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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.02.07 10:15
zuletzt geändert: 12.02.07 10:32 durch (insgesamt 1 mal geändert)
Ich denke es kommt ganz wesentlich darauf an aus welchen Gründen heraus man eine Substanz konsumiert.

Manche konsumieren um abzuschalten, zu genießen, um Spass zu haben, Andere wiederum um ihr ganzes Leben irgendwie gebacken zu bekommen, und Probleme zu vergessen.

Letztere Kategorie wird eher mit einem Suchtproblem zu kämpfen haben, weil die Drogen das Leben weitgehend beeinflussen und nur so möglich und auch lebenswert machen.

Spasskonsumenten bzw. Gelegenheitskonsumenten halten sich an anderen Dingen im Leben fest als alles nur vom Stoff abhängig zu machen, sie führen ein stabiles und geregeltes Leben und nutzen Drogen (auch Nikotin u. Alk) um gelegentlich einmal abzuschalten.


Wie man Nikotinsucht mit der Sucht nach Opiaten vergleichen kann ist mir ebenfalls schleierhaft.

Und ich denke sehr wohl dass Nikotin keinen Sozialen Abstieg, Beschaffungskriminalität usw. verursacht. Sinnlos bei 4 Euro für die Schachtel. Dass man sich auch mit Nikotin umbringen kann ist ja klar, aber Opiate sind von der Wirkung und dem Ziel das man mit ihrem Konsum erreichen will doch was ganz anderes.... Außerdem ist Nikotin meiner Meinung nach genau wie Alkohol ein Mittel zur Geselligkeit - Opiate eher nicht.

Also ich finde überhaupt nicht dass Sucht gleich Sucht ist.

Aber vielleicht erklärt es mir ja jemand so dass ich es auch verstehe, denn diese Theorie leuchtet mir beim besten Willen nicht ein.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.02.07 12:38
Sucht ist Sucht, ist auch meine Meinung. Welche Sucht nun "schlimmer" ist, liegt immer an der Person.

Das schlimme an einer Nikotin Sucht ist halt, dass Nikotin zu jeder Zeit verfügbar, relativ billig und "noch" gesellschaftlich akzeptiert ist. Nikotin erzeugt auch sehr unangenehme Entzugserscheinungen und ist im Hirn sehr präsent. Ausserdem belasten die Schäden des Rauchens den Konsumenten u.U. erst Jahrzehnte später.

Wenn ich mich unwohl fühle mit dem was ich mache, muss ich es ändern. Wenn nicht, muss ich auch nichts ändern. Also wird nur derjenige was ändern, wenn der Leidensdruck so stark ist, dass ich etwas ändern will. Sowas schafft ein Süchtiger nicht alleine, das liegt an seiner Persöhnlichkeit. Wenn ich also was ändern will, muss ich mir Hilfe suchen. Andernfalls ist sowas in 99% der Fälle zum scheitern verurteilt. Die daraus resultierenden Misserfolge heben das Selbstvertrauen des Süchtigen nicht gerade und ein erneuter Versuch rückt in weite Ferne.

Solong
Weedhunter
 
Abwesende Träumerin

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48 Forenbeiträge

  Geschrieben: 12.02.07 12:41

Miss Shyla schrieb:
Ich denke es kommt ganz wesentlich darauf an aus welchen Gründen heraus man eine Substanz konsumiert.



Seh ich absolut ganz genauso. Wobei mir letzteres irgendwie dumm erscheint ich meine ich kann einfach nicht glauben dass es leute gibt die denken dass ihr leben sich verbessert indem sie drogen nehmen. Bzw. meinen dass sich dadurch ihre probleme lösen. Allein so ein gedanke zeigt doch eigentlich schon dass so ein mensch ziemlich labil ist und scheinbar nicht mal (ohne je irgendwas genommen zu haben) probleme beseitigen und sich dem stellen kann. Wie solls dann erst mit drogen klappen? Is ja eher noch ne zusätzliche Belastung weil dadurch wieder mehr problme entstehen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.02.07 13:19

Crystalengel schrieb:

Miss Shyla schrieb:
Ich denke es kommt ganz wesentlich darauf an aus welchen Gründen heraus man eine Substanz konsumiert.



