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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.10.07 08:02
zuletzt geändert: 19.10.07 08:02 durch (insgesamt 1 mal geändert)
es gibt noch eine studie, die nennt sich "morphine as an antipsychotic", ich muss jetzt zur arbeit googelt selbst danach

bye
 
Abwesender Träumer

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ICQ
  Geschrieben: 20.10.07 01:02
Buprenorphine (Untergruppe der Opiode) sind eine synthetische Weiterentwicklung eines Opiuminhaltsstoffes. Sie wirken stärker als Morphin, haben aber zugleich eine dem Morphin entgegen gerichtete Wirkung. Deshalb nimmt die Wirkstärke eher ab als zu, wenn die Dosis erhöht wird. Die Wirkung als Schmerzmittel ist gesichert. Da Opioide die Wirkung der körpereigenen Endorphine nachahmen, ist es durchaus möglich, daß sie im Einzelfall auch antipsychotisch wirken. Mir sind solche Einzelfälle mit überzeugender antipsychotischer Wirkung bekannt. Generalisieren darf man das aber nicht. Mehr Effekt in diesem Bereich hat wahrscheinlich Oxykodon. Anerkannte wissenschaftliche Studien existieren nicht.
 
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  Geschrieben: 09.10.08 11:30
 http:// www.herz-hirn-und-hand.de/psychiatrie/schizophrenie-opiate.htm

Ein Artikel zur, aus meiner Sicht möglichen leichten, antipsychotischen Wirkung von Opioiden.

Zitat:
Opiate können zwar abhängig machen, aber sie besitzen sonst kaum schwerwiegende Nebenwirkungen. Ihre antipsychotische Wirkung ist nicht schwächer als die der Neuroleptika.

Diese Aussage steht für mich unbewiesen da.

Zitat:
Auch Neuroleptika wirken, weil sie sedieren, genauso wie Opiate. Opiate sedieren aber mit weniger Nebenwirkungen - vor allem besitzen sie keine verheerenden Nebenwirkungen, so wie die Neuroleptika.

Na LOL, das ist ja das größte! Es geht bei Neuroleptika nicht primär um die Sedierung, nur bei einign Leute ist das ein sinnvoller Nebeneffekt. Bei NL geht es um die antipsychotische Wirkung und nicht jedes NL sediert. Also zeigt diese Aussage tendenziell, dass der Autor gar nicht verstanden hat, worum es geht.

Zitat:
Heilung ist möglich - und bei einem geheilten Schizophrenen entfiele dann auch der ursprüngliche Grund für den Opiatkonsum, der allerdings auch eine, evtl. gesondert zu behandelnde, Eigendynamik gewinnen kan. Wegen dieser Eigendynamik: Hände weg von der Selbstmedikation!

Er sieht ein, dass ein Opiatentzug eine gesonderte Behandlung erforderlich machen kann. Und solange man sowas nicht vom Arzt verschrieben bekommt mit garantierter kontinuierlicher Zufuhr, sollte man die Hände davon lassen. Ne antipsychotische Medikation (falls sie denn wirken sollte) illegal auf dem Schwarzmarkt besorgen ist schon nicht besonders intelligent.
 
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  Geschrieben: 10.10.08 16:16
Lässt sich die antipsychotische Potenz von Neuroleptika mit Opioiden direkt miteinander vergleichen oder umrechnen? Also z.B. entspricht eine Menge von 80mg Ziprasidon (Zeldox) am Tag ja ungefähr, von mir geschätzt aufgrund Aussagen meiner Ärztin, in Seroquel umgerechnet einer Tagesdosis von 400-500mg Quetiapin. Wieviel mg von z.B. Codein müsste man nehmen am Tag, um die gleiche antipsychotische Wirkung zu haben?

