LdT-Forum

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  Geschrieben: 21.12.08 14:18
Ziprasidon (die Formel meines Avatar) ist strukturell mit Risperidon verwandt. Möglicherweise empfindet ein Mensch beide Substanzen als ähnlich. Jedenfalls habe ich von 60mg auch keine Sedierung gemerkt. War auch mal kurz für 3 Wochen auf 20-0-60, aber gemerkt habe ich nie was. Ausser ein paar Nebenwirkungen am Anfang.

Sedierung merke ich von Seroquel auch in niedriger Dosierung, also 100mg.

Ist es bei dir eher eine bipolare Störung, mit den typischen psychotischen Symptomen während der Manie? Dass du ohne Medis jemanden 10 Stunden zulabern kannst, hatte ich ähnlich auch, dieses Gefühl.

Den Ausbruch der Psychose kann ich rückblickend nicht als plötzlich sondern über Tage bzw. Wochen langsam stärker werdend beschreiben. Von den Wahnideen war ich zu 100% überzeugt. Ich habe auch nie an Gedankenlesen geglaubt. Nur an totale Überwachung meines Internet und der Telefone. Und an Leute die mich ständig beobachten.

In der Psychiatrie wollten sie mich auch gerne nehmen, aber ich wollte nicht. Und so wie ich es gemacht habe war es für mich am besten. Alles andere hätte stärkere Konsequenzen für mich gehabt. Z.B. ein Medi, was nicht völlig neutral wie Zeldox bei mir ist.

Jedenfalls ist eine Psychose was anderes als eine bipolare Störung. Typische Symtome wären noch Stimmen hören, optische und taktile Halluzinationen, sozialer Rückzug usw...

Ohne Medikation ist bei mir nicht anders als mit. Allerdings hatte ich schon lange keinen Tag mehr, wo ich es nicht genommen habe. Mit dem Zeug schläft man schlecht, ohne schläft man gar nicht, wenn die tägliche Dosis einmal fest in die Gehirnchemie eingebaut ist.

Wie nimmst du eigentlich 30mg Zeldox? Es gibt 20mg und 40mg Kapseln, aber keine 30mg. In anderen Ländern gibt es 10mg-Einheiten, aber nicht in D. Wenn dir was an Zeldox nicht passt, gibt es auch noch andere NL, die du probieren kannst.
 
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  Geschrieben: 23.12.08 00:04
zuletzt geändert: 23.12.08 14:39 durch ThePerfectFucker (insgesamt 7 mal geändert)
Ich nehme die 30mg, indem ich eine Kapsel öffne und den halben Inhalt schlucke. :)

Ich habe etwas Probleme damit, die Manie einer bipolaren Störung ohne Psychose mit jenen einer schizophrenen Psychose zu definieren bzw. abzugrenzen, da ja auch bei einer normalen Manie schizophrene Symptome in Form von Wahnideen auftreten können. Diese Wahnideen waren bei mir aber nach einer Woche weg. Wobei ich übrigens auch geglaubt habe, dass jemand meinen Internetanschluss überwacht, mit irgendeinem Sender mein Radio anpeilt, eine Kamera in meinem Zimmer installiert hat und kurz davor war, mich wegen irgendetwas, das ich nicht begangen habe, ins Gefängnis zu stecken. Ohne Medis entspricht mein psychotischer Zustand jener einer "normalen", starken Manie, ohne Wahnideen. Dafür aber großer Rededrang, Reizüberflutung, starkes Getriebenheitsgefühl, manchmal das Gefühl von Größenwahn. Wenn ich in einem normal beleuchteten Raum in den Spiegel schaue, dann sind menie Pupillen fast Tellergroß. Mir ist es in dem Zustand auch oft unangenehm unter großen Menschenmassen zu sein, weil ich dann das Gefühl habe, mein Kopf explodiert wegen der ganzen Hintergrundgeräusche und der Reizüberflutung.

