Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:DXM + Pilze: Die Kombi sagt ja schon alles
Drogen:Mischkonsum von DXM und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:FULL nonexistence
Datum:21.06.2008 19:02
Set:gut drauf, vorfreudig
Setting:zu Hause
Nützlichkeit:8,64 von 10 möglichen   (53 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich weiß grade nicht, ob schon mal jemand einen TB zu dieser Kombi geschrieben hat. Wenn nicht, bin ich jetzt eben der Erste. ^^ Ich hatte schon mal angedacht, diese Kombi auszuprobieren und mich an den triptechnischen Overkill heranzuwagen; einigen Erfahrungen im Forum nach, hatten sie manche gar nicht als so happig empfunden. Hatte dann aber jedenfalls wieder Abstand davon genommen, doch gestern kam es dann spontan und ungeplanterweise dazu...



Nun ja, eigentlich wollte ich nur mal wieder einen gewöhnlichen 600mg DXM-Trip veranstalten. 600mg sind bei meinen 102kg eine ordentliche Tripdosis. Nicht zu stark und sicherlich nicht zu schwach. Da meine Eltern nicht da waren und noch zwei Tage weg bleiben sollten, würde ich ungestört sein, so dachte ich mir. Doch bevor es losgehen kollte, wollte ich noch meinen Magen ein wenig füllen, da ich in letzter Zeit einmal Probleme mit Übelkeit bei leerem Magen auf Highdose-DXM hatte und mich erbrechen musste. Und Emesan hatte ich grade nicht da. Somit schnabulierte ich portionsmäßig noch ungefähr ein halbes Abendessen. Vielleicht ca. 20 Minuten später führte mir die ganze 600mg-Packung der Hustenstiller zu Gemüte.



Die Anflutzeit wollte ich noch ein bißchen nutzen und so staubsaugte ich mein Zimmer und ging noch unter die Dusche. Währenddessen alberte ich so ein bißchen selbstgesprächig vor mich hin, weil ich mich schon auf den bevorstehenden Trip freute. Noch war ich ganz normal, doch dies war sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Doch was heißt "Sturm"? Ein "Sturm" würde es keinesfalls werden, dafür hatte ich schon zu viel Erfahrung mit dem Stoff. Außerdem hatte ich jetzt ja noch Einiges im Magen. Ich hoffte, dass der Trip trotzdem recht interessant werden würde. Nach kurzer Überlegung kam ich darauf, dass es eine gute Idee sei, auf DXM mir an der Heimkino-Anlage meiner Eltern eine schöne DVD zu geben, jetzt, wo sie nicht da waren. Ich wählte die Unplugged-DVD von Alice in Chains und war gespannt darauf, wie der 5.1-Sound wohl auf Trip so rüberkommen würde. Kurz davor holte ich mir noch Mineralwasser und Apfelsaft, da Trinken auf Trips ja immer recht essentiell ist. Ich chillte mich aufs Sofa und ließ die DVD laufen. Ein leichtes Anfluten der Wirkung war schon zu spüren. Das war soweit recht gediegen.



Dann ging ich auf den Balkon raus, um eine zu rauchen. Die Lunge war durch das DXM bereits ein bißchen betäubt und so konnte ich den Rauch gut einsaugen. Als ich dann wieder rein ging, verspürte ich durch diese Aktivitäten dann doch ansatzweise ein leicht flaues Gefühl im Magen und musste außerdem mal aufs Klo. Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer nahm ich mir vorsichtshalber mal einen Kotzeimer mit. Doch als ich wieder auf der Couch war und mich die beginnende Dex-Wirkung bereits ein bißchen einlullte fühlte ich mich schnell wieder wohl. Es war dieses Gefühl, wie wenn man leicht bekifft oder besoffen ist, nur irgendwie anders und IMHO angenehmer.



