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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 09.11.13 00:46
Hab noch 'ne Schachtel davon da. Nachdem was ich hier gelesen habe, bin ich ganz froh die nicht genommen zu haben...
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 11.11.13 21:17
ja, das mit dem Verlust jeglicher Lebensfreude finde ich das Schlimmste an Neuroleptika.

In einer Depression habe ich immer wieder Durchbrüche von Lichtblicken, wo ich mich einwandfrei freuen kann.

Wenn ich NL nehme, habe ich diese Lichtblicke nicht. Deswegen sind NL für mich noch schlimmer als eine schwere Depression.

Aber es gibt auch Leute, die ganz anders auf NL reagieren, insbesondere auf atypische NL, viele Leute sagen, sie bekommen von Seroquel prolong gute Laune oder von 2 mg Risperidon richtig Anregung und Antrieb.

Atypische NL, in richtiger Dosierung wohlgemerkt, sind eine gute Erfindung. Aber es sollten halt nur diejenigen nehmen, denen es mit NL halt wirklich besser geht als ohne.

Und aus eigener Erfahrung kann ich nur raten, Psychopharmaka an der unteren Schwelle zu dosieren,
better undertreat than overtreat. (Besser die Dosis etwas zu niedrig wählen als etwas zu hoch.)
Denn bevor man sich umguckt kann man ein Drogenproblem haben.

Zum Beispiel habe ich 2 Jahre lang jeden Abend 25 mg Amitriptylin (müde machendes Antidepressivum) abends als Schlafmittel genommen. Wie ich runterkommen wollte, habe ich es innerhalb von 4 Wochen ausgeschlichen. Nach einer Woche auf Null habe ich dann massive Schlafprobleme gekriegt, die die nächsten 5 Wochen nicht zurückgegangen sind. Also bin ich für 6 Wochen auf 12,5 mg Amitriptylin abends zurück.
Ich habe mir dann eine Tropfflasche besorgt wo 1 Tropfen 2 mg Amitriptylin enthält.
Mit der Tropfflasche habe ich dann 6 Monate lang (!) langsam ausgeschlichen. Dieses ultralangsame Ausschleichen war dann ohne Schlafprobleme und ich bin jetzt seit 6 Monaten runter und habe keine Schlafprobleme bekommen.

Und PAWS ( post-acute-withdrawal syndrome , länger andauernde psychische Probleme die durch den jahrelang vorausgehenden Konsum verursacht wurden) gibt es nicht nur bei Alkohol und illegalen Drogen, es gibt das auch bei Psychopharmaka !

Zum Beispiel entwickeln Leute die monatelang oder jahrelang Heroin genommen haben manchmal eine Psychose, nachdem sie clean geworden sind. Kann aufgrund von NL-Konsum natürlich auch passieren. Ist aber im zweiteren Fall ganz schwer oder garnicht vom ursprünglichen Problem zu unterscheiden. Im ersteren Fall schon eher. (Manchmal wird jemand heroinabhängig, weil er dabei ist psychotische Symptome zu entwickeln, sozusagen Selbstmedikation. Aber das ist eher selten. Meistens entwickeln Opiatabhängige ihre Sucht aus anderen Gründen.)

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Was meine Freundin betrifft... da hat sich nicht viel geändert. Die braucht echt mal eine Therapie. Aber halt in einer Umgebung, wo sie sich vor Zwangsmaßnahmen sicher fühlen kann, sonst kann ja zu Therapeuten kein Vertrauen entstehen.
In einer Umgebung wo sie Zwangsmaßnahmen fürchten muss, baut sie eine Fassade auf. Und erzählt ihre Ängste nur ausgewählten Freunden. Gegenüber fast jedem anderen baut sie Fassade auf, aus Angst vor psychiatrischer Klinik und Neuroleptika. Aber die Ängste hat sie trotzdem. Und das Leiden am eingebildeten Mobbing.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.11.13 22:33
ich bestätige nur grad mal kurz deine aussage das zu hohe Neuroleptika dosen auch zu anderen konsum problemen führen können, ich selbst habe eine zeitlang hochdosiert (900mg) seroquel genommen und hatte teilweise panik attacken und wenn ich ins bett ging immer ein murmel wie stimmen. Ich dachte das läge noch am dem Problem wieso ich überhaupt seroquel genommen habe. Um das ganze abzuschwäche, was auch funktionierte hab ich angefangen wein zu trinken erst weniger dann immer mehr... und zack hatte ich ein anderes problem. beim runterdosieren vom seroquel konnte ich dann auch den wein irgendwann wieder lassen. Jedoch machte ich eine intressante feststellung wärend des runterdosierens (was ich sehr sehr langsame getan habe) unter 300mg war auf einmal auch das flüstern weg. Ich geh jetzt nicht auf die ganzen pro und kontra wirkungen von NL ein. aber ich weis seit dem nicht nur durchs lesen sondern durch eigene erfahrung das die jungs und mädels die es verschreiben eben nicht in meinem kopf sitzen. Die behandeln halt keinen Bruch wo man Hardware fixt sondern und man das ergebniss vernünftig verifizieren kann. Sondern die können nur Interpretieren was man ihnen sagt oder auch nicht, und dann kommt es noch drauf an wie viel erfahrung der psychater mit dem medikament und dem problem hat... am ende ist man selbst in der Verantwortung zu beurteilen und eventuell auch mal auszuprobieren. wobei ich aber niemandem raten würde aprubt mit einem NL aufzuhören sondern eher viel zeit zu investieren es langsam runter zu dosieren oder es auszuschleichen und sich dabei immer wieder selbstreflektieren, ob es einem so besser geht oder eben auch nicht.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 12.11.13 01:45
kennt man ja eigentlich von allen Drogen, dass sie bei verschiedenen Leuten gegenteilig wirken können. Es gibt bei einer bestimmten Droge ganz eindeutig Trends, wie diese Droge wirkt, aber es gibt IMMER einen gewissen Anteil Leute, bei denen diese Droge ganz anders oder sogar gegenteilig wirkt. Und auch die Dosis ist wichtig.

