Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Entspannter Horror
Drogen:Hawaiianische Baby-Holzrose
Autor:anonym
Datum:26.02.2007 19:52
Set:keine großen Erwartungen aber dennoch Lust auf neue Erfahrungen, entspannter Samstagabend, Musik
Setting:In meinem Zimmer zu Hause, allein im Haus
Nützlichkeit:7,47 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Nachdem ich viel über Woodrose gelesen habe, wollte ich die kleinen Samen auch mal ausprobieren. 11 Stück hatte ich, also dachte ich mir für den ersten Versuch sollten 4 reichen und beim zweiten dann die 7. Der Bericht fällt sehr lang und detailliert aus, ich wollte aber nur ungerne etwas auslassen.



Konsum: Mit einer Zange habe ich am Vortag die Samen maltretiert, bis ich nur noch Pulver und kleine Klumpen hatte. Die Schale habe ich dran gelassen, obwohl diese ja angeblich die Übelkeit hervorruft. Das Pulver hab ich dann in ein Sherryglas (da passen ca. 6 cl rein) getan und Zitronenkonzentrat drübergegossen (das aus den gelben, zitronenförmigen Spritzflaschen, das man auch in den Tee tut). Bis zur Einnahme habe ich das Gebräu in meinem Schrank verstaut und gelegentlich mal umgerührt. Am nächsten Tag, ca. 18 Stunden später war es soweit, das Haus gehörte mir und in zwei Zügen goss ich das saure Zeug herunter. Den oft angesprochene eklige Geschmack habe ich nicht bemerkt, wahrscheinlich weil die Säure meine Geschmacksnerven außer Gefecht gesetzt hat. Unbedingt angenehm war es trotzdem nicht.



Trip: Ich wollte mir während des Trips mit Zeitangabe Notizen in ein kleines Buch schreiben. Anfangs klappte das auch ganz gut, im späteren Verlauf wurde die Schrift jedoch immer unleslicher und Zeitangaben habe ich mir gespart, trotzdem konnte ich den Verlauf noch ganz gut rekonstruieren, da ich die ganze Zeit bei Bewusstsein war.



17:00 Uhr: Ich nehme die Brühe zu mir und lege mich mit eher niedrigen Erwartungen auf mein Sofa und lese etwas in einer Zeitschrift. Dazu höre ich Jimmy Cliff. Eine leichte Übelkeit hat bereits kurz nach dem Konsum eingesetzt, was aber auch an der aggressiven Säure liegen kann.



17:25 Uhr: Meine Hände, die vorhin noch eiskalt waren schwitzen leicht und ich bemerke einen leichten Effekt, Sichtveränderungen, die Schrift ist nicht 100%ig klar. Ich halte dies jedoch noch eher für Placebo-Effekt, denke also ich bilde mir es nur ein.



17:53 Uhr: Ich will die Treppe runter, aufs Klo gehen. Dabei bemerke ich mittelschwere Schmerzen in den Knien und kann nur schwer die Treppe wieder hoch gehen. Ich habe öfters gelesen, die Schmerzen sollen keine richtigen Schmerzen sein, sondern eher nur ein „Gefühl“, ich empfand sie jedoch als unangenehm und legte mich wieder auf mein Sofa.



18:00 Uhr: Ich stelle die Musik auf Tiger Lou um und nahm mir ein paar Kekse, da eine Stunde nach Konsum leichte Kost die Übelkeit vertreiben sollte. Die Kekse schmeckten wirklich sehr gut, viel besser, als sie sowieso schon schmecken.



18:14 Uhr: Das Sofa ist viel gemütlicher, als es sonst ist (und es ist sonst auch sehr gemütlich). Ich habe mir notiert, dass ich mich wie eine Katze fühle, die gemütlich auf dem Sofa liegt. Ich esse noch einen Knoppers.



