Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:3. Plateau – Selbstjustiz der Extraklasse
Drogen:Mischkonsum von Alkohol, DXM und DHM (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:DeeKay
Datum:18.03.2008 00:35
Set:angetrunken, super relaxt und voller Erwartung - änderte sich aber (siehe Bericht)
Setting:im Urlaub auf dem Hotelzimmer
Nützlichkeit:6,94 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Dieser Tripbericht soll weniger beschreiben, was ich an Halluzinationen auf DXM erlebt habe, hierfür mangelt es mir nach einem Blackout auch an genauer Kenntnis. Viel mehr möchte ich die Umstände beschreiben, die dazu führten einen nicht so angenehmen „Horror-Trip“ erlebt haben zu dürfen.

Leute, die vllt. in nächster Zeit vorhaben einen dritten Plateau-Besuch zu veranstalten mögen dies keinesfalls als Anleitung sehen, sondern eher als Beispiel, was man an Fehler vermeiden könnte um den Trip angenehmer zu gestalten und Unannehmlichkeiten zu ersparen.



-



Ich entschied mich in meinem Urlaub auf Mallorca in eigentlich total entspannter Atmosphäre ein drittes Plateau-Erlebnis einzugehen. Im Vorfeld hatte ich einiges gegessen und auch an Alkohol getrunken, sodass mir erstens bewusst war, der Anfang des Trips kann echt dauern und vor allem wird der Trip in seiner Wirkung stark vom Alkohol beeinflusst. Ich entschied, zusammen mit dem DXM 100mg DHM zu nehmen, jedoch nicht wegen seiner verstärkten halluzinogenen Wirkung, sondern allein in therapeutischer Dosis um ein Erbrechen des Konsumierten zu vermeiden. Keinesfalls wollte ich DHM-Halluzinationen erleben, sondern einen reinen DXM-Trip veranstalten.

Die DXM-Dosis belief sich auf 32 Kapseln, also 960mg DXM, was einer Konzentration von gut 10mg/kg entsprach; kurz: Mitte drittes Plateau.

Nach der Einnahme machte ich es mir auf dem Hotelzimmer gemütlich und schaute noch einige TV-Sendungen bis ich eine erste Wirkung verspürte. Ich war gespannt auf das, was da kommen mag. Ich wollte mehr über mein Unterbewusstsein erfahren, über verborgene Gedanken oder nicht verarbeitete Dinge.

Aufgrund der nicht geringen Mahlzeit vorweg trat eine erste Wirkung genau zwei Stunden nach Einnahme auf (vermutlich trat der alkoholisierende Effekt schon eher auf, aber ich hatte ja schon einiges an Alkohol in mir, sodass ich davon nichts mehr mit bekam;-) ). Ich merkte, dass meine Motorik eingeschränkt wurde und meine Blicke nervöser hin und her wichen. Hier bekam ich erste Zweifel, ob es vllt. doch nicht gut war, dass ich vllt. doch nicht bereit bin mich meinem Unterbewusstsein zu öffnen und einen Teil von mir selbst zu erfahren. Ein FATALER Fehler in dieser Situation Zweifel zu bekommen!!!

Ich versuchte mich zu entspannen, machte den Fernseher aus und schaltete Musik ein, leider hatte ich meine Lieblings-Tripmusik nicht dabei und musste auf Musik zurückgreifen, die mir nicht so sehr gefiel. Hier war vermutlich schon der nächste Fehler.

20 Minuten später setzten erste Halluzinationen in Form von Morphen der Wände und Vorhänge ein. Bis hierhin war noch alles in Ordnung. Dies lag wohl auch daran, dass ich mit dieser Form von Halluzinationen durch den bisherigen DXM/DHM-Konsum vertraut war. Reine DXM-Halluzinationen waren mir jedoch fremd, da ich diese bei einem zweiten Plateau nie erlebte.

Weitere 16 Minuten später wurden die Halluzinationen heftiger. Vor allem kamen sie mir sehr nahe. Meine Bettdecke, unter der ich saß, verfärbte und verformte sich extrem, sie verformte sich sogar soweit, dass es aussah, als wenn meine Beine gar nicht mehr darunter sein können. Ab hier störte mich die Musik nun endgültig und ich machte sie aus. Ich musste mich stark auf die Halluzinationen konzentrieren, weil sie mir zunehmend unheimlich vorkamen. Ich weiß nicht warum, aber dieses Verfärben der Decke in einen total hässlichen Braunton machte mir irgendwie sogar Angst, keine Ahnung, warum… ich geriet in Panik und hatte Angst einem Horro-Trip zu verfallen – hiermit war der Weg dafür natürlich frei…

Ich war mir nicht mehr sicher, was ich tun sollte, hätte ich die Möglichkeit gehabt, hätte ich sofort abgebrochen! Der einzige Ausweg schien mir das Licht auszumachen und mich schlafen zu legen, in der Hoffnung vllt. vor Beginn der vollen Wirkung einzuschlafen und nichts mitzubekommen. Also legte ich mich hin und machte das Licht aus…

FEHLER: Bahnt sich so ein Trip an, tut dies nie!!

