LdT-Forum

« Seite (Beiträge 16 bis 27 von 27)

AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
257 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 06.06.12 03:12
Im Allgemeinen wissen alle Menschen, mit denen ich so zu tun habe, dass ich Drogen nehme. Bewusst vertuscht hab ich soweit ich weiß auch nur was vor Familienmitgliedern (Eltern, logisch, und kleine Geschwister, da Vorbildfunktion).


Zitat:
Ich finde es nicht gut, andere Zellstrukturen zu zerstören, nur damit meine eigenen Zellstrukturen länger überleben können. Ich möchte nicht Gott spielen. Aber mein Freund hat was dagegen, wenn ich nichts mehr esse...



Das versteh ich nicht. Im Gegensatz zu uns muss Gott doch gerade nicht töten, um überleben zu können, weil er von nichts abhängig ist und ewig existiert. Insofern ist die Zerstörung anderer Zellstrukturen aus der Notwendigkeit, das eigene Überleben zu sichern, gerade das Gegenteil von "Gott spielen". Sowas haben nämlich nur die "niederen" (aber dafür real existierenden) materiellen, tierischen Lebensformen nötig.


Zitat:
Wenn ich also etwas essen "muss", dann muss ich immer meinen Verstand unterdrücken, der mir sagt, wie falsch das ist, was ich da mache.



Ich behaupte einfach mal, dass diese "Falschheit" nicht rational begründbar ist - das ist Moral prinzipiell nämlich nie. Es gibt überhaupt keinen rationalen Grund dafür, irgendein Verhalten für "falsch" zu erklären - wir kommen nämlich nicht durch Nachdenken darauf, dass wir etwas falsch finden - weil das eben eine Empfindung, eine Emotion ist. Dein Verstand ist hier also sicher nicht der Schuldige, eher deine Emotionen. Dein Verstand sagt dir eher, dass du trotzdem essen musst.


Zitat:
Sie sind für mich die mächtigsten Wesen auf dem Planeten, da ohne sie kein anderes Lebewesen existieren kann und sie zB Insekten für ihre Zwecke mißbrauchen.



Na, aber was ist denn Macht? Hat das nicht auch etwas mit Entscheidungsgewalt zu tun? Mit Autorität und Autonomie? Pflanzen haben gar nichts davon. Wir können uns die Pflanzen, die wir brauchen, selber machen. Es ist doch völlig klar, wer hier am längeren Hebel sitzt.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
269 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.06.12 04:29
Es gibt keinen Grund nicht dazu zu stehen und auch kein richtig oder falsch. Man tut das, was man tut. Niemand hat das Recht darüber zu urteilen.

live to win til you die
til the light dies in your eyes
live to win, take it all
just keep fighting til you fall
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.06.12 07:00

mabool schrieb:

Im Gegensatz zu uns muss Gott doch gerade nicht töten, um überleben zu können, weil er von nichts abhängig ist und ewig existiert. Insofern ist die Zerstörung anderer Zellstrukturen aus der Notwendigkeit, das eigene Überleben zu sichern, gerade das Gegenteil von "Gott spielen". Sowas haben nämlich nur die "niederen" (aber dafür real existierenden) materiellen, tierischen Lebensformen nötig.



Meine Gedanken sind da ein wenig anders: Es geht mir um den Aspekt, über das Leben, die Existenz von etwas anderem zu entscheiden. Dieses weil ich das will, existierst Du jetzt nicht mehr in Deiner ursprünglichen Form. Das finde ich persönlich god-like, wenn man aus lauter Jux und Tollerei (oder weil man Hunger hat) einfach willkürlich entscheidet, dass die vorherige Existenz des anderen Lebewesens vorbei ist.

Das Leben ist Veränderung. Ja, ich weiß. Aber ich möchte diese, aus persönlichen Gründen, ohne Leid und Verlust haben. Geht auf der Welt nicht, aber ich kann wenigstens probieren.

Mag sein, dass meine Beweggründe vielen schleierhaft sind. Ich komme so aber klar, kann mein Gewissen einigermaßen beruhigen. Perfekt ist mein Lebensstil noch lange nicht.

