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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.08.19 19:04
Hallo nochmal,

es gibt da 12-Schritte Gruppen, die finde ich persönlich ganz gut, weil da keiner zwischen quatscht oder seinen Senf dazu gibt :) im Falle der Co Abhaengigen heissen die Gruppen CoDa, Co- Dependents Anonymous, und auch wenn das Wort Gott in den 12 Schritten eine Rolle spielt, muss man nicht an Gott glauben um diese Gruppen zu nutzen.
CoDa Deutschland (die haben sogar Onlinemeetings)

Ansonsten gibt es in großen Städten eine ganze Bandbreite an Selbsthilfegruppen.
Einfach mal googlen oder Deine Therapeutin fragen.

Ja, und klar ist es schwer hier Diagnosen oder Rat zu geben.
War vielleicht etwas blöd von mir.
Alles ist möglich, nichts muss.

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.08.19 19:29
Hey,

wäre es irgendwie möglich wenn Streit ansteht, sich einfach schweigend zurückzuziehen, also einfach so weggehen?
Und wie stehst du zu einer Beziehungspause, also dass ihr euch so ca. 1-3 Monaten aus dem Weg geht? So hast du Zeit nachzudenken und jeder kann sehen wie er ohne den anderen zurechtkommt.
 
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Abwesende Träumerin

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42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.08.19 19:43
zuletzt geändert: 20.08.19 19:54 durch Hilfesuchend (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo Gugu,

vielen herzlichen Dank! Ich habe soeben bereits mit der für die Gruppe meiner Stadt Zuständigen telefoniert, die Nummer war dort angegeben. Sehr redselig die Frau, aber ganz nett.

Ich habe vor, das Meeting in meiner Stadt in dieser Woche zu besuchen, hoffentlich hab ich dann auch die Kraft dazu. Ich möchte gerne jedes Angebot annehmen, um aus dieser Situation und zu mir selbst zu finden. Damit meine ich nicht, dass ich dann in der Lage bin, diese Beziehung, diesen Menschen, sofort aufzugeben, ich denke, das ist auch einfach ein Ding der Unmöglichkeit.

Danke für deinen Tipp, Gugu. Ich werde es mir zumindest einmal ansehen.

Nein, das war gar nicht blöd. Ich bin ja offen für jegliche Art von Info und Kritik, gehöre nicht zur Fraktion "ziehe mir nur raus, was ich hören möchte". Natürlich wäre es schön, zu wissen, dass alles irgendwann mal gut wird, er keine Drogen mehr konsumiert, wir beide psychisch gesund sind, es uns gut geht, miteinander. Dass die Chancen dafür mehr als gering stehen, ist mir aber durchaus bewusst.

Trotzdem. Mir geht es echt madig. Mache mir seit Stunden wieder Vorwürfe, warum ich nicht einfach getan hab, was er wollte, dann wäre einfach nichts geschehen. Warte vergeblich auf eine Nachricht oder einen Anruf, doch nichts passiert und ich fürchte mich davor, ihn anzurufen. Sollte er mich, was er meistens tut in diesen Phasen, wieder blockiert haben, ist das jedes Mal ein Schlag ins Gesicht, auch, wenn ich schon damit rechne.

Es tut einfach weh.

In den Tagen, an denen er konsumiert hat (er macht da in der Regel kein Geheimnis draus, ich kann es riechen und sehe ihm das auch an), war er wieder so umgänglich, wir haben Ausflüge unternommen, viel Zeit miteinander verbracht und ich hab trotzdem andauernd versucht auszublenden, dass er nur wieder drauf und deshalb alles okay ist...ich hab ihn da schon vorsorglich darum gebeten, es nicht wieder eskalieren zu lassen in den Tagen "danach" und doch ists wieder passiert...

Ist denn eine Line Speed ausreichend jeden Abend, um eine Woche lang mit täglich nur 4,5 Stunden Schlaf auszukommen?
Kennt jemand von euch dieses Verhalten nach über eine ähnliche Anzahl an Tagen andauernden Konsum?
Wie lange braucht ihr dann, um euch körperlich und psychisch zu regenerieren?

Fragen über Fragen...nicht, dass sie mich weiter brächten, aber ich hoffe, irgendjemand versteht, warum ich sie stelle.


