LdT-Forum

« Seite (Beiträge 16 bis 26 von 26)

AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
234 Forenbeiträge
3 Tripberichte
6 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 04.11.07 21:24
Hmm, also, ohne jetzt off-topic gehen zu wollen (ha-ha), ich glaube sogar, dass es funktionieren könnte - da wir wenige menschen sind und dadurch unseren Individualismus besser ausleben könnten.

Ausserdem - und das ist ein großes ausserdem - schaffen wir das Geld aus, und glaubt es oder nicht, geld ist für 95% unserer probleme verantwortlich, obwohl es eigentlich wertlos und irrational ist.

Natürlich, auf dauer eher nicht, aber ... hey, der Mensch ist einfach nicht geschaffen fürs Rudeldasein - das G E H T einfach nicht, as history has shown.

Und btw, wir steuern immer weiter in eine Dystopie á la Orwell oder Huxley zu, und das ist einfach grauenhaft ... besten Anzeichen hierfür ist natürlich die Vorratsdatenspeicherung.

Die Menschheit verkommt immer mehr, und ja - ich gebe zu, es gibt einige, die verdienen es auf keinen Fall, zu sterben, aber irgendwie muss das rational denkende Individuum (ich vermeide hier absichtlich den Terminus "Mensch"^^) Prioritäten setzen, das steht ausser Frage. Und eine Welt ohne so viele Menschen, in der sich Tiere und Natur ungehindert ausbreiten können, wäre doch wunderbar ... das Klima würd sich nach und nach wieder einrenken, durch Menschen vom Aussterben bedrohte Tierarten könnten sich wieder entfalten, die Welt könnte ein einziges Paradies werden. Dazu müssten wir erst eines einsehen: Der Mensch ist in keinerlei Hinsicht "besser" als ein Tier. Jedes einzelne Tier hat es mehr verdient, auf diesem Planeten zu sein als auch der beste Mensch.
Der Mensch ist bis heute der einzige wirklich als solcher zu betrachtender Fehler, den die liebe Mutter Natur hervorgebracht hat.


ich glaub, dazu braucht es einen Extra-Thread

naja, meine menschenverachtenden Weltanschauungen gehen hier schon zu weit, deshalb hör ich mal auf.

Gruß,
crimethinker

P.S.: Wenn das mit Utopia nicht funktioniert, dann ... äh ... mähen wir einfach nochmal alles nieder und versuchens erneut. Beim zweiten mal gehts sicher schneller ;)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
551 Forenbeiträge
3 Tripberichte

Homepage ICQ
  Geschrieben: 04.11.07 21:30
Ob es einen zweiten "Summer of Love" geben wird? Eine Wiederholung der Hippiezeit? Ist das denkbar?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.11.07 21:53
Sowas wird es sicherlich nocheinmal geben, die Geschichte wiederholt sich ziemlich regelmäßig und ich denke auch, dass es den Menschen in der einen oder anderen Form noch eine ganze Weile geben wird.
Allgemein gesehen kann ich mich nicht definitiv in eine der beiden Gruppen einordnen, tendiere aber eher zu den Philanthropen.
Das komisch dabei ist, dass ich die Menschheit an sich doch ganz gut mag, jedoch am einzelnen Menschen, der mir gegenübersteht, dann sehr viel auszusetzen hab und da eher Misanthrop bin.
Was ich immer von vielen Misanthropen höre, ist das der Mensch ein Fehler der Natur sei und schlechter als die Tiere ist.
Ich denke jedoch, dass wir den Tieren in der Hinsicht überlegen sind, dass wir überhaupt eine Moral haben und überhaupt erst Misanthropen sein können. Vermutlich jede Tierart würde die Erde auf eine ähnliche Weise ausrotten, wenn sie nur die Stärke dazu hätte.
Der Mensch ist ja schon natürlich, aus ebend dem Grund, dass er von der Natur erschaffen wurde und unterliegt leider immernoch den gleichen Gesetzen der Selektion und des Handelns, die zwar bei Geographisch und Stärke begrenzten Tierrassen sinnvoll sind, aber bei unserer zu stark ausgefallenen Rasse Schwierigkeiten bereiten.
Soll heißen, denkt mal an die Entwicklung von Falken. Diese Raubvögel jagen Mäuse. Gibt es sehr viele Mäuse, vermehren sich auch die Falken und dezimieren die Mäuse, ohne Bedenken und Rücksicht, bis zu einem gewissen Punkt. An diesem Punkt finden die Falken nicht mehr genug Nahrung und sterben selber, bis das Verhältniss wieder ausgewogen ist.
Ich denke das passiert jetzt mit unserer Art, wir sind an die Spitze der Nahrungskette gerutscht und Zerstören nun unsere Umwelt, bis diese sich " rächt " und wir letztendlich dezimiert, jedoch wahrscheinlich nicht komplett ausgelöscht werden.

