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Titel:Überwältigender Pilztrip in der Natur - Ich träume *g*
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Philipp S
Datum:06.07.2007 12:37
Set:Allein, ausgeschlafen, gut gelaunt
Setting:Mein Lieblingsplatz im Wald
Nützlichkeit:8,93 von 10 möglichen   (28 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Überwältigender Pilztrip in der Natur - Ich träume *g*





Wollte ja eigentlich keine TB’s mehr schreiben, weil letztendlich Worte eh nicht ausreichen um über solch unbeschreibliche Dinge zu berichten, aber nach jedem Trip denk ich wieder, dass die Erlebnisse so wunderbar und einzigartig waren das ich auch andere daran teilhaben lassen möchte.



Eigentlich wollte ich schon einen Tag vorher trippen aber da ich mich auf dem Weg fast 2h verlaufen hatte und mich darüber ärgerte, dass es schon so spät war hab ich den Trip doch einen Tag verschoben. Wieder einmal ging ich an meinen Lieblingsplatz an dem ich schon mehrere Trips verbracht habe, setzte mich auf eine große Baumwurzel und futterte diesmal 4g getrocknete Mexis. Schon nach einer halben Stunde setzte die Wirkung ein, ich war schon ein wenig besser gelaunt während ich ein Wenig durch die Gegend spazierte um mich doch wo anders auf einen Baumstamm zu setzen, alles kam mir schon ein wenig interessanter vor und mein Körpergefühl war auch schon leicht verändert. Ich setzte mich hin, stand aber direkt wieder auf um mich ein wenig genauer umzusehen. Auf dem Waldboden vor mir wuchs sehr dünnes dunkelgrünes Gras, das noch mit einigen Regentropfen benetzt war, die das Sonnenlicht reflektierten und meine Aufmerksamkeit erregten. Noch ein Stück weiter entdeckte ich einen Umgestürzten Baum am Rand des Waldes. Durch das Loch das er verursachte wurde eine größere Fläche durch fächerartig einfallende Sonnenstrahlen erhellt. Ich setzte mich auf den Baumstamm in die Sonne. Jetzt spürte ich deutlich ein Gefühl in der Brust, ein Gefühl von Euphorie, Freiheit, Glück; zuerst war es ganz klein doch dann wurde es größer, es breitete sich aus und begann meinen Körper zu durchfluten. Ich setzte mir den Kopfhörer auf die Ohren, das Intro eines Goamixes, ein femininer Vocal untermalt von einer ruhigen, tiefen Melodie lies das Gefühl nun auch den Rest meines Körpers erreichen. Mein Herz begann schneller zu schlagen, kurz stieg leichte Panik in mir auf, die sich aber schnell wieder legte. War die Musik wirklich so laut? Ich setzte meinen Kopfhörer ab und bemerkte wie laut das Rauschen des Windes in den Gebüschen und Sträuchern auf einmal war, wie das Rauschen des Meeres an der Küste oder eines tobenden Sturms, aber es war nicht unangenehm laut sondern es klang einfach nur voller, war von höherer Qualität und Brillanz. Auf einmal wurde es dunkel, eine Schwarze Wolke schob sich vor die Sonne. Wieder stieg Panik in mir auf. Was ist wenn es jetzt anfängt zu regnen? Spätestens in einer halben Std. würde ich nicht mehr in der Lage sein im Regen den Weg aus dem Wald heraus zu finden. Ich wollte wieder an meinen alten Platz um geschützt zu sein falls es anfangen sollte zu regnen, ich beeilte mich, lief schneller als zuvor, es war stürmisch, gleich würde es ein Gewitter geben. Nachdem ich mich hingesetzt hatte bemerkte ich, dass es überhaupt gar nicht so windig ist wie ich es wahrnahm und das da auch nur eine Wolke war die gleich wieder verschwinden würde. Während ich wieder auf der Baumwurzel saß und Musik hörte verspürte ich leichte Übelkeit, merkte aber auch, dass die Wirkung nun immer stärker wurde. Ich stand auf und lief ein Bisschen umher, sah mir die Umgebung genauer an, alles sah zwar noch genauso wie vorher aus nur um einiges intensiver. Ich scheute ein letztes Mal auf meine Uhr, genau vor 1 std. hatte ich die Pilze genommen, die Wirkung würde also noch stärker werden und die Übelkeit bald verschwinden. Nachdem ich ein wenig gechillt und etwas getrunken hatte verschwand sie auch wie immer.