Naja, und was mir verlorgen gegangen ist, ist das strukturierte Denken, problemlösung und planendes vorausdenkenden - das alles ist WEG...Im Zustand ohne Medikation als auch im Zustand mit (da ist es nur ein bisschen besser, aber nicht viel)....ich hatte während des Realitätsverlustes die heftigsten Kopfschmerzen ever - ich denke, dabei wurde irgendwas zerstört...Früher hatte ich keine Probleme bei komplexer Informationsaufnahme - alles hat sich immer irgendwie schnell zu einem System zusammengefügt - und jetzt ist das NICHTS mehr.......sollte das nicht wieder zurück gehen ist mir glaub ich alles scheiß egal. Ein paar Monate warte ich noch. Wobei ich nicht glaube, dass es wieder sein wird wie früher - alles ist ausgelöscht in meinem Hirn, die ganze Struktur, nach der ich meine Persönlichkeit gelebt habe - mein Denken; ich schreibe gerne Drehbücher, aber ohne diesem erhöhten Reflexionspunkt, der sich bei mir über lange Jahre hinweg gebildet hat, kann ich keine Geschichten mehr schreiben, die meinen Maßstäben gerecht werden...Alles ist im Moment leer - es ist, als hätte ich kein Kurzzeitgedächtnis mehr. Das äußert sich sowohl im kreativen auch in der analytischen denken.

Ich frage mich ob das mit einem Frontalhirnsyndrom zusammenhängt und ob das wieder heilbar ist oder irreversibel....wenns irreversibel ist kann ich auf alles scheißen.



 
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  Geschrieben: 23.12.08 15:18

ThePerfectFucker schrieb:
Naja, und was mir verlorgen gegangen ist, ist das strukturierte Denken, problemlösung und planendes vorausdenkenden - das alles ist WEG...

Bei mir war es so, dass das Zeldox das ganze unglaublich geboostet hat am Anfang. Ich hatte nicht mehr Intelligenz, konnte sie aber auf noch größerer Bandbreite als während der Psychose nutzen. Mit der Zeit lässt der Effekt dann allerdings nach und alles normalisiert sich.

Übrigens bin ich die erste Woche Zeldox mit einem Dauergrinsen durch die Gegend gelaufen. So der Effekt, wie man ihn von rosaroten Psychiatriepillen erwartet (ja Zeldox ist nicht rosarot).

Du solltest erstmal das Zeldox so nehmen, wie dein Arzt dir das sagt. Der hat mit Sicherheit nicht gesagt, du sollst eine Kapsel aufmachen. Also nimm entweder eine oder zwei davon. Nimm die am besten auch nicht nur abends, sondern so wie das eigentlich angedacht ist, eine morgens und eine abends. Oder eben jeweils 2 davon.

Ausserdem muss man Zeldox nach einer Mahlzeit nehmen. Da hat es eine Bioverfügbarkeit von 60%. Ohne Nahrung nur die Hälfte, also 30%. Ein oder zwei Schokoriegel reichen da. Übrigens hat die Injektionslösung natürlich 100% BV.

Dann musst du das alles konstant über einen gewissen Zeitraum nehmen und sehen, wie es so auf dich wirkt, wenn du es ohne Ausnahme regelmäßig nimmst. Dann kannst du in ein paar Wochen mehr zu deinem Zustand sagen. Und am besten immer mit dem Arzt absprechen, wenn du Fragen zur Dosierung oder so hast.

Reversibel oder Irrereversibel, das wirst du wissen, wenn du eine Weile die NL genommen hast.
 
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  Geschrieben: 23.12.08 16:44
zuletzt geändert: 23.12.08 16:59 durch ThePerfectFucker (insgesamt 6 mal geändert)
Er hat mir zwar 1 - 0 - 1 verschrieben, er hat aber auch gesagt, dass ich, wenn ich es erstmal ausprobieren und mich mit einer niedrigen Dosis herantasten möchte, eine Kapsel aufmachen und den Inhalt dann halbiert einnehmen kann. :) (hat übrigens ganz gut geschmeckt, fast wie Traubenzucker. :))

