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Titel:Tramadol
Drogen:Opium
Autor:Darkshadow
Datum:13.06.2004 00:00
Set:Vorfreude
Setting:angenehm, viele Freunde;
Nützlichkeit:4,68 von 10 möglichen   (22 Stimmen abgegeben)
Status:Dieser Bericht wurde aus den Tripbericht-Listen entfernt. Er ist jedoch noch für alle lesbar.

Bericht:

Dieser Text soll mein 3. Tramadol-Erlebnis (10.+11. Juni 2004) dokumentieren.

Als erstes möchte ich die Situation schildern:



Anfang Mai habe ich 4 Grämmchen Tramadol erhalten. Darauf folgten 2 Versuche mit je 200mg in einer Woche. Beide habe ich leider verschlafen, da ich die Kapseln erst gegen 21h eingenommen habe. Nur die Nachwirkungen konnte ich aktiv erleben.



Also sollte dieser dritte Versuch der erste Richtige werden und mir gleichzeitig den Beweis erbringen, dass ich "vernünftig"(falls es das in Verbindung mit Drogen überhaupt gibt) mit Tramadol umgehen kann.

Ein Wochenende vorher erfuhr ich von einer Schulkameradin, dass eine Freundin Geburtstag habe und diesen Mittwoch eine Überraschungsfeier steigen solle. Ein Gedanke wie: "Was wäre ein besseres Geschenk als jede Menge gute Laune?" kam mir in den Sinn und ich dachte an die kleinen Kapseln. 2 Tage vor der Feier meldete sich die besagte Kameradin wieder und teilte mir mit, dass der Plan so nicht aufgehen würde, da es ja eine Überraschungsfeier sein solle. Ich befürchtete das Schlimmste, doch die Feier wurde nur um einen Tag verschoben. Somit war nun alles fix und fertig geplant und organisiert.

Stattfinden sollte alles um 17h in einer Waldlichtung, welche nur 20 Meter vom Ufer eines großen Flusses und relativ weit von der Zivilisation entfernt ist.

Eigentich perfekt - gemütliche Lagerfeueratmosphäre und anschließendes Zelten.



Das Einzige, was mich am Tag Null störte, war, dass mein Dad auf die Idee kam, mittags (also um 14h) zu grillen. Die ausgiebige und vor allem fette Mahlzeit würde die Aufnahmezeit des Tramadols um einiges verzögern. Also entschloss ich mich 2 Kapseln um 15h30 einzunehmen.



Um 16h45 war keine Wirkung zu spüren und ich machte mich auf den Weg zu einer Tankstelle um 3 Flaschen Bier zu kaufen. Ich hatte nicht vor, davon zu trinken, aber es war keine schöne Vorstellung, dort als einziger ohne Alkohol aufzutauchen.



Nach einer fünfminütigen Fahrt über einen engen, holprigen Feldweg wurde mir klar, dass viele Spaziergänger (Wanderer) mit ihren Hünden auf dem Weg zum Fluss waren, um den Tieren eine wohltuende Abkühlung zu bescheren. Allerdings waren alle auffallend freundlich gesinnt und würden sich nicht über Betrunkene, Lagerfeuer und Mopeds aufregen.



Um 17h an der Lichtung angekommen, wurde ich gleich herzlich von meiner Kameradin begrüßt, welche sichtlich genervt war, weil die zu Überraschende eine halbe Stunde später auftauchen würde und erst fünf von fünfundzwanzig Geladenen anwesend seien.



Ich machte mich kurz mit den mir unbekannten Gesichtern vertraut und half etwas trockenes Holz fürs Feuer zu suchen. Dabei bemerkte ich erstens, dass mich jede Menge Zecken erwischen würden und zweitens, dass ein paar Zigaretten angenehm sein würden und außerdem den Turn, von dem in diesem Moment nicht viel bis nichts zu spüren war, verbessern sollten.(="Süchtler-auf-Entzug-Mentalität")



Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg ins Ortszentrum um einen Zigarettenautomaten aufzusuchen. Dabei stellte ich fest, dass die hohen Preise für Tabak immer noch gleich waren und ich kein Feuerzeug dabeihatte. Mit Schrecken bemerkte ich, dass die billigsten Exemplare 0,95 eus kosten.



Wieder an der besagten Waldlichtung angekommen, zündete ich einen der verhassten Glimmstengel an und es sollten noch mehr werden, in 2 Stunden war das 20er Päckchen leer. Außerdem legte ich noch 2 von den 3 mitgenommenen Kapseln nach (ca. 17h15). Langsam stellte sich nach jedem Zug eine Wirkung ein, die definitiv nicht der des Nicotin entsprach.



Anschließend kontaktierte ich meinen Nachbar, der einen meiner besten Freunde ist. Er wollte mit einem Freund gegen halb 7 aufkreuzen, worauf die Kameradin fast mit Entsetzen reagierte, da wir mittlerweile erst zu siebt waren. Die Wirkung wurde langsam immer stärker, war aber immernoch eher schwach.