Z.B. werde ich von 1 Glas Wein ziemlich müde. Aber nach 4 Glas Wein bin ich auf der spätabendlichen Party wacher als wie wenn ich garkein Alkohol getrunken hätte. Die Wirkung kehrt sich also ab einer gewissen Dosis um (andere Effekte des Alkohols nicht, aber dieser) und solche dosisabhängigen Effekte gibt es bei Psychopharmaka auch.

Von Halluzinationen WEGEN hochdosiertem Seroquel habe ich schon öfters gehört.

Ich habe auch schon oft die Behauptung gehört, dass es in Sachen Positivsymptome nichts bringt, die Dosis noch weiter anzuheben, wenn man schon auf einer mittleren Dosis ist. Hohe Dosen bringen meistens nur mehr Nebenwirkungen, aber nicht mehr Wirkung. Manchmal sogar Verschlimmerung von Positivsymptomen aufgrund von Höherdosierung

Dieses Thema wird auch in diesem allgemein sehr interessanten Text angesprochen: http://www.psychiatrie-erfahrene-nrw.de/aderholdNeuroleptikaMinimieren.pdf

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das größte Problem von Psychopharmaka finde ich aber: es gelingt oft, ein Psychopharmakon zu finden, was für denjenigen echt klasse ist. Und demjenigen gehts erstmal wieder gut. Aber die Wirkung lässt mit der Zeit nach.

Studien zur Wirksamkeit von Antidepressiva gehen meistens über 3 Monate, selten mal über 6 Monate.

wie gehts den Leuten in 3 Jahren ??? Das kommt in der Studie nicht vor.

zum Glück gibts doch immer wieder Langzeitstudien: http://ebmh.bmj.com/content/7/1/6.full.pdf+html
 
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  Geschrieben: 12.11.13 04:59
wawa schrieb:
Von Halluzinationen WEGEN hochdosiertem Seroquel habe ich schon öfters gehört.

Ich habe auch schon oft die Behauptung gehört, dass es in Sachen Positivsymptome nichts bringt, die Dosis noch weiter anzuheben, wenn man schon auf einer mittleren Dosis ist. Hohe Dosen bringen meistens nur mehr Nebenwirkungen, aber nicht mehr Wirkung. Manchmal sogar Verschlimmerung von Positivsymptomen aufgrund von Höherdosierung


kann ich nur bestätigen.
Solve et Coagula
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 16.11.13 01:55
http://www.land-der-traeume.de/forum.php?p=597907
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.12.13 17:11
rein subjektiv empfunden seroquel über 270mg und paranoia und gemurmel war da.
paranoia in dem sinne das ich dann irgendwann auf gestanden bin ausm bett und mal durch ganze haus gelaufen bin und geguckt habe ob wirklich alle türen zu sind etc.
und gemurmel in etwa wie wenn beim zelten ein bach neben einem fliest
unter 270mg war das komplett nicht vorhanden
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 17.07.14 20:38
Heey.. habe mal ne frage bezüglich einer Seroquel Nebenwirkung, die mich doch sehr Intressiert..
Bin wegen meiner Genetik & Turbo Verdauung sehr schlank gebaut bzw meine Figur ist zierlich dennoch Muskolös, eine klein ausgeprägte Angststörung ist aufgrund meiner Figur/Gewicht vorhanden..
Habe vor ein paar Kilos zuzunehmen& muss dazu sagen, dass ich vorher bereits ein halbes jahr "Frisubin 2kcal/ml" Trinknahrung zu mir nehme aber nach 66kg-68kg ist ein Stop eingetreten..
Mein Wunschgewicht sind 75Kilo d.h sagema 5-7kg wären schon ein großer Segen für mich!!
Habe jetzt evtl vor, jeden/ jeden Zweiten Abend nach bedarf meinen Appetit zu Pushen indem ich vor dem Schlafen eine 150mg sero mit hilfe einer Waage Viertel (37,5mg) & einnehme, die mir übern Tag ermöglicht meinen Ziel näher zu kommen indem ich mehr essen kann..
Wie schauts da mit dem Kosten nutzen Faktor aus, gibt es ernst zu nehmende Bedenken bei meinem vorhaben? Mir geht es halt nur um die Nebenwirkung wie doof es auch klingt mhh..
Vielen dank im vorraus..!
nature is a psychedelic world trip
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 17.07.14 20:53
Seroquel bzw. alle Neuroleptika sorgen schon dafür, dass Du ordentlich an Gewicht zunimmst, da der Stoffwechsel verlangsamt wird und das Hungergefühl stets angeregt wird.