Ist die antipsychotische Wirkung von Opioiden proportional zur Dosis? Also wäre das im Diagramm eine Gerade oder eher eine Parabel, oder eher in Richtung Hyperbel oder eine andere Geometrie? Ein Polynom n-ter Ordnung ja ganz bestimmt nicht. Wie sind die Achsen dabei zu sehen? Die Dosis auf der x-Achse und die antipsychotische Wirkung auf der y-Achse oder andersrum?

Ist die antipsychotische Wirkung von höherpotenten Opioiden auch größer als die von niedriger potenten? Oder ist das unabhängig von der analgetischen Potenz zu sehen? Vielleicht abhängig von der jeweiligen Substanz? Was wirkt am besten antipsychotisch?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.10.08 12:48

Count Zero schrieb:
Also wäre das im Diagramm eine Gerade oder eher eine Parabel, oder eher in Richtung Hyperbel oder eine andere Geometrie? Ein Polynom n-ter Ordnung ja ganz bestimmt nicht. Wie sind die Achsen dabei zu sehen? Die Dosis auf der x-Achse und die antipsychotische Wirkung auf der y-Achse oder andersrum?



Hab grade Kopfschmerzen von gestern, da muss ich mir mal die Zeit vertreiben: Also all das was du nennst, lässt sich mit einer Polynomfunktion nten-Grades darstellen.
Eine Gerade f(x)=x, Parabel f(x)=x^2, Hyperbel wäre ebenfalls ein Polynom, nur fällt mir grad kein Beispiel ein.

Zum eigentlichen Thema: Es findet sich keine wirkliche fundierte Untersuchung zum Thema habe ich festgestellt. Wohl auch mit dem Hintergrund, dass die meisten Pharaunternehmen wohl kein Interesse daran haben
werden ihren NL Konkurrenz zu machen. Oder hat jemand evtl. doch eine wissenschaftliche Abhandlung, die diese These belegt?
Lt. Ärzteblatt sind die gängen Opioide auch für diesen Anwendungsbereich nicht zugelassen, weshalb wohl nur eine Selbstmedikation bleiben würde. Ferne stelle ich mir, wenn er denn dann irgendwann stattfindet, den Prozess des Absetzens recht schwierig vor und möglicherweise sehr kontraproduktiv in Bezug auf die (ursprüngliche) Erkrankung.

 
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  Geschrieben: 26.10.08 15:30

marcel230 schrieb:
meine erfahrung ist auch das opioide wie tilidin,codein psychosen lindern oder gar ganz beseitigen also antipsychotisch wirken.

Was du als "Psychose" bezeichnest, hast du ja hier bestens beschrieben: warnung vor hanf es löst psychosen aus.

Deswegen sind deine Aussagen zur antipsychotischen Wirkung unbrauchbar, da du etwas anderes meinst, aber nicht antipsychotisch. Genau das ist eben das Problem an der Sache, wenn man da nachforscht, kriegt man oft nichts brauchbares.

Zumindest hab ich woanders ne Diskussion dazu gefunden:

http://www.drogen-forum.us/viewtopic.php?f=6&t=1176
 
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  Geschrieben: 03.03.09 17:01
Hat dein Kumpel eine Vergleichsmöglichkeit mit der Wirksamkeit von Neuroleptika? Dass letztere natürlich eher ungenehm sind ist ja klar. Und bei ersteren das Gegenteil.

Aber kann er sagen, diese Dosis von diesem Opioid entspricht von der Wirksamkeit her jener Dosis von jenem Neuroleptikum?

Ich hab im Netz eine gefunden, die selber sagt, dass mit Heroin eben die Stimmen die sie hört etwas leiser werden, aber so richtig gut dagegen wirken soll es nicht.
marcel230 schrieb:
die sympthome schwinden dann bei ihm und er ist ansprechbar wenn ers einnimmt.ohne so gut wie garnicht. ich weiß wovon ich spreche wenn ich sage es wirkt antipsychotisch..

