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Titel:Unser blauer Planet [2,50g Hawaii]
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Kogyo San
Datum:22.12.2008 18:58
Set:XXXXXXX /wie immer/ XXXXXXX
Setting:XXXXXXX /wie immer/ XXXXXXX
Nützlichkeit:8,35 von 10 möglichen   (23 Stimmen abgegeben)

Bericht:

UNSER BLAUER PLANET





Am diesen Samstag Abend ging alles schnell. Es war eine spontane Entscheidung.

Innerhalb Minuten wusste ich, dass es wieder Zeit war. Zeit für eine neue Reise.



Set und Setting-wie gewohnt. Positive Laune, vertraute Umgebung, entspannte Ruhe.

Es begleiteten mich wieder viele Teelichter, die von ihren Nester sanfte Licht ausstrahlten.

Es war etwa 23 Uhr. Aber die Wirkung packte mich erst jetzt zusammen, obwohl die Pilze länger schon in meinem Körper waren. Seit über eine Stunde. So nahmen die Ereignisse ihren Lauf...

Begleitet von bunte Visionen, die sich immer wieder neu und neu formierten, fühlte ich wie immer tiefer und unauffällig ein Teil von mir verschmelzte. Es war die angenehmste Art und Weise, wie ich auf eine neue Ebene versetzt war. Sanft, wie in eine Zeitlupe.

Am Anfang machte mir Gedanken über der Macht der Körpersprache. Ich sah jetzt wie schön und langsam in die Ferne eine bezaubernde Frau mit ihren Hände kreiste. Ja, sie tanzte. Mit großem Interesse könnte ich jedes ihren Körperbewegungen deuten, sowie der Ausdruck ihren schönen Gesicht. Es war faszinierend und erotisch, es war wie eine Einladung. Ich beobachtete hypnotisiert die Szene und entdeckte immer wieder neue Gesten. Sie sprach mit ihren Körper...Ich entdeckte neu, wie schön wir Menschen sind.

Schon nach kurzen Zeit gelang ich aber dort, wo sich die Reise hinzog.

Ich sah die Erde!

Ganz groß und mächtig, umgeben von Gestirne.

Und etwas war doch seltsam – ich sah nur ein Teil der Erde!

Irgendwie betrachtete ihr Oberfläche, die sich gewölbt im Raum und Zeit bewegte, doch war ich aber auch gleich drinnen, IN diesen runden Körper.

Es dauerte ein wenig, bis ich die neue Stellung akzeptieren könnte, es blieb mir aber nichts anderes übrig. Egal in welche Richtung ich mich drehte, ich sah nur noch die Erde.

Doch nicht von außen, und auch nicht von innen - sondern so, als ich meine Augen zur Hälfte oberhalb der Oberfläche, und zum Teil unterhalb der Erdrinde hatte...So etwa, als ich ein Alligator wäre, der vorsichtig an die Wasseroberfläche aufgetaucht ist und alles über sich, sowie unter sich gleichzeitig betrachten könne, genau zwischen Luft und Wasser .

Nach eine Weile verstand ich endlich was hier los war:

ICH WAR SELBST DIE ERDE!

Ein kleines Teil von mir, die noch an meinen menschliches „ICH“ klebte, weigerte sich, diese Position zu akzeptieren, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu ergeben, und so nahm ich das Bewusstsein der Erde! Ich kapierte endlich, dass ich nicht die Erde betrachte, sondern mein eigenes Körper, ich war unser Planet selbst.

Natürlich, war das eine total neue Empfindung, aber nach kurzen Zeit empfand ich es als etwas ganz normales...

Jetzt hatte ich nur einen Wunsch – ich wollte meine Oberfläche studieren.

So gleitete ich jetzt in meinem Inneren, dass ich als durchsichtig wahrnehmen könnte.

Es war halb flüssig und bequem, wie eine embryonale Umgebung.