Man sollte wohl auch nicht in den Schubladen Phliantroph ODER Misanthrop denken, da ich finde der Mensch stellt viele schlechte, aber auch viele sehr schöne Dinge an. Leider lassen sich Gefühle ja meist nur als extrema empfinden.
Der Mensch hat schon viele Wunder geschaffen die ich sehr toll finde.

Ist leider etwas lang geworden und natürlich nur eine subjektive Meinung, aber das ist ja auch ein komplexes Thema...
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
234 Forenbeiträge
3 Tripberichte
6 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 04.11.07 23:02
Moral?...

M O R A L ?
Mal ganz ehrlich, alles, was unter dem schwammigen Begriff "Moral" zusammengeklebt worden ist, ist heute nur noch ein leeres Gebilde von naiven Menschen, die das System dahinter noch nicht durchschaut haben (jetzt nicht zwangsläufig auf dich bezogen und/oder als persönlichen Angriff zu verstehen ;)

Moral ist ganz einfach das, was uns von klein auf eingetrichtert wird. Es sind Dogmen und Regelungen, die sich der Mensch ausgedacht hat, die den Kindern von klein auf immer wieder vorgebetet werden, bis sie so in unser Leben integriert sind, dass wir diesen Umstand nichtmal noch mitkriegen.
Beispiel: Wie denkst du, reagiert eine Person, die von klein auf eingeredet kriegt, mit Messern auf Leute loszugehen sei toll und lobenswert, und Schmerz sei lediglich ein Ausdruck deren Freude?
Es würde doch niemals auf den Gedanken kommen, Leute abzustechen sei etwas - ha ha - "moralisch verwerfliches", oder?
Das sage ich als eingefleischter Determinist.

Und selbst wenn es so etwas wie "Moral" abseits von den von Kindheitstagen her eingehämmerten Dogmen geben würde, sag mir: Ist das, was der Mensch tut, dann nicht umso grauenhafter?
Wenn ein Tier jemanden tötet, ist das "nicht so schlimm", weil es seinen Instinkten folgt und nichts von der Moral weiß. Es lebt eben "als Tier".
Aber der Mensch, der Dinge anstellt, die tausendfach schlimmer sind als alles, was je von Tieren unternommen wurde, tut dies bei vollem Bewusstsein und mit seiner Moral - ist das nicht viel schrecklicher?

Die Tiere würden und könnten niemals das Gefüge der Natur ernsthaft durcheinanderbringen, denn sie sind eng mit ihr und ihrem Geist verbunden, weit enger, als man es sich vorstellen kann. Sie leben nach dem, was die Natur ihnen (vor)gibt und sind Teil eines riesigen, wunderbaren und bis auf den Menschen perfekten Komplexes.

So wie ein Wald - ein wald ist perfekt. Jedes einzelne Tier, jede einzelne Pflanze hat seinen Sinn - bis zum letzten Borkenkäfer. Nur der Mensch mit seinen Monokulturen zerstört dieses Gleichgewicht. Wälder haben etwas geschafft, das uns Menschen noch lange oder für immer verwehrt bleiben wird: Ein bis ins letzte Detail perfektes System aus Aktion-Reaktion.

Ogott, das wird schon wieder so viel ... ich hör mal auf zu schreiben und warte auf Feedback^^

Gruß,
crimethinker
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.11.07 23:13
Diese Eigendynamik wird sich jedoch nur mehr schwer umkehren lassen. Nimm es hin und stirb. Das ist alles was man dazu sagen kann. Ändern wird man an dem von dir kritisierten System nichts.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.11.07 23:23
zuletzt geändert: 04.11.07 23:27 durch (insgesamt 1 mal geändert)
feedback schreib... also mit Moral meint ich natürlich nicht die lediglich übernommene landläufige Form, sondern die durch Nachdenken erworbenen Erkenntnisse.

