Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:tanz ma an (edit)
Drogen:Methylon
Autor:Brausepaul
Datum:25.09.2009 20:24
Set:bisschen läsch aber geht schon
Setting:allein zu hause und auf der strasse
Nützlichkeit:8,51 von 10 möglichen   (86 Stimmen abgegeben)

Bericht:

So, zarte grüsse alle Menschen.



Jemand, dessen Name mir gerade entfallen ist, hat in seiner Signatur stehen:

„wenn man aus der reihe tanzt, kann man sie besser im Auge behalten.“



Find ich großartig.

Darum will ich mir das mal für meine Einleitung borgen. ^^



Ich tanze nämlich nie.

Klar, ich hab’s versucht. Aber es macht mir einfach überhaupt keinen Spaß.

Musik mag ich zwar sehr, doch mit den ganzen westbams und kalkbrennern hab ich so gar nix am Hut. Hauptsächlich geht’s bei mir rockiger zu. Auch dabei tanze ich nicht.



Warum schreibe ich das alles? – ganz einfach, ich war tanzen. Allein. Auf der Straße.

Zu Musik von Paul Kalkbrenner..



Ich war an diesem Montagabend allein zu Hause und mein Schichtarbeiter-Wochenende hatte morgens um sechs Uhr Früh begonnen. Ich hatte bis 18 Uhr geschlafen und war total drömelich. Ich kam nich ausm Quark. Egal, duschen, Scheibe Brot und ma schauen, was kommt.



Nix.



Ich erinnerte mich an meinen Raumdufterfrischer, der neulich mit der Post kam.

Er sollte angeblich 200mg methylone enthalten.

Eigentlich wollte ich ja Mdma probieren. Es gab aber immer nur irgendwelche Pillen.

Und von denen hatte jeder immer die Schönsten, Besten, Buntesten und überhaupt.

..bla bla.

Am Ende is da alles drin außer Mdma.

Weil ich sowieso eigentlich nur ma kurz „reinschauen“ wollte, wies denn so ungefähr is, dieses

Ich-hab-alles-und-jeden-soohoo-wahnsinnig-lieb-Gefühl, erschien mir der vanille Raumduft doch recht angebracht.



Ich nahm also um halb Zwölf also das Röhrchen:

gelbe Flüssigkeit,

riecht, aha, nach Vanille,

und exte es weg. War nicht viel.

Es schmeckt haargenau so, wie ich mir vorstelle, dass ein Raumduft schmeckt. Absolut chemisch, bitter und sauer. Irgendwie so.



Baaaaah!

Aber vanillig im Abgang.



Ich rauchte noch ne Kippe und nahm dann meinen Rucksack, gefüllt mit ner grossen Flasche Wasser und nem Becks und ging los.

Ohne ein bestimmtes ziel vor Augen. Ein Schuss ins Blaue.

Ich nahm das leere Röhrchen mit um es im Fall der Fälle einem Notarzt zeigen zu können. ( obwohl da nix von Inhaltsstoffen draufsteht )



Egal. Sowieso zu spät jetzt.

Ich lief so zwanzig Minuten und hing meinen Gedanken nach. Und die waren sagen wir mal leicht und unbeschwert

So ca zwanzig Minuten später machte ich eine Pause und öffnete mein Bier. Und jetzt fing mein Kopfhörer an zu streiken.

Dieser Penner!

Also das Bier zwischen die Beine und am Iphön-Stöpsel rumgefingert. Geht nich.

Ich war dann aber auch abgelenkt, weil mein Bier nur gaaanz locker zwischen meinen Knien hing. Ich griff danach und meine Arme waren so leicht, so ...einfach.



Na, wasn das jetz? Ersma grade hinstellen.

Ich wog nur noch dreißig Kg! Ein drittel von mir!?

Wie auf dem Mond laufen mit normaler Geschwindigkeit. Evtl. auch bisschen schneller.

Ich sah auf den Boden und er begann leicht zu „schwimmen“. Ein bisschen wie das anfluten der ersten Optiken auf LSD.

Ich sah auf die Uhr. Jetzt beinahe sehr genau ne halbe Stunde nach der Einnahme merkte ich das es bereits losgegangen war.

Hab das gar nich gemerkt.

Ich ging ein Stück. Doch etwas fehlte. Musik. Kopfhörer weg, Lautsprecher an.

Wie die Assis im Bus dacht ich mir

Mein Telefon präsentierte mir Kid Rock. – Geht grad gar nich. Deichkind? – Schon besser.

Aber noch nich ganz.

Ich will was Schnelles. Und keinen Text bitte.

Vor Kurzem hatte ich bei einem Kumpel „Berlin calling“ mit Paul Kalkbrenner gesehen.