Hallo Nonsens,

also was wir in den wenigen gemeinsamen Therapiesitzungen vereinbart hatten, war unter anderem, dass ich, wenn es hoch kocht, Abstand halte, ihn auch nicht zuspame und versuche zu erreichen, er mir aber im Gegenzug die Sicherheit geben muss, die ich benötige. Sprich, wir haben vereinbart, dass ich mich zurück ziehe, er mir aber verbindlich einen Tag nennt, an dem wir wieder miteinander sprechen/uns sehen.

Das hat erstmal grandios geklappt, zeitweise hat er sich nach wenigen Stunden schon wieder so beruhigt, dass wir uns sogar am selben Tag noch wiedersehen und auch darüber sprechen konnten. Aber das hat er ja alles über den Haufen geworfen. Mit seinem Bruch der Therapie hat er auch mit den Vereinbarungen gebrochen...leider. Die hätten einiges retten können.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht weiß, ob ich zu einem Abstand für so lange Zeit (für mich ists das nämlich) in der Lage bin. Da spielen mehrere Punkte eine Rolle.

Zum einen leide ich bereits nach wenigen Tagen unter starken psychosomatischen Entzugserscheinungen, wenn ich von ihm ignoriert werde. Kein Witz. Ich bin nicht bereit, Nahrung aufzunehmen, gesund zu schlafen, bekomme Quaddeln und schlimmen Juckreiz und, das ist am schlimmsten, furchtbaren Kopfschmerz. Kann mir nicht vorstellen, das längere Zeit auszuhalten. Ich könnte dem Drang nach Kontaktaufnahme nicht widerstehen.

Zum anderen wohnen wir wirklich sehr nah beieinander, die Wahrscheinlichkeit, sich über den Weg zu laufen, ist sehr groß.

Und dann spielt da noch meine Angst eine riesengroße Rolle, ich denke, sie dominiert sogar alles: er war immer schon kein Kind von Traurigkeit und für ihn spielt Sex auch eine große Rolle. Meine Angst, dass es da jemand anderen geben könnte, auch oder gerade während einer temporären Trennung, würde mich umbringen. Scheitern würde das alles definitiv an mir. Ich könnte es schlichtweg einfach nicht ertragen. Für mich ist er ja meine Droge.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.08.19 20:00
Von jemanden zu erwarten keine Drogen zu nehmen, ist schwierig.
Das kiffen wuerde ich für niemanden aufgeben wollen. Ausser ich sehe für mich ein Problem darin.

Dass Du die Gruppe aufsuchst, finde ich gut. :)
Redselig, haha, ja, sind alles selbst Betroffene ;)
Am besten schaust Du noch nach anderen Gruppen und schaust welche davon Dir am besten zusagt.
Das gute an den "Anonymen" ist, dass Du kommen und gehen kannst wann Du willst, ohne Verpflichtungen. Außerdem finanziert sich jede Gruppe selbst, auf Spendenbasis. Und wie ich oben schon schrieb, jeder redet nur von sich und ungebeten wird kein Feedback gegeben.

Alles gute Dir.

Nachtrag:
ich hatte als Kind und Erwachsene Liebesentzug...und als ich vom Heroin entzogen habe, das hat sich genauso angefühlt. Es ist wirklich vergleichbar.


 
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

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42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.08.19 20:13
Ja, das verlange ich auch gar nicht. Reduzieren wäre ein Anfang. Nicht für mich. Er ist in den letzten Jahren echt böse gealtert. Kümmert sich auch nicht mehr um seine Zahnhygiene, läuft oft in zerschlissenen Klamotten rum, am Monatsende kauf ich oft tagelang das Essen für uns beide...für nix ist Geld übrig, aber für seine Drogen...
Außer für Urlaub. Dafür wirklich immer. Den braucht er, wie die Luft zum atmen. Weiß nicht, was das dann immer in ihm bewirkt. Aber es wechselt ihn vollkommen aus. Bis es hier in der Routine wieder weitergeht...es ist so traurig. Er ist so ein guter, intelligenter Mensch, er wirft sich selbst so sehr weg, das tut mir echt weh...

Danke dir. Ich werde es versuchen. Aktuell bin ich wieder so erschöpft, dass ich nicht sicher sagen kann, ob ich dann dazu in der Lage bin.

Das ist nicht dein Ernst gugu? Ich hab ja keine Ahnung...ich dachte mir immer, so könnte es sich vielleicht anfühlen, aber woher weiß ich das schon. Der Vergleich liegt halt einfach nahe, wenn man sich erklären möchte. Dass dem wirklich so ist, schockiert mich gerade sehr.

Es tut mir unfassbar leid, dass du beides erleben musstest. Ich fühl mich ja nur mit der einen Variante schon schrecklich, krank und völlig entkräftet.
 