Ich schwebte ganz langsam nah an die Oberfläche, und zwar von innen, ganz nah an die Erdkruste.Fast so, als mein Körper einen Glaskugel wäre, und ich die Augen von innen hätte.

Ich sah die Welt der Menschen über mich, so winzig klein und doch so faszinierend.

Es sah die Städte, Straßen, Bahnen.

Ich (DIE ERDE) wusste ganz genau, dass diese Städte auf meinen eigenen Planeten- Körper aufgebaut wurden, aber ich fand es nicht als störend. Es war sogar beruhigend.

Meine Aufmerksamkeit wurde zunächst von eine schöne Städtchen angezogen, und ich klebte buchstäblich meine „Nase“ an meine durchsichtige Oberfläche von unten, wie an eine Glasscheibe, um diese Szene zu betrachten.

Obwohl mir klar war, dass nur ICH meine Innere als durchsichtig wahrnehmen könnte, hatte ich doch Befürchtungen gehabt, dass wenn ich so dicht am meine Oberfläche schaue, eventuell Menschen mich bemerken könnten und sich zu Tode erschrecken würden. Deswegen nahm ich eine spezielle „Folie“ und verdeckte mein „Gesicht“. Und mein „Gesicht“ war riesig.

Es war viel größer als jede menschliche Stadt, als jede menschliche Vorrichtung.

Ich betrachtete mit großen Vergnügen wie erdacht diese Stadt auf meinem Körper geplant

und aufgebaut war, mit alle seine Attribute - Leitungen, Kanäle, Straßen. Es war fantastisch das zu sehen, und ich war sehr froh, dass die Menschheit das vollbracht hat.

Ich setzte meine innere Reise fort. An eine Stelle unter die Erdoberfläche sah ich die Spuren, die Menschen immer hinterlassen, wenn sie nach Ressourcen graben. Von unten betrachtet, sahen sie wie Wurzeln von Pflanzen, die sich unterschiedlich tief in meine Innere ausbreiteten. Aber ich war nicht sauer, denn ich wusste, dass sie nie weit kommen können. So sah ich alles mit Gelassenheit.

Ich setzte mein „Kontrollgang“ weiter dicht unter die Oberfläche, bis ich eine besonders schöne Stelle fand. Es war eine ganz andere Stadt, irgendwo auf meine Fläche.

Oh, wie schön dort alles war....

Ich sah eine Siedlung, die aus mehrere Hochhäuser bestand. Mitten drinnen-ein See.

Jetzt betrachtete ich diese Stelle aus eine Tiefe von etwa 1000m Tiefe. So, als ich begraben auf dem Rücken liegen würde und nach oben sehen würde. Aber ich war Körperlos, und mein Körper war die Erde selbst. Nur meine riesigen „Augen“ tasteten und registrierten alles. Ich hatte einen grandiosen Ausblick – durch meine durchsichtige Masse betrachtete ich diese (offensichtlich künstlich angelegte) kleine See weit nach oben, dass sich auch ganz durchsichtig hoch über mich befand. Gleichzeitig könnte ich fasziniert die Sonnenstrahlen sehen, die seine Oberfläche in den Wind goldig schimmern ließen...

Ich könnte jetzt intensiv fühlen, wie sich die Menschen an diesen Ansicht (von oben ) täglich freuten, und war erstaunt, wie sauber und gepflegt alles von Menschenhand angelegt war...

Jetzt wechselte ich meine Stellung und legte mich „auf Seite“.

So etwa, als wenn sich ein Mensch auf den linken Ellbogen stützend seitlich hinlegen würde, und in Richtung seine Fersen schaut, über den rechte Schulter.

Ich lag also auf meine Erdachse.

Und dort, wo meine „Füße“ sein sollten, empfand ich am Ende meines Körpers jetzt der Nordpol. Und da wo meine „Schultern“ sein sollten, befand sich der Südpol.

Mein „Kopf“ war leicht aufgerichtet, so dass ich alles über mich, und von meine linken und von den rechten betrachten könnte. Ich befand mich nach wie vor in meine Inneren.