Seh ich absolut ganz genauso. Wobei mir letzteres irgendwie dumm erscheint ich meine ich kann einfach nicht glauben dass es leute gibt die denken dass ihr leben sich verbessert indem sie drogen nehmen. Bzw. meinen dass sich dadurch ihre probleme lösen. Allein so ein gedanke zeigt doch eigentlich schon dass so ein mensch ziemlich labil ist und scheinbar nicht mal (ohne je irgendwas genommen zu haben) probleme beseitigen und sich dem stellen kann. Wie solls dann erst mit drogen klappen? Is ja eher noch ne zusätzliche Belastung weil dadurch wieder mehr problme entstehen.



Du siehst das aus einem logischen Gesichtspunkt, weil du jemand von der Sorte bist der kein Trostpflaster braucht.
Behalt dir diese Art mit Drogen umzugehen auf jeden Fall bei, du bist auf dem richtigen Weg.

Aber urteile nicht über Leute die Drogenkonsum als Lösung ihrer Probleme gewählt haben. Sicherlich ist das im Endeffekt sinnlos, aber nicht alle Menschen sind stark und objektiv genug um zu begreifen dass es Probleme eher aufschiebt als aus der Welt schafft.

Der schmale Grad zwischen Drogen aus Spass nehmen und in eine andere Welt vor seinen Problemen zu flüchten ist sehr sehr schmal und im Nu überschritten.

Deshalb kann ich Nikotin nicht als Droge mit brauchbarem Rauschpotential ansehen, weil Nikotin eine Flucht vor der Realität nicht möglich macht. Aber verharmlosen will ich es natürlich auch nicht.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.02.07 13:19
zuletzt geändert: 12.02.07 13:26 durch Weedhunter (insgesamt 1 mal geändert)
Die Drogen geben einem ein gutes Gefühl und man kann die Probleme zumindest für ne Zeit vergessen. Dass sie nicht gelöst werden ist doch klar. Vieleicht wartet derjenige aber auch darauf dass sich manche Probleme alleine durch die Zeit die verstreicht lösen. Dies geschieht aber nur äusserst selten. Stattdessen werden die Probleme immer mehr. Irgendwann sinds so viele, dass man gar keine Chance mehr sieht diesen riiiiiieeeeeesen Berg irgendwie abzutragen.
--> Noch mehr Drogen, meistens stärkere. Man muss sich ja irgendwie zumachen. Funktioniert auch ne zeitlang ganz gut, bis die Wirkung zu schwach ist -->Noch stärkere Drogen. Irgendwann hat man einen Punkt erreicht wo auch die stärkste Droge nichts mehr bringt. Meist siecht man dann noch einige Zeit dahin bis man sich entscheidet, will ich Leben oder Sterben...

Solong
Weedhunter

P.S.
Nikotin ermöglicht zwar keine Flucht aus der Realität, trotzdem ist es eine "Stütze" und beruhigt einen Raucher doch ungemein. Falls jemand aber zu Rauchen anfängt um z.B. Schlank zu werden/bleiben ist das das gleiche wie Realitätsflucht mit anderen Drogen.
 
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 12.02.07 13:42

Miss Shyla schrieb:

Du siehst das aus einem logischen Gesichtspunkt, weil du jemand von der Sorte bist der kein Trostpflaster braucht.
Behalt dir diese Art mit Drogen umzugehen auf jeden Fall bei, du bist auf dem richtigen Weg.