Dieses Nutzen der Intelligenz auf größerer Bandbreite - Gefühl hatte ich heute nach dem aufstehen. Ich dachte, ich geh durch ne bunte Welt und alles erhellt plötzlich in einem völlig neuartigen Licht. Dazu dachte ich, dass mein Blick irgendwie geweitet war - es war (subjektiv) fast wie ein 360 ° - Blick. Und alles erschien neu, ich spürte auch die emotionale Abflachung nicht mehr, ich konnte wieder lachen UND mich mit Leuten normal unterhalten, ich konnte wieder ein Gespräch führen, das nicht nur einseitig verlief sondern auch eigene Gedanken und Lösungskompetenz einbringen, flexibler im direkten Gespräch reagieren usw......das ganze hatte jedoch den Hintergrund, dass ich gestern vor dem einschlafen 10 mg Zyprexa genommen hatte - das war eine Tablette, die sie mir damals auf der psychiatrischen mitgegeben hatten (nachdem ich sagte, ich schlaf mal drüber, ob ich mich nächsten Tag aufnehmen lasse) - naja, und anscheinend hat das irgendwie gut gewirkt bei mir. Ich fühlte mich echt wieder "normal" mit dem Zusatz, die Welt halt mit anderen Augen zu sehen - bunter, wie auf einem Antidepressiva oder einem leichten Meskalintrip. Den Tag vor der Einnahme hatte ich kein Medi geschluckt und war total überladen in meinem Kopf, sass 30min in einer Buchhandlung und hielts dann einfach mehr aus und musste gehen. Nachdem ich das Zyprexa eingenommen hatte, bekam ich auch erstmal dieses grobe Niedergeschlagenheitsgefühl, ähnlich dem auf Zeldox und Risperidon...Ich konnte auch nicht einschlafen, weil mich wilde Gedanken geplagt haben, die ich nicht ordnen konnte. Danach, also heute, gings mir verglichen mit dem vorhergehenden Monat ziemlich gut. Abgesehen von den dicken Augen nach dem aufwachsen wie im Normalzustand mit einem Antidepressiva und funktionierendem Frontalcortex. :)

Naja, das war aber nur eine Tablette, die ich damals ausm Krankenhaus bekam. Jetzt muß ich wieder Zeldox weiternehmen. Ich sag meinem Neurologen beim nächsten Mal, dass ich Zyprexa längere Zeit mal austesten will.....vielleicht isses mein Medi um wieder einigermaßen stabil klarzukommen. Nur muß ich dann wohl auch wieder ins Fitness Center - hab gelesen, dass viele davon fett geworden sind. :)

Du hast auch geschrieben, dass du es mal ausprobiert hast - wie hats bei dir gewirkt?
 
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  Geschrieben: 23.12.08 16:58

ThePerfectFucker schrieb:
Du hast auch geschrieben, dass du es mal ausprobiert hast - wie hats bei dir gewirkt?

Ich habe ja dazu im Zyprexa-Thread was geschrieben.

Also ich bin seit dem 12.09.2005 nicht mehr psychotisch. Das ist auch gut so. Allerdings kann ich die Wirksamkeit von Zyprexa damit nicht beurteilen. Ich wollte es als Schlafmittel nutzen, gegen die Schlafstörungen vom Zeldox. Wenn ich aber 5mg Zyprexa nehme, dann kann ich die eine 40mg Zeldox-Kapsel, die ich täglich nehme, auch getrost weglassen. Höhere will ich gar nicht haben. 10mg bzw. 20mg werde ich deswegen trotzdem mal testen. Würde das aber nie so hoch dosiert nehmen.

Ich hätte damals statt 60mg Zeldox auch 7,5mg Zyprexa nehmen können. In ungefähr müssten sich diese Dosen gleichen, von der antipsychotischen Wirkung. Allerdings ist Zeldox völlig gewichtsneutral, tendenziell nimmt man sogar eher noch ab, damit. Zyprexa ist für teilweise massive Gewichtszunahmen bekannt. Ich habe die Tage, wo ich auf Zyprexa war, abends auch unnatürlich viel gegessen.

Wenn du Zyprexa, was ja offensichtlich hervorragend wirkt bei dir, nehmen willst, dann sorge dafür, dass du immer genug Gemüse und Salat zu Hause hast. Wenn du Hunger kriegst, dann mach dir ne riesige Schüssel Salat. Das kannst du auch beliebig oft am Tag machen, je nach Hungergefühl. Zunehmen tut man davon sicher nicht. Wenn du was anders essen willst, dann weisst du ja, dass du zunimmst auf Dauer.

Also ich würde jatzt auch mal denken, einmal Zyprexa am Tag ist bei dir besser als zweimal Zeldox. Müsstest du aber selber wissen, was besser für dich ist. Btw hast du Zeldox schonmal nasal probiert? Wirkt das? Ich selber habs noch nie gemacht.
 
