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AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
1.594 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.10 19:24
zuletzt geändert: 14.02.10 19:26 durch ZweiterFruehling (insgesamt 1 mal geändert)
meist ist es ja so, dass man es nur mitkriegt wenn es jemand aus seinem Umfeld kommt. Bei einem Fremden da was bewirken zu können setzt ja vorraus, dass man irgendwie von seinem Vorhaben Kenntnis erlangt.
Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich Deine Frage sehr richtig. Es wird wohl oft vorkommen, dass die Angehörigen die Situation in ihrer Dramatik nicht wahrnehmen und den Betroffenen zu wenig ernst nehmen. Ich denke ja auch, dass viele Betroffene ihr Leiden auch "geschickt" verschleiern so dass man da gar nicht so leicht drauf kommt und dann kann man oft nicht viel machen.
Sowas könnte mir z.b. auch nicht passieren, weil ich Probleme immer sehr extrovertiert behandel d.h. ich spreche sehr viel darüber, gern auch mit Menschen die mir garnicht nahe stehen, da kann ich oft am befreitesten sprechen und das hilft fast immer.

P.S: sorry für die Rechtschreib und Gramattikfehler!
 
Ex-Träumer



dabei seit 2004
10.634 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.10 19:33

ZweiterFrühling schrieb:
und dann eines Tages ist es doch pssiert, wer will das vorher voraussehen?



Du/Ich/derjenige, der sich mit der Person beschäftigt. Wenn du verstehst, warum sich jemand umbringen will, kannst du es verhindern indem du ihm genau das gibst was ihm fehlt. Die Frage ist nur, ob du so lange durchhälst, bis derjenige wieder auf eigenen Beinen steht.


Scheinnnormalo schrieb:
Deshalb meine Frage: Warum sollte das jemand tun, wenn es sich nicht um einen Angehörigen oder Freund handelt?



Das kann man wohl nur mit einer Gegenfrage beantworten. Warum nicht?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.02.10 19:38
Und dann gibt es zudem gar nicht so wenige, völlig vereinsamte Menschen (vor allem ältere, aber nicht nur). Die haben tatsächlich jeden Anschluß an den Rest der Gesellschaft verloren. Das traurige daran ist, daß man denen zwar mit Zeit und Zuneigung oft helfen könnte, aber die Hilfe sie einfach nicht erreicht. Kann man Suizide solcher Menschen verhindern und wie?

 
Ex-Träumer



dabei seit 2004
10.634 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.10 19:42

Scheinnormalo schrieb:
Kann man Suizide solcher Menschen verhindern und wie?



Keine Ahnung. Das kann man einfach nicht pauschal sagen, kommt halt immer auf die Situation und die beteiligten Menschen drauf an.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
1.594 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.10 20:00
wenn es Menschen sind, die wirklich keine Verwandten mehr haben kämen wohl nur aufmerksame Nachbarn in Frage. Wie soll man sonst auf solch eine verlorene Seele aufmerksam werden.
Was ich gut finde, sind solche Wohngemeinschaften von Alten Menschen. Sie kommen oft nicht mehr selbst auf den Gedanken und wissen sich nicht zu helfen aber ich glaub es wirkt Wunder wenn sie wieder ständig Gesellschaft haben und Mau Mau oder weiß der Kuckuck was spielen können. Leider fallen solche Schicksale in unserer Gesellschaft häufig garnicht auf und couragierte Nachbarn sind wohl auch eher selten. Die merken leider oft erst den Verwesungsgeruch.
Mir fällt da was interessantes ein...und zwar ist ja sehr oft so, dass wenn von einem ewig verheirateten Paar, sagen wir 40+ Jahre ein Partner stirbt, der andere oft auch sehr schnell danach stirbt. Zwar nicht an einem aktiven Suizid sondern eher an verlorenem Lebenssinn. Sozusagen ein schleichender unterbewußter Suizid, wie seht ihr das?
 
Traumländer



dabei seit 2008
3.206 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.10 20:18
Diese Alterswohngemeinschaften finde ich eine tolle Sache. Das erforder aber, dass man sich rechtzeitig darum kümmert, solange man noch voll im Leben steht und Kontakt zu Gleichgesinnten findet, bevor man dafür zu schwach ist und dann einfach mit irgendwem zusammengesteckt wird (Heim). Leute, die eh schon depressiv sind, tun sich da bekanntlich schwer mit, obwohl es gerade ihnen gut tun könnte.