Abwesender Träumer

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48 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.08.19 23:19
Guten Abend.
Ich klinke mich mal hier ein:

Hilfesuchend schrieb:
Außer für Urlaub. Dafür wirklich immer. Den braucht er, wie die Luft zum atmen. Weiß nicht, was das dann immer in ihm bewirkt. Aber es wechselt ihn vollkommen aus. Bis es hier in der Routine wieder weitergeht...es ist so traurig. Er ist so ein guter, intelligenter Mensch, er wirft sich selbst so sehr weg, das tut mir echt weh...


Ist es nur der Taptenwechsel, also nur raus aus der Routine oder hat die allgemeine Wohnsituation damit zu tun? Ist er glücklich in seinem Job? Was treibt ihn an? Nur der Konsum und die Hoffnung auf Abwechslung in Form von Urlaub?
Der Knackpunkt aber ist: Wenn du da bist, kann aus seiner Welt die ganze Schuld und Schlechtigkeit auf dich Sündenbock abgewälzt werden. Moralische Säuberung. Unser Gehirn ist schon ein kleiner Bastard. Ohne dich fällt die dunkle Energie auf ihn zurück. Nur was wird geschehen, richtet er sich weiter zugrunde oder zieht er sich an seinem eigenen Haar aus dem Sumpf?
Der Wille und die Veränderung selbst kann nur aus dem Eigenen kommen, von Außen nimmt das Ego nur Empfehlungen und Geschichten wahr.
Abstand...warum nicht Abstand? Glasklar sagen was Sache ist und danach handeln. Aufsichzurückgeworfensein. Sich mit sich Selbst auseinandersetzen müssen. Harte Aussichten, aber besser als sich gegenseitig befeuernd auf den Abgrund zu rasen...oder reicht es zum fliegen?
 
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Abwesende Träumerin

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42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 06:53
Hallo ShotaroKaneda,

nein, mit seiner Wohnsituation ist er, glaube ich, zufrieden. Er fühlt sich dort schon wohl. In seinem Job ist er nur bedingt glücklich. Die Arbeitszeiten stressen ihn sehr. Den Job an sich macht er aber nach eigener Aussage ganz gern.

Ja, Antrieb...ich habe schon so den Eindruck, dass es da nicht viel gibt. Wenn man ihn nach Zielen fragt, kann er keine große Antwort geben. Seine Vorstellungen bezogen sich wohl mal auf das typische Familienbild. Frau, Kind (-er). Das wurde wohl zerstört durch die Geschichte mit der Mutter seiner Tochter und offenbar hat ers inzwischen aufgegeben. Habe erst vor knapp 2 Wochen mit ihm darüber gesprochen. Er möchte ein Leben in Frieden. Was auch immer er damit meint. Denn mit seinem Beschaffungsdruck, den er immer wieder hat, kann man ja auch nicht von Frieden sprechen.

Den Urlaub genießt er immer mit vollen Sinnen. Da kommt er wirklich vollständig runter und ihn tangiert auch nichts negatives.

Ich weiß nicht, was er ohne mich tun würde. In der Zeit zwischen seiner Expartnerin und mir gabs halt Frauen, die ihn regelmäßig besucht haben. Ich weiß von zweien. Das waren keine Beziehungen, aber so ganz ohne kann er offenbar auch nicht. Ich kenns ja, ist bei mir nicht anders, nur, dass ich keine "Zwischendrin-Geschichten" hab, hatte immer nur lange Beziehungen. Wie das mit den Zwischendrin-Mädels bei ihm lief, weiß ich allerdings nicht und was vorher passiert ist, steht auch in den Sternen. Ich hab ihn mal gefragt, klang aber alles nach Halbwahrheit, was er mir da erzählt hat. Ich weiß nur, dass die Freundin vor mir strikt Anti-Drogen war und psychisch auf jeden Fall stabiler als ich.

Du hast vollkommen recht. Aufgrund meiner eigenen psychischen Probleme ist mir das aber nicht so einfach möglich. Mir geht es auch heute wieder sehr schlecht. Esse bereits den dritten Tag wieder nicht, bin ein nervliches Pulverfass und komme nicht zur Ruhe. Das kenne ich schon. Wird sich vermutlich, wie immer, auch noch steigern und in Form psychosomatischer Probleme verstärken.