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  Geschrieben: 23.12.08 22:32
zuletzt geändert: 24.12.08 13:42 durch ThePerfectFucker (insgesamt 15 mal geändert)
Nein, nasal hab ichs noch nicht probiert. Weiss allerdings nicht, welchen Sinn das macht, ausser dem schnelleren Eintreten der Wirkung? :) Dürfte aber problemlos funktionieren - hat von der Konsistenz her Ähnlichkeit mit Staubzucker. Aber ich würde gerne mal wissen, wann das Zeldox nach der Einnahme nun tatsächlich anfängt zu wirken und was von der wahrgenommenen Wirkung nur Placebo ist. Weil, wie schon geschrieben hatte ich die letzten Male nach ca. 3-4 Stunden ein Down mit fast kompletter Bewegungsunfähigkeit von ca. einer Stunde. Vielleicht war die positive Wirkung von gestern auch die Wirkung des Zeldox und nicht die Nachwirkung des Zyprexa, weil ich direkt nach dem Aufwachen eine Kapsel Zeldox einnahm und dann ca. 10-15 min später, als ich das Haus verlassen hatte, schon dieses Hochgefühl wahrgenommen habe, das ich aber, wenn es vor diesen 10-15min schon vorhanden war, aufgrund der verschlafenheit nach dem Aufwachen evtl. nicht wahgenommen habe. Das kommt davon wenn man in zu große Experimentierfreude abdriftet. Hm, werds vielleicht echt mal Nasal einnehmen das nächste Mal um mir der Wirkung sicher zu sein.
Heut hab ich 2 Zeldox eingenommen und es geht mir eigentlich sehr gut damit. Bin etwas verwirrt darüber, was gestern den Zyprexa- und was den Zeldox-Anteil ausmachten.

Die größten Bedenken macht mir aber, wie schon gesagt, die Möglichkeit auf nachhaltige Schäden im kognitivien Bereich - ich hab mal irgendwo in einem Schizo-Forum gelesen, dass einige NL auf längere Zeit die Gehirnstruktur verändern und die Leistungsfähigkeit darunter leidet. Bei Menschen, die über nen längeren Zeitraum NL eingenommen haben, soll die Gehirnleistung ab dem 25. Lebensjahr rapider abnehmen als das bei Menschen ohne dieser Medikation der Fall ist.

Ich vermute fast, dass ich mich gestern geirrt habe und die positive Wirkung auch von Zeldox kommen könnte, wenn man davon ausgeht, dass die Wirkung innerhalb von 15-20 min einsetzt. Ich glaube, ich werds jetzt mal noch eine Woche weiternehmen und dann das Zyprexa testen und mich danach für eines entscheiden. Aber ich denke, Zelodx hat jetzt wohl wirklich erstmal die besseren Karten. Wenn die positive Wirkung tatsächlich von Zeldox kommt und die erschlagenden Müdigkeitserscheinungen nur Nebenwirkungen sind, die sich nach längerem Gebrauch einstellen, dann hab ich mein passendes Medi gefunden.

 
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  Geschrieben: 24.12.08 13:57
Oh, du änderst ja ständig die Posts ab. Jetzt schreib ich mal was dazu, auch wenn du manche Sachen wieder rausgenommen hast.

Erstmal zum Wirkungseintritt von Zeldox. Da ich davon ja keinerlei Wirkung verspüre, kann ich aus eigener Erfahrung dazu eigentlich gar nichts sagen. Ich habe nie gemerkt, wann das anfängt zu wirken. Laut Bluelight.ru soll allerdings Zeldox (heisst in den USA Geodon, kommt von "down to earth") sehr rasch anfluten.

Seroquel braucht ca. 70 Minuten bei mir, bis die Wirkung da ist. Auf komplett leeren Magen sind es nur 40 Minuten.

Zum Zyprexa. Die Gewichtszunahme kommt in erster Linie natürlich von der Menge an Kalorien, die man zu sich nimmt. Allerdings greift Zyprexa in die Verstoffwechselung von Fetten ein. Das führt unabhängig von der Nahrungsmenge bei einigen schon zur Gewichtszunahme. Ausserdem greift Zyprexa direkt in den Insulinstoffwechsel ein. Das bedingt ein erhöhtes Diabetesrisiko. Das haben andere NL, ausser Clozapin, in diesem Maße nicht. Weiterhin isst man auf Zyprexa auch viel Schokolade und Süßigkeiten, was einer Diabetes sehr zuträglich ist.

Mit den Schäden im Gehirn ist das so eine Sache. Je höher die Dosis und je länger sie genommen wird, umso wahrscheinlicher sind Änderungen im Gehirn. Wenn immer ein großer Prozentsatz der Dopaminrezeptoren geblockt sind, dann fängt das Gehirn an, neue Dopaminrezeptoren zu bilden. Sozusagen will das Gehirn den Normalzustand wiederherstellen. Ein derartig verändertes Gehirn ist dann später, ohne NL, viel anfälliger für eine weitere Psychose, als ohne diese Veränderungen.