ZweiterFruehling schrieb:
Mir fällt da was interessantes ein...und zwar ist ja sehr oft so, dass wenn von einem ewig verheirateten Paar, sagen wir 40+ Jahre ein Partner stirbt, der andere oft auch sehr schnell danach stirbt. Zwar nicht an einem aktiven Suizid sondern eher an verlorenem Lebenssinn. Sozusagen ein schleichender unterbewußter Suizid, wie seht ihr das?

Leute, die sich gehen lassen, weil sie nicht mehr wissen, warum sie besser auf sich achtgeben sollten, das ist dann quasi Selbstmord auf Raten, oder zumindest das fahrlässige Erhöhen der Wahrscheinlichkeit, früher vom Tod heimgesucht zu werden.

Man könnte es auch einfach Depression nennen, und dazu gibt es ja auch wieder den böse zugespitzten Spruch: Die natürliche Todesursache bei Depression ist der Selbstmord. Natürlich nur, wenn es nicht zur erneuten Öffnung für das Leben kommt, sondern der Weg in die zunehmende Isolation und Verzweiflung führt. Eigentlich wäre das in den meisten Fällen zu schaffen, wenn die Leute ihre Stimmung als Resultat einer Krankheit/seelischen Balancestörung erkennen würden, die sich bekämpfen lässt - sei es pharmazeutisch, durch Psychotherapie, oder durch eine Kombination aus beidem.

Allerdings beißt sich da wieder die Katze in den Schwanz, wenn die Betroffenen nicht wissen, wofür sie kämpfen sollten. Da fände sich wohl für jeden etwas, nur manche sind situativ einfach zu blind, das auch zu sehen. Gesprächspartner, die die Mannigfaltigkeit möglicher Lebensentwürfe aufzeigen, halte ich für das A und O in solchen Fällen. Manchmal kann das schon eine kleine offen gestellte Frage sein, die einen zumindest für den Moment wieder Mut fassen lässt. Und man kann nie wissen, was inzwischen noch so alles an äußeren Umständen in's Leben treten kann, aus dem man dann wieder neue Motivation schöpfen wird.
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
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  Geschrieben: 14.02.10 20:39
ich finde den Umgang mit alten Menschen oft sehr schwierig und komplex. Oft kann man da mit sachlich-vernünftigen Argumenten nicht mehr viel erreichen, sie Leben oft in einer Welt von der wir schon garnichts mehr wissen.
Hinzu kommt oft noch ein geistiger Verfall, es muss nicht gleich Demenz sein, meist ist es einfach so, dass die Menschen mit der wahnsinnigen Entwicklung heute nicht mehr Schritt halten und die Möglichkeiten, die es für sie gäbe garnicht erkennen.
Hinzu kommt auch noch die Angst aus der vertrauten Umgebung zu müssen. Es ist traurig, wie dann manche vor sich hin vegetieren obwohl es garnicht so sein müßte.
Für diese Leute wirde leider sehr, sehr wenig getan. Jugendliche Dauerstraftäter werden gehätschelt und "therapiert" wo es nur geht und die alten einsamen werden verotten gelassen, niemand bemerkt sie....
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 14.02.10 21:00
ZweiterFruehling schrieb:
@fjoozel: sicher kann man an einem solchen Punkt stehen! Aber ich würde mir allein deshalb nicht das Leben nehmen, weil jeder Tag was Neuse bringen kann.
Ich stelle mir da vor ich bringe mich um und hätte wenn ich es nicht getan hätte, ein paar Tage später durch einen Zufall eine neue Liebe gefunden oder sowas. Das Leben steckt voller unvorhersehbarer Überraschungen, deshalb halte ich es einfach für unangebracht es vorzeitig zu beenden.