Der Film war ok aber mein Geschmack konnte den Klängen rein gar nix abgewinnen.



Aber genau das wollte ich jetzt.

Mit Youtube so laut wie geht lief ich den Weg entlang und machte auf sone art Koppnicker.

Auf einem Wendeplatz legte ich meinen Rucksack ab und begann zu tanzen. (!!)

Es machte mir wahnsinnigen Spaß und die Musik konnte gar nicht laut genug sein.

Hab echt keinen Dunst, wie das ausgesehen haben mag. Aber es fühlte sich hundert prozentig richtig an.

Ich hatte mit Dehydration gerechnet und auch schon die halbe Flasche Wasser getrunken.

Aber die einzige Flüssigkeit, die ich verlor kam aus meiner Nase!?

Jetzt nicht so Gardena-mässig aber so, wie nach ner ordentlichen Bahn Kokain. Meine Nase ist sonst eigentlich nie läufig.

Ich wünschte mir ein zweites Taschentuch.

Half aber nix.



Ich rechnete um halb eins eigentlich nicht mit anderen Menschen und ließ mich voll auf diese großartige Musik ein.

Einmal habe ich mich kurz erschreckt, weil ich plötzlich über eine leine tanzen musste, die eine achtlose Fußgängerin einfach so zwischen sich und ihren Hund gespannt hatte.



Mir war klar, dass mir das unangenehm sein sollte. War’s aber nich.

die Frau sah etwas verstört drein und ging etwas schneller mit dem Hund über einen abgehenden Trampelpfad davon.

Die Wirkung des Methylons ließ dann auch recht schnell wieder nach. und die Lust zu tanzen schwand auch wieder.

Ich war immernoch sehr wach aber zu tun hatte ich nix mehr.

Also trat ich den Marsch nach Hause an.



Ich schätze der peak war nach ca ner std erreicht und die gesamte Wirkdauer würde ich auf allerhöchstens zwei Stunden schätzen.



Auf dem Rückweg habe ich noch einen Kollegen auf Nachtschicht angerufen und ihn vollgesabbelt. Er fand es seltsam, dass ich tanzen war.

Ich auch.

Das Runterkommen stellte kein Problem dar.

Ich saß in Balkonien und surfte son bischen, trank ein paar Bier, und bemühte meine bong ein wenig.

Gegen acht Uhr Morgens bin ich dann müde und hungrig ins bett gegangen.

Diese Uhrzeit ist nach vier Tagen Nachtschichterei für mich aber nicht ungewöhnlich.

Am nächsten Tag ging’s mir auch gut. Keine Depris/Nierenschmerzen oder sonst was.



(Am folgenden Absatz hab ich ewig dran rumgedocktert und der Vergleich hinkt total aber geht nich anders.)



Mir fiel am nächsten Tag auf, dass ich nicht wirklich das Gefühl hatte Drogen genommen zu haben.

Mehr so, als hätte man einen extrem guten Abend auf ner Party verbracht mit genau der richtigen Menge Bier/Alkohol, Atmosphäre und Umfeld.

Ein Gefühl von Spass den ich hatte, mit 16, oder so. Auf den ersten Partys bei Freunden mit vielen bekannten und neuen Gesichtern.

Als sowas noch neu war.





Meine Gedanken an dem Abend waren zwar „seicht“ aber nicht debil oder völlig abstrus.



Als Fazit behaupte ich einfach mal dass man mit einer Dosis wie ich sie genommen habe, nen ganz netten Einblick in diese Richtung bekommt.

Wenngleich auch nur einen Kurzen.

Ein Gefühl allumfassender liebe für Jeden und Alles habe ich aber gar nicht verspürt.

Dafür war der Kopf einfach zu klar.

Musikalisch bin ich aber wieder da angelangt wo ich vorher gewesen bin.



Ganz witzig fand ich, dass jedes Mal, wenn ich Aufstossen musste, sich ein intensiver "Vannilleduft" ausbreitete.

gleiches gilt auch für die andere Richtung.



Soll heissen: Raumduft?- ja!

Erfrischer?- Geschmackssache!



Ein Röhrchen hab ich noch. Und das will ich demnächst mal in sonem Minimalschuppen ausprobieren, in den mein Kumpel mich immer schleifen will.



Das wird aber noch etwas warten müssen weil ich glaube mich in Gefahr zu begeben, wenn ich das öfter mache.

Es hat nämlich echt Spaß gemacht.

Und ich mag Spaß.

Is sone Eigenart von mir



Danke falls Dus bis hier geschafft hast.



Dann leg dich ma wieder hin und träum watt Schönes.