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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.02.09 20:36
zuletzt geändert: 04.02.09 21:13 durch Polytoxy14JahreDruff (insgesamt 2 mal geändert)
hey antonio,

ich habe auch oft nur bahnhof verstanden wenn ich mit sogenannten beamten geredet habe. denn sie haben teils gegesätzliche angaben gemacht, und andauernd versucht mich durch irgentwelche andeutungen aus dem konzept zu bringen. was aber alles nichts bringt, da ich ausschließlich bei der wahrheit geblieben bin. da es keinen sinn machte zu lügen, wenn man nichts groß zu verbergen hat.

mit dieser taktik stimmt im übrigen mein anwalt überein. einfach bei den fakten bleiben, und auf die fehler der anderen seiten hinweisen.
wird schon nicht so hart werden, und wenn kann ich immer noch in berufung gehen. auch bin ich mit dem momentanen verlauf ganz zufrieden, wenn sie mich auch anfänglich damit tierisch geschockt habe, scheinen ihnen langsam bezüglich der ganzen sachen die themen auszugehen. denn wo nichts illegales abgesehen von den geringen menge btmg die gefunden wurden, und auch keine großen geschäftlichen interessen nachgewiesen werden konnten, sieht es langsam immer dünner aus.

aber dennoch war das ganze nen tierischer einschnitt in mein privatleben, der mich zeit, geld und viele nerven gekostet hat. von meinem ex-arbeitgeber den ich ja noch nicht lange hatte mal ganz zu schweigen. aber keiner hat in der probezeit bock jemanden mit ner kurzen inhaftierung weiter zu beschäftigen, wenn der arbeitsmarkt genügend leute ohne solche probleme hergibt.

aber es muss auch nicht weiter diskutiert werden, hier im thread. ich werde neuigkeiten sicher hirein posten, aber es gibt größeres unrecht an menschen die opiate und andere drogen nehmen auf dieser welt, da ist das kleine bischen diskriminierung meinerseitz doch eher eine lapalie.
aber dennoch danke an die vielen leute hier im forum, die sich gesorgt haben. und in einer dunklen stunde zu mir gehalten haben. das war einfach nur großartig!


hey bud,

mein gott, wie ich dich vermisst habe! schön von dir zu hören, und auch wenn du es sehr kompliziert ausgedrückt hast habe ich denke ich soweit verstanden. das mag zum einen an der empathie liegen die uns verbindet. aber eben auch daran, das meine sätze meist ebenso komplex und verschachtelt daherkommen. was dann auch nicht jeder immer verstehen kann.

ich bin so froh von dir zu hören, hab als ich nachhause kam auch deine icq messsage bekommen, warst aber leider off. kannst dich ja mal melden wenns die zeit mal zulässt, oder sollte ich sagen wenn du die zeit zulässt. oder wer war jetzt nochmal bestimmer des augenblicks, das war der sekundenzeiger, oder eben doch ich?!? egal, wenn du weißt was ich mein, ruf mich an...

du wirst immer einen platz an meiner tafel haben, auch wenn die hölle mal wieder zufriert. naja, du weisst sicher das ich dich vermisse. und ich weiss ja auch das es manchmal harte zeiten sind, die man hat. Ein drogenleben in Drogenprohibitionsländern mit einer blühenden pharma industrie kann schon teils segen und fluch zugleich bedeuten, und manchmal verrennt man sich da und schafft sich probleme anstatt sie zu lösen. wahrheit ist immer eine sache des eigenen standpunktes, und verändert sich lebenslang.

in lieben bleibe ich, dein bruder im herzen.

chris

edit: danke sprudel für untenstehenden link, sehr informativ aber auch teils wie du schon sagst saulustig. rechtsverdreher mal lustig, ist mir auch schon aufgefallen, das ne menge jüngerer juristen echt humor haben. muss man wohl auch bei dem trockenen grundthema...
"Einige wurden für die nimmerendende Nacht geboren!" words by Jim Morrison #Opithread von *07.06.2008 bis *28.04.2009 Best Crew Ever!#
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.02.09 20:52
Das ist meistens die Taktik der Beamten, mit ihren Bemerkungen, Andeutungen etc. wollen sie Aussagen des Beschuldigten provozieren, sie wollen dich eben in die Scheiße reiten. Die allerbeste Taktik ist bei einer Hausdurchsuchung immernoch, garnichts zu sagen und alles abzulehnen und sich mit nichts einverstanden erklären.
Ein gutes Video diesbezüglich (das viele schon kennen werden und bestimmt irgendwo schon verlinkt wurde):
23C3: Sie haben das Recht zu schweigen
Geht etwas über eine Stunde, ist aber sehr informativ und stellenweise sogar lustig.

Gruß
sprudel
Die Damen vom Denkmalschutz streuen auf alles Kalksandstein
Erhaltet die Gebäude
Ich trink so gerne Branntwein
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.02.09 13:20
zuletzt geändert: 05.02.09 23:38 durch kraehe (insgesamt 2 mal geändert)
Halööle, ich hab gestern abend schon mal einen schönen ^^ langen text geschrieben, aber leider war der weg als ich ihn abschickte...mein fehler. naja, ich haoffe ich krigs noch mal zusammen was ich sagen wollte


Polytoxy14JahreDruff schrieb:
.
warum in alles ist es so schwierig den menschen die danach bedürfen, die es für sich beschlossen haben, nicht möglich diesen menschen auf eine humane und geregelte weise die möglichkeit einzuräumen diesem bedürfniss nachzukommen. warum dieses beharren auf alten längst überholten erkenntnissen?!?

ich hoffe ich hab mich nicht zu kompliziert und zu provokativ ausgedrückt. ich wollte das einfach nur mal hier loswerden. deshalb könnte dies hier auch: "mein morphinistisches manifest" heißen. (man verzeihe mir die wort-leigabe der morphinisten seite. ich will damit auch etwas viel persönliches ausdrücken als "legalize all drugs" and shit. so einfach ist es leider nicht)


erstmal: poly, ich hab jedes wort aus deinem "manifest" verstanden, so glaube ich zumindest, und viel davon würd ich auch unterschreiben...

dann zum thema: diskriminierung auf der grund der tatsache eines temporär stoffgebunden abhängigen lebens^^

ich habe auch gerade erst erlebt, dass alleine die tatsache, dass ich opiatabhängig bin, dazu führt, dass manche leute mich nicht wie einen normalen menschen behandeln können. und ich hab erlebt, dass ich deshalb ausgesprochen scheiße behandelt wurde, diesmal auf der zwischenmenschlichen und ausnahmsweise nicht der institutionalen ebene.
es war so, dass ich mit einem mädel zusammenziehen wollte. aus praktischen gründen, aus dem bedürfnis heraus, ehrlich zu sein und klare verhältnisse zu schaffen für das zusammenleben hab ich ihr erzählt, dass ich ein opiathaltiges medikament nehme.
soweit so gut, sie hat ganz locker reagiert, klar, kein problem, nein, kein grund nicht mit dir zu wohnen. Ich hätte es vollkommen verstanden, wenn sie dann einen rückzieher gemacht hätte. auch deshalb hab ich es ihr gesagt, damit sie die gelegenheit dazu hat.

aber nein, es war ja alles gut. 2 wochen vor dem einzug schreibt die frau - nein das kind - mir ne mail, sie könne nicht mit mir wohnen, wär ja alles so schrecklich schlimm was ich da tue, mein leben zerstören etc pp, sie will mich nicht tot in ihrer wohnung finden, weil is ja klar dass ich zwingend an einer überdosis sterbe...usw, sie hat ja so angst.

stellte sich raus, dass sie dachte sie müsse mich retten und mir ein gutbürgerliches leben vorleben, damit ich mal einsehe was ich verpasse. ich hab ihr ziemlich ausdrücklich gesagt, dass ich eine hilfe brauche, dass ich gut klarkomme, und dass ich ihr zwar gesagt habe, dass ich das medi nehme, dass sie es aber auf keinen fall weiter erzählen soll.

das hat sie aber. und zwar relativ ausführlich, incl polizei (angeblich ohne namen...aber da sind wiedersprüche, so dass ich das nicht ganz glaube) und noch ein paar leuten, die mich zum teil auch kennen. weil sie ja noch "nicht so erwachsen" sei und halt immer mit allem zu den andern rennt. oke, eine person, dass hätt ich ja noch verstanden. Aber der halben stadt?? kein verständnis.