Tja, als nach ein paar Songs absehbar war, dass es wohl ein guter, netter Trip werden würde, von deren Sorte ich schon unzählige hatte, kam auf einmal eine Idee auf: Hey, wie wäre es wohl, wenn ich mir jetzt zusätzlich ein paar Hawaiianer einbauen würde? wink Ich hatte mit dem Gedanken ja bereits vorher schon gespielt und kannte jeweils die Einzelwirkungen. Das leicht Tückische war mal wieder, dass ich durch das DXM bereits munter angeheitert war. So hielt ich es für eine gute Idee und dachte mir, dass eigentlich gar nichts schiefgehen könne. Also ab in den Keller zu meinem Honigglas, in das ich ein paar Pilze eingelegt hatte. Ich nahm es mit hoch, tauchte einfach einmal den Eßlöffel ein und schöpfte heraus, was mir eine angemessene Portion erschien. Durch den Honig schmeckte das Ganze ziemlich gut und ich zerkaute die Pilze gewissenhaft, bevor ich sie schluckte. Dann schnell wieder ab in den Keller und das Glas gleich wieder verstaut.



Yes, nun hatte ich also zwei potente Psychedelika in nicht grade geringer Menge in mir und war guter Dinge. *lol* Von den Pilzen spürte ich noch nichts, glaubte ich. Ich schaute weiter das Konzert und hatte auf einmal folgende Assoziation: Wenn ein Mensch Drogen nimmt, spielt er mit seinem Organismus, genauso wie ein Musiker mit seinem Instrument spielt - welch ästhetischer Gedanke. Das gefiel mir so gut, dass ich spontan eine Signatur für das LdT daraus machen wollte. Wie ich in meinem Zimmer war, musste ich aber erstmal überlegen, wie der Gedanke überhaupt nochmal war und wie ich das irgendwie formulieren kann. Nicht so leicht, wenn man mit Psychedelika vollgestopft ist. Dennoch war ich noch nicht so weg, dass es nicht mehr hätte klappen können. Ich schrieb: "Die Definition der Psychedelik: Ein Mensch, der Drogen nimmt, ist nicht böse, sondern spielt mit seinem Wesen, wie ein Musiker mit seinem Instrument."



Ich war begeistert. Doch als ich die Signatur reinstellen wollte, fand ich nicht den Bereich, in dem ich sie ändern konnte. Mich verloren fühlend, klickte ich bei den Funktionen rum. Ich philosophierte, hinter welcher Schaltflächenbeschriftung sich wohl solch eine Funktion verbergen könnte. Doch ich war gedanklich bereits viel zu weit weg, nicht mehr fähig, in der normalen Welt richtig zu agieren. Klickte wohl mehrfach das Gleiche an und musste mich vor der modernen Technik geschlagen geben. Es war aussichtslos und so dachte ich mir, dass es eh irgendwie doof sei, meine kostbare Tripzeit mit sowas zu verschwenden und wollte lieber wieder das Konzert weiterschauen.



Tja, ich ging also wieder runter und setzte mich auf die Couch. Und... es war nicht mehr zu leugnen, dass es langsam ernst wurde. ^^ Ich blickte auf den Bildschirm und merkte, dass die Hallus, die da ab und zu aufkamen etwas strange waren. Da hatte der Sänger mal acht Finger und sowas. Das waren keine typischen Pilzhallus, jedenfalls nicht so, wie ich sie bisher kennengelernt hatte. Es waren zwar immer noch Pseudohallus und es gab nicht dieses unangenehme, beängstigende, nachtschattenartige DPH-Gefühl. Aber dennoch sah es optisch eher so ein bißchen aus, wie auf DXM + DPH. Das waren nicht irgendwelche sauberen, klar als solche zu erkennenden Pilzmuster, sondern es war unkontrolliert, chaotisch und es war überhaupt nicht abzusehen, wie weit das alles noch führen würde, jetzt, wo ich immer mehr in diesen psychedelischen Strudel hineingeriet. Ja und ab da wurde es richtig heftig. Ich kann mich leider nicht mehr an alles erinnern, weil es halluzinogene Ausmaße annahm, wie ich sie so vorher noch nicht gekannt hatte.



