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AutorBeitrag
Abwesender Träumer

dabei seit 2011
338 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.14 08:31
Aus dem Ärzteblatt:

Düsseldorf – Zwei Todesfälle unter jungen gesunden Männern lassen Rechtsmediziner in Forensic Science International (2014; doi: 10.1016/j.forsciint.2014.02.001) bezweifeln, dass Cannabis eine sichere Droge ist. Einer der Männer war im Alter von 23 Jahren in einem öffentlichen Verkehrsmittel zusammengebrochen und nach 40-minütiger erfolg­loser Reanimation gestorben. Der andere im Alter von 28 Jahren war zuhause tot von seiner Freundin aufgefunden worden. Bei beiden Patienten konnten die Rechtsmediziner bei der Obduktion keine andere mögliche Ursache ermitteln, als die zum Zeitpunkt des Todes erhöhten THC-Konzentrationen im Blut.

Bei dem 23-jährigen Mann sind sich der Rechtsmediziner Benno Hartung, Uniklinikum Düsseldorf, und die Toxikologin Silke Kauferstein vom Uniklinikum Frankfurt/Main relativ sicher. Der Mann wies eine dilatative Kardiomyopathie auf. THC könnte bei ihm eine tödliche kardiale Arrhythmie induziert haben, bei dem anderen Patienten bleibt die Vermutung eines plötzlichen Herztods eine Ausschlussdiagnose, die sich auf die bekannten Auswirkungen der Cannabisdroge auf Herz- und Kreislauf stützt. Genetische Ursachen eines plötzlichen Herztodes, etwa das Long-QR-Syndrom lagen bei den Patienten nicht vor.

THC beschleunigt den Herzschlag und lässt den Blutdruck ansteigen. Beim Liegen kann es zu einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks kommen. Dem steigenden Sauerstoffbedarf steht ein vermindertes Angebot gegenüber, da durch das Rauchen das CO-Hämoglobin ansteigt. Nach den Ergebnissen einer US-Studie ist das Herzinfarktrisiko in den ersten 60 Minuten nach dem Konsum von Cannabis um den Faktor 4,8 erhöht (Circulation 2001; 103: 2805-2809).

Todesfälle sind nur deshalb selten, weil die meisten Konsumenten jung sind, so dass sich das relative Risiko kaum auf die Zahl der Todesfälle auswirkt. Norwegische Gerichts­mediziner hatten vor einigen Jahren sechs Todesfälle bei jungen Konsumenten beschrieben, die sie ebenfalls auf die kardiovaskulären Nebenwirkungen von THC zurückführten (Forensic Science International 2001; 124: 200–203).


By the way, ich denke alles aus dem letzten Absatz ist beim Tabak Rauchen genau so...
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
471 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.14 08:45
Was mich wundert, oder was ich mich frage, und was mir noch nicht beantwortet wurde:

Haben die zwei zusammen geraucht? Das gleiche Gras? Weil dass es mal einen jungen gesunden Menschen dahinrafft und er halt zufällig vorher was geraucht hat, ok, das lass ich unter Zufall durchgehen.
Aber es KANN nicht per se am Cannabis liegen, dass ZWEI Menschen zeitgleich abnippeln vom selben Weed. Da muss man sich doch mal das Weed anschauen was die geraucht haben, ob das verunreinigt war oder was auch immer.
Irgendwas stimmt nicht an der Geschichte. Das hat ein Gschmäckle find ich...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.02.14 10:37
Die da oben haben Angst mrgreen
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.02.14 13:22
THC könnte dies, THC könnte das ... - so liest sich das Ganze. Fragt sich, wieviele andere Substanzen im Körper der Toten dies und das auch bewirken könnten.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2009
78 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.14 13:45
wäre auch interessant ob die zwei Nikotin konsumiert haben, also Raucher waren. Denn da glaube ich eher, dass
der Nikotin Flash aufs Herz gehen kann!!!
Wahres Glück liegt im Augenblick begründet
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
46 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.14 14:03
Mich würde jetzt interresieren wie viele ungeklärte Herzinfarkte(sowas gibt´s) nun auf diese beiden Fälle zurückgeführt werden aber ich denke das wird die Zeit noch zeigen.
Aber ich muss ein Lob aussprechen für diese "ungewollte" Antihaschpropaganda.
"Die Unfähigkeit, die mystische Erfahrung als solche anzuerkennen, ist mehr als eine intellektuelle Beschränkung. Mangel an Bewusstsein der grundlegenden Einheit von Organismus und Umwelt ist eine ernsthafte und gefährliche Halluzination." Allan Watts
Abwesender Träumer