Ich wette, jeder hat auch persönliche Gründe für seinen Drogenkonsum, die andere möglicherweise nicht nachvollziehen können. An die meinen werde ich heute schmerzlich erinnert.....


Edit: Ohne dass es aber vorher Pflanzen gäbe, könnten wir gar nicht leben, um sie erneut anzupflanzen. Sie sorgen für Sauerstoff und nutzen das Sonnenlicht. Sie machen aus elektromagnetischer Strahlung Nährstoffe. Ich persönlich finde das sehr beeindruckend. Aber wie gesagt, mein Denken ist stark durch Pflanzen beeinflußt worden.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
26 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.06.12 12:04
Ich bin in der Sicht zimlich feige (geworden).
Meine Freunde wissen natürlich, dass ich konsumiere und was ich konsumiere.
Einige Bekannte wissen auch das ich alternative Drogen konsumiere, aber nicht was und in welchen Mengen.
Wenn ich mit Leuten unterwegs bin, die ich nicht wirklich kenne und nicht weiß ob sie konsumieren, halte ich mich meist bei diesen Diskussionen raus, denn bei vielen Menschen
ist man einfach zu schnell unten druch, weil sie einfach in ihrer Einstellung festgefahren sind und keine vernünftige Diskussion zustande bringen können.
Früher hab ich desöfteren versucht mit diesen Leuten eine Diskussion zu führen, aber ich habe für mich festgestellt, dass mein Drogenwissen noch mehr dazu geführt hat,
dass ich unten durch bin, weil sie es einfach "krank" fanden, wie informiert ich war.
Mein soziales Umfeld hat dadurch leider schon unter diesen Diskussionen gelitten.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
410 Forenbeiträge
1 Tripberichte

MSN
  Geschrieben: 06.06.12 13:29
Spannendes Thema. Ich stehe teilweise zu meinem Konsum. Arbeitgeber oder Fremde (bis auf Leute bei drogentoleranten Partieveranstaltungen) geht es nichts an, ich spreche mit diesen Menschen ja auch nicht über meine politische Einstellung oder sexuellen Vorlieben oder so.
Meine Familie weiß teilweise Bescheid, wobei meine Mutter mir irgendwann mitgeteilt hat, dass sie diese Offenheit nicht will. Ab da habe ich das Thema ihr gegenüber nicht mehr angesprochen. In meinem Freundeskreis weiß ca. die Hälfte der Menschen bescheid über alles, der Rest denkt wohl ich kiffe nur und zieh vlt. alle paar Monate mal Speed.

Eine sehr seltsame Diskusion hatte ich vor einiger Zeit: Ich bin auch offen mit meinem RC-Konsum umgegangen und das ich dort vor allem Psychedelika nehme. War soweit auch alles kein Problem. Dann habe ich vor einigen Monaten erzählt, dass mir endlich LSD in die Hände gefallen ist. Und auf mal melden sie Sorgen an, weil man ja schon als Kind lernt, dass diese Droge einen auf jeden Fall in die Anstalt bringt.
Pilze, LSA, Meska, Substanzen mit abenteuerlichen Iupac-Namen inklusive mein Statement, ich würde DMT nehmen wenn ich es denn bekäme, waren kein Problem. Aber das böse Acid. Weil es in Untergrundlaboren in der Illegalität hergestellt wird und der Untergang des Geistes sein soll. War ein sehr interessantes, verwirrendes und verwirrtes Gespräch.
"Der letzte Feind, der besiegt werden wird, ist der Tod."
Ex-Träumer



dabei seit 2012
1.047 Forenbeiträge
2 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 06.06.12 16:57

Zitat:
War ein sehr interessantes, verwirrendes und verwirrtes Gespräch.



Kann ich mir vorstellen. Furchtbar, all diese Indoktrinierung von Vater Staat oder von wem auch immer.