Kannst du näher erklären, wieso er nicht ansprechbar ist? Also das hat mit psychotisch in dem Sinne nichts zu tun, wobei bei richtiger Schizophrenie ja doch beinahe alles möglich ist. Hängt letztlich von dem Schweregrad und der Art der individuellen Symptome ab. Da kann man ja nichts verallgemeinern.
 
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  Geschrieben: 04.03.09 00:32
zuletzt geändert: 04.03.09 00:58 durch Antonio Peri (insgesamt 2 mal geändert)
Als Opioid bei diesem Vergleich (ich weiß das hier auch Buprenorhin schon genannt wurde, was jedoch - und auch da gehe ich auf Thesen ein die hier in diesem Thread bzgl. Endorphinausschüttung genannt wurde, in diesem Bereich wohl eher schwach ist und wobei die sedierende Komponente überwiegt - ich denke auch das eine Studie mit Oxycodon wohl am interessantesten wäre) nun auch ausgerechnet Heroin (und die Person die Count hier erwähnt meint damit ja sicher kein reines Diacetylmorphin, sondern Straßen-H vom Schwarzmarkt) als Beispiel heranzuziehen, dürfte wohl das verkehrteste sein, was man nur machen kann. Eben u.a. gerade durch die häufige Beimischung anderer Medikamente fällt da aber auch das letzte bißchen Verifizierbarkeit bzw. Allgemeingültigkeit solcher Aussagen weg.

Denn zusätzlich zu den verschiedenen Prozentsätzen des eigentlichen Wirkstoffs, ist Straßenshore ja nun auch häufig mit anderen Medikamenten (z.B. gemahlenem Paracetamol, gemahlenem Rohyhpnol etc.) und mit was weiß ich nicht noch allem versetzt. Die drei verschiedenen Chargen H die ich je in meinem Leben probierte, und die alle von andern Tickern stammten, waren zumindest auch alle drei in der Wirkung verschieden - z.B. das eine euphorisierte mehr bei gleichzeitiger Beruhigung (was wohl die erwünschteste Wirkung ist), ein anderes wiederum sedierte mehr und ging damit schon in Richtung Buprenorphin, das ich - genau wie Oxycodon ebenfalls aus eigener Erfahrung kenne. Oxycodon habe ich als das euphorisierendste Opioid (wobei die euphorisierende Wikung dem Opioid zuzuschreiben ist, ohne das es die Opioid-untypische SSRI-Komponente hätte wie eben das erwähnte Tramadol, was ja auch - jedoch auf eine ganz andere Art euphorisierend ist, und wie hier schon von jmd. erwähnt wg. der SSRI-Komponente ohnehin nicht zur Diskussion steht) erlebt.

Wie ein Mensch der an einer Psychose leidet, diese Stoffe empfindet (und auch innerhalb dieser Gruppe wird es wohl zusätzlich noch einmal Unterschiede in Erleben und Wirkung geben), kann ich natürlich nicht beurteilen. Da ich eben nicht von einer Psychose betroffen bin und sich meine Erfahrungen, sowohl mit hochpotenten Opioiden (es sind eben nur die drei genannten: Oxycodon, Buprenorphin, Heroin) als auch mit Neuroleptika (Taxilan, Seroquel) in engen Grenzen halten und nur auf wenigen Versuchen damit beruhen.

Eine Frage an Dich @ Count, der Du Dich mit dem Thema Psychose ja nun besser auskennst als ich: Gibt es Menschen, die ihr Leben lang Neuroleptika als Dauermedikation nehmen müssen/sollen? Gilt das vielleicht sogar für jeden, der bereits eine psychotische Episode hatte - oder nur für bestimmte Patienten innerhalb dieser Gruppe?