und das nicht, weil ich nicht dazu stehen könnte, dass ich abhängig bin. sondern weil ich mir gern selber aussuche, wer von den menschen, die mich persönlich kennen, das von mir weiß.

warum? genau deshalb, weil man sich absolut angreifbar macht. weil sich die augenhöhe verschiebt, auf der menschen mit einem reden. ich bin ein bedauernswertes geschöpf, gefangen im drogensumpf. und potentiell hab ich natürlich alle eigenschaften, die dem klischee-bild entspringen. ich muss die jetzt nicht aufzählen, oder?

mit so jemanden würd ich natürlich auch nicht zusammenziehen. und natürlich haben alle menschen, die heroin nehmen den selben charakter. kommt vom heroin. und wenn man sie schon kannte bevor man das wußte, hat man sich eben getäuscht. aber dass können wir ja auch sowieso am besten: lügen betrügen schaspielern. das kommt auch vom heroin. nebenwirkung quasi.

naja, ich bin um eine erfahrung reicher, eine "freundin" ärmer, aber ehrlich gesagt, hab ich mich da einfach getäuscht, und es ist gut dass ich das kind los bin. ist ne lange geschichte, die ich nicht in allen details hier erzähle. aber mein fazit ist klar: gut dass ich die los bin, und ich werde in zukunft vorsichtiger sein.

das war ne kleine anekdote zum thema..."opiatabhängige sind die schlechteren menschen". war keine schöne erfahrung, aber nu. es gibt schlimmeres. nämlich derselbe spaß, den man deshab mit den staatsvertretern haben kann. ich (ver)zweifle wirklich immer mehr, je mehr ich von gesetzen verstehe, je mehr sie mich und mein umfeld tangieren. ...

aufgrund dieser gesetze und der gegebenen anlasse, habe ich grad angst. ich kann nur beten, zu wem auch immer, das es glimpflich verläuft, und auch dir, chris, und allen, die auf grund ihrer in diesem und vielen anderen ländern verteufelten bedürfnisse von der justiz bedroht werden, drück ich weiter die daumen.
krähe





Wirklich reich ist, wer mehr träume in seiner seele hat als die realität zerstören kann.
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  Geschrieben: 05.02.09 13:24
zuletzt geändert: 05.02.09 15:31 durch little bud (insgesamt 2 mal geändert)
danke für die netten und aufbauenden zeilen!

ach ja, zeit. ein unmögliches folterinstrument der menschheit. zwar kann man sie sich selber "nehmen", doch fehlt sie immer, an allen ecken. however, ich werde ab nächster woche wieder zeit im überfluss haben, zwar auch doch nur begrenzt, aber immerhin^^
du hast mir auch unheimlich gefehlt, besonders die tatache dass du "unerreichbar" warst, hat mir ganz und garnicht zugesagt. du kannst dir garnicht vorstellen welch felsen von meinem herzen viel, als ich wieder ein lebenszeichen deinerseits sah. aber was red ich, haste den rums sicher wahrgenommen ;)
genug der schnöden worte^^ aber was soll ich sonst schreiben, klagen über kleinigkeiten hat auch noch niemanden etwas gebracht und um taten sprechen zu lassen fehlt es einfach an, hmm, keine ahnung...
ach ja, anyways, ich hoff dass bei dir sonst soweit alles in ordnung is, damit du vater staat eins auf's aug' geben kannst ;) bei mir eckt's wieder mal an allen ecken, muss aber gehen. jetzt bin ich halt immer bis zum total error am start, sprich 40-50h ohne schlaf, kreislauf-shut-down, ein tag zum ree booten und wieder von vorne. alk um schlaf-enzugs symptome zu übertünchen, benzos um die gedanken im rahmen zu halten und massig trama um fit zu bleiben; es zehrt, sehr, aber wie gesagt momentan muss ich durchbeissen; wie heist es auf gut steirisch "a wenns't am zaunfleisch dahea 'gralst, solaung fleisch do is, hast's beissn!" so sieht's aus, 4 monate noch ...
bla blub oO

c ya & greez outa my soul, out there of my personal mindfuck freak

kg

€: eigentlich wollt ich die welt (und im speziellen dich) ja damit verschonen, aber...
gestern bzw. heute ist mir etwas sehr krasses passiert:
war ganznormal in der schule, ca. 40h bereits wach aber dennoch guter dinge, zumindest solange der handgemachte espresso wirkte. so gegen 10h kollabierte nun schlussendlich mein kreislauf, was ich sonst in der schule tunlichst zu vermeiden wusste. however, meine klassenkameraden und der lehrer sahen zu wie mir die farbe aus dem gesicht lief, ich am ganzen körper zitterte, nach luft leftzte und massenweise tabs schmiss. nun gut, so wurde ich also nachhause geschickt um mich zu erholen. dort angekommen kroch ich ins bett, wo ich schließlich zusammenbrach (~15:00). gegen 23:00 erwachte ich, abermals zitternt und klatschnass aus einem grauenfollen traum, von dem ich bis jetzt nur die letzte scene im kopf, die dafür aber pausenlos, habe: ich sitze in einem gastgarten in einer ecke allein an einem tisch und mache etwas, kp was. es ist gegen mittag, südländisches klima. zentriert im garten befindet sich eine lange tafel, bestückt mit fröhlichen menschen. ich folge weiter verbissen meiner tätigkeit bis ich von einem mädchen angesprochen werden, welche mich zu den anderen zerrt, ich wollte ja nicht, hatte schließlich was zu tun. jetzt erst bemerke ich dass keiner der menschen ein gesicht hatt! es war eine horde feiernder, gesichtsloser zombies.
mich reisst's aus dem schlaf, auch der entzug verschaffte sich gehöhr, hatte ich doch meine abenddosis verpennt. zitternd im kasten kramend, tabs aus dem blister drückend, stille ich meinen opiathunger und beschließe mich im spiegel zu betrachten. was sehe ich?! eine wandelnde leiche in deren riesigen pupillen mein spiegelbild mich betrachtet! das war zuviel, definitiv. dieser gedanke, nicht wissend ob nun real oder nicht, die gesichtlosen zombies und mein spiegelbild in meinen augen; kreidebleich, zitternd und schwitzend; mit tauben mund (kommt davon wenn man 800mg trama kaut um sie zu entretardieren) einen haufen benzos lutschen. licht aus, zurück ins bett. aber an schlaf ist nichtmehr zu denken, wie schon so oft.
tja, das war's soweit, aber das derbste war ja die tatsache dass ich heute in die stadt zur apho musste, da ich tatsächlich meinen gesammten benzovorrat gefressen hatte (2x10 stk à 50mg oxa), aber mit den gesichtern der menschen nix anfangen konnte, ich sah sie, ja, aber real fühlte sich das ganze überhaupt nicht an..
jetzt muss ich mich erstmal betrinken gehen, alkohol ist jetzt genau das richtige, stumpf und unspektakulär...
man sieht/liest sich.
Gestern haben wir noch über Morgen geredet und Heute ist doch alles wie Immer...
.___.
{o,o}
/)__)
-"-"-
Hunter Stockton Thompson
* 18. Juli 1937
† 20. Februar 2005 R.I.P.
„It never got weird enough for me“
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.02.09 18:13
zuletzt geändert: 06.02.09 14:27 durch Polytoxy14JahreDruff (insgesamt 9 mal geändert)
@ krähe, und jeden den das thema sonst noch interessiert. sry für die länge, wen es stöhrt der liest bitte einfach darüber hinweg. war ohnehin nicht geplant so viel zu schreiben, anyways. schwierige themen, bedürfen oft einem laaaaaangem atem. LOL

hallo krähe,

schön das ich dich mal wieder lese, wenn auch mit einer etwas traurigen und sehr ernsthaften geschichte.
aber das ist es eben, das leben mit all seinen gesellschaftlichen erkrankungen. deine geschichte ist ein so gutes beispiel dafür was ich mit meinem post auf den du dich bezogen hast ausdrücken wollte.

