LdT-Forum

« Seite (Beiträge 16 bis 25 von 25)

AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2006
937 Forenbeiträge
6 Tripberichte

  Geschrieben: 07.12.11 21:18
Ja, es stört mich auch, wie beschränkt, gestört und sehr unreif die Sichtweise der Gesellschaft auf die "Drogen" ist. Die sogenannten Drogen sind einfach nur bewusstseinsverändernde Substanzen und sie sind grundsätzlich erstmal weder gut, noch schlecht, sondern es kommt auf die Umstände an. Doch grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass irgendetwas mit einem nicht stimmt, wenn man Drogen nimmt. Doch dass ein allgemeines Bedürfnis nach Rausch besteht, sieht man ja auch an der Beliebtheit des Alkohols. Da sehe ich für mich persönlich, dass ich ein Alkoholproblem habe. Da möchte ich jetzt bewusst damit umgehen. Doch ich sehe nicht, wieso es allgemein erstrebenswert sein sollte, vollkommen "clean" zu sein.

Zumal man mit psychedelischen Substanzen wirklich interessante Erfahrungen machen kann, die einen sogar in der geistigen und spirituellen Entwicklung weiterbringen können. Was eine "Ich-Auflösung" ist, kann sich z. B. jemand, der es nicht erlebt hat, gar nicht vorstellen. Auf jeden Fall könnte die Gesellschaft nur einen gesunden Umgang mit Rauschsubstanzen lernen, wenn man das Thema nicht immer ideologisch verblendet angehen würde und man akzeptieren würde, dass der Mensch ein grundsätzliches Bedürfnis nach so etwas hat - Rausch und psychedelische Erfahrungen. Anstatt es total zu kriminalisieren und es als eine menschliche Schwäche hinzustellen. Es will nicht jeder immer nur nüchtern sein und es will nicht jeder den Alkohol als einzige Möglichkeit haben, legal einen veränderten Bewusstseinszustand zu erreichen. OK, mit Meditation ist so etwas auch möglich, aber darum gehts ja hier jetzt nicht.

Ja, wie uns ja insbesondere der Rätsch lehrt, haben diverse Naturvölker psychoaktive Substanzen auch für Heilungsrituale und alles Mögliche benutzt. Sowas ist in Vergessenheit geraten in einer Gesellschaft, die Drogen kriminalisiert. Auch die Unterscheidung zwischen bösen Drogen und guten Medikamenten ist Quatsch. Letztlich sind es alles Substanzen, die in Prozesse im Körper eingreifen. Gerade bei Cannabnis haben sich ja schon die Erfahrungen verdichtet, dass man es vielfältig als ein Medikament einsetzen könnte. Nur wegen einer verblendeten Ideologie wird dies nicht oder nur in extrem geringen Maße getan.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2007
87 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.12.11 10:37

FULL nonexistence schrieb:
Gerade bei Cannabnis haben sich ja schon die Erfahrungen verdichtet, dass man es vielfältig als ein Medikament einsetzen könnte. Nur wegen einer verblendeten Ideologie wird dies nicht oder nur in extrem geringen Maße getan.


Geschweige denn LSD! Ich denke, es gibt kaum ein Medikament, das mehr kann! Allein wenn man die Anwendungsbereiche ansieht. Psychische Störungen in verschiedensten Ausprägungen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen, und mich würde es nicht wundern, wenn noch mehr Einsatzgebiete entdeckt würden. Und ich möchte noch die Potenz von LSD anmerken. Ich wüsste nicht, welches andere Medikament schon bei einmaliger Anwendung im Mikrogrammbereich eine solche Wirkung hervorrufen kann, die vielleicht irgendwann dazu eingesetzt werden kann, um unheilbare Psychosen heilbar zu machen.
Es ist traurig, dass so etwas umfassend positives wegen ein paar kleiner Nachteile verboten ist. Wäre LSD ein Mensch, wäre es eine durch und durch weise, freundliche, hilfsbereite, mitfühlende und gleichzeitig bestimmte, selbstbewusste, zielstrebige und großteils erfolgreiche Person, die für irgendeine kleine Macke, oder dafür, auch mal nen schlechten Tag zu haben, Jahre lang hinter Gitter gesteckt wurde.