Der drang ein wenig Spazieren zu gehen veranlasste mich dazu wieder aufzustehen und ich bemerkte, dass sich mein Körper extrem leicht anfühlte, wie eine lehre Hülle von einem Körper. Von einem Moment auf den anderen fühlte es sich so an als würde ich träumen aber ich war gleichzeitig wach. Was währ wenn mir jemand begegnen würde und ich ihm erklären müsste, dass es ihn gar nicht wirklich gibt sondern, dass er nur in meiner Fantasie existiert. Ich hatte das Gefühl das mir nichts auf der Welt etwas anhaben könnte, ich wollte doch auch keinem Menschen oder irgendetwas auf der Welt etwas negatives antun. Es war einfach auf einmal so viel positive Energie da, die eh stärker als alles Böse oder Schlechte auf der Welt zu sein schien. Hatte natürlich die ganze zeit im Hinterkopf das ich in Wirklichkeit nur auf Pilzen war aber es war trotzdem alles so real und wunderbar. Ich hatte totale Lust ein wenig spazieren zu gehen, alles war wieder so verzaubert, so intensiv und anders. Ich wollte jetzt unbedingt zur Wiese, die Vorstellung wie es dort aussehen wird machte mich neugierig und ich machte mich sofort auf den ca. 100m langen Weg. Vor der Wiese erreicht eich allerdings den Weg der durch den Wald führte und ich konnte nicht anders als ihm zu folgen. Es fühlte sich so wunderbar an zu laufen und es war überhaupt nicht anstrengend, als ob ich über dem Boden schweben würde. Nun war ich mitten im tropischen Urwald, überall hingen Lianen und andere tropische Pflanzen an den mit Moos bewachsenen Bäumen auch die Luft war feucht und tropisch. Neugierig folgte ich dem Weg um mehr von dieser wunderbaren neuen Welt zu entdecken. Die Musik veränderte sich, der Bass war weg, eine ruhige, deepe Fläche setzte ein und auf einen Schlag veränderte sich die Atmosphäre und Umgebung. Es war so als würde die Zeit stehen bleiben, als währ es auf einmal still, kühl und feucht; ich hatte das Gefühl meine eigenen schritte hören zu können, trotz der Musik.

Nun war ich in mir selbst, das alles existiert nur in meinem Kopf, wahrscheinlich lieg ich noch immer an meinem Platz mit Geschlossenen Augen uns stelle mir das alles nur vor. Ich schaute hinauf in die Baumkronen, die steil emporsteigenden Äste mit ihren komplexen Verästlungen und Astgabeln strahlten eine solche Atmosphäre aus und waren von so atemberaubender Schönheit, dass es schon fast beängstigend war. Ich fühlte mich all dem sehr verbunden, doch gleichzeitig hatte ich große Erfurcht und Respekt davor.

Mitten auf dem Weg hing ein Ast von einem Strauch an dem viele Schoten hingen, ähnlich wie die eines Goldregenstrauches. Sie Stachen mir sofort ins Auge, denn sie waren auf einmal so lebendig und wirklich, viel wirklicher und realer als je etwas sein könnte. Es war so als hätte jemand einfach alles heller, lauter, farbiger und klarer gestellt, aber in keiner Weise kittschick oder auch nur ein wenig verändert, es war alles exakt so wie es ist. Auch Dinge die weiter weg waren erschienen mir so als würde ich sie durch ein Mikroskop betrachten und hatten auf Einmal eine viel höhere Auflösung und waren dazu noch übertrieben Detailgetreu. Ich ging weiter, ich wollte tiefer vordringen in mein Selbst, meine Psyche. Es fühlte sich so an als könnte ich den Weg unendlich weitergehen, da alles so werden würde wie ich es mir vorstelle oder es mir wünsche. Die Musik verschwand auf einmal, sie war fort. Ich brauchte einige Zeit um zu realisieren das sie nicht zur Umgebung dazugehörte sondern die ganze Zeit aus meinem mp3-Player kam, den ich sehr überrascht in meiner Jackentasche entdeckte als ich dem Kopfhörerkabel folgte. Ich guckte wieder nach oben, dort war irgendwas, ich spürte die Anwesenheit irgendeiner Energie, die mich beobachtete und beschützte, sie gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. War es die Anwesenheit Gottes die ich in diesem Moment spürte? Ich glaube zwar nicht an Gott, jedenfalls nicht in dieser Form, aber trotzdem denke ich das da irgendetwas ist, irgendetwas das größer ist als die Welt die wir sehen können, etwas das größer ist als das wir es begreifen oder verstehen könnten, ziehe aber gleichzeitig die Möglichkeit in Betracht, dass es möglicherweise alles nur eine Wunschvorstellung ist, ein Versuch das, was wir nicht verstehen können zu erklären und zu Verdrängen das wir in Wirklichkeit doch ganz allein sind. Ich drückte die Play Taste des mp3-Palyers, wieder Goa, und der Rhythmus bewegte mich dazu wieder weiter zu gehen.

