Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Bis jetzt schönster Pilztrip in der Natur
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Philipp S
Datum:28.03.2007 18:53
Set:Gut gelaunt wegen des schönen Wetters und voller Vorfreude auf den Trip
Setting:Allein in der Natur
Nützlichkeit:8,47 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

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Nachdem der Trip nun schon zwei Woche zurück liegt und ich seit dem schon mehrmals dran gedacht hab einen TB zu schreiben hab ich nun den Entschluss gefasst.

Aufgrund des schönen Wetters wollte ich nach mehreren positiven Erfahrungen mit Pilzen nun endlich mal draußen in der Natur trippen. Das Problem war nur, dass es in einer Stadt wie Essen so gut wie keinen wirklich schönen Ort zum trippen gibt, an dem gleichzeitig niemand anders vorbeikommt. Also entschloss ich mich dazu, mir ein wenig abseits der Stadt einen schönen Platz zu suchen. Ich fuhr also einfach mal mit der S-Bahn in Richtung Velbert. Nach einigen Haltestellen sah ich, als ich aus dem Zugfenster schaute, links und rechts von mir vom unteren Waldrand aus abfallende, mit Graß bewachsene Hänge und entschloss mich dazu beim nächsten Halt auszusteigen. Es war ca. 15:30 als ich vom Bahnhof aus einer an den steilen, bewaldeten Hängen verlaufenden Straße folgte. Nach einer Zeit sah ich, dass die ganzen weniger hoch gelegenen Wiesen alle auf der anderen Seite des Tals und der Eisenbahnschienen lagen. Da man anders nicht auf diese Seite gelangen konnte lief ich ein wenig genervt wieder zurück zum Bahnhof; die Vorfreude auf das bevorstehende Erlebnis verdrängte dieses Gefühl jedoch schnell wieder. Nach einer Weile kam ich an der erste Wiese vorbei, musste jedoch noch ein bisschen weiter laufen, da sich hier ein Bagger zwecks Bau einer Treppe seinen Weg durch die nahezu unberührte Landschaft bahnte. Endlich entdeckte ich auf der anderen Straßenseite einen schmalen Fußgängerweg der hinauf in den Wald führte. Von dort aus gelang ich auf die angrenzende Wiese auf der ich am oberen Rand bis auf die andere Seite lief, wo ein Baum vom Waldrand auf die Wiese gestürzt war. Hier verweilte ich zuerst ein wenig, verspeiste ca. 45-50g frische P. Cubensis und trank noch eine Menge Eistee gegen den meiner Meinung nach gar nicht sooo schlimmen Pilzgeschmack hinterher. Ungefähr 15 min. später verspürte ich leichte Übelkeit und den Drang ein wenig spazieren zu gehen. Ich lief einen schmalen, von der Sonne beschienenen Waldweg entlang währenddessen ich schon leicht euphorisch wurde. Da ich kein Bock mehr zu laufen hatte wollte ich nun zum Unteren Rand der Wiese und mich dort ein wenig in die Sonne legen, die hier oben nun nicht mehr hinkam. Als ich unten ankam viel mir wieder ein, dass die Wiese ja nass ist, also lief ich den Berg wieder hoch; diesmal aber quer über die gewölbte Wiese um mich auf der anderen Seite am Waldrand auf einen Baumstamm setzen zu können und gleichzeitig nicht im Schatten sitzen zu müssen. Als ich mir die, auf den ersten Blick eben aussehende Wiese ein wenig genauer ansah bemerkte ich, dass sie in Wirklichkeit aus total vielen unterschiedlich großen Büscheln mit unterschiedlich langen Graßhalmen bestand; auch das Grün kam mir schon viel kräftiger vor. Mitten auf der Wiese drehte ich mich um und blieb, total beeindruckt von der Aussicht erst mal ein wenig stehen. Von hier oben konnte man das ganze Tal überblicken und den Langenberger Sendeturm auf den Bewaldeten Hügeln gegenüber sehen.