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702 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 26.02.14 15:31
zuletzt geändert: 28.02.14 03:09 durch Le Frosch (insgesamt 3 mal geändert)
Für mich ist das eine konzentrierte Propagandaaktion.
Bild titelt schon "Totgekifft!". Dass man diese Studie Seite für Seite in der Pfeife rauchen (und zwar in ner dicken Bong) kann registriert außer der "Zeit" niemand. Alle freuen sie sich, dass endlich mal wer am bösem Gras gestorben ist, wir habens doch eh immer gewusst.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-02/cannabis-kiffen-tod-marihuana-rechtsmedizin/komplettansicht
Stimmen der Vernunft werden nicht registriert, sobald der Mob erstmal seine Fackeln angezündet hat.
War wohl dem Propagandaministerium (bin mir sicher das gibts, anders lässt sich einiges nicht mehr erklären, könnte doch ne Unterabteilung der Geheimdienste sein, ist ja schließlich geheim) zu viel ehrliche Berichterstattung darüber dass in Colorado nicht die Anarchie ausgebrochen ist. In Wirklichkeit hat die DDR damals die BRD übernommen!

Das wird jetzt der Ansatz für Nachuntersuchungen und Metastudien sein, bei denen dann alle plötzlichen Herztode von jungen Menschen, die irgendwann mal gekifft haben, zu 10000 Haschischtoten im Jahr umdeklariert werden. Scheiß auf Vorerkrankungen am Herzmuskel, das lag am kiffen! Endlich wissen wirs! Wie kann noch jemand dafür sein das so ein Stoff legal an unsere KINDER (tm) verkauft wird? DENKT DENN KEINER AN DIE KINDER mit pathologischem Herzmuskel ?

Edit: Nachdem ich den Schaum vor meinem Mund weggewischt habe... Gun hat mich treffenderweise darauf hingewiesen dass die Studie an sich zurecht ziemlich relativierend mit den zwei Todesfällen umgeht. Die propagandistische und verzerrende Verwertung ist der Berichtbestattung von RP und der abschreibenden Medien anzulasten.

Edel sei der Frosch, hilfreich und gut.

Der erste und einzige Haschischtote ist und bleibt Henk der Dockarbeiter!
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
20 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.14 15:46
Also! vorstellbar ist es für mich schon, dass durch eklatant viel Kiffen dads Herzninfarkt Risiko steigt.

Ich habe bei meinem ersten Cannabis Konsum schon sehr übetrieben, da gegessen und naiv....
am Ende hatte ich dann mehr als 0.6 statt der geplanten 0.2 intus.
Das führte zu einem Kreislaufkollaps und ich kam ins KH und wurde an ein Piep Herzgerät angeschlossen
und bekam irgendwas Valiumhaftes übern Tropf zugeführt.

Der Arzte meinte auf meine Frage was da so piepst: Ihr Herz geht noch ziemlich schnell, daher überwachen wir das lieber.

Und es klang wirklich wie ein Wecker den man seit 10 Minuten ignoriert.
Das war ja auch total bescheuert und Alles.

Aber was ich damit ausdrücken wollte, war, ich halte es für wahrscheinlich, dass man sein Herz damit belastet, wenn man es sehr übertreibt. Da allerdings bisher noch keine Fälle von Cannabis Toten bekannt sind, muss es was anderes gewesen sein, das den Herzinfarkt ausgelöst hat.

Ich merke jedoch an, das vielleicht nur die andere Substanz ohne den Zusatz von Cannabis den Herzinfarkt nicht verursacht hätte. Das passt Kritikern gut in den Kram. Erinnern wir uns doch mal an die Energiedrink-Tote in Amerika, die unter einem angeborenen Herzfehler litt, was jedoch zur Skandalisierung unter den Tisch gekehrt wurde. rolleyes
Arbeit macht nicht frei.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.02.14 17:14
Le Frosch schrieb:
Bild titelt schon "Totgekifft!"