Es wäre nett, wenn Du mir diese Frage beantworten kannst, denn das würde ich gerne in meine Überlegungen zur ethischen Vertretbarkeit einer dauerhaften Behandlung mit hochpotenten Opioiden, die ja dann zwangsläufig - im Gegensatz zu NLs - zur körperlichen Abhängigkeit führen würde, und somit für mich persönlich nur dann vertretbar wäre, wenn sie halt lebenslang erfolgt und ihren Abschluß nicht generell in einem Entzug (und einen Opioid-Entzug halte ich generell für einen potentiellen Psychose-Auslöser - diese Vermutung wird übrigens, wie ich soeben nachrecherchiert habe auch durch das ICD-10 F11.5 unterstrichen - nicht umsonst gibt es die Reihenfolge F11.3 - F11.5 ) findet.

Wäre das so, hielte ich eine Abhängigkeit von Opioiden für ethisch genauso wenig verwerflich, wie die unbekannten Folgen (wegen fehlender Langzeitstudien) die bei der Gabe von Neuroleptika bestehen (wie z.B. Spätdiskynesien u.a.).

Ich weiß, daß Du es nicht gerne hörst @ Count, aber die Meinung das Neuroleptika eben u.a. wegen dieser, nicht unwahrscheinlichen, Spätfolgen nicht vertratbar sind, hat mir sogar mal eine stationär arbeitende Psychiaterin (die da allergins noch Assistenzärztin war, während die Oberärzte sie dort munter - auch Nicht-Psychotikern - verordneten) gesagt.

Selbst die Ärzteschaft ist da also durchaus gespalten. Das Opioide solche Folgen nicht haben, ist nun bekannt.

Und zu Deinem Post in einem anderen Thread: WEGEN einer Opiat/Opioidabhängigkeit bringt sich wohl niemand um - das wäre ja in etwa so, als würde sich ein Diabetiker umbringen, weil er in gewisser Weise ja Insulin-Abhängig ist, was ja auch niemand unterstellt.
Es sind da wohl eher die Begleitumstände, die zu solchen Suiziden führen - nicht die Abhängigkeit an sich.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
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  Geschrieben: 04.03.09 12:02
zuletzt geändert: 04.03.09 14:30 durch Count Zero (insgesamt 2 mal geändert)
Logischerweise war es natürlich H von der Straße und kein pharmazeutisch reines Diamorphin. Ja klar ist das als Vergleich ungeeignet. Allerdings gibt es nur zu Buprenorphin eine eindeutige Aussage zu einer antipsychotischen Wirkung. Allerdings kann man nur sagen, dass so eine Wirkung bei dieser einen Untersuchung eben festgestellt wurde. Nicht allerdings wie stark diese Wirkung nun ist.

Jedenfalls sind irgendwelche SSRI-Komponenten bei sowas irrelevant. Und letztlich kann man nur Aussagen von Leuten die psychotische Symptome haben und sowas probieren dann auch ernst nehmen. Deswegen kann ich selber, würde ich es probieren, dazu gar nichts sagen. Da ich ja keinerlei Symptome habe.

Antonio Peri schrieb:
Eine Frage an Dich @ Count, der Du Dich mit dem Thema Psychose ja nun besser auskennst als ich: Gibt es Menschen, die ihr Leben lang Neuroleptika als Dauermedikation nehmen müssen/sollen? Gilt das vielleicht sogar für jeden, der bereits eine psychotische Episode hatte - oder nur für bestimmte Patienten innerhalb dieser Gruppe?

Ja klar gibt es Leute die NL vorraussichtlich für den Rest des Lebens nehmen müssen. Allerdings kann man das natürlich lange nicht für alle sagen. Und auch bei denen es wohl so zu sein scheint, sind das nur Prognosen für die Zukunft des Menschen, die aus den Erfahrungen/Reaktionen der Vergangenheit gemacht werden. Aber bei einigen Leuten ist es eben fast ein Dauerzustand, psychotisch zu sein, wenn sie keine Medis nehmen. Und bei manchen Leuten wirken auch mehrere NL gleichzeitig nicht ausreichend.