18:19 Uhr: Die Schmerzen, vor allem in den Beinen werden stärker, ich spiele mit dem Knopperspaier in den Händen, was beruhigend wirkt. Trotzdem bekomme ich leichte Angst, da ich auf diese Gelenkschmerzen nicht eingestellt war.



18:42 Uhr: Ich kann garnicht mehr gehen, es fühlt sich in den Beinen nach Krämpfen an, es sind aber keine echten. Ich verkrampfe mit das Bein absichtlich und merke, dass es eindeutig keine Krämpfe sind.



ca. 18:50 Uhr (hier hören die Zeitangaben zu den Notizen auf): Ich bin sehr lange im Halbschlaf auf meinem Sofa, ich sehe hypnagoge Bilder (das sind die Bilder, die man manchmal kurz vorm Einschlafen sieht). Ich schlafe jedoch nicht ganz ein. Dennoch stellt sich ein ähnliches Gefühl ein, als wenn man vom Mittagsschlaf erwacht und noch nicht ganz da ist, ich denke darüber nach, ob mein Zustand wirklich nur daran liegt, muss dann aber wieder an die Gelenkschmerzen denken, die mir als eine Art Beweis zeigen, dass das LSA angeschlagen hat (ich bin immer sehr kritisch).



19:00 Uhr: Ich habe im Internet unterschiedliche Angaben zum Peak Zeitpunkt gelesen und dachte er ist jetzt erreicht, als ich mich vor den Pc setze erfahre ich aber, dass er meistens nach 4 Stunden eintritt. Ich habe eine leichte Unruhe, zitter etwas, wirke nervös. Ich esse noch einen Knoppers, da meine Nase aber leicht verstopft ist, krieg ich ihn kaum runter. Aus irgendeinem Grund gehe ich nochmal die Treppe runter, wohl um zu gucken, ob unten alles in Ordnung ist. Das Treppensteigen tut nicht mehr ganz so weh.

Es tritt eine verstärtke verplantheit ein, ähnlich wie bei einem Alkoholrausch, aber dennoch anders. Gedanken schweifen leicht ab, ich habe Probleme aufrecht zu stehen.



20:00 Uhr: Ich geh aufs Klo, das laufen geht inzwischen wieder recht gut, da die Schmerzen weg sind, ich schwanke aber dennoch. Ich gucke im Badezimmer in den Spiegel und sehe, dass ich riesige Pupillen habe. Zurück auf dem Sofa mache ich einige Rcs (Reality-Checks, die macht man in Träumen um zu gucken, ob man träumt und um so in einen luziden Traum zu geraten (Google sagt euch mehr)).



20:30 Uhr: Das klinkt vielleicht etwas krank, aber ich nehme mein Messer und füge mir am Arm einen leichten Schnitt zu, ich spühre keinerlei Schmerz, was in bezug auf die immernoch leicht vorhandenen Gelenkschmerzen komisch erscheint.

Anschließend gehe ich mir etwas zu Essen machen, eigentlich zwei Schwarzbrote, auf das eine lege ich Roastbeef und auf das andere sollte eigentlich Marmelade, ich sehe aber ein, dass ich es nicht schaffe, die Marmelade auf das Brot zu schmieren, also klappe ich das zweite Brot auf das Erste und erhalte eine Klappstulle, die ich in mein Zimmer nehme, dazu einen Joghurt.

Den Joghurt esse ich sofort, das Schwarzbrot stelle ich weg, da sich leichte Übelkeit einstellt.

Die Zeit vergeht verdammt langsam.

Ich denke die ganze zeit, dass ich nach einem Abend mit viel Alkohol mitten in der Nacht aufwache, immer noch besoffen bin, aber auch leichte Anzeichen eines Katers habe, dazu kommen dann leichte depressive Gedanken, nach dem Motto „Was hast du besoffen bloß für eine scheisse gemacht, alle werden dich hassen“.