Beim letzten Versuch vor ein paar Wochen, Abstand von ihm zu halten (da wars ich, dies versuchte), musste ich nach einer Woche die Reißleine ziehen. War kurz vorm totalen Kollaps. Da wars besonders schlimm. Ich hatte nur eingeschränkt Platz auf Couch und im Bett, weil er mich immer weg drängte, sprach nur noch Befehle aus, verlangte, dass ich ihn bediene und verhielt sich einfach mega asozial (in Form von Rumfurzen, anschließend noch darüber reden und anderen Quälereien). Da konnte ich dann irgendwann einfach nicht mehr. Habe es nur ein paar Tage ausgehalten. Dann hab ich mir riesen Sorgen um ihn gemacht, wie gesagt echt schwere psychosomatische Symptome entwickelt und doch irgendwann wieder Kontakt aufgenommen. Haben uns dann am selben Abend noch gesehen, wir lagen uns einfach nur den ganzen Abend und die Nacht in den Armen. Als würden wir unsere Reserven dadurch wieder auffangen und uns trösten.

Ich weiß, das alles ist krank und eine wahnsinnig ungesunde Beziehung. Aber einen klaren Absprung bekomme ich einfach nicht hin. Ich will vermeiden, dass mein Job am Ende darunter leidet, dass in meinem Leben noch mehr zusammen stürzt, als sowieso schon.

Ich leide jetzt gerade, nach ein paar Tagen Ignoranz und Entzug, bereits sehr. Bin in Gedanken rund um die Uhr bei nichts anderem, kann ihn nicht erreichen und dreh wieder am Rad. Es ist schlimm, kaum auszuhalten. Er fehlt mir. Trotz allem.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.08.19 07:09
Guten Morgen,

Das tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.

Vielleicht schafft ihr es ja beide zusammen.

Aber einer muss sich bewegen und was ändern.
Dann zieht der andere vielleicht mit ;)


Vielleicht magst Du ja diese Musik und sie gibt Dir Kraft :)
Das Album ist echt schön. Habe es lange nicht mehr gehört.
Thema Neuanfang.
Das Album ist eine komplette Geschichte.
Höre ich jetzt auch.
Tracy Chapman-New Beginning

Schönen Tag Dir, trotz allem.

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2009
78 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 07:24
Ich kann Dir empfehlen Dich mal über Körperarbeit (SKAN) zu informieren. Mir hilft das sehr mich wieder zu spüren und Zugang zu meinen Emotionen zu bekommen. Habe auch eine Partnerin die vermutlich eine Persönlichkeitsstörung hat und ich glaube ich habe da auch eine. ;-)

Bei der Therapie kann man reden und man atmet und arbeitet Körperbezogen, da kommt viel hoch aber es tut unheinlich gut. Kostet leider nur ordentlich. Aber das bin ich mir inzwischen Wert. Und wenn er sieht dass Du an Dir arbeitets, wird ihm vielleicht etwas bewusst.

Nämlich dass er verdammt glücklich sein kann jemanden wie Dich zu haben :-)





Wahres Glück liegt im Augenblick begründet
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

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42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 07:45
zuletzt geändert: 21.08.19 08:38 durch Hilfesuchend (insgesamt 1 mal geändert)
Guten Morgen ihr beiden!

ich komme aktuell wieder nicht an ihn ran. Beide zusammen gibt's grade nicht :/ Und wie bei jedem anderen Mal habe ich wieder Angst, dass es auch dabei bleibt. Er hat mir in seiner letzten Nachricht mitgeteilt, dass er es endgültig satt hat, dass ich immer nur täte, was ich für richtig halte, er diesen Kindergarten endgültig nicht mehr mit mache und ihn das kaputt macht...seitdem hab ich nichts mehr von ihm gehört und die Befürchtung, dass das so bleibt. Das ist unheimlich schmerzhaft. Wieso nur tut er das...ich meine es ging lediglich darum, dass ich noch ein paar Minuten liegen bleibe, bevor ich ihn zur Arbeit bringe. Für ihn geht's da wieder um "Vereinbarungen, die wir getroffen haben", was ja totaler Schwachsinn ist. Ich darf als erwachsener Mensch glaub ich schon noch selbst entscheiden, wann und wie ich aufstehe und muss das mit ihm ja auch nicht vereinbaren, geschweige denn mich so runter machen lassen (Das ging fast 45 Minuten lang), weil ich "mal wieder eine Vereinbarung nicht eingehalten hab"...was sagt ihr denn eigentlich zu diesem Verhalten?