Die ganze Forschung nach neuen Alternativen, wie z.B. Cannabidiol als Medi, beruft sich ja in erster Linie darauf, dass eben mit den existierenden NL bei manchen Patienten keine ausreichende Wirkung erzielt wird. Deswegen Forschung nach anderen Alternativen, die vielleicht wirksamer sind. Weniger Nebenwirkungen bei gleicher oder besserer Wirkung sind nicht der Hauptgrund. Sondern bessere Wirksamkeit bzw. vergleichbare Wirksamkeit (damit es bei Menschen die verschieden drauf ansprechen eine gleichwertige Alternative ist).

Antonio Peri schrieb:
Es wäre nett, wenn Du mir diese Frage beantworten kannst, denn das würde ich gerne in meine Überlegungen zur ethischen Vertretbarkeit einer dauerhaften Behandlung mit hochpotenten Opioiden, die ja dann zwangsläufig - im Gegensatz zu NLs - zur körperlichen Abhängigkeit führen würde, und somit für mich persönlich nur dann vertretbar wäre, wenn sie halt lebenslang erfolgt und ihren Abschluß nicht generell in einem Entzug (und einen Opioid-Entzug halte ich generell für einen potentiellen Psychose-Auslöser - diese Vermutung wird übrigens, wie ich soeben nachrecherchiert habe auch durch das ICD-10 F11.5 unterstrichen - nicht umsonst gibt es die Reihenfolge F11.3 - F11.5 ) findet.

Ich kenne 2 Leute, die relativ zügig nach der ersten Psychose die Medis abgesetzt haben und wieder ordentlich gekifft haben. Beide hatten sehr schnell eine neue Psychose. Wobei das natürlich nicht bei jedem zwingend passiert. Und ob das Kiffen dabei so eine große Rolle gespielt hat oder ob es das zu schnelle weglassen der Medikation war, das kann man nicht sagen. Das ist ja bei jedem verschieden und muss bei den beiden Leuten ja nicht das selbe sein. Einer von beiden nimmt noch ein NL, der andere nicht. Und zeitlich lief das alles ab seitdem ich Medis nehme.

Ich selber habe nie so hohe Dosen wie die anderen genommen und nehme jetzt immer noch was sehr niedrig dosiert. Ich kann meinen Fall auch nicht mit anderen vergleichen, weil es bei jedem einzelnen anders ist und man eben nichts verallgemeinern kann.

Es gibt allerdings Leute, bei denen ist abzusehen, dass sie immer wieder auf Medis angewiesen sein werden. Bei denen kämen vielleicht Opioide in Frage. Oder bei anderen, wo alle anderen Behandlungsoptionen versagt haben. Setzt natürlich die Wirksamkeit von opioiden bei sowas vorraus. Was in meinen Augen eben nicht bewiesen ist.

Was die ICD-10 angeht, da hat man bei den Störungen durch psychotrope Substanzen bei F10-F19 eben meiner Meinung nach nur eine einheitliche Gliederung der einzelnen Substanzklassen angestrebt. Ich glaube F11.5 ist eher rein theoretischer Natur und bis jetzt noch nie diagnostiziert wurde.
(Edit: Ja, doch schon möglich, bei einem Entzug)


Im Netz findest du übrigens nur F1x.5, es gibt aber genauere Diagnosen, so z.B. F12.51, was eben eine psychotische Störung durch Cannbis ist mit vorwiegend wahnhaften/paranoiden Zügen. Ich glaube die F12.52 wäre mit vorwiegend halluzinatorischen Symptomen. Und so weiter, kann man alles genau aufgliedern. Allerdings findest du den Schlüssel dazu nur im ICD-10-Handbuch in der Bibliothek der medizinischen Fakultät und nirgendwo im Internet.