die menschen haben ein völlig von medien und schlechtem aufklärungsuntericht geprägtes bild von süchtigen. es ist außenstehenden nahezu unmöglich sich vorstellen zu können, das süchtige nicht nur "die da" oder "die anderen" sind, sondern das wir eine völlig süchtige gesellschaft sind und jeder mit einer vielzahl von verschiedenartig süchtigen regelmäßig kontakt hat.
keiner dieser menschen kann sich vorstellen, das er höchstwahrscheinlich im alltag ständig mit süchtigen menschen zu tun hat.
und das nur nicht wahrnimmt weil diese menschen nicht dem von medien und aufklärung geprägtem bild eines süchtigen entsprechen.
diese leuten können nicht begreifen das "die süchtigen da" ebensolche normalen bürger wie sie sind. mit den gleichen ängsten und problemen wie sie sie selbst haben. auch scheint sich noch nicht verbreitet zu haben, das es süchtige gibt die sogenannte nützliche mitglieder der gesellschaft sind. weil sie eben einer arbeit nachgehen, familienväter/mütter sind, oder der freundliche nachbar von nebenan.
und weil die wirklich wichtigen und großen themen aufgrund von irgentwelchen vorbehalten generell todgeschwiegen werden, kommen nur wenige auf die idee mal nachzufragen und sich wirklich zu informieren.

es scheint auch kein großes interesse dazu zu bestehen sich ernsthaft mit solchen themen auseinander zu setzen. für die medien hört sich "plantage mit über 200 mariuanha pflanzen bei heroinsüchtigen entdeckt, bild berichtet wie der arbeislose heroin abhängige an bis zu 120 jugendliche mariuanha verkauft hat, um seine eigene sucht damit zu finanzieren!" als "heroinabhängige gehen in substitutionsprogramme, um wieder arbeiten gehen zu können, und sich den angestauten problemen ihrer vergangenheit zu stellen."
nur leider ist es nicht nur die bildzeitung die auf diesem niveu berichterstattung betreibt, sondern gerade bezüglich sucht etc. berichten selbst vermeindlich kompetente medienvertreter einfach nur auf sehr unprofessionelle und bei weitem nicht neutrale weise über solche ereignisse.
nach dem motto, wir schreiben was otto normal verbraucher vermeindlich gerne zum thema hören möchte. oder eben was otto normal verbraucher die kinnlade herunter klappen lässt, vor empörung und unverständniss. eine neutrale berichterstattung ist so ziemlich das letzte woran in diesen zusammenhängen gedacht wird.

für unsere politiker ist es wichtiger in den oben genannten medien gut auszusehen, als sinnvolle und menschenwürdigere drogenpolitik zu betreiben.
und da es nicht einmal dazu kommt das sich unsere politiker damit wirklich auseinandersetzen, sind auch veränderungen wie eine tiefergreifende drogenaufklärung im frühsten jugendalter dinge die niemals stattfinden.
denn das außer einer guten sexuellen aufklärung noch bevor es in die praxis geht, eine eben solche aufklärung über drogen mindestens genau so wichtig ist ist offensichtlich.

denn was die aufklärung anbelangt die derzeit betrieben führt diese nur dazu, das die schlecht vorgetragenen fakten über die probleme und gefahren beim drogenkonsum schlicht weg nicht geglaubt werden. ja sie schaffen im schlimmsten fall sogar noch neugier.
in jedem fall führt es bei den meisten dazu das nicht geglaubt wird was da so therotisch vorgetragen wird und die kids dann selbst ausprobieren wie das mit den einzelnen drogen läuft. so schaffen sie sich dann ihre eigenen wahrheiten über drogenkonsum, und seinen gefahren.

bei mir war es zum beispiel so, das dadurch das bei vielen bekannten drogen immer gesagt wurde das es zu einer psychischen oder körperlichen abhängigkeit kommen kann. ja es wurde sogar gesagt das man bei psychisch abhängig machenden drogen nicht so gefährdet sei.
was jetzt gelinde gesagt mal absoluter bullshit ist, da das schlimmste doch gerade die psychische fixierung auf gewisse substanzen ist!
gerade vor allem dann, wenn dieser konsum auch noch in einger prägenden phase wie der pubertät betrieben wird.

denn obwohl kokain kein körperliches entzugssyndrom beim absetzen aufweist, ist dennoch die abhängigkeit mit der von körperlich abhängig machenden drogen gleichzusetzen. von drogen wie methamphetamin aka crystall meth etc. ganz zu schweigen!
aber vermittelt wurde, das eigentlich drogen garnicht so gefährlich sind, wenn sie nur psychisch abhängig machen. auch ist man auf psychische wirkungen, und langzeitwirkungen sowie die inneren abläufe die bei einem menschen stattfinden der drogen nimmt in der bisherigen drogepolitik und auklärung viel zu wenig eingegangen.

auch ging es viel darum, das die anderen ja die sind die drogen nehmen. das es eine dealer welt ist, in denen böse männer anderen menschen drogen geben um sie langsam süchtig zu machen.
und nicht etwa, das die wirkungen dieser ganzen drogen so geil sind, das man keine werbung dafür zu machen braucht, da sie sich eigentlich von selbst verkaufen!!

mir ist aber aus dem untericht damals hängen geblieben, das psychische abhängikeit leicht abzustellen ist. und ich hab mir wie viele langezeit das märchen vorspielen können das ich ja jederzeit mit dieser oder jenen droge aufhören kann. es aber wie alle anderen natürlich nie getan.

auch hat mir keiner vermitteln können, das wenn ich einmal kopfmäßig auf opiaten bin, danach nichts mehr ist wie zuvor. was das ganze hirnchemich so alles verändert, und das man selbst nach langer zeit des absetzens nie vergessen werden kann wie geil das ganze doch war, und das es ein mittel ist die dunkelsten phasen des lebens aushaltbarer zu machen.
ich will jetzt net zu viel schwafeln, ich wollte nur damit ausdrücken, das ein genaues behandeln des themas drogen in der frühen entwicklungsphase sehr wichtig ist. und das man den jugendlichen eher beibringen sollte wie sie mit drogen sinnvoll umgehen können. denn dieses generelle verbieten und beziehen auf die negativ aspekte von drogen sind für die meisten nicht ausreichend das es sie davon abhielte es nicht doch einmal zu probieren. viel eher sollte man darauf eingehen, das wenn sich jemand outet das er dieses oder jenes nimmt, oder nehmen will und der person mit viel verständniss und geduld zu begegnen. denn die alten konzepte funktionieren nicht, das ist zu genüge unter beweis gestellt worden. das zeigen die unveränderten zahlen, platz eins nach wie vor die legale droge alkohol. dann die nächsten sogenannten schwerstabhängigen in der reihe, unangefochtenen an der spitze der überwachten drogen in der suchtpyramide stehen. gefolgt dann von den opiatabhängigen/politoxen die teilweise ja auch gerne mit anderen verschreibungspflichtigen psychopharmaka vollgepumpt werden.
danach kommt lange nix, dann ne ständig steigende zahl von mdma, amphetamin und methamphetamin konsumenten. dicht gefolgt von der ständig steigenden zahl von teils sehr jungen cannabiskonsumenten. das ist jetzt zwar sehr spartenmäßig, und auch so nicht ganz richtig dargestellt, es geht mir nur darum das es fakt ist, das wir eine drogenkonsumierende gesellschaft sind, die viel eher mal klartext reden sollte, als die fakten zu ignorieren und zu verbieten und zu verneinen was einfach nicht sein darf.

und so kommen wir wieder zurück zum eigentlichen punkt, nämlich das man es menschen die so aufwachsen und erzogen werden, nicht einmal richtig verübeln kann. das sie wegrennen und sich völlig daneben benehmen wenn man ihnen ehrlich entgegen tritt und sie über seinen drogenkonsum aufklärt. auch wenn man das nur der ehrlichkeit halber tut, und nicht etwa um bemitleidet zu werde, oder das man etwa so durch die blume um hilfe bittet.

die menschen kapieren halt einfach nicht, das wir alle unsere probleme haben. und das eine sucht ein zwar lebenslanges "leiden" ist, aber das man auch völlig normal und stabil leben kann und will. und das eine änderung im verhalten nachdem man sich der sucht eines anderen bewusst geworden ist, je nachdem eine art der diskriminierung ist.