Genau das ist die richtige Einstellung, doch ich würde beinahe wagen zu behaupten das die Möglichkeit im Leben jedes Menschen besteht ,das er sich aufgrund von Zufällen an dem Punkt sieht, übers Sterben-oder weiterleben Gedanken zu machen.
Wir können nicht wissen,wie wir bei starken Schicksalschlägen entscheiden-wenn dann jeder eine so gesunde Einstellung hat,wie du ,ist `s ja gut smile
~Das gefährlichste aller Rauschgifte ist der Erfolg. ~

William Franklin

Mens agitat molem !
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.02.10 23:21
Schlaftabletten Rotwein sach ich nur ;)

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 15.02.10 00:40
zuletzt geändert: 15.02.10 00:41 durch Le Frosch (insgesamt 1 mal geändert)

ZweiterFruehling schrieb:
Mir fällt da was interessantes ein...und zwar ist ja sehr oft so, dass wenn von einem ewig verheirateten Paar, sagen wir 40+ Jahre ein Partner stirbt, der andere oft auch sehr schnell danach stirbt. Zwar nicht an einem aktiven Suizid sondern eher an verlorenem Lebenssinn. Sozusagen ein schleichender unterbewußter Suizid, wie seht ihr das?



Also wenn bei einem Paar, das schon eine Ewigkeit zusammen lebt einer stirbt und der andere daraufhin Selbstmord begeht, dann kann ich das vollauf verstehen und sehe es auch selbst als Option an, sollte es mir denn vergönnt sein so lange mit meiner Traumfrau zusammmen zu sein.
Und dass solche Leute dann beim Tod ihres Partners von selbst sterben ist sogar schon medizinisch erforscht worden und nennt sich Broken-Heart-Syndrom. Das kommt auch bei Hunden vor, wenn das Herrchen stirbt.

Aber nochmal zur eigentlichen Topic: In einer verzweifelten, ausweglosen Situation würde ich niemals Selbstmord begehen. Im Gegenteil, ich würde meine Verzweifelung und Agression auf die Verursacher richten und alles tuen, aus dem Schlamassel raus zu kommen. Aber mit Klauen und Zähnen auf sie mit Gebrüll :)
Edel sei der Frosch, hilfreich und gut.

Der erste und einzige Haschischtote ist und bleibt Henk der Dockarbeiter!
Traumländer



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  Geschrieben: 15.02.10 05:00

Le Frosch schrieb:
In einer verzweifelten, ausweglosen Situation würde ich niemals Selbstmord begehen. Im Gegenteil, ich würde meine Verzweifelung und Agression auf die Verursacher richten und alles tuen, aus dem Schlamassel raus zu kommen. Aber mit Klauen und Zähnen auf sie mit Gebrüll :)

Manche kombinieren das eine mit dem anderen, das nennt sich dann Amoklauf und ist die dümmste Reaktion.
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 15.02.10 11:59
Ich sagte

Zitat:
um aus dem Schlamassel rauszukommen



Da ist Amoklaufen ja wohl die wirkungsloseste Aktion.
Edel sei der Frosch, hilfreich und gut.

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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 16.09.11 02:18
ich hab auch schon oft über selbstmord nachgedacht, aber nicht in diesem sinne

wenn ich mal ein hohes alter erreicht habe (60, 70) rum wäre das meiner meinung nach eine möglichkeit.
wie dus schon ansprichst sollte meiner meinung nach auch jeder selbst frei wählen können ob er/sie stirbt
oder nicht. dennoch finde ich es abartig,dumm und intolerant das durch drogen herbeizuführen

in einem drogenrausch begibt man sich um sich gut zu fühlen, da würd ich während dessen eher auf andere
sachen kommen wollen. wäre mir alles viel zu sinnlos, erst arbeiten gehen, dann geld für drogen ausgeben
um sich dann umzubringen. das ist selbstzerstörung in 3 uuuuuuuuuuunglaublich langsamen schritten

dann doch lieber von nem hohen gebäude springen. gibt ja auch leute die sich aufhängen, aber
ersticken wäre mir definitiv zu abartig, da bin ich lieber auf nem fußgängerweg ein haufen matsch :)
Anonymität wahren:
https://www.torproject.org/

Krankheiten mit Faulheit und Strom bekämpfen:
http://www.worldcommunitygrid.org/

Hochverschuldetem Musiker auf die Beine helfen:
http://sylversecond.bandcamp.com/album/rrderaalmityor
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.09.11 11:48