Als ich plötzlich nach oben (Richtung Äquator) sah, bemerkte ich, dass ein

Querschnitt von meinen Körper zu sehen war. Ich lag seitlich wie eine Wassermelone, von die ein großes Stück abgeschnitten war. So könnte ich in Ruhe meine Innere von eine ganz neue Perspektive betrachten. Ganz oben lagen die Weltmeere, die sich reliefartig in der Tiefe in meine Innere ausbreiteten und ich empfand sie wie riesigen „Gebirgen“, die Kopfüber mit ihren Gipfeln nach unten hängten. Ich könnte ihren Türkisfarben beobachten, die mit zunehmende Tiefe dunkler wurden.

Und obwohl ich die Ozeane über mich samt Meeresgrund (= mein Körper) in Querschnitt betrachtete, könnte ich sie jedoch weiter auf ihren gesamten Länge, gewölbt, von unten, in allen Richtungen verfolgen, auf meine gesamte Irdische Oberfläche...

Genau dort, wo sich die Querschnitt über mich am besten beobachten lies, sah ich am Rande (an der Kante) riesige Stürme, die über die Weltmeere wüteten und große Wirbeln verursachten. Ich war aber sehr froh, dass sich die Menschen mit ihren Siedlungen weit weg von diese Stürme befanden, gleichzeitig könnte ich sie auch sehen, die weit abwärts, auf die gegenüberliegende Seite der Globus standen und mir unglaublich winzig erschienen, zumindest Angesicht der Stürme. Ich (DIE ERDE) war beruhigt, dass sie so weit standen und bedauerte zugleich, dass sie eigentlich nichts über Stürme und ihren waren Ausmaß (Gesicht) Bescheid wussten, trotz ihren menschliche Technik...

Plötzlich änderten sich die Umstände.

Ich (DIE ERDE), befand mich jetzt nicht mehr in mich selbst, sondern befand mich auf eine entfernte Galaxis. Das war überwältigend – ich lag auf den „Rücken“ in ein Raum, in einen aus Stein gehauenen Sarg.Es war aber kein Todessarg, es war ein Art extra für mich, sorgfähig zugeschnittenes „Bett“. Es fühlte sich so an, als wenn ich auf den Rücken liegen würde, und über mich eine schweres, gewölbtes steinerne Deckel lag. Dort wo meine „Hände“ über den Brust gekreuzt sein sollten , war die Stelle frei. Aber ich lag Körperlos da. Plötzlich verstand ich, dass ich nur das Bewusstsein der Erde bin, der hier entsandt wurde, an eine wichtige Mission Teilzunehmen. Ich lag da und war voller Erwartung. Links und rechts von mir war mir der Blick durch hohe Platten versperrt. Ich hatte doch die klare Wahrnehmung, dass in diesen Raum nicht alleine war. Jetzt wusste ich, dass neben mir, noch dutzende andere Planeten, („ERDEN“) auf ein Ereignis warteten.

Ich „erinnerte“ mich plötzlich, worauf wir warten - Auf die Sonne!

Ich könnte mich ( obwohl auch nur sehr wage )erinnern, dass ich diese Prozedur schon früher mal durchmachte, aber könnte mich an nichts genaueres erinnern.

Kurz bevor die Sonne unser Raum betrat, sah ich flüchtig die Gestalten einiger Pharaonen, unter dessen ich Ramses erkannte.

Die Sonne kam jetzt und war so gewaltig und unfassbar mächtig, dass meine „Knochen“ erstarrten und mein Atem von Ehrfurcht stockte, mein Herz raste wild. Dennoch wusste ich, dass ich DIE ERDE war, und dass ich eine große Verantwortung gegenüber die Menschheit hatte. Mir wurde auch spätestens jetzt klar, wie winzig ich eigentlich bin, und was für gewaltige Kräfte im Universum gibt, denen ich mich unweigerlich unterordnen musste!