es ist einfach alles sehr traurig, wenn man so drüber nachdenkt. und ich kenne das mit dem "wem sag ich es, das ich opiate nehme. und wem nicht..." ich würde damit gerne auch viel offener umgehen, und habe es jedem menschen mit dem ich zu tun hatte auch schon versucht jeweils möglichst schonend beizubringen.
ich musste aber schnell einsehen das diese gesellschaft nicht so weit ist als das man es offen sagen kann, stichwort arbeitgeben, kollegen, nicht abhängige freunde. ich habe mich so nur selbst torpediert, und mir mein leben sehr verkompliziert. diese erfahrungen in der vergangenheit haben mich gelehrt das ich da nur sehr spahrsam mit informationen diesbezüglich umgehe. und ich es nur noch den menschen erzähle denen ich absolut vertraue. und selbst da habe ich schon schlechte erfahrungen mit gemacht.

ich bin teils so traurig über solche sachen geworden, das es bei mir impulse gab mich selbst darüber wieder aufzugeben. und vieleicht wirklich wieder zum fulltime druffi werden, der alles turned was ihm in die finger kommt, aber dann denke ich mir "fuck, nein so bin ich nicht! das entspricht nicht meiner wahren persönlichkeit mich so gehen zu lassen. ich habe ein recht darauf ein normales leben zu führen. und ich habe auch das recht weiter opiate zu nehmen da sie mich stabilisieren!" aber lange zeit bin ich ein straßenjunky gewesen, nur wegen der ausgrenzung. wenn niemand etwas mit dir zu tun haben will, du nur verfolgt und schikaniert wirst und keiner verständnis für dein eigentliches bedürfnis hat, nämlich dich mit diesen stoffen irgentwann mal nur am leben erhalten zu haben, und erst so in den kreislauf der sucht gekommen zu sein. das kann leider niemand nachvollziehen. das wenn erst mal bekannt ist das jemand heroin o. ähnliches konsumiert wird er überall von jeder seite her ausgegrenzt und der eigentliche harte und brutale fall ist wirklich unabwendbar. würde in diesen situtionen anders mit sucht umgegangen bin ich überzeugt davon müssten viele menschen nicht erst jahrzehnte straße und kriminalität, prostitution etc. auf sich nehmen um vieleicht nochmal zurück in ein lebenswertes leben zu finden.
das ist ungerecht, und man sollte diese haltung überdenken. denn wenn an all diesen menschen wirklich was gelegen ist, würde ihnen geholfen und nicht derart ausgegrenzt. das wäre sicher nicht die lösung aller probleme, könnte aber vielen ein erträglicheres leben bescheren.

in jedem fall habe ich mir vorgenommen an solchen dingen nicht mehr so verzweifeln, und habe auch begriffen das die jahre in denen ich als hardcore junky gelebt habe, nur aus diesen ausgrenzung und stigmatisierungs gründen so verlaufen sind.
hätte mich damals die vorbehalte die mein umfeld das meine sucht bemerkt hat nicht so abweisend und unverständnisvoll darauf reagiert, hätte ich niemals mein selbstwertgefühl so verloren sodas mir dann nichts mehr heilig war, und ich mich nur noch auf das drogenleben konzentriert habe.
die ausgrenzung aufgrund meiner drogensucht aus der familie war eigentlich der hauptgrund für meinen richtigen abstieg. denn niemanden mehr zu haben der zu mir hält hat mich dazu gebracht das mir wohnung, mein leben, und gesetze nicht mehr interessiert haben.

ich habe damals angefangen heroin zu nehmen, als meine damalige beziehung (erste große liebe und so!) mich nach 3 jahren beziehung, angefangen hat mit meinem küchenchef, und engen freund torsten zu betrügen. (wir hatten den selben arbeitsplatz/ ich koch, sie restaurant-fachfrau)
das ganze lief ein jahr lang, alle haben davon gewusst. und aufgrund dessen das meine familie damals schon 200km weit weg wohnte, wurden meine damaligen kollegen und auch der inhaber des restaurants damals sowas wie lebensmittelpunkt, freunde, ja fast sowas wie familie. wir sind zusammen ausgegangen etc.
man denke sich also, wie es sich anfühlte als ich die wahrheit erfuhr, das meine freundin und hauptbezugsperson und einer meiner besten freunde wenn auch eigentlich mein vorgesetzter mich über ein jahr auf diese weise betrogen.
und das keiner der beteiligten auch nur ein wort darüber verlor, nein die anderen kollegen und mein chef haben das ganze sogar durch lügen und manipulationen gedeckt, hat mich fast vor schmerz gekillt.

ich stand damals mit meiner familie schon länger nicht gut, und die große entfernung tat ihr übriges. meiner mutter war einzig und alleine wichtig das ich als ich mit siebzehn auszog um 150 km von zuhause meine ausbildung als koch zu beginnen, das ich das ganze auch bis zur gesellenprüfung durchstand.
und als ich dann koch-geselle wurde, war ihr beitrag zum thema mein leben, meine zukunft geleistet. das ich in dem mobbing betrieb in dem ich meine ausbildung anfing, wie alle die dort arbeiteten gemobbt und unterdrückt wurden, hat sie nur am rande interessiert und sogar für übertreibungen gehalten.
selbst als ich ihr erzählte wie mein chef den spühler, einen kleinen vietnamesen die kellertreppe heruntergeschubst hatte, und mir und einem anderen lehrling mit nem nasen handtuch eins übergezogen hat mit den worten: "wenn davon einer was erfährt, dann seit ihr drann!" war ihr einzigstes anliegen, brich blos nicht die ausbildung ab, das ist schon alles nicht so schlimm, bla bla. ihr ging es nur um die ausbildung, die ausbildung, und das wo ich zuvor in meiner schulichen laufbahn nie etwas abgebrochen habe. ich bin sogar nach der regulären schulzeit noch zwei jahre auf eine fachschule, um mich weiter zu bilden und beruflich mehr chancen zu haben. das ich dann schlußendlich doch im handwerk gelandet bin habe ich einem praktikum als werbekauman zu verdanken. in dem mir klar wurde, das so langweilig meine zukunft nicht aussehen sollte. ich entschloss mich also etwas kreatives und praxis nahes zu machen. einen beruf mit sehr viel stress, und sehr viel druck. der aber unheimlich befriedigend, und erfüllend sein kann, wenn man sich richtig reinkniet, den beruf des kochs.

der moment in dem ich begriff, das ich alleine da stehe, weil selbst körperliche gewalt gegen meiner mutters sohn sie nicht einmal schreckte, war der moment in dem ich begriff das ich ab jetzt alleine da stehen, das niemand in meiner familie mir da helfen will oder kann.
ich habe dann die sache ein für alle mal selbst in die hand genommen, und ab da nur noch meine eigenen entscheidungen getroffen.
was in dem falle hieß, 2 wochen urlaub eingereicht, bewerbungsgespräch und anschließendes probearbeiten bei der direkten konkurenz. und nach unterschrift des übernahme vertrages, sofort zu kündigen.

ich hole mit absicht soweit aus, denn ich möchte meinen direkten weg vom sehr ambintionierten carriere orietierten jung-koch. zum sich selbst aufgebenden drogenfixierten junky, eine wandlung die sich schneller vollziehen kann, als sich die meisten vieleicht vorstellen können.

ich bin in jedem fall nach abschluss der ausbildung in dem betrieb geblieben, da das restaurant gerade dabei war sich an die spitze zu kochen. wir hatten einen stern, und wollten den zweiten dazu gewinnen, von daher herschte eine allgemein sehr hohe motivation. bei einem team von 12 leuten ein überschaubarer haufen, bei dem nur alles laufen kann wenn man sich regelrecht blind vertrauen kann, und hand in hand arbeitet. und so wird das ganze für jeden einzelnen vom beruf zur berufung.

in diesem anstrengenden aber auch sehr befriedigenden klima fand ich dann auch noch die große liebe, und es war 3 jahre lang der himmel auf erden.
wir haben den 2ten stern erhalten, und sind zu einem echt familien ähnlichen team zusammen gewachsen. das brachte zwar zum teil ein paar kleine probleme mit sich, wenn die grenzen ein wenig verschwimmen, und man nicht mehr so genau weiß wo arbeit anfängt und privatsphäre aufhört, aber war dennoch für alle beteiligten mit sicherheit ne tolle zeit.