Ich werf mal noch n bissel was in Raum, auch wenn das langsam glaub ich OT geht...
Interessant ist natürlich der Fakt, dass wir eine " Moral " haben, aber trotzdem verwerfliche Dinge tun. Da ist aber zu sagen, dass Leute die gerne Wälder ausrotten oder anderes, scheinbar weniger/nichts von dieser Moral haben, einer von euch würde das vielleicht weniger tun?.
Weiter besitzt der Mensch ja überhaupt erst die Vorstellunsgabe um sich zu überlegen wieviel Profit (nur zum Beispiel) das Abholzen des Regenwaldes bringen würde, ein Tier aber nicht. Mit steigender Freiheit kann man halt auch mehr sinnfreie Dinge tun.

Wir sind eine Rasse, die sich herausgenommen hat, aufgrund ihrer einzigartigen geistigen Freiheit, ihre eigenen Naturgesetze zu erstellen. Ob uns das geling weis ich nicht, und ob es die angerichteten Schäden wert wäre kann ich sicherlich niemals sagen, wär ja auch fast schon pervers :). Aber du musst bedenken das auch die Natur sicherlich nicht von anfang an perfekt war und es schon einige Katastrophen ohne den Menschen gab, die sehr viel Ähnlichkeit mit der jetzigen Situation haben.

Wir wurden zwar in ein nahezu perfektes System hineingeboren, das war jedoch ganz sicher nicht immer so. Es war halt eine stabile Phase, die durch die Entstehung einer neuen Rasse oder anderem jederzeit gestört wurden konnte... und dann kam der Mensch und ist doch nur "Natürlich", auch wir halten uns nur an Darwin?

Ich will dich damit auf keinen Fall überzeugen oder so, ich sag nur mal meine Meinung und versuch damit nebenbei auch diese zu festigen/ zu verbessern.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.11.07 23:44
mal wieder bisschen ontopic zwischendurch...

ich denke, alleine die tatsache, dass wir alle, die hier reinschreiben in einer "Community" angemeldet sind und uns hier auch beteiligen macht uns in gewisser weise zu philantropen. wenn auch nicht gleich zu pfadfindern, legen wir doch alle ein wenig wert auf andere menschen, deren meinungen und deren meinungen zu unseren meinungen - und allein diese wertschätzung grenzt uns von misantropen ab...

ich selbst würde mich eindeutig zu philantropen zählen - auch wenn ich sehr viel verachtung für alle möglichen menschen aufbringe, ist das nicht misantropie, denn die richtet sich gegen alle menschen, gegen die menschhheit, und allein schon weil ich viele menschen, eingeschlossen mich liebe, kommt es für mich nicht in frage die menschheit zu hassen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.11.07 02:43
@stoned smile: Hm, ist eine Community, welche man freiwillig wählt in der Annahme, hier würden sich mehr "annehmbare Zeitgenossen" befinden als in anderen Communitys oder der Welt da draußen. Und ja, n bisschen phil gehört schon dazu, um sich überhaupt auf menschen einzulassen. Abgrenzen tut das einen aber ganz und gar nicht. Und wer sagt, dass zum Bleistift ich hier v.a. ALLE schätze? Auch in Communitys kanns vorzüglich dem Misanthropismus zugewandte Leute geben ;)

@crimethinker Äh, würd ich so nicht sagen
Mensch ist ne Spezies wie jede andere auch, weder besser noch schlechter, nur in viel zu Großer Zahl vorhanden. Jedes Tier "schadet"... besser "verändert" die Natur, den Kreislauf, das Klima. Menschen gibbet mehr, sie sind leider n stückerl zu weit evolutioniert und erzeugen dementsprechend mehr und größere Veränderungen. Das ist der einzige Unterschied.
Die Natur hat auch den Menschen und seine Evolution hervorgebracht. Für sie schien es Sinn zu machen und nen "Fehler" würde ich es nicht nennen. Wenn überhaupt nen recht holprig laufende Existenz einer Spezies. Die Natur ist weder lieb noch perfekt noch sonstwie über oder unter dem Menschen stehend. Sie ist was sie ist...
(Wäre das Sys so perfekt würde Mensch es nicht zerstören... dont forget - Mensch gehört zu Wald dazu)

Dass man sich unbedingt in die eine oder andere Richtung einteilen können muss ist doch gar nicht nötig. Aber diese beiden Extreme sind ganz gute Ausgangspunkte, man kann sich toll drüber unterhalten (*find*) und von daher find ichs zwar wichtig zu erwähnen dass es solche Extreme eigentlich gar nicht gibt... aber es is eigentlich egal ^^
verstehst du, was ich meine?