In meinem Kopf ging einiges ab. War irgendwie ein seltsames Gefühl, die beiden gegensätzlichen Substanzen in meinem Kopf zu haben und ich bildete mir ein, dass sie irgendwie gegenseitig konkurrieren würden, sich überhaupt nicht einig waren und meine Hirnsuppe bei dem Chaos gar nicht mehr wüsste, in welche Richtung sie zirkulieren sollte. Als das Konzert zuende war, wollte ich eine normale CD einlegen. Doch das war nicht mehr möglich. Ich stand auf und hockte dann irgendwie auf dem flauschigen Teppich vor dem Player rum und beobachtete meine Hand. Es sah so aus, als wäre meine Haut sehr alt und schrumplig, so wie die eines alten Mannes. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, meine Hand wieder normal aussehen zu lassen. Überhaupt konnte ich mich auf nichts mehr konzentrieren.



Dann kam eine andere, ich sage einfach mal, Person, die auch im Haus war und entdeckte mich. Irgendwie konnte ich ihr mitteilen, was ich eingenommen hatte, war irgendwie trotzdem noch guter Dinge und die Person amüsierte sich ein bißchen über mich, was ich mal wieder gemacht hatte und wie ich mich in einer ganz anderen Welt befand. Das war OK, weil mich trotz allem der extreme Zustand nicht in Nöte brachte. Das war wohl einfach die Erfahrung. Es beruhigte mich aber auch irgendwie, dass noch jemand da war.



Auf jeden Fall aber war die Optik dann total extrem. Der Raum schien eine neue Dimension dazugewonnen zu haben. Das war definitiv mehr als nur dreidimensional und mir war so, als wäre ich in einer irgendwie virtuellen Realität, die wild flackerte, wie ein gestörter Ferseher. Alles erschien extrem räumlich und ich hatte leichte Probleme in diesem neuen Raumgefüge Entfernungen richtig abzuschätzen. In meinem Kopf ging es drunter und drüber. Ich nahm meine einzelnen Materieteilchen wahr, wie sie sinnbildlich ums nackte Überleben kämpften. Ich wollte am Leben bleiben und fragte mich kurzzeitig, wieso ich mir sowas wie einen Trip eigentlich überhaupt antue. Die ewige Dualität von Minus und Plus war gegenwärtig, der ewige Kampf, die ewige Zerrissenheit und in diesem Fall war es auch der Kampf von DXM gegen Psilocybin. Und die ewige Macht, namens "Gott" oder so, musste trotz dieses Kampfes überleben. Teilweise wälzte ich mich dramatisch auf dem Teppich, der natürlich irgendwie lebendig war. Wie immer auf Pilzen zog ich auch an meinen langen Haaren herum, seufzte, stöhnte oder lachte auch mal ganz kurz, was aber eher aus Verzweiflung geboren war. Unendlich viele Eindrücke prasselten auf mich ein. Ich verschwamm mit meiner Umwelt, wusste nicht mehr, wer oder was ich war. War ich ein Teilchen, ein elektrischer Impuls, oder Gott? Zwischenzeitlich dachte ich auch, ich sei eine Bienenkönigin; so eine gewisse insektoide Komponente hatte der Trip auch. Allerdings nicht so konkret und beängstigend wie auf DPH, sondern eher diffus und noch erträglich. Mitunter sah ich mich auch als einen sterbender Vampir. Wahrscheinlich war ich grade auch ziemlich blass. Es war, als hätte ich einen Schlüssel zur Materie gefunden und es würde nun alles zerfließen, verschwimmen und drunter und drüber gehen. Drama.



Anhand mancher Berichte, die ich schon gelesen hatte, stellte ich mir vor, dass DMT wohl so ähnlich wirken dürfte. Oder es war vielleicht auch ein bißchen so wie auf diesem Adrenochrom aus "Fear and Loathing in Las Vegas" - so, als wäre die Realität gehackt worden. Ich dachte auch zeitweise, ich sei im Dschungel, oder dass sich alles um mich herum auflösen würde. Man kann sagen, der Trip war so heftig, dass es jenseits von Gut und Böse war. Auf niedrigeren Dosierungen hätte ich vielleicht auf einen Horror kommen können, aber das war alles dermaßen heftig, dass "Horror" etwas viel zu Realitätsnahes gewesen wäre und ich steckte zwangsläufig viel zu tief drin in diesem Chaos. Die aus Kampf entstandene Synergie von DXM und Psilocybin hatte mir gar keine Gelegenheit zur Reflektion geboten, sondern mich blitzschnell in das psychoaktive Haifischbecken geworfen.