Auf einmal schwebte ein Heller Punkt vor mir in der Luft, ich empfand ihn als bedrohlich und war mir sicher, dass er mir etwas tun wollte, und da er sich nicht von der Stelle bewegte, ging ich vom Weg ab heraus aus dem Wald auf die Wiese. Ich blieb augenblicklich stehen, geblendet von der riesengroßen, in hellen Grüntönen leuchtenden Fläche die ich so extrem intensiv wahrnahm, dass sie mir lebendig zu sein schien. Auch der angrenzende Wald sah so unbeschreiblich aus; alles in meiner Umgebung war so als währe es aufgepumpt worden mit Leben, es war allgegenwärtig, das was wir als Sein oder Existens bezeichnen, nur von viel größerer Intensität; es umgab mich förmlich wie ein alles durchflutender Strom von Energie.

Diese ganze wunderbare und vielfältige Welt da drinnen, und jetzt das; das war größer als alles was ich zuvor gesehen hatte. Auf der anderen Seite waren auch bewaldete Hügel. Ob dort auch Menschen leben? Ob sie wissen wie es draußen aussieht und das es noch viel mehr Hügel gibt auf denen überall Menschen leben die nichts voneinander wissen?

Bestimmt eine Minute verging bis mir einfiel das ich eigentlich weiterlaufen wollte. Da war dieser große Baum, der auf die Wiese gekippt war, umgeben von golden leuchtenden, verwelkten Graßhalmen. Um den Baum zu erreichen lief ich quer über die Wiese die noch ein wenig nass war und versank förmlich in ihr, wie in einer Art Membran, die sich an der Stelle an der ich mich grad befand eindrückte. Die goldenen Halme umgaben ihn wie eine Insel die sich vom Grün der übrigen Wiese abhob.

Ich musste Pinkeln, doch ich musste zuerst überlegen wie das noch mal geht und die Handlung zuvor genau Planen. Ich kannte das alles gar nicht, diese Welt war so neu für mich.

Nachdem ich mir alles noch einmal angesehen hatte ging ich wieder in den Wald um weiter dem weg zu folgen, doch plötzlich wollte ich umdrehen. Warum sollte ich noch weiter gehen? Vorher war mein Ziel diesen Baumstamm zu erreichen, doch nun erschien es mir Sinnlos weiterzulaufen ohne ein Ziel zu haben also drehte ich um, um wieder zu meinem Platz zurückzukehren. Unser ganzes Leben ist nur ein Weg und wir versuchen immer nur das nächste Ziel zu erreichen. Haben wir kein Ziel mehr erscheint uns der Weg als sinnlos und wir könnten genauso gut umdrehen und aufgeben. Oder ist doch der Weg das Ziel, sollten wir einfach immer weitergehen auch wenn wir nicht wissen aus welchem Grund? Als ich wieder durch den Wald lief entdeckte ich etwas merkwürdiges, Lichtstrahlen vielen durch die Decke des Waldes, sie sahen aus wie ein Wasserfall vor dem Hintergrund einer mit Moos bewachsenen Steinwand, der erstart war und zu fließen aufgehört hatte. Ich sah mich um „Wow, hier kann man überall SEIN“ redete ich vor mich hin. Nun musste ich bergauf laufen und bemerkte das ich nur noch aus der Musik und meiner Umgebung, aus den Sinnenreizen die mich überfluteten bestand, es war ein beeindruckendes Gefühl all diese Dinge zu sein. Ich hatte die Grenzen meines Körpers längst überwunden und war wieder eins mit Allem, dem Ganzen.