@Amnesiac Die Menschheit wird untergehn, jup, und hoffentlich so schnell wie möglich (es is so ne furchtbar lästige Spezies, aber sie is ja auch so lieb sich selber auszurotten) aber warum sterben gehn? Spaß haben ^^

@kc find ich gut ausgedrückt, bzw gutes Sys.

@Ch3st3r Wohingegen ich die "Moral" eigentlich nur mit dem Tieren vom Instinkt vorgegebenen Erziehung vergleichen würde, denn etwas anderes als Erziehung ist es, wie eben schon erwähnt, nicht und auch Tiere können Erkenntnisse durch nachdenken gewinnen, sonst wären viele wissenschaftliche Experimente recht sinnfrei. Abgesehen davon weiß niemand inwieweit ein Tier denkt oder nicht. Bloß weil ein Mensch Denken und Intelligenz anders wahrnimmt als es bei Tieren auftritt (oder auch nicht) heißt das nicht, dass es nicht so ist.

@deep7 Geil wärs, aber ich glaube nicht dran. Denke es wird erst mal ne gute weile weiter abwärts gehen und stark in Richtung brave new world, wie auch schon geschrieben wurde

lg cat
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
234 Forenbeiträge
3 Tripberichte
6 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 05.11.07 15:16
zuletzt geändert: 05.11.07 15:18 durch crimethinker (insgesamt 2 mal geändert)
Damit das alles hier nicht aus dem Ruder läuft, habe ich zu der hier parallel geführten Diskussion einen eigenen Thread eröffnet, in dem ich auch die an mich gerichteten Antworten zum Thema Moral und Weltenvernichtung zu beantworten und meine Einstellung zu verdeutlichen versucht habe.

Hier der Link


Damit das hier nicht off-Topic wird ;)

Gruß,
crimethinker
 
Traumländer



dabei seit 2008
3.206 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.01.18 06:32
Die Antwort auf die Frage "Bin ich Philanthrop oder Misanthrop?" hängt bei mir sehr stark von meinem jeweiligen Fokus ab: Je mehr ich auf die Menschheit als Ganzes schaue, um so eher tendiere ich zur Misanthropie; je mehr ich mich mit dem einzelnen Menschen an sich beschäftige, um so philanthropischer wird meine Sicht auf dieses wundersame Lebewesen. Ich schätze sein Potential zur Empathie und Kooperation, zur Flexibilität und Einzigartigkeit sehr - einerseits. Andererseits beunruhigt und verstört mich seine Tendenz zur Egozentrik, zum Egoismus, zur rein instrumentellen Vernunft, zur Kontroll- und Herrschsucht, zu Selbstverkennung, zu pathologischen Minderwertigkeitskomplexen und deren fataler Verleugnung/Externalisierung durch Abwertung anderer, zu destruktiven Allmachtphantasien und arroganter Selbstüberschätzung, zur unbedingten Vernichtung jeglicher potentiellen Bedrohung oder Konkurrenz; und hierin insbesondere die gruppendynamische Potenzierung dieser Tendenzen.
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer

dabei seit 2016
71 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.01.18 10:15
Das regt mich jetzt zum Nachdenken an aber überfordert mich im aktuellen Zustand. Ich lass den Tab mal offen und hoff ich vergess den Thread nicht.
Ich hab jedenfalls den Wandel vom Misanthropen zum Philantropen quasi unfreiweillig durch einen Trip durch gemacht vor 3 Jahren.

Irgendwas hat sich da emotional bei mir verändert aber ich kanns gedanklich nicht beschreiben gerade.

Ich wollte jedenfalls die Welt brennen sehen, am liebsten alle Menschen qualstvollst ausrotten. Und seitdem will ich dass sich einfach alle lieb haben ^^
Aber seitdem habe ich auch viel deutlichere psychosomatische Symptome, das mit der Misanthrophie scheint mir eine Art Selbstschutz zu sein.
 

« Seite (Beiträge 16 bis 26 von 26)