Ich fühlte mich schon sehr breit als ich den Waldrand erreichte und mir kam der Gedanke das ich mir schnell einen Platz suchen müsse, da ich in wenigen Minuten nicht mehr in der Lage dazu sein würde. Ein wenig Bedenken hatte ich dabei schon. Könnte ich wohlmöglich die Verästlungen der Bäume über meinem Kopf oder vielleicht die herumschwirrenden Insekten, Hummeln und Bienen während dem Trip als bedrohlich empfinden? Da ich zunehmend die Orientierung verlor setzte ich mich auf den nächsten umgefallenen Baumstamm. Ich legte mich kurz hin, da der Weg hierher in dem Zustand ziemlich anstrengend war und merkte wie die Wirkung nun gleichmäßig stärker wurde. Als ich auf den von Blättern und Bucheckern bedeckten Boden schaute hatte er viel mehr Struktur und Tiefe als zuvor, er kam mir sogar ein wenig näher vor. Auch die Rinde der Bäume war auf Einmal viel plastischer. Ich schloss die Augen und bemerkte die ersten cev’s in Form von teilweise sehr Dicken orange- und rotfarbenen Röhren die sich ineinander verdrehten und dessen Enden vor meinen geschlossenen Augen baumelten. Als ich die Augen wieder öffnete hatte sich noch immer nicht viel verändert; hier und da bewegte sich zwar etwas, aber es war noch nicht sehr ausgeprägt. Waren die Pilze nicht potent genug? Soll ich noch nachlegen?

Ich holte die zweite, noch halbvolle, 35g Packung aus meinem Rucksack, schaffte es aber wegen der leichten Übelkeit nur zwei winzig kleine Pilze herunterzuwürgen. Jetzt spürte ich immer mehr dieses schwebende leichte Körpergefühl und auch die Übelkeit wie weggeblasen. Nun stand meinem Trip nichts mehr im weg.

Nach und nach begannen die Oberflächen von Gegenständen in meiner Umgebung langsam zu verfließen, dieses typische morphen halt. Mein ganzer Körper zerfloss zu einem warmen Gefühl, ein schönes Gefühl. Ich schaute mich ein wenig genauer um und empfand nichts als beunruhigend oder bedrohlich in der Natur, ich war nun ein Teil von ihr. Als ich meinen mp3 Player auf die Ohren setzte, ärgerte ich mich zuerst ein wenig darüber, dass ich nur einen billigen Kopfhörer dabei hatte, war aber dann total überrascht von dem beeindruckend vollen und klaren Sound den ich aus diesem Billigkopfhörer wahrnahm. Seit dem einschalten der Musik wurde ich von Minute zu Minute euphorischer und begann immer häufiger zu lächeln. Zuerst bewegte ich nur meine Beine, doch schließlich auch meinen Kopf und meinen Oberkörper zu den minimalen Beats. Zwischendurch schaute ich oft nach hinten ob mich auch niemand beobachtet. Die Optiks wurden auch mit der Zeit immer intensiver. Auch die Farben in der Natur waren sehr intensiv. Oft sah es so aus als würde sich die Luft in den Regenbogenfarben färben, so ähnlich wie Polarlichter nur in wenigen Metern Höhe. Als ich auf die durch das Tal führende Landstraße schaute funkelten mir die Lichter der fahrenden Autos entgegen. Das ganze Tal erschien mir unheimlich nah, obwohl es so weit weg war. Ständig schaute ich mich um, es passierte sooo viel um mich herum. Ich konnte nichts mehr klar vor meinen Augen sehen ohne das sich irgendwelche Optiken davor schoben oder aus dem gesehenen entstanden. Ich erinnerte mich an eine Zeichentrikserie mit Tieren in einem Wald, die ich vielleicht im Alter von 4-5 Jahren mal gesehen hatte. Sogar an einzelne Filmsequenzen konnte ich mich erinnern, was ich in dem Moment als ein Wenig erschreckend empfand, da ich überzeugt bin, dass mir so etwas normalerweise nie eingefallen wär. So etwas Unbedeutendes und nach so vielen Jahren erinnere ich mich als ob es erst ein paar Wochen her gewesen wäre. Als ich auf den stellenweise mit Moos bedeckten Boden schaute, vervielfachte sich auf einmal das rechteckige Bild vor meinen Augen und die einzelnen Rechtecke drehten sich gegen den Uhrzeigersinn. Ab und zu konnte ich vor lauter Optiks den Wald überhaupt nicht mehr sehen. Die ganze Zeit über fühlte es sich so an als würde die Musik nicht mehr aus meinem Kopfhörer kommen sondern von der gesamten Umgebung abgestrahlt werden. Die Wahrnehmung meiner Sinne war so sehr mitteinander verbunden, was ich hörte, was ich sah und was ich fühlte. Ich schaute mir wieder die Bäume an, sie sahen sich total ähnlich und doch waren sie alle verschieden. Als ich länger hinschaute verflossen die Bäume und das dadurch sichtbare, hinter ihnen liegende Tal zu einem einzigen, wie mit Ölfarben gemahlten Bild. Der ganze Wald war wie verzaubert! Dazu die Augen zu schließen kam ich fast gar nicht, da ich so beeindruckt von all dem war.