Die Nebenwirkungen sollten bei deiner Dosis nicht stark ausgeprägt sein. Hier kannst Du ja mal nachlesen:

http://www.netdoktor.at/medikamente/seroquel-100-mg-filmtabletten-274387
http://allroundboard.de/
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.07.14 22:21
Werds ma versuchen bisher läuft es ganz gut, gebe info nachn paar wochen hoffe mein Plan is von Erfolg gekrönt..Für mich ist es einfacher das Gewicht zu halten als anzulegen :D

nature is a psychedelic world trip
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  Geschrieben: 19.07.14 23:29
Wollte dich eigentlich fragen ob du noch ganz rund läufst, dir einfach mal so wochenlang ein Neuroleptikum reinziehen zu wollen und dir dadurch, mit ein bisschen Glück die Hirnchemie zu versauen oder gar ne Psychose auszulösen (weil du richtig kranke Medikamente nimmst, die du überhaupt nicht nehmen sollst und die, selbst wenn sie für dich indiziert wären, alles anderes als gesund sind), nur um paar Kilo zuzunehmen, aber lassen wir das mal außen vor. Nebenbei kannst du dich bei deinem geplanten Konsumverhalten schon fast auf ne psychische Abhängigkeit von Seroquel und zukünftig evtl. noch größere Essprobleme einstellen.

Bleibt die Frage im Raum ob du denkst an Fett und Wassereinlagerungen sei irgendwas positives zu finden.

Wenn ich du wäre würd ich mir jemanden suchen, der nen Plan von Fitness, Kraftsport und Masseaufbau hat (keine Lust hier Romane über natürliche Supplemente, gute/schlechte Proteine und allgemein gute/ausgewogene Ernährung zu verfassen, sry) und dann was dafür tun ordentliches Gewicht aufzubauen, statt mir das Hirn mit den letzten Abfallprodukten der Pharmaindustrie zu perforieren.
Solve et Coagula
Traumländer



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  Geschrieben: 20.07.14 00:07
Auch wenn ich durchaus verstehe, wie gerne du etwas zulegen möchtest -

Höre auf May! Überlege noch einmal gut, was du da zu dir nimmst.

Schon mal mit diversen Tees oder Cannabis versucht?

LG Snooky

"Miep mich nicht an, man!"
Alles frei erfunden, erstunken und erlogen.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.07.14 00:32
Na ja, er wird doch erfahren, was für ein Scheiß es ist, Neuroleptika einzunehmen. Ich nehme täglich drei atypische Neuroleptika und komme damit einfach nicht zurecht.
Gefühle, Kreativität, alles lebenswichtige wird geblockt. Einfach zombiemäßig. So einen Nervengift wie die Neuroleptika habe ich noch nie in meinem Leben genommen! Segen und Fluch - so rutsche ich nicht in psychotischen Phasen rein.

Warum willst Du zunehmen? Modewahn?
http://allroundboard.de/
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.07.14 02:31
Eure Antworten reichen mir vollkommen, vielen dank ich lasse es sein das ist es alles nicht wert ich weiß..! Dafür frage ich ja nach..
nature is a psychedelic world trip
Traumländer



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  Geschrieben: 20.07.14 14:59
Antipsychiotika zum Zunehmen sind in etwa so sinnvoll wie MDMA zum Abnehmen zu nutzen, sicher beides hirnrissige Ideen und gut, dass du von dem Vorhaben ablässt.

Kräuter, die Bitterstoff enthalten sind allesamt zur Appetitanregung geeignet, darunter fallen Wermut, Tausendgüldenkraut oder Pfefferminze, am besten eine Mischung aus den genannten Kräutern.
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben...
... man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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