Naja, Bild ist ja auch kein Fachmagazin, sondern so ein Boulevared Blatt, dass sich über genau so was verkauft razz
Also ihre Meinung schon mal n feuchten Pfifferling wert^^

Allerdings bin ich mit den Medizinern auch nicht einverstanden, finden keine andere Ursache und dann wird Cannabis ganz schnell verschrien.
Jahre lang gibt es keine ordentlichen (Langzeit-) Studien und trotzdem hat man dann ganz schnell den Cannabiskonsum als Ursache herangezogen, ich will das jetzt nicht auf die Mediziner beschränken, sondern meine den kompletten Regierungsapparat. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.
Ich werte es trotzdem als Versuch der Legalisierungsdebatte ein paar Steine in den Weg zu legen. Vor allem da jetz neuer Wind aufkommt wink

Also nich drüber aufregen und die Debatte gespannt beobachten, denn alzu lange dauert es nicht mehr.

Grüße Kuba
 
Abwesender Träumer



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2 Tripberichte

  Geschrieben: 26.02.14 18:16
Wenn selbst Herr Thomasius, der bekanntermaßen auch nicht vor den absurdesten und seit Ewigkeiten widerlegten Lügen zurückschreckt, um die Prohibitionisten zu stützen, das Ganze sinngemäß als Schwachsinn betitelt, dann kennt die Ironie wahrlich keine Grenzen mehr. :D

( http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-02/cannabis-kiffen-tod-marihuana-rechtsmedizin/seite-2 )
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We despise this human race
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Traumländer



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  Geschrieben: 26.02.14 18:28
Ich finde es eher belustigend das jetzt auf einmal wo das ganze Thema Cannabis legalisieren immer größer wird, auf einmal die Leute anfangen darüber zu diskutieren ob weed tötlich ist. Ich meine, noch vor 10 Jahren war sich doch JEDER von den Prohibitions Befürwortern sicher das man früher oder später an Cannabis sterben wird, damals, als Haschgift noch gespritzt wurde.
Wieso jetzt auf einmal so ne riesen Debatte angefahren wird und man das ganze mit "wissenschaftlichen" Studien belegen möchte ist mir echt ein Rätsel.
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ICQ
  Geschrieben: 26.02.14 19:54
zuletzt geändert: 26.02.14 20:16 durch gunrunner (insgesamt 1 mal geändert)
Jetzt mal abseits der Frage ob in diesen Fällen tatsächlich Cannabis oder dessen Rauch der entscheidende Faktor für den Tod der Personen war und ob das durch eine akut Exposition, Schäden des Dauerkonsums oder evtl. durch Vorerkrankungen ausgelöst wurde -denn das kann ich einfach nicht sagen-:

Es ist schon interessant wie die konträre Meinung zu "Cannabis kann tödlich sein", mMn nicht weniger verzerrt als es diese Artikel tun, hier als die Wahrheit dargestellt wird.
Auch wenn akute Dosen, woher ja auch der bekannte Spruch kommt, man könne Cannabis fast unmöglich so überdosieren um eine lethale Dosis aufzunehmen, selten lebensgefährlich sind, ändert das nichts an der Schädlichkeit Kiffens bei chronischem Konsum(bezogen auf den Körper, dass es psychisch seine Spuren hinterlässt ist ja eig nicht mehr zu diskutieren). Und diese Schäden können und haben, da bin ich mir sicher, auch einen tödlichen Ausgang für manche User; zusätzlich darf man nicht vergessen, dass es auch viele gesundheitliche Schäden gibt die nicht letal sind aber ebenso ernst genommen werden sollten. Und ich spreche nicht nur vom Krebsrisiko(was nebenbei nicht zu verachten ist wenn man es raucht) sondern von vielen anderen Risikofaktoren wie z.b. Herzinfarkten usw.
Diese dann post mortem zweifelsfrei, wie es ja hier gerne gefordert wird, dem Konsum zuzuschreiben ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Ein paar, als grober Einblick gedachte, Risiken:

Zitat:
Beispiele für durch Cannabiskonsum verursachte Erkrankungen über die Kanzerogenese hinaus
wären die psychischen Symptomen und die vaskulären Effekte, die hauptsächlich durch die
Beeinflussung des autonomen Nervensystems entstehen. Neben den harmloseren Symptomen wie
einer Gefäßerweiterung und einer erhöhten Pulsfrequenz [27, 46, 47, 50] welche ansonsten gesunde
Konsumenten durch den Aufbau einer Toleranz und durch ihren stärkeren Kreislauf gut
kompensieren können [27, 46], gibt es auch ernsthafte Erkrankungen der Blutgefäßsysteme.
Berichtet wurde über Niereninfarkte [29], Herzmuskelentzündungen [6], Priapismus bei
bestehender Sichelzellenanämie [3] und akuter Koronararterienverschluss während des Konsums
[43]. Es wurde ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Herzinfarkten festgestellt. So
16
beträgt das relative Risiko 2,5 bei Konsumenten die weniger als einmal pro Woche Cannabis
rauchen und 4,2 bei wöchentlichem Konsum [35]. Des Weiteren kann ein zerebraler Vasospasmus
[10], ein verlangsamter Blutfluss und eine Blutflussumkehr in der mittleren Zerebralarterie [32, 33],
ein erhöhter Blutfluss im Frontallappen [32, 33]. Über Herzrhythmusstörungen bei
Cannabiskonsumenten wurde ebenfalls berichtet [28].