Ich wollte mich zuerst auf die Wurzel setzen doch machte es mir dann einfach auf dem Waldboden gemütlich. Eine rauf und runter laufende Acidline in dem Stück das gerade lief lenkte meinen Blick vom Stamm der Bäume mit Ansteigen der Tonhöhe immer weiter nach oben, immer mehr Äste und Blätter kamen zum Vorscheinen, und jedes Bild übertraf wieder das vorherige in seiner Komplexität. Immer dachte ich es gibt keine Steigerung mehr, nichts mehr was wundervoller hätte aussehen können, doch es ging immer weiter bis ich bei den leuchtenden Blättern in der Baumkrone angekommen war. Ich schaute mir wieder die Stämme der Bäume an, sie alle guckten mich an, sie lächelten sogar, ich wusste das sie mich freundlich begrüßten auch ohne das sie sprechen konnten. Meine Fantasie begann mir wieder Streiche zu spielen, auf dem Boden vor mir lagen ein paar Pilze, die ähnlich aussahen wie Fliegenpilze, die ich wohl versehentlich umgetreten haben muss. Auf einmal dachte ich, ich hätte davon gegessen, ich war mir auf einmal nicht sicher ob es nur meine Fantasie oder eine Erinnerung war, konnte mich aber dann doch damit beruhigen, dass wenn ich sie gegessen hätte ich mich zumindest an den Geschmack erinnern würde.

Da die Sonne bereits sehr tief stand schien sie jetzt unter den Wolken hindurch und ich spürte das warme Sonnenlicht das meinen ganzen Körper durchflutete. Ich drehte mich um und sah in das Licht, es war so hell das ich meinen Blick wieder senken musste, konnte mich aber nicht abwenden wie ein Tier das auf der Straße im Scheinwerferkegel eines herannahenden Autos stehen bleibt. Wieder glaubte ich die Gegenwart Gottes zu spüren, ich wollte mich diesem Licht unterwerfen, mich ihm ergeben. Es dauerte eine ganze Weile bis ich es schaffte mich wieder umzudrehen und hinzusetzen.

Wieder war alles so nah und erreichbar, ich konnte im Geiste auf den Hügeln auf der anderen Seite des Tals sein, auch wenn ich mich dort nicht umsehen konnte, konnte ich spüren, das ich dort war als ich hinüberguckte.

Es ging mir soo gut, alles war total perfekt, es war als währ der Tag wie für mich gemacht, er war ein Geschenk an mich, ein wundervolles Geschenk. Ich war so voller Energie, voller Glück und Lebensfreude. Ich guckte auf die Baumwurzel neben mir und entdeckte einen halbdurchsichtigen, grün, roten Legoan der dort saß, als ich später noch Einmal dort hinguckte war er allerdings verschwunden.

Doch dann hatte ich auf einmal eine Joint in der Hand, ich war noch am überlegen ob es eine gute Idee währ ihn anzuzünden da ich eigentlich überhaupt kein Verlangen nach irgendetwas hatte, alles war gut so wie es ist. Als ich noch darüber nachdachte hatte ich ihn jedoch schon angezündet. Auf einmal blieb die Zeit komplett stehen, es war als würde mein Körper zusammengestaucht und schwer wie Stein. Nach wenigen Zügen konnte ich nicht mehr weiterrauchen und musste den Joint ausmachen.

Ich musste mich hinsetzen, ich wurde zwar klarer aber gleichzeitig breiter und träger. Die Gefühle waren längst nicht mehr so intensiv und die Gedanken wurden mit einem Mal viel weniger.

Ich war sauer den Joint geraucht zu haben und meine Gefühle begannen sich ein Wenig ins negative zu wenden, die Bäume lächelten auch nicht mehr, die Umgebung war gar nicht mehr so verzaubert. Zwar nahmen die Halluzinationen kurzzeitig zu und ich sah z.B. halbdurchsichtige riesengroße Sparschweine in unterschiedlichen Farben zwischen den Bäumen hindurchschweben aber die Einzigartigkeit des Zustandes war von mir gewichen.

Mir wurde klar das ich langsam runterkomme und ich machte mich noch ein wenig drauf auf dem weg zum Bahnhof, der Gedanke daran zu Hause zu Baden, etwas zu Essen, einen Joint zu rauchen und auf meinem Sofa zu chillen lies wieder gute Laune in mir aufsteigen und die negativen Gefühle verschwanden allmählich wieder…