Kognitiver Bereich. Ich selber habe wie gesagt eine Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit erfahren. Leute bei denen es andersrum ist, gibt es auch. Allerdings ist das nicht die Mehrheit, denke ich. Es ist bestimmt auch Substanzabhängig. Ich glaube, ein altes klassische NL wie Haldol richtet viel mehr Schäden an, als z.B. ein neues atypisches wie Zeldox.

Wie du schon schreibst, musst du über mehrere Wochen ein NL, also bei dir Zeldox, konstant einnehmen. Dann werden Nebenwirkungen seltener und du gewöhnst dich etwas daran. Da kannst du dann sehen, wie es wirklich ist. Von ein paar mal probieren kann man keine richtige Aussage ableiten. Am Anfang hat bestimmt jedes NL ein paar Nebenwirkungen.

Den Geschmack vom Zeldoxpulver werde ich auch mal probieren. Allerdings wird nasal bei mir nichts bringen, da ich ja davon soweit eigentlich nichts merke.
 
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  Geschrieben: 26.12.08 10:30

marcel230 schrieb:
neuroleptika schränken doch so doll ein das man so "abgeschottet" von der welt ist.... und nicht mehr sooo viel mitbekommt.

Genau das kann ich nun gar nicht bestätigen. Sowas sagen nur Leute ohne Indikation für NL. Oder welche, die eben nur die falschen NL kennen.
 
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  Geschrieben: 26.12.08 16:56
zuletzt geändert: 26.12.08 17:36 durch ThePerfectFucker (insgesamt 6 mal geändert)

Count Zero schrieb:
Oh, du änderst ja ständig die Posts ab. Jetzt schreib ich mal was dazu, auch wenn du manche Sachen wieder rausgenommen hast.

Erstmal zum Wirkungseintritt von Zeldox. Da ich davon ja keinerlei Wirkung verspüre, kann ich aus eigener Erfahrung dazu eigentlich gar nichts sagen. Ich habe nie gemerkt, wann das anfängt zu wirken. Laut Bluelight.ru soll allerdings Zeldox (heisst in den USA Geodon, kommt von "down to earth") sehr rasch anfluten.

Seroquel braucht ca. 70 Minuten bei mir, bis die Wirkung da ist. Auf komplett leeren Magen sind es nur 40 Minuten.



Ich hab jetzt auch rausgefunden, dass es ungefähr 20-30 Min braucht, bis die Wirkung einsetzt. Wobei wohl ein Teil davon auch Placebo sein könnte und danach erst die richtige Wirkung zum Vorschein kommt. Jedenfalls stimmt es, dass die Wirkung sehr schnell eintritt.

Nachdem ich jetzt Risperidon, Zyprexa und Zeldox versucht habe, kann ich die Wirkung der 3 ganz gut einschätzen - Zeldox bringt bei mir insofern nicht viel, weil es eben - nicht sedierend - wirkt. Ich dachte anfangs auch, es "dämpft" mich ein wenig; allerdings ist eher gegenteiliges der Fall; ich behalte meinen Hyperaktivitätszustand bei, jedoch mit ein paar "Grenzen" - also begrenzte Hyperaktivität....das unterscheidet sich vom Zustand ohne Medikation nur dadurch, dass man die Reizüberflutung auf bestimmte Reize fokussieren, jedoch nicht eindämmen kann - die nach 4-5 Stunden eintretende "sedierende Wirkung" war offenbar nicht mehr als eine Erschöpfungszustand, der regelmäßig eintrat, wenn ich mich zu vielen Reizen ausgesetzt hatte - war ja auch komisch....einerseits total müde und schlapp, andererseits konnte ich nicht einschlafen, weil ich dieses Gedankenrasen noch hatte.
Also wenn ich Zeldox jetzt noch weiternehme, dann nur in Kombination mit einem sedierenden NL; vielleicht nutzt es was zusammen mit Zyprexa. Zeldox alleine ist für meinen Zustand nicht so gut geeignet.


Zitat:

Mit den Schäden im Gehirn ist das so eine Sache. Je höher die Dosis und je länger sie genommen wird, umso wahrscheinlicher sind Änderungen im Gehirn. Wenn immer ein großer Prozentsatz der Dopaminrezeptoren geblockt sind, dann fängt das Gehirn an, neue Dopaminrezeptoren zu bilden. Sozusagen will das Gehirn den Normalzustand wiederherstellen. Ein derartig verändertes Gehirn ist dann später, ohne NL, viel anfälliger für eine weitere Psychose, als ohne diese Veränderungen.