Was folgte, waren qualvolle Stunden voller Halluzinationen, die sich gewaschen hatten… An schlafen war nicht zu denken. Sobald ich mich auf die linke Seite gelegt hatte und ich das Licht ausschaltete, verformte sich ein Lichtkegel aus dem Vorhang zu allen nur denkbaren Gestalten und Gegenständen. In Schwarzweiß durchlebte ich die wildesten Visionen. Ich weiß noch, wie ich es nicht mehr aushielt und mich auf den Rücken drehte. So starrte ich nun auf eine ganz leicht helle Zimmerdecke, die Leinwand für weitere Visionen war. Ich war nicht in der Lage in der fremden Umgebung den Lichtschalter wiederzufinden bzw. fand den Weg aus den Halluzinationen nicht wieder heraus. Ich drehte mich weiter nach rechts und der Lichtkegel des Türspalts bot minutenlange Halluzinationen an, bis ich letztendlich mich wieder auf den Rücken drehte und dort regungslos den Visionen und Optiken ergeben war. Ich weiß noch, dass ich versuchte die Augen zu schließen, tat ich das, wurde es aber so extrem hell in den Augen, dass es schmerzhaft wurde und ich die Augen wieder aufriss um wieder neue Halluzinationen zu sehen.

Ich kann mich an keine genauen Details mehr erinnern. Ich weiß, dass ich teilweise meinen Puls knallen gehört habe, und manchmal auch gar nicht, abundzu hatte ich die Panik ich würde vergessen zu atmen, weil ich mein Atmen nicht mehr hören konnte. Darauf begann ich immer wieder Schnappatmung zu bekommen. Ich war öfter der festen Überzeugung ich würde in dieser Nacht sterben.

16 Stunden nach Einnahme wurde ich wach, weil ich auf Toilette musste, die Motorik war so was von im Arsch… ich hab mich zentimeterweise vorwärts bewegt, schaffte es aber noch ein Türschild vors Zimmer zu hängen und mein Zimmer zu veriegeln, damit ich nicht von der Putzfrau gestört würde. Weitere 18 Stunden vergingen, die ich einfach nur geschlafen hab, total leer und ausgelaucht. Da ich nun keinerlei Getränk auf dem Zimmer hatte, besuchte ich den nächsten Einkaufsladen… ich fühlte mich wie ein Zombie, ich hab keine Ahnung, wie ich überhaupt den Weg gefunden hab. Wieder auf dem Zimmer angekommen, schlief ich weitere 10 Stunden.

Nun war ich einigermaßen fit. Das erste, was ich nun tat war mein GBL wegzukippen und alles, was damit zu tun hat zu vernichten. Währenddessen machte ich noch Beweisfotos. Das ganze jedoch ohne zu wissen, warum ich das eigentlich tat. Ich hatte nur das Gefühl, ich müsste es tun.

Einige Stunden später war ich endlich ganz bei Verstand und auch die fiesen Nachzieh-Effekte, die man bei schlechten Flachbildschirmen kennt, waren endlich weg (ich dachte schon, die bleiben nun ewig…).

Was ich weiß, ist, dass ich verurteilt wurde für meinen Konsum, die Halluzinationen haben mir gezeigt, wie ich untergegangen bin, wie verfreakt ich GBL genommen hab, wie ich in der Schule überhaupt nicht mehr ich selbst war, wie es in der Zukunft aussehen würde, wenn ich so weiter mache, ich wurde zusammengeschissen, dass ich endlich anfangen soll für die Prüfung zu lernen, dass ich mir endlich Gedanken machen soll, wie meine Zukunft aussieht, dass ich endlich Taten bringen soll, dass ich Zukunftspläne endlich umsetzen soll bevor der Zug abgefahren ist, ich soll mich endlich entscheiden, ich soll verdammt nochmal die Finger von GBL und Co lassen… es war echt hart, über 6 Stunden wurde ich zusammengestaucht von irgendwelchen Halluzinationen… es war übelst krass, wie hartnäckig mein Unterbewusstsein mir vor Augen führte, was Tatsache war, ich aber nie gesehen hab oder nie für wahr halten wollte -.-



Zusammenfassend kann ich sagen, nie ein drittes Plateau

- in fremder Umgebung

- ohne Tripsitter

- mit Zweifel

- ohne gründliche Vorbereitung

besuchen… Das geht zu leicht schief…