Ich geh erneut in das Badezimmer und betrachte mich im Spiegel. Die Pupillen sind immernoch groß, aber als ich mich genauer betrachte sehe ich wie ein Kind aus, mein Gesicht verändert sich ständig und ich sehe anormal aus.



Bis 21:00 Uhr: Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, der Trip lässt nach, tut er aber nicht, im Gegenteil. Es ist bloß so ein Gefühl. Kurz nach dem leichten Glücksgefühl, dass bald alles vorbei ist, werde ich depressiv, da es immer weiter geht. Ich hatte von 4 Samen keine solche Wirkung erwartet und bekomme Angst, ich will dass es vorbei ist, ich bekomme Angst, dass es nie mehr aufhört, ich hängen bleibe. Ich schreibe viele wirre Sachen in mein Notizbuch, ich schaukel im sitzen, was mich beruhigt. Ich esse etwas vom Schwarzbrot und lege den Rest zurück.



21:00 Uhr: Wie erwartet ist der Peak erreicht, die letzten 15 Minuten kann man als Horror bezeichnen, ich gehe aufs Klo, will kotzen, schaffe es aber auch nicht mit Finger in den Hals. Zurück in meinem Zimmer Kotze ich dann meinen ganzen Magen leer, in eine Schüssel, die ich bereitgestellt hatte.



Danach: Ich zog Pullover und Hose aus und legte mich in mein Bett. Die Angst war weg, ich fühlte mich einfach nur gut. Teilweise hatte ich ein Grinsen im Gesicht, das Bett war gemütlich, wie nie zuvor und ich genoss es. Gegen 22 Uhr habe ich Hunger bekommen und mein Schwarzbrot verschlungen, Übelkeit war gleich nach dem Erbrechen weg. Ich entspannte wieder im Bett. Gegen 0 Uhr putzte ich meine Zähne, zog meinen Schlafanzug an und legte mich schlafen, der Effekt hatte aber noch nicht ganz nachgelassen. Die Pupillen waren aber wieder normal.

Das Einschlafen dauerte recht lange und ich bin mehr mal in der Nacht aufgewacht, war desswegen aber nicht schlecht drauf.

Dazu kam ein Klartraum: Ich bin in irgendeinem Wald und hab gekifft mit einem Anderen, den ich nicht kannte. Dieser hat sich aus Spaß in die Boxershorts geschissen und ist hinter mir hergelaufen. Beim Weglaufen wurde ich klar (Google: luzides träumen) und flog eine Runde. Danach bin ich aufgewacht.

Am nächsten Tag war ich etwas nachdenklich gestimmt, aber trotzdem war ich wieder ich.




Fazit/Tipps: Der Konsum wie ich ihn beschrieben habe ist sicherlich eine recht gute Art, da die 4 Samen ziemlich starke Wirkung hatten. Die Schale kann man wegen der Übelkeit natürlich ab puhlen.

Das Brot hätte ich wohl lieber nicht essen sollen, obwohl das Erbrechen sehr erleichternd war.

Das nächste mal werde ich entspannter an die Sache rangehen und mich nicht selbst in Panik versetzen. Ein Tripsitter bzw. Mittripper ist sicherlich auch nicht verkehrt, auch wenn Woodrose definitiv keine Partydroge ist, aber zu zweit ist es sicherlich besser, da man so weniger Angst hat und außerdem hatte ich zumindest einen starken Drang mich Irgendwem mitzuteilen, was mein Notizbuch zu spüren bekam.

Ich werde das ganze auf jeden Fall nochmal machen, mit leicht erhöhter Dosis, da ich jetzt die nötige Sicherheit habe. 4 Samen sind eine gute Menge für den Anfang, wenn man nicht den Fehler macht, den ich gemacht habe und einfach ganz ruhig und entspannt bleibt.

Da man gegen LSA sehr schnell tolerant wird und die Leber etwas in Mitleidenschaft gezogen wird werde ich aber noch etwas warten.