Naja ich bewege mich ja bereits, auch, wenn er meint, das mache alles keinen Sinn. Ist aber nicht so. Bin ja in Behandlung, seit ein paar Monaten um einige Erkenntnisse reicher, die jetzt hoffentlich bald dazu führen, dass ich wenigstens etwas zu mir selbst finden kann. Er ist der, der steht...so lange er weiter konsumiert, wird sich auch nichts ändern denke ich :( Es ist so unheimlich traurig.

Leider kann ich auf der Arbeit keine Musik hören, aber ich werde heute Abend mal rein hören. Danke dir Gugu. Hab du auch einen guten Tag!

Flobeat ich glaub, das ist nicht das richtige für mich. Hab mich schon in vielem mit körperlichem Bezug versucht, aber so lange es da nicht die winzigste Verbindung gibt, funktioniert da leider nichts. Trotzdem danke für den Tipp!

Ich arbeite schon sehr lange an mir, aber das will er nicht sehen. Ich verbiege mich ja gradezu, schon allein aus Angst, wieder einen Fehler zu machen. Er meint ja aber, er sieht da nicht den geringsten Fortschritt oder Erfolg...das ist zermürbend. Ich sehe das ganz anders und weiß auch, wie anstrengend das alles ist. Er hat halt leider keine Ahnung, weil er sich ja auf keine Therapie einlässt oder einlassen will.

Das ist ganz lieb von dir, vielen Dank. Ich weiß nicht, ob er mich schätzt. In seinen guten Phasen sagt und zeigt er mir das schon deutlich, aber in den schlechten ist ja genau das Gegenteil der Fall. Da behandelt er mich wie seinen Untertan, seinen ganz persönlichen Abschaum. Ich kann das einfach alles nicht verstehen. Grade fühle ich mich wie in tiefster Trauer, es ist schlimm. Er ist unerreichbar für mich und das schmerzt

Muss nochmal editieren, weil ich halt doch auch einfach so viele Fragen habe. Wie ist es bei denen unter euch, die Pep in ähnlichen Ausmaßen konsumieren, denn so in den Tagen danach? Wie verhaltet ihr euch da, wie geht's euch dann und wie geht ihr mit eurem Umfeld um?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.08.19 09:16
zuletzt geändert: 21.08.19 10:34 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 2 mal geändert)
Hilfesuchend schrieb:
...
Seine Vorstellungen bezogen sich wohl mal auf das typische Familienbild. Frau, Kind (-er). Das wurde wohl zerstört durch die Geschichte mit der Mutter seiner Tochter und offenbar hat ers inzwischen aufgegeben. zusammen stürzt, als sowieso schon.
....
Ich leide jetzt gerade, nach ein paar Tagen Ignoranz und Entzug, bereits sehr. Bin in Gedanken rund um die Uhr bei nichts anderem, kann ihn nicht erreichen und dreh wieder am Rad. Es ist schlimm, kaum auszuhalten. Er fehlt mir. Trotz allem.


Zu erstem Absatz:
Das ist sehr schlimm.
Also hat er denn Kontakt zu seiner Tochter?
Eine Trennung mit Kind...und die Zerstörung der Sehnsucht/Weltbildes/Verlust des Kindes...das alles kann einem Menschen schon das Genick brechen.
Ich selbst bin da durch und habe in meinem Absturz viele mit ähnlicher Vorgeschichte getroffen.
Da braucht man einen sehr langen Atem. Und es kostet unheimlich viel Kraft.
Und ein Süchtiger neigt natürlich dazu Drogen zu nehmen und alles schlimmer zu machen.
Dennoch ist das wohl das Hauptthema Deines Freundes...auch wenn er wie Du schreibst aufgegeben hat.
Das kann man nicht so wegstecken, da braucht man sehr viele Drogen um das zu verdrängen, aber auf Dauer funktioniert das nicht.

..............................

Zu 2.Absatz:
Huch, so war ich auch.
Furchtbar!
Entschuldige wenn ich das so schreibe, aber im Nachhinein betrachtet, ist das ganz schön Psycho und Egoistisch das Verhalten.
Wie so ein Stalker...deshalb haben dann vernünftigerweise die Menschen, die davon betroffen waren(waren ja austauschbar), ihr Telefon ausgeschaltet und sich rar gemacht .
Damit belastet man Menschen und setzt sie unter Druck.
Außerdem benutzt man sie...und man projiziert ohne Ende und tut dem anderen auch Unrecht.

Ich ich ich...mir geht es sooo schlecht...und Du musst für mich sorgen, mich lieben, mich aushalten...egal was ich tue...egal was Du tust...wegen Dir geht es mir schlecht...usw.