Ich geh relativ offen damit um. Wenn Menschen mit mir zu tun haben, mich kennenlernen, dann halten sie mich oft für einen kleinen Verrückten, vermuten aber nichts weiter. Sie halten mich für einen vernünftigen Menschen mit klarem Gedankengut und einem selbstlosen Weltbild. Ein kleiner optimistischer, philanthropischer Verrückter. Wenn ich ihnen dann von Drogen erzähle, sind sie oft verwirrt, für sie passt da irgendwas nicht zusammen, da die meisten direkt einen abgefuckten Junkie (nicht falsch verstehen!!) damit assoziieren. Sie haben mich bereits ein wenig kennengelernt, wissen das man meine Worte ernst nehmen kann und stempeln meinen Drogenkonsum demnach nicht direkt ab. Sie beginnen sich damit auseinanderzusetzen und mir zuzuhören - und bestenfalls es zu akzeptieren. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit Gleichaltrigen.
Ganz anders sieht das natürlich bei "Autoritätspersonen" und großumfassende Familie aus ;)
Ich bin nichts weiter als ein Geist

Abwesender Träumer



dabei seit 2012
152 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.06.12 17:07
Ich stehe eigentlich zu meinem Konsum. Allerdings nur gegenüber Personen bei denen ich mir sicher sein kann, dass ich keine negativen Folgen durch meine Offenheit habe. Auf viele Leute wirkt dann aber ein Drogenkonsument abschreckend, egal wie Vornehm bzw. Normal er aussieht.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
713 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 07.06.12 11:57
Ich stehe zu meinem Konsum. Allerdings verschweige ich manchmal meinen Konsum. Früher habe ich immer und immer wieder versucht, die Leute aufzuklären, versucht ihnen dass zu erklären, was ich weiß. Ich habe Versucht ihnen die großen Vorurteile aufzuzeigen und auszutreiben. Der überragende Teil der Gesellschaft, hat absolut falsche Vorstellungen, vor allem aber falsches Scheinwissen, was Drogen anbelangt. Es ist schlichtweg falsch, was sie glauben zu wissen.
Aber in ihre beschränkte Vorstellung passen anscheinend keine wunderbaren Rauschmittel. Nur weil ich kiff, bin ich nicht süchtig. Die Leute denken, dass man abhängig ist, wenn man abundzu andere Drogen außer Alkohol nimmt.
Schaut man aber nüchtern auf Studien und unabhängiges Wissen, würde man eines besseren belehrt werden.
Schade dass die Leute alle so dumm sind, denn ich finds auch nicht toll, immer schräg angeschaut zu werden, unverständnisvoll, tsss Drogen.
Deswegen Erfahren nur Leute von meinem Konsum, bei denen es mir wichtig ist, meine Freunde und so. Und jenachdem auch nicht über alle Drogen.
Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.06.12 12:26
Stehe immer dazu und gehe auch sehr offen damit um, außer im beruflichen Umfeld, aufgrund von den zu erwartenden Komplikationen. Das sollte sich in diesem Fall auch von selbst erklaeren. Sonst versuche ich mit positiven Beispiel voran zu gehen. Mein Umfeld hat das Recht darauf zu wissen, dass ich ab und zu was intus habe, im Zweifelfall betrifft es sie auf die eine oder andere Weise auch. Zum anderen moechte ich aber auch eine andere Drogenpolitik und zeigen, dass Drogen eben nicht der Medienpropaganda entsprechen und Konsument_innen auch ganz anders sein koennen.
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2009
4.462 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.06.12 14:31
Hey friends,

ich stehe außerhalb meiner Familie eigentlich immer zu meinem Konsum.

Es kommt auf die Situation und die Art und Weise an, in der ich mit dem Thema konfrontiert werde. Ich finde, man merkt ziemlich schnell, wenn innerhalb einer Diskussion so starre Vorurteile und Unwissenheit herrschen, dass ein weiteres Gespräch keinen Sinn macht.

Ich beende das Thema dann oft, indem ich vorschlage, dass das Gegenüber sich zunächst selbst im Netz informiert, und zwar bei unabhängigen Seiten. Ich betone dann noch, dass ich jederzeit gerne Fragen beantworte und zum Gespräch bereit bin, allerdings keinen Sinn darin sehe, dies zu tun, solange vom Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin ungefiltert Vorurteile und Falschwissen vertreten und verbreitet wird.