und aus diesem gefühlsleben erwache ich nach fast 4 jahren und muss feststellen, "alles gelogen" alles wischi waschi, pille palle. verarscht und ausgelacht hab ich mich gefühlt, und keiner brachte auch verständnis für mich auf. ich sollte mich zusammen reißen, und so sei das eben manchmal, durfte ich mir anhören. und als es alle normal fanden, das meine freundin und ich die gemeinsame wohnung aufzulösen hatten, damit sie und thorsten (bester freund/küchenchef) möglichst schnell zusammen ziehen könnten. das war eine woche nachdem ich erfahren hatte, was sich ein jahr hinter meinem rücken abgespielt hatte. ich hatte sie ohne jegliche bedenken miteinander ausgehen lassen, wenn ich alleine dienst hatte und währe nie auf die idee gekommen, das mich alle so sehr betrügen könnten.

das war zu viel, ich kündigte. und als ich nach wochen des leidens, ich war zum ersten mal in meinem leben nicht in der lage etwas zu machen. mich um mich oder andere wichtige dinge zu kümmern, oder sonst irgentetwas war absolut unmöglich. meine welt bestand nur noch aus verrätern, und selbstsüchtigen menschen. meine familie war unereichbar weitweg, und auch jeder auf sich fixiert. meine mutter war froh ein drittes neues leben, mit ihrem dritten man frei gestalten zu können. und der große rest meiner familie war entweder an mir nicht interessiert, oder es fehlte ihnen an horrizont um meine probleme zu erfassen.

so alleine, und zu nichts in der lage als bitterlich zu weinen, und mich von heulkrampf zu heulkrampf von schalfloser nacht, zu schlafloser nacht zu schleppen. begannen meine gedanke zu rotieren, und ich überlegte verzweifelt wie ich mich aus dieser mir nicht mehr steuerbaren situation befreien könnte. aber ich fand keine lösung, ich konnte ja nicht mal essen, oder schlafen. wie sollte ich mich um eine neue wohnung und eine neue arbeit kümmern, sicher ich hätte sie finden können. war aber psychisch nicht in der lage, so etwas zu unternehmen.

ich erinnerte mich schließlich an meinen alten freund heiko, den ich schon seit kindertagen kannte. der hatte mich damals des öfteren besucht wenn er in der nähe war. meist um etwas zu rauchen von mir zu kaufen, oder ungestöhrt verschiedene dinge bei mir zu konsumieren, von denen seine freundin und seine familie nichts mitbekommen sollten. und der hatte glaube ich 2 monate zuvor bei mir in der küche heroin geraucht. ich war etwas entsetzt darüber, und zog ihm dann auch aus der nase, das er schon sei einigen jahren damit zu tun hatte. er log sich sebst vor, weil er es nur rauchte sei es net so schlimm und so nen schwachsinn.
in jedem fall hab ich ihn kontaktiert und gebeten vorbeizukommen. allerdings nicht ohne mir ne ladung shore mitzubringen. er hat sich auch nur kurz gestreubt, und hat dann alles wie besprochen erledigt und vorbeigebracht.

ich nahm das zeug sofort, und wusste ja ungefähr was auf mich zukam. aber was dann wirklich passierte werde ich wohl nie vergessen. mit einem schlag, war alles wieder normal. ich war in der lage über meine probleme nachzudenken, ich konnte mein vergangene beziehung betrachten, und sie für mich abhaken. auch konnte ich mich ohne schmerz und großes geheule, aus dem leben meiner ex-freundin zurück ziehen.
kurzum, ich hatte einen großartigen rausch erwartet, der mich soweit von meinen problemem ablenkte sodas ich vieleicht ein stück normalität wie, schlafen, essen, mal wieder tun könnte. aber was ich da in den händen hielt erschien mir wie der ultimative schlüssel, um die lähmung und die enttäuschungen dieser welt erträglich für mich zu machen. und nicht nur das, sondern mich soweit stabilisierte das ich wieder zu meinem leben zurück kehren konnte. ich bin überzeugt davon das mich das heroin damals auf eine gewisse weise gerettet hat, da ich ernsthaft plante mich umzubringen wegen der einsamkeit und der falschheit die mich drohte aufzufressen.

ich will damit nicht sagen das ich damit das richtige getan habe, das richtige wäre vieleicht gewesen, mich dem schmerz zu stellen, und egal wie weh es tut aufzustehen und weiterzumachen. aber dazu war ich nicht in der lage, und die einsamkeit war zu viel für mich. niemanden zu haben dem ich trauen konnte, der sich wirklich um mich sorgte. das hätte mir fast den rest gegeben.

ich habe es dann geschafft mein leben wieder in die richtigen bahnen zu lenken, und bin zwar aufgrund meines offenen umgangs mit meinem heroinkonsums von vielen ausgegrenzt worde. mein familie hat mich vollkommen dafür verstoßen, und den kontakt völlig abgebrochen. ich hätte angeblich die geistige gesundheit einiger familienmitglieder maßiv belastet. obwohl sie niemals mit mir als junky konfrontiert waren, haben sie angeblich mehr darunter gelitten als ich es selbst je getan habe. sie haben mich in dieser zeit niemals gesehen, und meine mutter hat mich in all meinen jahren als drogenkosument nur einmal unter drogeneinfluß erlebt.

sie sind es auch die enttäuscht sein dürfen, nicht etwa ich der sich im stich gelassen, und abgeschoben vorkam. all das hat sich auch bis heute nicht geändert. ich verstehe, das meine familienmitglieder seitdem sie von mir wissen das ich heroin nehme angst um mein leben haben. aber dennoch kann ich es nicht nachvollziehen, meine mutter hatte es früher auch schon nicht gekümmert als ich ihr mit dreizehn erzählte das ich kiffe und zigaretten rauche. auch hat sie sich nicht sonderlich dafür interessiert als ich ihr von LSD und Mdma erzählt habe. von daher ist es mir heute noch unbegreiflich warum sie sich so über meine heutige opiatabhängigkeit wundert, und darauf so ablehnend reagieren.
auch die beweise das ich in ein, na sagen wir mal bürgerliches leben zurück gefunden habe, zählen für meine familie nicht. solange ich methadon nehme, sei es für sie nicht anders als wenn ich weiter heroin und tabletten verstrahlt am crack rauchen bin.
außerdem ist auf eimal auch mein cannabis konsum auf einmal für sie eine starke körperliche abhängigkeit. und ich bin kurz gesagt für meine familie nur noch der psychisch kranke, den sie nicht mehr ernst nehmen. das ist ein status mit dem ich mich nicht abfinden kann, waraus nach vielen kontaktversuchen meinerseitz resulitierte, das wir so tun als gäbe es den anderen nicht, ich hab keine familie mehr, und meine mutter keinen sohn, meine oma keinen richtigen enkel mehr, meine tante hat nie ein patenkind gehabt, und alles ist gut.

meine oma bildet die einzige ausnahme die mich nicht wie einen geistigen tiefflieger behandelt und wohl aufgrund der weisheit des alters begreift das es mir doch nur um ein leben mit ein wenig lebensqualität geht. wir haben zwar selten kontakt, aber sie behandelte mich immer mit respekt. das ich sicher fehler gemacht habe, und eine linie überschritten habe die ich niemals aus so negativen beweggründen hätte überschreiten dürfen, weiss ich und hat auch sicher sie begriffen.
und das dies in mir etwas verändert hat, und ich natürlich nicht mich an den ausgangspunkt zurück entwickeln kann, sicher auch. aber eben auch, das ich dennoch ein leben lebe, das mich erfüllt und in dem ich mich an den gleichen normalen dingen erfreue wie jeder andere hier in deutschland.
und das ich nicht einfach nur krank bin, weil ich nicht von irgentwelchen glücksbringern lassen kann. sondern das gerade meine intelligenz und meine sensibilität mich haben an dieser welt erkranken lassen.

aber das war mir damals ab einem gewissen punkt dann egal, in dieser kriesen situation die ich weiter oben geschildert habe dachte ich zeitweise: " wenn diese menschen nichts für mich übrig hatten, meine arbeitsfamilie mich betrogen, belogen und ausgenutzt hatte, und meine richtige familie nichts mehr von mir wissen wollte, dann will ich auch nichts mehr von ihnen, und bin ohne sie besser dran."
heute ist das anders, aber ich sehe da immer noch grenzen. und wichtig ist mir heute, das ich mit mir im reinen bin. das ich vor mir und meinen heutigen freunden mein handeln verantworten kann, und sozusagen meine eigenen werte lebe. nur leider habe ich mich auf einen größeren dämonen einlassen müssen, but that´s another story!