Sorry für OT, aber das wollte ich einfach noch am Rande anfügen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.12.11 12:00
zum glück gibt es aber wieder bemühungen in diese richtung, oder ist das nun auch schon wieder vorbei? ich habe da mal vor ein-zwei jahren was gelesen, dass da wieder dran geforscht oder sogar praktiziert wird?! selbiges betrifft doch auch mdma, oder (zwecks posttraumatischen belastungsstörungen aber auch generell zur unterstützung von gespächstherapie)?
lg tg
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
257 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 14.12.11 21:33

Zitat:
Was eine "Ich-Auflösung" ist, kann sich z. B. jemand, der es nicht erlebt hat, gar nicht vorstellen.



Na ja. Buddhisten und Psychologen haben da schon nen recht genauen Plan von ;) Ich find's immer ganz witzig, wenn sich Konsumenten von Psychedelika einbilden, was völlig neues, nie dagewesenes erreicht zu haben - wer mal 30 Jahre lang pausenlos meditiert hat, kommt genau so weit, wie jemand der trippt, nur mit viel mehr Stress und Langweile und Zeitaufwand. Und es würde mich nicht wundern, wenn ein Schizophrener sein Leben erlebt wie einen Trip.


Zitat:
Ich denke, es gibt kaum ein Medikament, das mehr kann! Allein wenn man die Anwendungsbereiche ansieht. Psychische Störungen in verschiedensten Ausprägungen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen, und mich würde es nicht wundern, wenn noch mehr Einsatzgebiete entdeckt würden.



LSD hat bei mir oder im Bekanntenkreis auch schon Zerrungen behoben, alle möglichen Schmerzen verschwinden lassen usw. Der Körper hat unglaubliche Selbstheilungskräfte, und LSD ist in der Tat ein vielversprechender Weg, da ranzukommen.


Zitat:
selbiges betrifft doch auch mdma, oder (zwecks posttraumatischen belastungsstörungen aber auch generell zur unterstützung von gespächstherapie)?



MDMA gilt im allgemeinen als zu neurotoxisch, um für die pharmazeutische Verwendung zugelassen zu werden. Die Pharmaindustrie versucht seit Jahren, eine nicht neurotoxische, für Therapiezwecke verwendbare Alternative herzustellen, hatte aber bislang nicht viel Erfolg, weil die (im Therapiekontext unerwünschte) Rauschwirkung bislang nicht vollständig entfernt werden konnte. Durch diese Versuche kam übrigens Methylone zustande.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
616 Forenbeiträge
1 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 15.12.11 00:32

mabool schrieb:


Na ja. Buddhisten und Psychologen haben da schon nen recht genauen Plan von ;) Ich find's immer ganz witzig, wenn sich Konsumenten von Psychedelika einbilden, was völlig neues, nie dagewesenes erreicht zu haben - wer mal 30 Jahre lang pausenlos meditiert hat, kommt genau so weit, wie jemand der trippt, nur mit viel mehr Stress und Langweile und Zeitaufwand. Und es würde mich nicht wundern, wenn ein Schizophrener sein Leben erlebt wie einen Trip.



Na für nen Buddhisten wohl weniger. Der Weg ist das Ziel ;) und bei Psychedelika wird ja wohl mehr als nur abgekürzt :D. Is zwar Off-Topic aber könnte nen Mönch ne "Bad-Erleuchtung" haben? Er hatte ja lange genug Zeit sich vorzubereiten darauf, damit vertraut zu werden (jetzt ma im Vergleich zu nem Trip) und das Set und Setting wird wohl über die Jahre auch stimmen - oder ist es dann gar keine Erleuchtung wenn es schlecht ist?
Wäre dann ein schlechter Trip nur mit Psychedelika erreichbar?
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2010
703 Forenbeiträge

Homepage ICQ
  Geschrieben: 15.12.11 11:06
Das ist er ganz bestimmt nicht. Diese "mystischen" Praktiken wie die Meditation sind meiner Ansicht nach sicherer, weil die herbeigeführte Veränderung langsamer und kontrollierter vonstatten geht. Ganz sicher können aber auch diese Geschichten einen Menschen fertig machen.
Hic sunt dracones
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
257 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.12.11 19:46
Boah, ich glaub nicht, dass es Bad-Erleuchtungen gibt. Bad Trips kommen ja eher durch Überforderung zustande - zu viel Erleuchtung auf einmal, sozusagen. Wer sich da schrittweise rantastet, wird wohl eher nicht überfordert.
 