Danke! Bedeutet mir viel sowas zu hören.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.02.07 16:09

Miss Shyla schrieb:
Deshalb kann ich Nikotin nicht als Droge mit brauchbarem Rauschpotential ansehen, weil Nikotin eine Flucht vor der Realität nicht möglich macht. Aber verharmlosen will ich es natürlich auch nicht.


naja stimmt schon... aber manche leute zünden sich auch erstmal eine kippe an, wenn etwas schlimmes passiert ist! einfach um sich zu beruhigen! oder gegen nervosität vor einer prüfungssituation!
nikotin verursacht einen dopaminkick, der ähnliche auswirkungen im gehirn hat wie kokain! d.h. eine nikotinsucht ist vom prinzip her mit einer kokainsucht ähnlich... auchwenn sich beide drogen in der wirkung unterscheiden, befriedigen sie jedoch auf dieselbe art und weise unser gehirn! nämlich im belohnungszentrum! dem dopaminergen system!
deswegen ist eine nikotinsucht auch nicht zu unterschätzen! es ist wie bei einer naschsucht, eine art selbstbelohung!
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.02.07 16:43

Konsument schrieb:

Miss Shyla schrieb:
Deshalb kann ich Nikotin nicht als Droge mit brauchbarem Rauschpotential ansehen, weil Nikotin eine Flucht vor der Realität nicht möglich macht. Aber verharmlosen will ich es natürlich auch nicht.


naja stimmt schon... aber manche leute zünden sich auch erstmal eine kippe an, wenn etwas schlimmes passiert ist! einfach um sich zu beruhigen! oder gegen nervosität vor einer prüfungssituation!
nikotin verursacht einen dopaminkick, der ähnliche auswirkungen im gehirn hat wie kokain! d.h. eine nikotinsucht ist vom prinzip her mit einer kokainsucht ähnlich... auchwenn sich beide drogen in der wirkung unterscheiden, befriedigen sie jedoch auf dieselbe art und weise unser gehirn! nämlich im belohnungszentrum! dem dopaminergen system!
deswegen ist eine nikotinsucht auch nicht zu unterschätzen! es ist wie bei einer naschsucht, eine art selbstbelohung!




Vollkommen korrekt, nur dass der Kick bei Koks freilich vielfach höher und die psychische Abhängigkeit bzw. das Craving wesentlich stärker ist. Was Nikotin wiederum alltagstauglicher macht, z.B. eben als Beruhigungsritual. Ich war vor einigen Wochen im Rahmen einer Fachtagung bei einem Vortrag, der die Komorbidität von Psychosen und Suchterkrankungen behandelte - nach neueren Erkenntnissen scheint die Nikotinabhängigkeit die schwerwiegendste aller bekannten Abhängigkeiten zu sein. Soweit ich das richtig verstanden habe, bildet sich bspw. das Opiatsystem schneller und vollständiger zurück als das dopaminerge, was erklären würde, weshalb für eine bereits Süchtigen ein Leben ohne H einfacher zu erreichen ist als ohne Nikotin. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass man irgendwelchen derartigen Studien in bezug auf illegale Drogen Glauebn schenken darf, da hier objektive Feldversuche schließlich kaum möglich sind.
 
Abwesender Träumer

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ICQ
  Geschrieben: 12.02.07 19:57
@Kainskind
Ich finde das craving nach ner Zigarette wesentlich stärker als das nach Kokain (ich war mal Süchtig). Ich kann mitlerweile sogar kontrolliert Koks konsumieren, dass heisst ich kokse mitlerweile nur noch höchstens 1mal im Monat früher hab ich wenn es mein budeget erlaubte alle 2 Tage gezogen. Mit Zigaretten schaffe ich es aber überhaupt nich aufzuhören auch der Suchtdruck is viel größer als bei Koks. Ich hab mal geschafft 2 Monate nich zu rauchen und hab mir gedacht eine geht ja mal. Diese eine Zigarette hat dann gereicht um wieder voll drauf zu sein imo ist Tabak die am schlimmsten süchtig machende Droge.