mir ist in jedem fall dadurch klar geworden, das es zum einen psychische zustände bei mir gibt in dene drogen es mir ermöglicht haben mich durch sie zu stabilisieren. und das dies durchaus nicht verkehrtes oder schlechtes ist.
das ist jedoch eine sehr individuelle sache, andere menschen entwickeln gesündere und vieleicht effektivere mittel, solche extreme zu kanalisieren.

auch habe ich daraus den schluss gezogen, das es nur sehr wenige menschen sind, denen man wirklich vertrauen sollte, und vor allem das man sich niemals auf andere menschen stützen oder verlassen kann.
denn soetwas kann so toll sein wenn es funktioniert, aber wenn man auf solche weise betrogen wurde, lernt man daraus das dies indirekt lebensbedrohend werden kann, da es einem den lebenswillen rauben kann. wie in meiner extremsitution die ich geschildert habe.

ist ja jetzt alles sehr lang geworden, und auch sehr abgeschweift vom eigentlichen kernthema. aber es geht ja auch immer eines ins andere über, und ist meist ein komplexes geflecht, ähnlich komplex wie unsere gesellschaft an sich.
von daher nix für ungut, wem es zu lang ist, oder wer keine bock drauf hat ignoriert dieses posting von mir einfach.

so long, freue mich über feedback.

wen das thema interessiert, der gibt sich noch diesen link, Klick filmbeitrag zu unseren vermeindlich rauschfreien gesellschaft, anschließende diskussion von einigen fachleuten zum thema. sie bezieht sich auch auf die heroinstudie, und andere ansätze zu einer neuen, besseren drogenpolitik. die sendung bemüht sich um fakten, und nennt die dinge beim namen. nur scheint sie mal wieder niemand außer unseres gleichen geschaut zu haben. denn sonst hätten sich einige fakten auch bei einigen bundesbürgern, als auch politikern angekommen.

also es gibt sie scheinbar doch, das mache vertreter der medien um eine ehrliche berichterstattung über drogen bemüht sind. allerdings scheint so etwas die leute nicht so zu interessieren.

und bitte noch diese meiner meinung nach sehr neutrale um um richtigkeit bemühter beitrag der ARD, es werden überlegungen in richtung einer sinnvollen legalisierung und adäquaten aufklärungspolitik. auch anderer drogen werden am rande behandelt. witzig auch, ein einspieler in dem Hans Eichel (ehemaliger finanzminister) zugibt einmal gekifft zu haben. und ja er hat sogar inhaliert. also klickst du Hier

bis denne, poly freak

edit: @ little bud: mein gott, was machst du nur für sachen! mensch kerle, wenn es dir nicht gut geht, meld dich doch. du musst dich doch net dauerhaft abschießen, und das ganze leid der welt auf den schultern tragen. mensch, du musst von den drecks benzos runter, die fressen dich sonst auf. ich kenne das von mir, erst haben sie dir geholfen, dich ruhig gemacht, deine ängste genommen. aber nach einer weile, und einer unheimlichen dosissteigerung fangen sie an dich in angst zustände und wahn zu versetzen. sie bringen deine gesammte psyche durcheinander. ich möchte dich bitten, dir den beitrag "der mythos von der rauschfreien gesellschaft" anschaust, da wird gleich schon zu anfang berichtet in welche falle man, sogar mit mediziener unterstützung gerät. und was uns vieleicht bald gesellschaftlich bevorsteht. jetzt ist der post von mir so lange geworden das ich nicht ausführlich mehr auf dich eingehen kann. meld dich wenn du zeit hast, und lass uns mal ausführlich drüber reden! bis denne, halt die ohren steif!

chris

@ joker: wie gehts dir? was treibst du?

edit 2001: @ferris: vielend dank, das ist sehr nett von dir!

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  Geschrieben: 06.02.09 12:48
@poly: Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht und dass du uns Leser so tief in dein Leben hinein blicken lässt! Da kann man natürlich besser verstehen warum du einen solchen Lifestyle entwickelt hast. Von mir bekommst du jedenfall grössten Respekt für diesen Wahnsinns-Text!
 
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  Geschrieben: 06.02.09 14:30
@ Poly und alle die s interessiert, habs 3 Wochen mit arbeiten versucht, mich aber jetzt wieder krank schreiben lassen, physisch ist der Heilungsprozess echt gut verlaufen, das Problem ist nur das ich mich nicht "traue" richtig tief einzuatmen, weil mir das so lange durch die Schläuche und so weh tat. Das lerne ich jetzt in einer Ambulanten Reha Massnahme.
Meine Medikation fahr ich weiter runter, bin jetzt auf 1,2 mg Subu und 25mg Diaz und bei Bedarf zwischen 40mg und 80mg Medikinet Retard, also Mph, hilft mir gut beim runter dosieren. Und kiffen tu ich natürlich auch, aber auch immer weniger, mir macht das breit sein keinen Spass mehr. Hab dadurch meine Freundin nach fast 9 Jahren beziehung, fürs erste verloren, und fast noch meinen Job und zwei meiner Freunde sind auf H hängen geblieben.
Hab natürlich auch meine Tage wo nochmal n Tramal Fläschchen zum Einsatz kommt oder so, aber meine Rückfälle sind echt selten geworden.
Tja so gehts mir, irgendwie zwischen allen Stühlen der Welt und meine "Zuflucht" die Droge, egal welche, macht mir auch keinen grossen Spass mehr. Dennoch lässt mich das Thema wohl nie mehr los, ich meine ich habe mehr Tage auf irgendwelchen Kram in meinem Leben verbracht, als nüchtern.
Da ist es komisch sich in der Welt der normalen aufzuhalten und zu leben bzw zu arbeiten.
Aber ein Leben so ganz ohne Medis o.ä. kann ich mir für mich nicht vorstellen, ich muss auf jeden Fall immer was griffbereit haben.


So genug von mir, schreibt doch auch mal wie s euch geht, gerade beim "harten Kern" hier interessiert s bestimmt nicht nur mich.

Der Joker
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40 % haben einfach nicht das Geld für Drogen.
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  Geschrieben: 06.02.09 14:45
Muss noch was sagen, Deine Geschichte liest sich fast wie die meine, echt abgefahren. Und ich kann zum Thema Drogen und die Gesellschaft Dir nur ein fettes WORD geben.
Obwohl ich sagen muss das ich auch schon eine Menge gute Erfahrungen in Bezug auf mich und den Umgang mit Drogenfrei lebenden Menschen gehabt hab, die es so respektiert haben wie das andere n Bier trinken.
Aber es wird immer schlimmer das Bild eines Junkies, woran die auch gut mitgearbeitet haben, viele Verhalten sich einfach wie die letzten Arschlöcher.
Die letzt Apo die hier einzelne Spritzen verkaufte, haben sie um 400 Euro geprellt, und beim einzigen Substi Arzt sind sie eingebrochen, sodass er nicht mehr mehr als 3 Leute nimmt.
Will damit sagen das wir früher unsere Pumpen mitgenommen haben und versucht haben uns als Junks eher ruhig zu verhalten, klar gabs da Assis, ne Menge, aber ich habe das Gefühl das es bald fast nur noch Assis gibt.