Dann wurde das Geburtstagskind mit verbundenen Augen per Moped herchauffiert. Während ihr die Binde abgenommen wurde, stimmten wir "Happy Birthday" an. Bei jedem Wort konnte ich fühlen, wie das Tramadol mit meinen µ-Rezeptoren mehr und mehr zu interagieren begann.



Die Zeit bis halb 7 verbrachte ich großteils mit quatschen, rauchen, und faul herumliegen. Pünktlich, nur leider zur falschen Zeit, tauchten dann meine 2 Freunde auf. Anschließend wurden nun Glückwünsche, Geschenke, Küsschen und Bedankungen ausgetauscht.



F., mein Nachbar, öffnete sich das erste Bier und begann genüsslich zu trinken, während S., der andere Freund, begann, leicht verwundert meine Augen zu begutachten. Ich klärte ihn über meinen Zustand auf und eröffnete ihm, dass ich mich nun gern hinlegen würde, worauf er mit einem verständnisvollem Lachen antwortete.



Zu diesem Zeitpunkt musste mein Magen auch wieder größtenteils leer gewesen sein, da ich eine rasche Intensivierung der Wirkung wahrnahm, rund eine Stunde früher als es bei den ersten Kapseln der Fall war. Ich lag auf einer Decke gemütlich in der Sonne, als sich recht schnell ein Unbehagen breit machte. Ich begann stark zu schwitzen und meine Optik war leicht verändert (wie ich es bei Fieber habe). Nach etwa 15 Minuten legte sich das leicht beängstigende, unbehagliche Gefühl wieder und die Euphorie stellte sich ein. Je kleiner das Unbehagen wurde, desto breiter wurde mein Grinsen. Daraufhin legte ich noch die letzte Kapsel nach, denn das Coming-up der vorigen 2 war nichts gegen das höchst angenehme Opioidgefühl, welches ich noch etwas zu verstärken hoffte.



Mittlerweile haben sich 4 oder 5 weitere Geladene eingefunden, soweit ich weiß waren das nun alle. Langsam wurden alle Beteiligten (ausgenommen meine Wenigkeit) immer betrunkener. Ich unterhielt mich mit einem ehemaligen Schulkollegen, welcher aus notentechnischen Gründen die Schule verlassen hatte. Währenddessen nippte ich 3 oder 4 mal an einem Becher mit Eierlikör. Ich hatte das Getränk mit besserem Geschmack in Erinnerung als es in Wirklichkeit besitzt. F. versuchte sich als "Barkeeper" und mischte Rum mit Eistee. Sein Gesichtsausdruck nach der ersten Kostprobe verursachte allgemeine Belustigung.



Nach weiteren angenehmen Stunden begann die Sonne langsam unterzugehen und die erhoffte Lagerfeuer-Atmosphäre kam auf. Während den folgenden Gesprächen und Diskussionen wurde mein Zustand noch einen Tick genialer und alle Reize auf meiner Haut fühlten sich extrem angenehm an. An den Stellen, wo das T-Shirt meine Haut berührte, wurde es angenehm warm und es kribbelte/kitzelte. Dieser Zustand hielt noch bis ca. 11h am nächsten Vormittag an.



Zur allgemeinen Enttäuschung zog ein Gewitter auf, welches von extremen Regenschauern begleitet wurde. Zum Glück waren die mitgebrachten Decken auf der Unterseite wasserdicht beschichtet und wir stellten uns unter sie. Nach einer halben Stunde beruhigte sich das Wetter wieder einigermaßen und wir machten uns für die Heimfahrt bereit. Ich hatte es zwar nicht vor, aber ich war gezwungen, trotz der Drogenwirkung selbst zu fahren.



Um 23h30 kam ich komplett durchnässt daheim an. Ich begab mich noch kurz vor meine Schüssel(PC), las ein bisschen im LdT und chattete ein wenig. Bald setzte die Müdigkeit ein und ich ging ins Bett. Ich schlief sofort tief und fest.



Gegen 7h wachte ich einmal kurz auf und ich besuchte die Toilette.



Um 11h wachte ich abermals auf und bemerkte, dass die Wirkung schon recht stark am abgeklingen war.



In Richtung 14h stand ich endgültig auf. Die Nachwirkungen, welche sich in Langsamkeit, Müdigkeit der Augen und Faulheit äußerten, waren sehr deutlich zu spüren.

Diese hielten auch bis etwa 16h an.



Um diese Zeit traf ich mich mit einem Kollegen. Wir tranken ein paar Bier und gingen Richtung Bahnhof. Wir fuhren mit dem Zug 4 Ortschaften weiter zu einem großen Event. Ich nahm noch einige alkoholische Getränke zu mir und bekam üble Kopfschmerzen, die ich auf Tramadolreste+Alkohol schiebe.



Hier möchte ich meinen Bericht beenden und bemerken, dass ich weder Drogen, noch Drogenkonsum verherrliche. Das Fahren unter Drogenwirkung stellt eine besondere und besonders gefährliche Ausnahme dar, die auf keinen Fall nachzuahmen ist! Außerdem möchte ich bemerken, dass ALLE Drogen (legale & illegale) sehr große Gefahren bergen, die nicht zu unterschätzen sind, vor allem Opioide!