Ich habe mit dieser Position bisher nur gute Erfahrungen gemacht, da der- oder diejenige sich dann in Ruhe und selbstständig informieren kann.
Außerdem denke ich, dass viele Menschen es oft als bloßstellend empfinden, einen Schritt in ihrer Diskussion zurück zu treten oder sich Falschwissen einzugestehen, deshalb halte ich es für zielführender, ihnen die Möglichkeit zur Information zu geben, bevor ich mit Fachwissen und Argumenten um mich schlage.

Bei der Family sieht das dann ein bisschen anders aus... die wissen von meinem Konsum (außer Kiffen) nichts und das soll sich auch nicht ändern, da es nur zu sinnloser Sorge und schlechter Stimmung führen würde aufgrund einer bestehenden Suchtthematik innerhalb meiner Familie.

eure katha :o)

alles ne Sache der Wahrnehmung
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
379 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.06.12 00:24
Hallo Leute;)

Ich stehe soweit zu meinem Konsum, soweit es mir möglich ist. Ich kann z.B. nicht meinem Arbeitgeber sagen, dass ich mir hier und da mal gerne einen Joint rauche. Genauso wenig würde ich bei einer Polizeikontrolle den Bullen von meinem Konsum erzählen;)

Es kommt sehr auf das Gegenüber an. Bei einer sachlichen Diskussion würde ich aber jederzeit für z.B. Cannabis einstehen und gegen die aktuelle Gesetzeslage sprechen. Mit sachlichen Argumenten und Fakten ist man seinem Gegenüber da oft überlegen. Mein eigener Konsum sollte dabei aber keine Rolle spielen.

Ein anderer Punkt ist, dass es sich ja um illegale Substanzen handelt und schon alleine deswegen sollte es nicht unbedingt jeder wissen. Es gibt ja Leute die einen einfach gerne mal so anschwärzen.
"In dieser Welt sind die einzigen Menschen, die noch die Rechte anderer beachten, die Berufsboxer."
Traumland-Faktotum



dabei seit 2012
2.290 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 08.06.12 01:03
Wie hier viele schon anklingen lassen haben, ist es häufig kompliziert, sein Fachwissen im Rahmen zu halten und das Gegenüber nicht zu stark zu frustrieren.
Ich würde mich selbst als recht vielseitig interessiert bezeichnen und lese viel im Internet zu allen möglichen Dingen. Unter anderem zu Drogen ist mein Fachwissen in der letzten Zeit so sprunghaft mehr geworden, dass ich das auch ganz gerne mal in einer Diskussion einbringe und da merkt man recht schnell, dass andere zwar interessiert sind, das Gespräch aber einseitig wird und dann auch schnell das Thema wechseln.
In anderen Situationen ist das Thema Drogen auch noch ein großes Tabuthema. Selbst legale Substanzen werden häufig totgeschwiegen und beispielsweise in der Schule haben die meisten schon Angst, dass Zigarettenkonsum negativ auf sie zurückfallen könnte und verstecken sich, so gut es geht.
Angst, angeschwärzt zu werden habe ich in der Regel nicht, allerdings kommt das auch aufs Umfeld an. In meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Polizisten und bei denen bin ich mir auch recht sicher, dass sie Cannabis kennen. Ihnen gegenüber meine gesamten Drogenerfahrungen offenzulegen, halte ich trotzdem für fahrlässig, weil ich das Verwandtschaftsverhältnis nicht verletzen möchte, was aber nichts mit dem Beruf besagter Verwandter zu tun hat.
Meine Familie weiß über Gras bei mir vermutlich Bescheid (Vater 100% - selbst direkt gesagt, Mutter 75% - sie meinte mal was von einem seltsamen Geruch in meinem Zimmer). Mein Bruder wird häufiger mit meinen Laberflashs genervt und guckt mich bei großen Pupillen komisch an, weiß aber weder, was ich genau genommen habe, noch will er es wissen und meistens sagt er auch nichts dazu. Meine Schwester und ihr Freund haben mal mit mir einen Dübel geraucht, ob sie es wiederholen würden, weiß ich aber nicht.

Ist ein langer Text geworden, hoffe aber, dass mein Standpunkt klar wird und vielleicht teilen ja manche meine Erfahrungen insbesondere bezüglich Wissenskeule.
Ich bin keine Signatur. Ich putz' hier nur!

« Seite (Beiträge 16 bis 27 von 27)