Die Sonne stand bereits sehr tief und tauchte das im Tal gelegene Dorf in ein warmes Abendlicht. Es war so als währe ich selbst nicht mehr da, sondern nur das Bild vor meinen Augen und die Klänge die ich wahrnahm. Ich war Eins mit meiner kompletten Umgebung und genoss einfach nur den Anblick der Natur und des sich mehr und mehr rot färbenden Himmels. Es fühlte sich einfach wunderbar an all diese Dinge mit meinem Blick zu streifen, als ob ich sie dadurch erfühlen könnte ohne sie berühren zu müssen. Als ich in das Tal herabschaute fühlte ich mich sogar diesem entfernten, komplexen Gebilde aus Häusern und Straßen so sehr verbunden als ob es ein Teil von mir wäre. Es kam mir vor wie das Zentrum, die Lebensader der gesamten Umgebung, wie ein fortlaufendes Pulsieren welches all das hier am Leben erhielt. Von da an wurden auch die Gedankengänge immer Intensiver. Wieder einmal verzehrten sich Raum und Zeit. Die Zeit lief einfach immer langsamer und langsamer. Ein vielleicht 30 Sekunden langer Brake in einem Track kam mir vor, wie mehrer Minuten. Immer wenn ich dachte, dass gleich der Bass wieder einsetzte zog es sich wieder unendlich in die Länge und ich konnte es kaum erwarten, dass es endlich so weit war. Ich musste mir auch keine Gedanken darüber machen ob der geile Track der grad lief irgendwann zuende ging, da ich eh in einer Zeitschleife feststeckte. Es war so als ob das Lied auf einer Stelle stehen blieb aber während dessen gleichzeitig weiterläuft. Ich fühlte mich ein wenig einsam und verloren, nun war ich nicht mehr Teil der Materiellen Welt, des alltäglichen Lebens, nicht mehr abhängig von Raum und Zeit. Ich kam komplett ohne diese Dinge aus, es war so als würde ich über ihnen stehen, über meinem eigenen Alltagsleben. Ich konnte mir in Gedanken selbst dabei zusehen, wie ich morgens aus dem Haus ging oder nachmittags durch die Stadt lief. Es erschien mir in dem Moment alles so unbedeutend und Sinnlos. Zwischendurch schaltete ich den mp3 Player auch mal aus und lauschte voller Freude den Klängen der Natur; den zwitschernden Vögeln, dem Rauschen des Windes in den Baumkronen. Alles war so furchtbar laut und intensiv, aber in keiner Weise unangenehm. Ich stand auf und torkelte lachend in der nähe meines Sitzplatzes herum, alles war extrem verändert. Mir viel ein, dass es völlig sinnlos ist sich auf Pilzen trippige Filme anzuschauen; ich befand mich gerade selbst in einem! Nachher hörte ich wieder Musik, diesmal einen Mix von Mathias Tanzmann. Als mein Blick wieder in die Ferne schweifte, sah ich wie sich große, halbdurchsichtige Gebilde in vorm von Mustern und Farben in die Landschaft schoben.