Merkst Du es? Was Du tust?

Du schreibst ja auch richtigerweise: Er ist Deine Droge!

Du leidest weil er...

und dann kommt erstmal ganz viel was er macht oder nicht macht.


Wenn er nicht da wäre...was dann?
Das Leid steckt in Dir...

Aber soweit bist Du auch schon ;)

Es ist eine Spirale.

Ihr liebt euch.

Vielleicht findet ihr eine Lösung.

Aber Du kannst nur Dich verändern und bei Dir anfangen!
Was Du ja auch gemacht hast.

Richtig so...jetzt brauchst Du nur etwas Geduld.

Und Raum zum Atmen...

und lasse ihn auch Atmen ;)

Remember the Tinman-Tracy Chapman

Text:
"Remember The Tinman"

There are locks on the doors
And chains stretched across all the entries to the inside
There's a gate and a fence
And bars to protect from only God knows what lurks outside

Who stole your heart left you with a space
That no one and nothing can fill
Who stole your heart who took it away
Knowing that without it you can't live

Who took away the part so essential to the whole
Left you a hollow body
Skin and bone
What robber what thief who stole your heart and the key

Who stole your heart
The smile from your face
The innocence the light from your eyes
Who stole your heart or did you give it away
And if so then when and why

Who took away the part so essential to the whole
Left you a hollow body
Skin and bone
What robber what thief
Who stole your heart and the key

Now all sentiment is gone
Now you have no trust in no one

Who stole your heart
Did you know but forget the method and moment in time
Was it a trickster using mirrors and sleight of hand
A strong elixir or a potion that you drank

Who hurt your heart
Bruised it in a place
That no one and nothing can heal
You've gone to wizards, princes and magic men
You've gone to witches, the good the bad the indifferent

But still all sentiment is gone
But still you have no trust in no one

If you can tear down the walls
Throw your armor away remove all roadblocks barricades
If you can forget there are bandits and dragons to slay
And don't forget that you defend an empty space

And remember the tinman
Found he had what he thought he lacked
Remember the tinman
Go find your heart and take it back

Who stole your heart
Maybe no one can say
One day you will find it I pray










 
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2019
42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 09:35
Nein, er hat keinen Kontakt zu ihr, inzwischen schon mindestens 1,5 Jahre nicht mehr. Und besitzt aus irgendwelchen Gründen auch keine Kraft mehr, zu versuchen, den Kontakt wiederherzustellen.

Getrennt haben die sich damals nicht. Die waren nie zusammen. Die Tochter war, so traurig es ist, ein unerwünschter Unfall. Trotzdem liebt er sie natürlich und zerbricht auch an dem fehlenden Kontakt und Einfluss. Aber er wird einfach nicht aktiv.

Ich glaube, er wäre ohne Drogen eher in der Lage, etwas an der Situation zu ändern. Als Vater hat mans immer schwer, das seh ich ein. Aber aktuell hätte die Mutter ja auch noch etwas gegen ihn in der Hand, um den Kontakt zum Kind auch offiziell zu verhindern - sie weiß, dass er konsumiert. Ich finde es furchtbar, dass er trotzdem oder gerade deswegen nicht in der Lage ist, Abstand vom Konsum zu nehmen.


Ja, das ist es leider, meinerseits aber auch, ich machs ja mit. Und genau das sagt er auch immer, wenn ich ihn frage, warum er so mit mir umgeht: weil du es mit dir machen lässt. Dieses Verhalten existiert immer in den Runterkomm-Tagen nach Speedkonsum. Da könnte man wirklich die Uhr danach stellen.

Du hast dich auch so verhalten? Echt? Tat dir das denn nicht leid für den anderen? Er weiß doch, dass ich leide, aber offenbar hat er gerade und immer, wenns so weit ist, einen so großen Hass auf mich, dass ihn nicht mehr tangiert, wies mir geht oder er mich absichtlich verletzen will. Ist dem so?

Ja, ich merke das. Ich möchte es gerne abstellen und weiß nicht, wie. Dazu müsste ich erstmal zu mir selbst gefunden haben. Ich schreibe inzwischen. Empfehlung aus der Therapie. Sein Name wird nie erwähnt und die Ereignisse im Einzelnen auch nicht. Mein Geschriebenes soll sich darauf konzentrieren, wie es mir geht. Und das fällt mir schwer. Ich empfinde eigentlich nur schlecht/trauernd/trauri und beruhigt/erschöpft/angespannt.