Sylversecond schrieb:
ich hab auch schon oft über selbstmord nachgedacht, aber nicht in diesem sinne

wenn ich mal ein hohes alter erreicht habe (60, 70) rum wäre das meiner meinung nach eine möglichkeit.
wie dus schon ansprichst sollte meiner meinung nach auch jeder selbst frei wählen können ob er/sie stirbt
oder nicht. dennoch finde ich es abartig,dumm und intolerant das durch drogen herbeizuführen



Haeh, was ist denn das fuer eine Einstellung. Ich finde Selbstmord auch legitim und wenn ein Mensch sein_ihr Leben beenden moechte, dann darf er_sie das auch gerne ungehindert tun, jedoch sollte der Entschluss auch wirklich feststehen und keine anderen Motive (Aufmerksamkeit etc.) dahinter stecken. Nun zum Knackpunkt deiner Aussage, der mich stoert: WIE sich jemand toetet, sollte doch ihm_ihr ueberlassen sein. Ich empfinde es als wichtig, dass keine unbeteiligten zu Schaden kommen, etwa durch ein Trauma (Mensch wirft sich vor Zug) oder andere vermeidbare Aktionen, deswegen ist von einem Gebaeude springen auch nicht der Koenigsweg. Wenn aber Drogen das Mittel der Wahl sind, dann ist das weder abartig (haeh?), dumm (wieso auch, ist nen angenehmer Tod, soweit ich das gehoert hab) und schon gar nicht intolerant (klingt nach einer sinnlosen Reihe von Adjektiven, hast du dir ueberhaupt Gedanken ueber deine Aussage gemacht?).




Sylversecond schrieb:

in einem drogenrausch begibt man sich um sich gut zu fühlen, da würd ich während dessen eher auf andere
sachen kommen wollen. wäre mir alles viel zu sinnlos, erst arbeiten gehen, dann geld für drogen ausgeben
um sich dann umzubringen. das ist selbstzerstörung in 3 uuuuuuuuuuunglaublich langsamen schritten



3 Unglaublich langsamen Schritten? Also die 20€ fuer ne OD ohne Toleranz hab ich immer, dafuer muss ich nicht extra arbeiten gehen, da reichte damals selbst mein Taschengeld. Genauso gibt es fuer den Drogenkonsum unterschiedliche Motive, manche MEnschen wollen eine Grenzerfahrung, andere wollen sich wohl fuehlen und wieder andere bekaempfen damit Aengste. Von dir auf andere zu schließen ist nicht der richtige Weg.


Sylversecond schrieb:

dann doch lieber von nem hohen gebäude springen. gibt ja auch leute die sich aufhängen, aber
ersticken wäre mir definitiv zu abartig, da bin ich lieber auf nem fußgängerweg ein haufen matsch :)



Da waeren wir bei einer unangebrachten Methode, der Sprung vom Gebaeude. Glaube nicht, dass unbeteiligte Passant_innen das so prickelnd finden, dann doch lieber erhaengen und warten, bis Nachbarn die Polizei rufen oder diese gleich selbst informieren. Wenn du dies richtig anstellst, dann strangulierst du dich auch nicht sondern stirbst an einem sauberen Genickbruch.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
190 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 18.09.11 03:04
Über Selbstmord nachgedacht habe ich schon und auch mal ernsthafter - da war ich aber noch jünger.

In letzter Zeit geht es mir auch nicht wirklich gut, bin momentan in ner relativ tiefen persönlichen und spirituellen Krise, obwohl ich im Alltag durchaus noch funktioniere. Mach mein Studium, hab nen netten Nebenjob etc..
Aber Suizid ist absolut keine Option, da ja eh alles ewig ist. Es wäre höchstens ne Vertagung meiner Probleme - so wie eigentlich jede Flucht. Und das Selbstmord zumindest eine Art Flucht ist, kann man wohl kaum abstreiten. Ohne das Wort Flucht jetzt unbedingt wertend zu meinen.

Ich hab mal gelesen, dass die Sehnsucht nach dem Tod einfach nur eine Sehnsucht nach Loslassen und Hingabe ist. Und dies kann man auch lebend erreichen.
Das Geheimnis des Lebens ist es, zu sterben bevor man stirbt ;)


djt
Life is about learning to dance in the rain!

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