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.12.11 20:15

mabool schrieb:


ja aber fällt denen denn nicht auf, wie blöd man sein müsste, um drogen zu nehmen, wenn sie so ne dämliche wirkung hätten?

...moment mal... die denken ja wirklich man ist blöd wenn man drogen nimmt. boah wie bescheuert oO aber auch zum ersten mal verständlich. ich hab mich immer gefragt, wie der großteil der bevölkerung es hinkriegt, da NICHT neugierig drauf zu sein, aber wenn die tatsächlich glauben, dass drogen einfach nur dumm machen... boah. Das ist ja fast schon ne obszöne Beleidigung. Der Gedanke erfüllt mich grad ziemlich mit Ekel.


Das ist echt so, gewisse personengruppen meinen sie müssen langsam mit dir reden, wenn sie was von deinem cannabiskonsum mitkriegen.

Die einzigen die drogen irgendwie zuordnen können und wissen wie halluzinoge wirken usw sind oft cannabiskonsumenten mit einem etwas weiteren horizont.
Vor manchen leuten die ich als freunde betrachte würde ich gar nicht erst anfangen irgendetwas zu erzählen oder zu verteidigen weil was man sagt eh falsch ist.
Die würden dann meinen ich komme nicht klar oder sonst was.
Es gibt auch personen im bekanntenkreis, die in drogenberatungen tätig sind und dort herrscht wie mir scheint eine art zero tolerance denken, auch hier habe ich eigentlich keine lust mich auszutauschen.

Dazu ist mein konsum auch sehr moderat und das seit jahren, eigentlich tue ich das aus interesse.
der größte schaden wäre eigentlich wenn ich daran denke wie sich hinz und kunz das maul zerreissen oder auch nicht.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
1.593 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 21.12.11 01:22

mabool schrieb:
Als ich letztens auf 600 mg DXM getrippt hab, wurde mir schlagartig klar: SO hab ich mir "Drogen" pauschal vorgestellt, als ich ein kleines Kind war! (Außerdem dachte ich, es hätte irgendwas mit UFOs zu tun :D) Das ist irgendwie verdammt verstörend. Woher kennt ein Kind diesen Zustand, bitteschön?



Aus Disney-Filmen?
Die hatten doch früher dauernd halluzinogene Sequenzen.
You know what a miracle is. Another world's intrusion into this one.
Where revolutions break out spontaneously and leaderless, and the soul's talent for consensus allows the masses to work together without effort, automatic as the body itself.
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
561 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 21.12.11 17:02
Die Erde ist eine Scheibe
die Erde ist der Mittelpunkt des Universum
Sex vor der Ehe bedeutet Hölle
Wer masturbiert wird blind und vergewaltigt irgendwann auch Frauen/Kinder
Juden vergiften Brunnen
Schwarze fressen kleine Kinder

Heute sind wir (bzw der Großteil unserer westlichen Gesellschaft) um einiges "wissender" als früher und in Teilbereichen sogar wirklich toleranter.
Ich kann mir gut vorstellen das sich das Bild bei illegalen Drogen auch irgendwann wandelt, ob wir das aber noch miterleben ist eine andere Frage. Da der Mensch (gerade wenn er als Masse auftritt) eben doch nicht so schlau ist wie er gerne hätte, dauern solche Aufklärungsprozesse eben Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.

Wahrscheinlich ist es auch gerade das fehlende Vorstellungsvermögen vom Rausch was den Leuten Angst macht. Sie wissen nicht was es bedeutet, wie es sich anfühlt und zu was es führen kann und zu was nicht, daher vermuten sie das Schlimmste. Was ein Bauer nicht kennt, das frisst er nicht ;-)
 

« Seite (Beiträge 16 bis 25 von 25)