Er ist ja nicht da. Entzieht sich mir ja komplett...und jeglichem Kontakt. Ich weiß, dass es in mir steckt, aber wie bekomm ich es denn da raus? Der ganze Tag dreht sich um nichts anderes, ich bin unheimlich erschöpft vom andauernden Nachdenken, es macht mich verrückt.

Was meinst du damit, ihn auch atmen zu lassen? Ich spame ihn zumindest nicht mehr andauernd mit Nachrichten zu, die er vermutlich eh nicht liest. Auf anderem Wege komm ich ja nicht an ihn heran, er schottet sich vollkommen ab. Was sonst kann ich noch tun? Meinst du, er wird sich wirklich nicht mehr melden und durchziehen, was er gesagt hat? Dass es endgültig ist für ihn?

Ich versuche Antworten zu finden, die das alles irgendwie erklären. Wahrscheinlich, weil ich noch ein kleines Fünkchen Hoffnung sehe, wenn ich die Bestätigung bekomme, dass vieles auf den Konsum zurück zu führen ist und nicht auf ihn als Person. Ist auch so, hab schon hunderte an Threads durchgelesen, auch in anderen Foren, da wird mir das hundertfach bestätigt. Aber was nützt es mir? Es wird immer und immer wieder passieren, wenn er nicht aufhört mit dem Zeug.

Ich versuche es bei mir in klitzekleinen Schritten. Gestern Abend hab ich mir einen Tee gemacht und den ganz bewusst versucht, zu genießen und fürs Bett gabs dann, weil warm, weich und zum umklammern, ne Flauschwärmflasche. Klingt für jeden geistig gesunden total verrückt, aber so ist es.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.08.19 09:52
Hilfesuchend schrieb:
...
Du hast dich auch so verhalten? Echt? Tat dir das denn nicht leid für den anderen?...

Was meinst du damit, ihn auch atmen zu lassen? Ich spame ihn zumindest nicht mehr andauernd mit Nachrichten zu, die er vermutlich eh nicht liest. Auf anderem Wege komm ich ja nicht an ihn heran, er schottet sich vollkommen ab. Was sonst kann ich noch tun? Meinst du, er wird sich wirklich nicht mehr melden und durchziehen, was er gesagt hat? Dass es endgültig ist für ihn?

.


Ich habe mich verhalten wie Du meinte ich :D und nein, es tat mir nicht leid für den anderen, da ich ja sooo gelitten habe und nur MEINEN Schmerz sehen konnte und den anderen nicht sehen konnte.
Wie gesagt, ich kenne beide Seiten ;)

Naja, wenn Du ihn nicht belagern würdest, wuerde er wohl kaum zu so drastischen Mitteln greifen müssen, sich so zu entziehen und abzugrenzen.

Ich kenne ihn und Dich nicht, aber klingt jetzt unwahrscheinlich, dass er sich trennen will.
Wobei Du ihn auch sehr unter Druck setzt.


Ja es ist paradox, dass er Drogen nimmt und eigentlich clean werden müsste um seine Tochter sehen zu können.
Wenn er es schaffen wuerde nur zu kiffen, wäre das ein Erfolg.
Da wuerde kaum einer was sagen.
Aber dieses ganze hin und her mit der Ex und Umgangsrecht erkämpfen ist sehr sehr anstrengend.
Besonders wenn die Ex sich dagegen stellt.
Aber das tut sehr weh.
Sehr sehr weh.


Ich habe den Text zu dem Lied hinzugefügt im vorherigen Beitrag."Remember The Tinman"




 
Abwesender Träumer

dabei seit 2009
78 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 10:00
Mir haben Drogen auf dem Weg zu mir selbst geholfen. Jetzt sollte ich nur noch ohne schaffen ;-) Ehrlich gesagt glaub ich dass die Drogen ur ein Symphtom bei ihm sind und er nach dem Konsum nur nicht die Kraft hat seine Maske aufrecht zu erhalten.

Ich bin in ähnlicher Sitution, nur alles bissl andersrum. ;-)

Bei uns konsumiere ich und sie nicht, zumindest keine Drogen!

