrum von

Cannabis, trotzdem war Einmal mehr als genug.

Außerdem muss ich noch anfügen, dass ich nicht weiß wie viel von der ganzen Geschichte

Real war und was in meinem Kopf entstanden is. Das Bullenauto an der Brücke war real (!) ,

hat der Bulle (?) aber wirklich mit seinem scheiß Walkie- Talkie tefeloniert ?.

Die Gangster waren echt, wollten die mich aber echt

verhaun ?

Fragen über Fragen. War das so, oder so,oder gar nich ?



Deshalb: 1. Respekt vor jeder Droge!

2. Mit Freunden ist einem in jeder Situation geholfen







Au revoir,

Fried Potatoe





atomnein