Juggernaut schrieb:
Die ersten Cannabistoten, krass und direkt zwei auf einmal.


Sind sicher nicht die ersten Cannabistoten.

Guybrush Threepwood schrieb:
Ich finde es eher belustigend das jetzt auf einmal wo das ganze Thema Cannabis legalisieren immer größer wird, auf einmal die Leute anfangen darüber zu diskutieren ob weed tötlich ist.


Wieso ist das belustigend ? Es ist doch erstens verständlich und zweitens notwendig auch auf die Risiken einzugehen, wenn darüber nachgedacht wird, oder es schon geschehen ist, Cannabis zu legalisieren.

Guybrush Threepwood schrieb:
Ich meine, noch vor 10 Jahren war sich doch JEDER von den Prohibitions Befürwortern sicher das man früher oder später an Cannabis sterben wird, damals, als Haschgift noch gespritzt wurde.
Wieso jetzt auf einmal so ne riesen Debatte angefahren wird und man das ganze mit "wissenschaftlichen" Studien belegen möchte ist mir echt ein Rätsel.


Siehe oben; ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass, auch wenn es schon Arbeiten dazu gibt, noch mehr in diesem Bereich geforscht werden sollte. Um eben noch genauer Bescheid zu wissen was für Risiken und Potential in dem Stoff steckt, und das ist dringend nötig, wenn man überlegt was das Endocannabinoid System in unserem Körper für eine Rolle spielt.


Double schrieb:
Aber gegen die Aussage, es sei noch nie jemand an Cannabis gestorben, habe ich ehrlich gesagt auch was. Demnach könnte auch ein Zigarettenraucher sagen, es ist noch nie jemand vom Rauchen gestorben. Direkt nach ner Kippe fällt ja (fast) niemand einfach tot um, die Krankheiten kommen erst im Alter und können dann auch oft nichtmal zu 100% auf das Rauchen als Ursache zurückgeführt werden. Aber bestreiten, dass das Rauchen jährlich für den Tod von Millionen Menschen weltweit (mit)verantwortlich ist, kann man ebenfalls nicht.(...) aber dass auch viele Tote auf das Konto von Gras gehen müssten ist meine logische Schlussfolgerung.


Wahre Worte Double.

Double schrieb:
Ich glaube, Cannabis richtet zwar langfristig deutlich weniger Schaden an als Tabak


Was das Rauchen angeht ist Cannabis beachtlich schädlicher als Zigarette.

lg
"Ein Morphium, das keine Sucht erzeugt, scheint der moderne Stein der Weisen zu sein."
-William Seward Burroughs-
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  Geschrieben: 26.02.14 20:23
gunrunner schrieb:
Wieso ist das belustigend ?



Weil ich mir dabei die Leute vorstelle die davon ausgegangen sind das Cannabis sowieso tödlich ist und jetzt evtl nicht verstehen können wieso man darüber überhaupt noch diskutieren muss :D
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ICQ
  Geschrieben: 26.02.14 20:47
Ich finde die Formulierung "tödlich" (oder eben "nicht tödlich") so wie so total unbrauchbar. Nicht nur weil man ja immer den guten Paracelsus zitieren kann, sondern weil das mMn von vorn herein eine differenzierte Beurteilung der Gegebenheit erschwert bzw. die Sache simplifiziert.

Aber wenn man die Frage stellt ob Cannabiskonsum, vor allem geraucht und auch ohne Vorerkrankung, schädlich bis lebensgefährlich(akut lebensgefährlich eben selten; aber begünstigt durch Vorerkrankungen) ist, lautet die Antwort schlicht "ja". Das das Risiko durch die Art und Dauer des Konsums beeinflusst wird ist logisch.