Das schwierige ist, dass ich sie liebe und sehe, dass ihre narzistische Make nur ein Schutz ist! Ist nur äußerst schwierig das ganze nicht persönlich zu nehmen. Und schwer ist auch, dass man mit Freunden kaum darüber reden kann, da die das nicht versthen können. :-(

Vielleicht sollte ich es auch mal in ner Gruppe versuchen. Die Körpertherapie bewirkt auf jedenfall etwas tiefgründiges, auch wenn das wesentliche noch nicht durchgebrochen ist. Psychedelika schaffen das, aber nur mit richtigem Set und Setrting und tehrapeutischer Begleitung. MDMA hat mir auch sehr geholfen mich selbst zu spüren und Zugang zu meinen E-Motionen zu finden. Danach fällt man aber wieder in ein Loch, aber ich weiß was in mir steckt :-)

Das blöde ist, dass er sich nicht von die Therapieren lässt und ihn zu bemuttern bewirkt genau das Gegenteil :-(

Er muss von sich aus Hilfe suchen und auf diesen Rat wird er eher hören als auf Dich. Setze klare Grenzen und lau ihm nicht hinterher. Akzeptiere wenn er mit Trennung droht und bleibe erstmal hat und schau was dann passiert!

Weiterhin alles Gute!

Wahres Glück liegt im Augenblick begründet
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2019
42 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.08.19 10:06
zuletzt geändert: 21.08.19 10:25 durch Hilfesuchend (insgesamt 1 mal geändert)
Ja naja klar, ich schwebe ja wieder in der Luft. Manchmal bin ich zuversichtlich und denke mir, er hat sich bisher ja dann doch immer wieder gemeldet, aber mit welchem Fazit? Paar Wochen später geht's ja leider immer wieder von vorn los, aus völlig überzogenen Anlässen.

Wieso glaubst du, er will sich nicht trennen? Er verhält sich doch so...finde ich...auch mit seinen Aussagen, in denen er Worte wie "endgültig" wiederholt verwendet.

Es sind wirklich immer Nichtigkeiten, die ihn dazu bringen, vollkommen auszurasten. Und natürlich ist mein Verhalten immer die Ursache dafür. Seiner Meinung nach. Kommt sowas häufiger vor, auch bei anderen Leuten, nach Speedkonsum?

Das Kiffen an sich ist für mich lästig, aber das würde ich akzeptieren können. Mir machen chemische Substanzen und deren Auswirkung auf die Psyche Angst. Zuletzt war es so, dass er nach einigen Tagen auch wirklich richtig krank aussah. Um die Augen rum hatte er nur noch schwarze Balken und tiefe Falten, wie ein Greis. Das tut mir in der Seele weh.

Es gibt kein hin und her. Er kümmert sich wirklich gar nicht. So wie um vieles andere auch nicht. Er spricht auch kaum darüber, nur ganz, ganz selten. Wenn er aber mal weint, dann deswegen. Ich weiß einfach nicht, was in ihm vorgeht.

Ja, der Text trifft es ganz gut. Wie viele andere mit Süchten, Schmerzen und Problemen hätte ich natürlich auch gern Lösung a), die mir den Schmerz und alle Sorgen nimmt, sofort und auf der Stelle. Dass es die nicht gibt, ist mir bewusst. Ich muss die richtige Lösung finden. Und mich dann für sie entscheiden. Grade bin ich wieder in Schockstarre, das einzige, was ich zulasse, um mich aus dieser Starre zu befreien (ja, ich erkenne schon, dass das allein an mir ist), ist die erhoffte Kontaktaufnahme seinerseits. Nicht, dass ich da dann vor Freude aus allen Wolken falle immer. Nein. Ich bin einfach nur erleichtert und kann mich erholen. Man man.

Ich glaube nicht an die "Findung echter Emotionen" auf Drogenkonsum. Das Hirn gaukelt einem da, meiner Meinung nach, gewaltig etwas vor. Mir bleibt aktuell nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Hab auch keinen Zugang zu seiner Wohnung, die einzige Möglichkeit ist noch die des Brief schreibens. Aber auch das hab ich bereits hinter mir und es hatte keinen wirklichen Erfolg. Denke, er liest das alles nicht, wenn er in seiner schlechten Phase hängt.

Ich empfinde es halt als so unheimlich gemein, dass er mich für alles verantwortlich macht. Ich versuche andauernd, ihm eine gute Partnerin zu sein, würde ihn nie verletzen wollen und bin jederzeit da für ihn. Auch, wenn ich ihm offen sage, dass er dieses Verhalten immer im Zusammenhang mit vorherigem Konsum an den Tag legt, widerspricht er vehement. Immer ist es mein Verhalten...

Ist da seinerseits überhaupt noch Liebe? Wie kann ich denn mit einem Menschen, den ich liebe, nur so umgehen?
 

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