Antonio Peri schrieb:
Wäre das so, hielte ich eine Abhängigkeit von Opioiden für ethisch genauso wenig verwerflich, wie die unbekannten Folgen (wegen fehlender Langzeitstudien) die bei der Gabe von Neuroleptika bestehen (wie z.B. Spätdiskynesien u.a.).

Ich weiß, daß Du es nicht gerne hörst @ Count, aber die Meinung das Neuroleptika eben u.a. wegen dieser, nicht unwahrscheinlichen, Spätfolgen nicht vertratbar sind, hat mir sogar mal eine stationär arbeitende Psychiaterin (die da allergins noch Assistenzärztin war, während die Oberärzte sie dort munter - auch Nicht-Psychotikern - verordneten) gesagt.

Sicher haben NL Nebenwirkungen, die aber bei jedem Menschen und bei jeder einzelnen Substanz immer verschieden sein können bzw. nichtmal immer vorhanden sein müssen. Klar ist es nicht möglich zu sagen, was passiert, wenn jemand ein paar Jahre dieses NL nimmt. Eventuell dann sogar Jahrzehnte später, wenn er die Substanz schon lange nicht mehr nimmt. Wie soll man solche Aussagen bei Medis machen, die nur wirklich kurz, wenige Jahre auf dem Markt sind? Abilify gibt es seit 2004 in den USA und 2005 bei uns. Davon gibt es, abgesehen in Indien, wo das aufgrund bestimmter patentrechtlicher Eigenheiten bei Pharmazieprodukten legal ist, eben noch nichtmal legal Generika davon. Eben nur in Indien, wo nicht das Molekül, sondern nur der eine Syntheseweg, der benutzt wird, patentrechtlich geschützt ist.

Aber jemand bewusst abhängig machen von Opioiden ist schon eine Sache, die gut überlegt sein will. Und natürlich ethisch diskutiert werden muss. Nicht wegen der körperlichen Abhängigkeit, sondern wegen den psychischen Aspekten sehe ich das eher kritisch.

Du wirst niemals Craving haben nach einem Neuroleptikum.

Antonio Peri schrieb:
Und zu Deinem Post in einem anderen Thread: WEGEN einer Opiat/Opioidabhängigkeit bringt sich wohl niemand um - das wäre ja in etwa so, als würde sich ein Diabetiker umbringen, weil er in gewisser Weise ja Insulin-Abhängig ist, was ja auch niemand unterstellt.
Es sind da wohl eher die Begleitumstände, die zu solchen Suiziden führen - nicht die Abhängigkeit an sich.

Was hat denn Damien Lord gemacht?

Vergleiche zwischen Heroin vom Schwarzmarkt und Insulin vom Arzt sind nicht statthaft.


Zitat:
egal. ein kumpel hat ne psychose.. und nimmt opiate.. wirklich eine echte psychose ja.. die sympthome schwinden dann bei ihm und er ist ansprechbar wenn ers einnimmt.ohne so gut wie garnicht. ich weiß wovon ich spreche wenn ich sage es wirkt antipsychotisch.. ja der uralt thread damals. da war ich noch recht unerfahren.

Wenn ich sowas lese, muss ich alle Aussagen, die so jemand zu dem Thema macht, als für mich ungültig ansehen. Da ich nicht weiss, ob dieser jemand über das selbe redet.
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 04.03.09 14:37
sorry für offtopic finde den opi thread gerad nicht.
cortex hatt geschrieben das subutex=morphium sein wenn man es raucht????ich hab noch nie gehört das man subutex rauchen kann bzw.sollte???macht das sonst noch wer subutex tabletten rauchen??
L.G.
Flo
 
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  Geschrieben: 04.03.09 16:24
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kg
Gestern haben wir noch über Morgen geredet und Heute ist doch alles wie Immer...
.___.
{o,o}
/)__)
-"-"-
Hunter Stockton Thompson
* 18. Juli 1937
† 20. Februar 2005 R.I.P.
„It never got weird enough for me“

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