Es war Abend geworden. Die Sonne begann schon langsam unterzugehen. Ich erinnere mich noch genau an das Bild des rosafarbenen Himmels und der Wolken von dessen Anblick ich überhaupt nicht genug bekommen konnte. Alles war so schrecklich überladen, so knallig bunt. Der Himmel funkelte als sei er mit vielen winzigen Kristallen gespickt. Wow! Was für ein schöner Anblick. Ich tat in diesen Augenblicken nichts anderes außer einfach nur wahrzunehmen und zu staunen. Plötzlich durchflutet mich ein Gefühl ernster, tiefgehender Euphorie, ein intensives und doch natürlich wirkendes Glücksgefühl. Jeder einzelne Muskel an meinem Körper ist total entspannt. Ich bin glücklich einfach nur hier zu sitzen und mir den Sonnenuntergang anschauen zu können. Genau jetzt wird mir bewusst, dass wir im Prinzip nur dafür leben schöne Momente oder positive Dinge zu erleben, das gleiche zu empfinden wie ich in diesem Moment. Es war ein schönes Gefühl sich dem Fluss der Gedanken einfach hinzugeben. Alle Gedanken suchten sich allein ihren Weg zu einem Ergebnis ohne das ich sie bewusst in eine bestimmte Richtung lenken musste. Alles was ich dachte erschien mir so bedeutsam, so wichtig und sinnvoll. Wobei mir diese Worte in dem Moment nur begrenzend und sinnlos erschienen. Hier oben wehte jetzt ein kühler Wind und die Sonne war schon fast untergegangen. Nun war es Zeit sich schon mal auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Dachte ich zumindest. Ich nahm meinen Rucksack und lief grinsend bergab durch den Wald. Hab ich mich verlaufen? Hier sieht alles total gleich aus und der Weg hat doch vorher höchstens zwei Minuten gedauert. Endlich kam ich dem Waldrand näher und konnte die Wiese zwischen den Bäumen erkennen. Immer als ich dachte, den an die Wiese grenzenden Fußgängerweg erreicht zu haben, zog sich der Weg dorthin wieder in die Länge. Als ich, mit einer noch total veränderten Wahrnehmung, den Weg hinunterlief, kamen mir zwei Fußgänger mit Hunden entgegen. Als ich sie sah musste ich wieder lachen. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihnen und tat so als würde ich auf das Display meines Handys schauen, doch je näher sie kamen desto weniger konnte ich mich beherrschen. Ich fasste den Entschluss wieder Bergauf, zu laufen und nahm einen Umweg in das Tal. Hier unten gab es so viele furchtbar interessante Dinge. Als mehrere Autos an mir vorbei fuhren und dabei Schlieren wie auf einem Foto hinter sich her zogen fing ich wieder an zu lachen. Wieder kamen mir Leute entgegen und je mehr ich versuchte mich normal zu benehmen, desto mehr trat genau das Gegenteil ein. Mir war zwar egal was die von mir denken, aber ich hatte Panik, dass irgendjemand peilt das ich auf Drogen bin und die Bulle oder Krankenwagen ruft. Ich spazierte nun sehr gechillt durch die Stadt. Alles war so interessant, die weiß blühenden Bäume oder die in das rote Abendlicht getauchten Hausfassaden. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt unmöglich vorstellen mit anderen Menschen in einem Zug zu sitzen ohne das sie merken würde wie drauf ich noch war. Während meinem Spaziergang entdeckte ich eine Nebenstraße die Serpentinenförmig in eine Wohnanlage am Waldrand heraufführte. Nachdem ich die Straße hinaufgelaufen war schaute ich wieder auf das Tal. Es war Nacht geworden und von hier oben konnte man so viele funkelnde und glitzernde Lichter sehen. Ich ging den Berg wieder hinunter und machte mich auf einem kleinen Umweg auf den Weg zum Bahnhof.

Schließlich merkte ich, dass ich langsam wieder runter kam. Alles war längst nicht mehr so intensiv, worüber ich ausnahmsweise einmal froh war. Das Finden des Bahnhofs bereitete allerdings noch einmal ein paar Schwierigkeiten. Es kam mir vor als währe ich schon viel zu weit gelaufen. Außerdem sah alles auf einmal so gleich aus. Ein wenig Panik stieg in mir auf. Ich wollte umdrehen, aber zwang mich dann doch weiterzulaufen, da ich glaubte mir das wohlmöglich nur einzubilden. Als ich dann einen Mann, der mich wahrscheinlich wegen meiner, wie ich nachher merkte, riesengroßen Pupillen zuerst ein wenig komisch ansah, nach dem Weg fragte, erfuhr ich das ich nur noch 200Meter von Bahnhof entfernt war….







Es war definitiv der intensivste Pilztrip den ich bis jetzt je erleben durfte. Auch nach zwei Wochen bin ich noch immer beeindruckt von der Intensität dieses durchweck positiven Erlebnisses. In der freien Natur zu trippen ist wirklich um einiges schöner als drinnen oder eingeengt in einem Auto und für mich im Moment sowieso der einzige Weg meinen intoleranten Eltern aus dem Weg zu gehen. Das Potential dieser Substanz ist mir einfach zu schade um es auf einem Trip zu vergeuden während dem ich ständig Angst haben muss, dass meine Eltern in mein Zimmer kommen und Stress machen. Stell mir das in diesem Zustand als sehr unangenehm und überfordernt vor. Auch wenn ich gerade bei dem schönen Wetter wieder richtig Lust auf Pilze habe, lass ich wie immer mindestens einen Monat Pause dazwischen. Denn es soll schließlich etwas Besonderes bleiben.