Naja, Der Joker
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  Geschrieben: 06.02.09 15:02
zuletzt geändert: 06.02.09 19:00 durch Polytoxy14JahreDruff (insgesamt 12 mal geändert)
das ist das schnelle leben, die reitzüberflutung und das leistungs orientierte leben und denken. naja, und in der drogenszene kam passend zu meinen gerade genannten stichwörtern das crack dazu, und hat in den letzten 10-15 jahren noch den letzten rest menschlichkeit aus der drogenszene verbannt.

man stelle sich die auswirkungen vor, wenn sich das crystall rauchen und spritzen unter den junk´s weiter verbreitet, das wird dann sicher die nächste stufe des horrors, aber vieleicht auch eine indirekte lösung der junky problematik, denn die menschen die sich darauf einlassen, leben wenn sie nicht mehr davon lassen können meist keine 5 jahre mehr.

so long, danke fürs feedback joker.

und jetzt mal "die anderen" wieder, will ja schließlich den thread nicht alleine gestalten!

edit: wen es interssiert, typischer suchtverlauf der sich durch die drogen und aufklärungspolitk der letzten 25 jahre so in hamburg zugetragen hat. es sind 91min. film dokumentation, der zwar in der nahen vergangeheit gedreht wurde, könnte sich aber ebenso erst letzte woche zu ende gedreht worden sein. Klick (süchtig- protokoll einer hilflosigkeit aufgeteilt auf 10 abschnitte bei you-tube, user drekk81 hat sie upgeloadet)

ich habe mir den filmbericht im übrigen nochmal selbst angeschaut nachdem ich ihn vor jahren schon mal gesehen habe. ich bin für mich zu dem schluss gekommen das er nicht süchtig protokoll einer hilflosikeit heißen, sondern süchtig- protokoll einer drogenpolitik bedeuten. wieviele menschen müssen noch durch diese und ähnliche höllen gehen, bevor sich etwas ändert? nachdem der bericht immer wieder mal gesendet wurde, und auch mehrfach verlängert wurde, bin ich allerdings besonders über seinen ausgang mehr als schockiert. auch wenn ich hier in frankfurt lange selbst als junky gelebt habe, hat mich diese geschichte nochmals zutiefst berührt.

Hier kann man sich ein bild über die polizeiarbeit in meiner heimatstadt frankfurt machen, viel spaß dabei: Klick , Klick und Klick

im übrigen auch sehr zu empfehlen "methadonia - HBO- documentary" und "black tar heroin" sowie "one life - detox or die" alle im  www. erhältlich und sollten folgenlos getauscht werden können. alles drei dokumentationen die man wenn man sich mit sucht auseinander setzt gesehen haben sollte, vor allem die stamm leser dieses threads!)

gutes beispiel für oberflächliche berichterstattung, dennoch sehr interessant wenn man sich auf die fakten konzentriert. es geht um die ausbreitung von methamphetamin hier in deutschland... Klick

ich habe noch ungefähr 20 andere dokus mit ähnlichen inhalten am start, wer interesse hat dann könnte ich die titel dazu auch noch hier herein stellen.
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ICQ
  Geschrieben: 06.02.09 15:20
Sooo, das kleine Polarlicht meldet sich auch mal wieder. War jetzt lange bei meinem Freund und deswegen nicht on.

Ich bin jetzt seit einer Woche bei nem neuen Arzt und bekomm nun auch endlich Pola (45mg) und komm echt vieeel besser damit zurecht als mit dem Drecks Metha. Ich kann endlich mal wieder durchschlafen und wache nicht mehr jede Nacht affig auf. Auch die komischen Muskelzuckungen sind so gut wie weg. Am liebsten würde ich mal bei meinem alten Arzt anrufen und ihm sagen dass es mir jetzt mit Pola viel besser geht und dass er wohl doch mal auf mich hören hätte sollen anstatt mich immer nur zu belabern dass das ja alles nur psychisch sei... aber ich trau mich nicht =P

Blöd ist allerdings, dass mein Neurologe sich plötzlich weigert mir weiter Benzos zu verschreiben. Als ich das letzte Mal bei ihm war hat er noch gesagt er kann mir so ein Attest schreiben, dass ich die Benzos von ihm bekomme und wegen meiner Angststörung benötige. Damit das dann in der Substi nicht als Beikonsum gilt... Jetzt wollte ich letzte Woche da hin und mir das Attest abholen, da meint er plöztlich das geht nicht... ohne Begründung. Ich dachte ich spinn... Jetzt such ich mir nen neuen Neurologen oder Psychiater. Ich hoffe mal, da gibts keine Probleme...

@ Polytoxy: Hab mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass du nun endlich wieder frei bist =) Echt ne Frechheit, was sie dir da andichten wollen. Ich hoffe, die Verhandlung geht einigermaßen gut aus. Lass dich nich unterkriegen!
Albert Hofmann
* 11. Januar 1906 Baden, Aargau;
† 29. April 2008, Burg im Leimental
...dass Dein Wirken die Welt verändere

† 1.06.2008; R.I.P. DiZZy
† 2.11.2008; R.I.P. DamienLord
† 2009; R.I.P. JOKER
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  Geschrieben: 06.02.09 20:45
zuletzt geändert: 06.02.09 20:53 durch Antonio Peri (insgesamt 2 mal geändert)
@ Polytox

Auch von mir großen Respekt für Deinen sehr persönlichen und ausführlichen Text - das sind echt sehr interessante und bewegende Einblicke. Vieles von dem war auch für mich in dieser Klarheit und Ausführlichkeit noch neu - viele meiner Auffasungen und Erfahrungen wurden aber auch bestätigt. In jedem Fall für alle Interessierten (ob nun selbst erfahrene Leute oder "Newbies") und eigentlich auch für mehr als nur "unsere" Kreise hier sehr lesenswert.

Das mit Deiner, wenn auch kuzen, Inhaftierung (ich weiß wie schlimm, frustrierend, beängstingend und vor allem demütigend schon allein Polizeigewahrsam sein kann bzw. ist), tut mir leid - das dann auch noch während der Probezeit bei einer neuen Arbeit ist mehr als mies.

In wie weit die lieben Ordnungshüter da Lebensläufe immer weiter (zer)stören - was dann viele Leute erst recht auf die schiefe Bahn führt oder zumindest in Abhängigkeit sozialer Transferleistungen wie ALGII etc., ist oft (und im BTM-Bereich meistens) überaus unverhältnismäßig und kontraproduktiv.

Wenn man sich ansieht, wie z.B. ein Herr Zumwinkel, der die Gemeinschaft um Millionen geschädigt hat (ein wirklich asoziales Verhalten) ohne einen Tag U-Haft mit einer Bewährungsstrafe davonkommt, dann jedoch von der gleichen Justiz kranke Menschen (Opiatabhängige), die eigentlich Hilfe benötigten gnadenlos zu "echten" Verbrechern gesperrt werden und all die Folgen die daran hängen, finde ich dafür nur die Worte "inhuman" und "unverhältsmäßig".

Wer sich noch an Siegburg (was da ja so ziemlich die Spitze des Eisbergs darstellt) erinnert, der Häftling der da von den Mitgefangenen vergewaltigt, gefoltert und letztlich zum Selbstmord gezwungen wurde, saß übrigens auch wegenen eines BTM-Vergehens - und das war sogar noch Jugendhaft, weiß was ich meine - die meisten Leute, die wegen BTM einsitzen, sind ja keine (zumindest oft noch keine - sie müssen es dort dann wohl zwangsläufig werden) hartgesottenen Kriminellen - schon gar keine Gewaltverbrecher, sondern im Gegenteil, häufig eher sensible Menschen, die ihre Gefühle so belasteten, daß sie oft Substanzen brauchten, um eben wenigstens kurzzeitig stabiler zu sein und das Glück und die Selbstsicherheit zu erfahren, das die meisten "normalen" Menschen einfach so haben - vielleicht auch, weil sie entweder unsensibler sind, oder ihnen halt glücklicherweise keine traumatischen Dinge in ihrem Leben widerfahren sind.

Alle möglichen Straftäter, die psychische Störungen anführen können, werden als vermindert oder nicht schuldfähig eingestuft - Drogenabhängige (und was ist das denn meist anderes als - zumindest Folge von - psychischen Belastungen und der Versuch des Umgangs damit), erhalten diese Beurteilung so gut wie nie - sie sind fast immer voll schuldfähig - warum sich da nicht zumindest die Mediziner nicht mal zu Wort melden, verstehe ich nicht.

P.S. Zu der Thematik sagt der französische Psychiater in der Doku-Reihe "Gehirn unter Drogen" in der Folge zu Benzos und Opiaten, auch einen Satz, der meine, hier geäußerte, Meinung ziemlich unterstreicht und sehr plakativ darstellt.

Ich kann mir das alles einzig mit der noch immer existenten Einstellung erklären, das Drogenkonsum als moralisch verwerflich angesehen und daher stigmatisiert und grausam bekämpft wird, anstatt konstruktiv zu helfen und ihn (zumindest wenn er zur Sucht wird), als Krankheit und Versuch einer Selbsttherapie (was ja alles andere als asozial ist) zu erkennen und einzustufen. Das unserere (und fast alle) Gesellschaften das auch im 21. Jahrhundert noch immer nicht praktizieren, desillusioniert mich und stimmt mich immer wieder traurig.