lg
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  Geschrieben: 26.02.14 21:03
zuletzt geändert: 27.02.14 22:54 durch Le Frosch (insgesamt 2 mal geändert)
gunrunner schrieb:
Diese dann post mortem zweifelsfrei, wie es ja hier gerne gefordert wird, dem Konsum zuzuschreiben ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Trotzdem behaupten das diese Wissenschaftler in der Studie. Und das ist das Unding hier! Um so etwas sauber nachzuweisen muss man Tierversuche machen und die Ratte durch THC und Herzversagen killen.
Das hat aber bisher nur mit brutalstmöglichen Überdosen, mit deren Ursprungsmaterial man die Ratte auch einfach Hank-mäßig hätte erschlagen können, geklappt. Deswegen ist es ein echt dicker Hund, jetzt den plötzlichen Herztod bei Menschen durch normal dosiertes THC als Tatsache hinzustellen.
Du legst den Leuten die sich hier über diese "Studie" aufregen in den Mund, zu leugnen dass man durch kumulative Schädigung durch jahrelanges Kiffen auch irgendwann sterben kann. Hier geht es aber um akut tödliche Wirkungen der Substanz THC, die durch zig Tierversuche als quasi ungiftig gilt. Obwohl es die meisten Leute so gerne anders hätten!

Zitat:
Beispiele für durch Cannabiskonsum verursachte Erkrankungen über die Kanzerogenese hinaus
wären die psychischen Symptomen und die vaskulären Effekte, die hauptsächlich durch die
Beeinflussung des autonomen Nervensystems entstehen. Neben den harmloseren Symptomen wie
einer Gefäßerweiterung und einer erhöhten Pulsfrequenz [27, 46, 47, 50] welche ansonsten gesunde
Konsumenten durch den Aufbau einer Toleranz und durch ihren stärkeren Kreislauf gut
kompensieren können [27, 46], gibt es auch ernsthafte Erkrankungen der Blutgefäßsysteme.
Berichtet wurde über Niereninfarkte [29], Herzmuskelentzündungen [6], Priapismus bei
bestehender Sichelzellenanämie [3] und akuter Koronararterienverschluss während des Konsums
[43]. Es wurde ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Herzinfarkten festgestellt. So
16
beträgt das relative Risiko 2,5 bei Konsumenten die weniger als einmal pro Woche Cannabis
rauchen und 4,2 bei wöchentlichem Konsum [35]. Des Weiteren kann ein zerebraler Vasospasmus
[10], ein verlangsamter Blutfluss und eine Blutflussumkehr in der mittleren Zerebralarterie [32, 33],
ein erhöhter Blutfluss im Frontallappen [32, 33]. Über Herzrhythmusstörungen bei
Cannabiskonsumenten wurde ebenfalls berichtet [28].


Nikotin ist deutlich bekannter für negative Wirkungen auf den Kreislauf.
Solange Cannabis weiterhin in Europa von den meisten Konsumenten gemischt mit Tabak geraucht wird, besteht hier eine absolut mangelhafte Trennschärfe zwischen Schäden durch Nikotin, durch rauchen als Konsumform und Schäden durch Cannabis selbst. Ich kenne deine Quelle nicht, aber bei den meisten mir bekannten wissenschaftlichen Untersuchungen wurde dieser fundamentale Methodenfehler gemacht.

Zitat:
Juggernaut schrieb:
Die ersten Cannabistoten, krass und direkt zwei auf einmal.


Sind sicher nicht die ersten Cannabistoten.

Aber die ersten bei denen behauptet wird, dass sie durch akute Nebenwirkungen verstorben seien. Und dass diese zwei Fälle sich in einem so engem zeitlichem Rahmen ereignet haben sollen grenzt an ein Wunder. Hat schon ein Geschmäckle, oder?

Zitat:
Wieso ist das belustigend ? Es ist doch erstens verständlich und zweitens notwendig auch auf die Risiken einzugehen, wenn darüber nachgedacht wird, oder es schon geschehen ist, Cannabis zu legalisieren.