Nur zwischenzeitlich kam die Gedankenkette wieder zu meinem Ich zurück und ich checkte, dass ich auf dem Teppich saß und eigentlich irgendwann mal vorgehabt hatte, eine CD zu wechseln. Doch ich kam nicht dazu, denn im nächsten Augenblick ging der Brainstorm weiter. Dann, vielleicht beim vierten oder fünften Mal, als ich für einen kurzen Moment wieder checkte, was los war, wechselte ich die CD. Und stellte sofort fest, dass ich das jetzt gar nicht haben konnte. Es verwirrte mich nur noch mehr und wirkte vollkommen anders, als normalerweise. Das waren nur zusätzliche Reize, die es noch chaotischer machten. Also das Ding schnell wieder ausgeschaltet, bevor ich dazu wieder nicht mehr in der Lage sein würde.



Dann kam die andere Person wieder und meinte, ich würde jetzt bereits seit zwei, drei Stunden auf dem Teppich rumhocken. Es überraschte mich nicht, denn auch für mich war es eine gefühlte Ewigkeit.



Ich kann mich nicht mehr erinnern, was sich alles genau abgespielt hat, ab einem gewissen Punkt konzentrierte sich der Trip allerdings auf das Vierdimensionale. Das totale Chaoselement war etwas gewichen, aber ich war immer noch in diesem vierdimensionalen Raum, der so eine ungewöhnliche Tiefe besaß. Es war faszinierend. Um alle Gegenstände herum, waren so zusätzliche, feinstoffliche Konturen. Ich wünschte mir, dass es immer so bleiben würde und irgendwann war ich mir dessen dann sicher. Die zusätzliche Dimension würde ich aus diesem Trip mitnehmen. Ich fragte mich, was sich für mich jetzt wohl ändern würde und ich freute mich auf mein Leben in der vierten Dimension. Mein Hirn war jetzt ja darauf geeicht und würde dies nicht wieder einfach vergessen können. Ich lief durch den vierdimensionalen Raum und war begeistert, wie einfach und spielend das letztlich ging. Obwohl die Proportionen irgendwie anders und gedehnter waren, konnte ich es intuitiv. Mit der Zeit überprüfte ich dann immer wieder, ob der Raum denn immer noch vierdimensional sei. Na klar war er das, denn schließlich würde es ja immer so bleiben. Na ja, irgendwann stellte ich dann mit einer gewissen Enttäuschung fest, dass er es nicht mehr war. Damit war der Trip dann so ziemlich ausgeklungen, abgesehen von einer gewissen Verplantheit, die noch ein, zwei Stündchen anhalten sollte. Nach einem ordentlichen Schlaf fühle ich mich nun wieder recht fit. Im Gegensatz zu einem reinen DXM-Trip spüre ich kaum sowas wie einen Afterglow, was mit Sicherheit an den Pilzen lag.



Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich so eine Erfahrung wohl nicht mehr machen werde, da es einfach zu extrem und verwirrend ist. Es ist dann doch besser, sich für eine der beiden Substanzen zu entscheiden. Im Prinzip habe ich den eigentlichen Hauptteil des Trips, mehrere Stunden lang, an einer einzigen Stelle verbracht. Ich kam gar nicht mehr dazu, mich überhaupt zu bewegen, weil in meinem Geist so ein Wirbelsturm am Toben war und ich immer nur für kurze Augenblicke überhaupt checkte, dass ich auf diesem Teppich saß, kauerte oder lag - immer wenn der abstruse Gedankenstrudel ganz kurz wieder einigermaßen zu einer Wahrnehmung der Umgebung wurde. Letztlich war der Trip eher pilzlastig, aber hatte durch das DXM einen zusätzlichen heftigen Drive bekommen und das DXM lies die Pseudohallus sehr intensiv erscheinen.