Der heutige Weg ist jedenfalls der völlig falsche Weg - und damit ist niemandem gedient - im Gegenteil.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
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  Geschrieben: 06.02.09 21:31
Hallo zusammen,
Ich habe mal ne Frage.Die kann ich mir zwar eig.selber beantworten,aber ich stelle sie trotzdem:
"wenn ich mir in den fuss was gedrückt/geballert habe,und der danach leicht geschwollen ist u.weh tut,dann hatt da was nicht gepasst.Viell.ein wenig davon daneben grdrückt.
Jetzt meine Frage:ich kann doch nicht mehr tun als kühlen und Heparinsalbe zum verhindern eines abzesses verwenden,oder?
wollte einfach mal wissen was man da sonst noch machen kann.ich bin der meinung das wars.der Kollege meint da müsste man noch mehr machen können.ich bin seit 10 jahren dabei und meine mehr geht nicht.ausser zum doc.,
L.G.
Flo
 
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  Geschrieben: 06.02.09 22:06
zuletzt geändert: 06.02.09 22:29 durch Polytoxy14JahreDruff (insgesamt 3 mal geändert)
@fertich: auf keinen fall enge schuhe tragen, und nicht sonst wie belasten. denn das habe ich einmal gemacht, und bin den ganzen tag trotz der ballerbeule mit engen schuhen auf der szene rumgelaufen, rolltreppe hoch rolltreppe runter, s-bahn rein raus, treppe rauf und runter. da hatte sich bis zum abend schon ne gewaltige beule gebildet. und als ich dann am nächsten tag aufwachte war der fuß dick zugeschwollen, und ein laufen kaum noch möglich.

aber in deinem fall, solltest du mit deiner methode ganz gut fahren. aber schonung ist auf jeden fall angesagt. zum arzt musst du meiner meinung nach nur wenn der fuß extrem anschwillt und die bewegung eingeschränkt ist. oder wenn sich eben einfach ein großfläschiger abszess bildet, der sich nicht auf konventionelle weise bekämpfen lässt, und deshalb einer chirugiechen behandlung bedarf.

sei am besten in zukunft vorsichtiger. und ich kann dir empfehlen wenn du schwierigkeiten hast eine gute vene zu finden, lieber die verwendung von tiefer liegenden venen zur injektion, und stellen wie hände und füße auszuspahren. ich weiß das ist leichter gesagt als getan, wenn man längere zeit injeziert hat, und schlechte äußere venen hat. aber die tieferliegenden venen die die notärzte verwenden, sind eigentlich immer zu ereichen, liegen an den zugänglichen stellen aller äußerer gliedmaßen, und sind relativ unproblematisch langfristig zu verwenden, solang man immer saubere bestecke verwendet, und peinlich darauf achtet das man in der dicken vene drin ist. hat auch den vorteil das man sie nicht so leicht durchsticht und dann deshalb etwas daneben geht.

es erfordert etwas übung, an den jeweiligen stellen, aber wenn mans einmal raus hat, kann man die wenn man sich um sauberkeit und genauigkeit bemüht lebenslang verwenden. du findest solch an den armen an drei stellen oberarm, armbeuge, und in der nähe der hangelenke (nicht direkt am hangelenk), in der leiste, in den beinen an in den kniekehlen, dann am unteren ende der wade. aber schau dir am besten ne grafik im i-net vom menschlichen venengeflecht, und dann mach dich auf die suche bei dir, man kann sie an einigen stellen bei den meisten menschen spühren.

in jedem fall besser als mit ner dünnen kurzen nadel die mini-venen aufzufädeln, die bei dem kleinsten ausrutscher zu machen, und wo das daneben ballern vorprogrammiert ist. das kann man immer nur ne weile machen, bis alle kleinen sichbaren venen das zeitliche segnen. das geht ja bei jedem körper unterschiedlich schnell. aber das raten dir im übrigen auch ärzte, es so zu machen.
und niemals insulin spritzen verwenden. am besten ordentliche aufsteckkanülen verwenden, die gibts in jeder passenden länge und dicke. da gibts sogar die ganz langen dicken die für die dicken bein venen verwendet werden sollten. aber leiste und beine sind auch mit vorsicht zu genießen. am besten die tieferliegenden dicken armvenen verwenden.

halt die ohren steif, it´s a freaking hard life, till the end!



edit: @polarlicht: ich freue mich auch mal wieder von dir zu hören, bis dem nächst mal wieder im chat. freut mich das das l-polamidon besser funktioniert als das konventionelle methadon. manche leute vertragen es eben nur aufgereinigt das methadon, eben das l-polamidon. viele ärzte sind leider zu blöd um zu raffen, das es eben einen prozentsatz an menschen gibt, die mit dem unwirksamen teil im methadon probleme haben, und das passiert habe ich neulich gelesen besonders häufig bei leuten die zuvor lange subutex, und suboxone genommen haben. anyways, genieß deine neu zurück gewonnene lebensqualität.
denn schwer genug ist es ja trotzdem noch, das merkt man meist erst so nach einem jahr der substi behandlung, das das methadon/l-polamidon auch seinen preis hat, und das dies immer noch ein lebensumstand far away from normal ist.
ach wenn wir doch alle einfach unseres eigentlichen medikamentes habhaft werden könnten. da bräuchten wir uns um all die nebenwirkungen wie die abstumpfung, die schwindende kreativität, die antriebsschwäche, das veränderte denken etc keine gedanken machen.

natürlich scheiße mit deinem benzo problem, aber dennoch bin ich der meinung das es erstens schwierig sein wird sowas im rahmen von ner subst durchzubekommen. und zweitens, zerstöhren benzos dauerhaft eingenommen langsam die persönlichkeit eines menschen. ich kann da ein lied von singen. ich weiß wie geil benzos sind, gerade mit l-polamidon kombiniert. ist für manche ja fast so gut wie nen guter fetter schuss shore. gerade wenn man die benzos mit nem schuss von seiner l-polamidon dosis ballert. im übrigen der overkill. die tagesdosis zu halbieren, hälfte trinken 30min. wirken lassen, dann die andere hälfte vermischt mit den benzos injezieren. auf dem trip bin ich fast 2 jahre hängen geblieben. bis sie mich entgültig aus dem programm geschmissen haben.

second edit: @antonio: danke, für die ausführliche antwort! das spricht mir sehr aus dem herzen, ich würde gerne noch auf ein zwei punkte eingehen, muss aber jetzt wech. hab den post von dir erst übersehen. ich werde das später am abend nachholen, weil das ja ein sehr interssanter inhalt ist auf den du dich da beziehst.
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ICQ
  Geschrieben: 06.02.09 22:17
ja ich benutze immer 18`er kurz also 2 teliges besteck.mein fuss ist nur leicht geschwollen,so das man gar keine adern mehr sieht wie beim anderen.ich habe so ein spannungsgefühl drauf.wenn ich den fuss nach vorne strecke,spannt es sich iwi.war heute schon einkaufen wegen der heparinsalbe(sollja nach dem druck schwellungen und entzündungen,abzesse verhindern)und da konnt ich im schuh auch schlecht laufen,mehr humpeln.hoffe das es bis mo.ok ist MUSS arbeiten.das mit den innen liegenden venen werde ich mal testen.einfach in der armbeuge reinstechen,wo früher mal ne vene war,oder wie?ich habe das menschliche abbild mit venen von der drogenberatung."spritzen leicht gemacht.es tut mehr weh als das man arg d.schwellung sieht.ich kühle jetzt und benutze heparin.hoffe das es sich bessert.und es war auch noch subutex,das ist immer schlechter als pulver wie h,oder so.weil d.venen auch gleich verstopfen,
aber vieln dank für deine antwort.mit den venen wusst ich gar nicht,wäre cool wenn das gehen würde,wenn es mich mal wieder überkommt.besser als alle kleinen hauchdünnen venen zu vernichten
L.G.
Flo
 
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  Geschrieben: 07.02.09 09:16
Ich weiss nicht ob der Tip so gut ist, aber n Kollege von mir hat sich immer in den Hals geballert, also seitlich die Venen...
Kinders, nicht nachmachen I.V. ist scheisse.

Der Joker
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