Es geht hier, wenn man meiner These folgt dass das eine gezielte Propagandaaktion ist, darum Ängste zu schüren. Überleg doch mal was von dieser Nachricht bei unserer Großelterngeneration hängen bleiben wird: Ein Joint, und du bist tot!
Ich sage nicht dass man Schäden, sogar akut tödlicher Natur, nicht diskutieren sollte. Aber das ist eine Frage der Gewichtung solch dermaßen dünn belegter Fälle, und so geht Propaganda. Da widerspricht eine einzelne, obskure Studie den seit Jahrzehnten als gesichert geltenden Ergebnissen. Wenn es um irgendetwas anderes ginge würde man das bei dermaßen dünner Beweislage (Ausschlussdiagnose, nee ist klar) in der wissenschaftlichen Welt in der Luft zerreißen und höchstens in der Esoterikwoche zur Pressemeldung machen. Hier gibts ein riesen Medienecho, und ich bin gespannt wann die Drogenbeauftragte davon Wind bekommt und härtere Strafen fordert.
Diese Todesfälle aufzublasen, von denen einer sogar eine Vorerkrankung hatte, hat ziemlich wenig mit generellen Risiken zu tun. Da sollte man eher über Psychosen und Lungenkrebs reden.
Ein Nebeneffekt von solchen Angstmeldungen ist auch, dass sich irgendwelche Kiddies die zu viel geraucht haben in ihre Panikattacke reinsteigern. Wird die Drogenbeauftragte freuen, dass sich mehr Kinder wegen Cannabiskonsum in Behandlung begeben. Vielleicht stirbt ja sogar noch einer weil er sich so sehr reinhängt dass die Herzrythmusstörungen wirklich gefährlich werden? Wär doch geil, vielleicht verbieten dann sogar die Amis wieder den Stoff!

Zitat:
Siehe oben; ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass, auch wenn es schon Arbeiten dazu gibt, noch mehr in diesem Bereich geforscht wird. Um eben noch genauer Bescheid zu wissen(und das ist dringend nötig, wenn man überlegt was das Endocannabinoid System in unserem Körper für eine Rolle spielt) was für Risiken und Potential in dem Stoff steckt.

Das soll man gerne und ergebnisoffen tun, aber dann doch bitte ein kleines bisschen seriös und ohne gravierende Methodenfehler wie den Mischkonsum mit Nikotin.
Und die Wahrscheinlichkeit dass bei ideologiefreier Gewichtung der einzelnen Aspekte in der Summe rauskommt, dass Cannabis viel schädlicher ist als angenommen oder als die meisten anderen Drogen, halte ich für ziemlich gering.
Man weiß dann zwar vielleicht über spezifische Schäden besser bescheid, aber für die Legalisierungsdebatte darf so etwas keine Rolle spielen. Wenn man den Legalisierungsbefürwortern immer ein plumpes "Hööö kiffn is foll ungefärlich" als einziges Argument in den Mund legt kommen wir null weiter, weil es jede Diskussion über die eigentlichen Probleme der Prohibition kaputt macht, wenn man sich erstmal zwei Stunden lang über irgendwelche spezifischen (und bei vernünftigem Konsum offenbar sehr seltenen) Gesundheitsrisiken rechtfertigen muss.

Zitat:
Was das Rauchen angeht, ist Cannabis beachtlich schädlicher als Zigarette.

Das kann man nicht verallgemeinern. Der Rauch von Cannabis enthält mehr Teer, und bei den Messungen die ich kenne wurde eine unbekannte Menge Cannabis mit einer unbekannten Menge Tabak zu einer Tüte gedreht.
Dafür ist die Anzahl der Leute die 15g Gras am Tag rauchen wohl viel geringer (ob legal oder nicht), als die derer die einen halben Beutel Tabak á 30g am Tag platt machen.
Wer 15 g Gras am Tag rauchen kann hat in der Regel ganz andere Probleme als Raucherhusten und "irgendwann mal" Lungenkrebs.

Das Grundproblem dabei ist doch, dass außergewöhnliche Einzelfälle (und in diesem Fall auch noch extrem dünn belegt) als allgemeines Risiko verkauft werden. Die Gefahr vom kiffen tot umzufallen ist offenbar geringer als wegen einer unentdeckten Erdnussallergie an seinem erstem Snickers zu verrecken, sonst wäre das seit den Zeiten von Reefer Madness doch öfters mal aufgefallen.
Todesfälle durch Vorerkrankungen sind generell gesondert zu betrachten. Zwar kann der Einzelne nicht wissen ob er nicht eine Vorerkrankung hat, aber wer es weiß, sollte sich ohnehin von Drogen die ihm nicht verschrieben werden fernhalten.

Zwei Todesfälle dieser Art jetzt in der Legalisierungsdebatte als Munition zu benutzen ist Populismus pur!

Edit: Zahl der polemischen Anführungszeichen reduziert. In der Studie selbst haben sich die Wissenschaftler angemessen vorsichtig ausgedrückt, dass sie erstmal garnix nachgewiesen haben. Das wurde in der Berichtbestattung deutlich anders dargestellt.
Edel sei der Frosch, hilfreich und gut.

Der erste und einzige Haschischtote ist und bleibt Henk der Dockarbeiter!

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