 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 14.02.07 09:52
zuletzt geändert: 14.02.07 09:52 durch Thomas_s2k (insgesamt 1 mal geändert)
War mal wieder auf Entgiftung die Tage.
8 Tage hab ich durchgehalten, dann wieder abgebrochen. cry
Und gleich noch mit Reisetasche voller Sachen 3g Shore geholt und in der Apo ne neue Kanüle. confused

EINFACH NUR SINNLOS


Meine Drogen sind besser als deine!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.02.07 10:33
zuletzt geändert: 14.02.07 10:35 durch (insgesamt 1 mal geändert)
Ich weiss nicht was ich dir dazu sagen könnte damit es dir besser geht, oder was dir mehr Mut und Selbstvertrauen geben würde.

Wenn das dein Foto in der Galerie ist, dann siehst du für mich eigentlich nach jemandem aus den dich für ziemlich entschlossen halte. Weniger wie ein Feigling, oder jemand der schnell aufgibt.

Dass du eine Kämpfernatur bist zeigst du mir persönlich eigentlich schon allein dadurch dass du es mit den Entgiftungen wenigstens versuchst.

Irgendwo muss doch noch ein Funke Hoffnung für dich stecken.

Weedhunter hat das mal sehr schön mit dem Leidensdruck erklärt, der erst groß genug sein muss bevor man entgültig die Entscheidung trifft zu leben oder zu sterben.

Denk mal drüber nach, dass es auch für dich mal eine Zeit vor H gab in der du glücklich warst. Oft sind es die kleinen und banalen Dinge des Lebens die es erst richtig lebenswert machen.

So viel Zeit ist in Land gezogen in der du dich schon damit herumschlägst. Und? Waren es eine glückliche Zeit? Oder waren die Jahre davor nicht viel sorgenfreier? Lebenswerter? Glücklicher?
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 14.02.07 12:12
Alter Schwede. Die Wirkung von dem Polamidon lässt nach. Ich Zittere an derbe an den Händen und meine restlichen Muskeln sind auch ganz schön angespannt.
Ich frag mich wie man das zur Substitution verwenden kann. Die sollen lieber komplett auf Subutex umsteigen oder besser noch auf Heroin.
Meine Drogen sind besser als deine!
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 14.02.07 12:46
ich finds toll das du das mit der entgiftung wenigstens versucht hast ich glaub nich das ich das könnte ich hab soviel schiss davor.

aber wenn du wirklich clean werden willst dann versuchs weiter bis dus schaffst.

viel glück!
 
Abwesender Träumer

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ICQ
  Geschrieben: 14.02.07 16:42

Thomas_s2k schrieb:
Alter Schwede. Die Wirkung von dem Polamidon lässt nach. Ich Zittere an derbe an den Händen und meine restlichen Muskeln sind auch ganz schön angespannt.
Ich frag mich wie man das zur Substitution verwenden kann. Die sollen lieber komplett auf Subutex umsteigen oder besser noch auf Heroin.




Thomas biste jetzt eigentlich Substituiert? Wenn nicht versuchs doch mal mit Subutex, dass hat n Freund von mir auch runtergebracht obwohl es bei ihm schon sehr hoffnungslos aussah.
Er war 4 Jahre auf H ist dann in den Knast gekommen, als er wieder draußen war hat er natürlich gleich wieder angefangen mit H. Inerhalb eines Jahres nach dem Knast sah der echt nurnoch aus wien Zombie. Dann isser ins Methodonprogram aufgenommen worden. Danach hat er das Methadon mit Subu abgeckikt. Mitlerweile ist er clean und er meint das hat er nur dem Subutex zu verdanken, bei Konsum is bei subu ja auch nich möglich, von daher wohl das beste Substi Mittel was es gibt. Ausserdem kann man auf subu im gegensatz zum Sedierendem Metha auch ganz normal seinem Leben nach gehen. Sprich doch mal mit deinem Arzt wegen Subu.
Good luck alder...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.02.07 17:07
ein bekannter von mir hat letztens aufgrund von komasaufen am vorabend seinen termin beim arzt verpennt und seine dosis subutex nicht gekriegt! das ist auch scheisse! und ohne telefon und geld blieb ihn nichts anderes übrig als alle möglichen leute an zu schlauchen nach irgendeinem opiat...
 

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