Als sich die Sonne endlich näherte, schenkte mir ein Teil seines Lichtes, aber gab mir keine größere Beachtung. Es eilte in seine Göttliche Erscheinung einfach zu die anderen Planeten, die auch wegen des Lichtes hier waren und so wie ich geduldig in ihren steinernen Särge warteten.

Nach Ende der Prozession dürfte ich zu meinen „Volk“ (die Menschheit) zurück, wo auch mein Körper auf mich wartete (DER ERDGLOBUS).

Aber zunächst dürfte ich nicht gleich rein!

Der Globus (= mein Körper) war durch mehreren Zwiebelartige Schichten (Gerüste) versperrt und ich müsste draußen warten. Es war offensichtlich was im Gange, aber ich könnte mich nicht einmischen und wusste nicht Bescheid, was da eigentlich los war. Ich sah nur Unmengen an riesigen Bündeln von Glasfaserkabeln, die an die Erde angedockt waren.

Schließlich kletterte ich selbst auf die Gerüste von außen, und als ich kurz bevor ich den Äquator erreichte, blieb ich so stehend.

Als ich mich nach hinten umdrehte, sah ich nur ganz tief unter mir die Wolken der Universum. Sie strahlten in ihren violett-grüne Farben und waren unendlich groß...

In dem Augenblick, als ich einen Weg(Spalt) zu den Inneren der Erde zu erspähen versuchte, sah ich aus den Blickwinkel, wie aus diesen Universum-Wolken eine Hand sich im meine Richtung erstreckte und mehrmals die Fläche neben mir berührte.

Ich wollte sie zuerst ignorieren, aber als ich mich dann doch umdrehte, erstarrte fast, so groß war meine Überraschung. Den ich erkannte sofort, dass tief in die Ferne unten mir die Ägyptische Königin Nefretiti war, die die Hand nach mir ausstreckte, so als sie nochmal auf die Erde zurückkehren wollte.

Aus mir unbekannte Grund entschied ich mich dagegen, und sah wie sie langsam nach unten verschwand. Als letztes sah ich ein unbeschreiblich tiefes Trauer in ihren Augen.

Aber ich musste so handeln! Wie auch immer...

Als ich dann endlich zu den Erdglobus zurückkehrte, sah ich zunächst ein düsteres Bild.Ich wollte jetzt mein „Körper“(DIE ERDE) von ober betrachten, und flog langsam über die Oberfläche, in die Luft gleitend, auf eine sehr geringe Höhe.

Aber es gab keine Menschen mehr! Stattdessen sah ich nur eine in Frost erstarrte Welt.

Ich sah ganz deutlich und verstand, dass die gesamte Menschheit während meine Abwesenheit „Im Schlaf“ überrascht worden müsste, und schlagartig bei -500°C eingefroren war, ohne auch den geringsten Chance zu haben, was dagegen tun zu können.

Ich war sehr traurig und mein “Herz“ blutete!

Ich flog weiter, und es waren die Städte zu erkennen, allerdings ohne Licht und Lebenszeichen mehr, tief in Frost umklammert. Ich sah selbst Autos, die in diesen Augenblick während der Fahrt augenblicklich in Tieffrost versetzt worden waren und in eisigen Säulen verwandelt wurden... Auch die Wälder, die Berge, die Ozeane – ALLES.

Ich (DIE ERDE) hatte plötzlich die Gewissheit, dass dies keine böse Tat war, sondern

nur eine „Vorsichtsmaßnahme“, ein Art „Konservierung“ der Welt darstellte, bis sich weitere Lösungen finden sollten. Was aber für Lösungen, dass dürfte ich nicht erfahren.

Dann kehrte mein Bewusstsein-Zustand in den normalen, den menschlichen zurück.

Ja, ich bin normalsterblich, ich weiß.

Wenn aber der Tag kommt, wo ich auf meine letzte Reise antreten werde, sie wird mir fehlen...

Für immer!



UNSER BLAUER PLANET.



Kogyo San/ 22.12.2008