Was sagst du zu einer kombinativen Einnahme 2er NL? Kann man mit einem NL die Nebenwirkungen des anderen negieren? Ist das irgendwie schädlich oder unvorteilhaft, weil das Gehirn Probleme bekommt, sich auf diese Struktur einzustellen? Oder wirken 2 verschiedene NL wie ein NL, nur halt in einer Weise, wie es auf dem Markt nicht erhältlich ist?:) Ich würde das gerne mal mit Zyprexa/Zeldox oder Risperidon/Zeldox ausprobieren. Mein Neurologe ist gerade auf Urlaub. Aber ich hätte alle 3 Substanzen hier. :)

Irgendwie muß ich auch leider zugeben, dass ich es manchmal ganz lustig ist, wenn die medikamentöse Phase vorbeigeht und ich wieder in den "Normalzustand" zurückfalle und vorübergehend abnormalen Antrieb habe und von enorm viel Energie durchdrungen werde. Nur leider ist das kein alltagstauglicher Zustand. :/


Zitat:

ist schon mist mit einer psychose.
neuroleptika schränken doch so doll ein das man so "abgeschottet" von der welt ist.... und nicht mehr sooo viel mitbekommt.
auch opioide wirken antipsychotisch - nur braucht jeder sein passendes opioid. und die sucht ist wieder eine andere seite.
edit: nur im gegensatz zu neuroleptika lebt man damit und fühlt sich wieder fröhlich und geordnet.



Opiate wollte ich meinem Neurologen auch vorschlagen. :) Hab gelesen, dass dadurch GABA-Rezeptoren aktiviert/geöffnet werden und ein Mangel davon verantwortlich für das Frontalhirnsyndrom unter paranoider Schizophrenie ist. Geordnetes Denken dürfte davon wirklich profitieren. Glaube nicht, dass ich in eine Sucht abdriften würde. Aber dieses ewige Suchen nach der richtigen Chemie geht mir langsam schon auf die Nerven.
 
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  Geschrieben: 26.12.08 17:31
Ja, Zeldox wirkt eher pushend, aktivierend. Es ist das Gegenteil von einem Downer. Zumindest bei mir. Deswegen wohl auch die Schlafstörungen.


ThePerfectFucker schrieb:
Was sagst du zu einer kombinativen Einnahme 2er NL? Kann man mit einem NL die Nebenwirkungen des anderen negieren? Ist das irgendwie schädlich oder unvorteilhaft, weil das Gehirn Probleme bekommt, sich auf diese Struktur einzustellen? Oder wirken 2 verschiedene NL wie ein NL, nur halt in einer Weise, wie es auf dem Markt nicht erhältlich ist?:) Ich würde das gerne mal mit Zyprexa/Zeldox oder Risperidon/Zeldox ausprobieren. Mein Neurologe ist gerade auf Urlaub. Aber ich hätte alle 3 Substanzen hier.

2 oder 3 NL kombinieren ist auch nicht so ungewöhnlich. Wird aber vor allem bei Leuten gemacht, bei denen ein einziges nicht ausreichend wirkt. 2 Medis gleichzeitig heisst auch, von 2 Medis gleichzeitig Nebenwirkungen haben. Ich denke der Arzt wird erstmal versuchen, ein einziges zu verwenden in höherer Dosis. Das liegt dann bei dir, zu sagen, in der Dosis passt mir das und das nicht und mit einem 2. NL wäre es besser. Müsstest du eben probieren. Sollte nicht so das Problem sein.

Nochwas zur Kombination der Medis. Zyprexa kann bedenkenlos mit den meisten Medis kombiniert werden. Zeldox unterliegt da vielen Einschränkungen und ist mit vielen Medis eben nicht kombinierbar. Liegt mit daran, dass einige NL die Krampfschwelle senken. Speziell beim Zeldox kommen die Auswirkungen auf das Herz dazu. Das q-t-Intervall des Herzschlages wird verlängert. Damit ist Zeldox mit anderen Medis, die den selben Effekt haben, kontraindiziert.

Opioide wirst du ganz sicher nicht bekommen. Ich denke, da gibt es nur ganz wenige Psychiater, die Opioide überhaupt als Psychopharmaka für tauglich halten. Wenn du ein Opioid gegen psychische Probleme nimmst, ist eine Sucht sowieso schon vorprogrammiert.
 
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  Geschrieben: 26.12.08 18:31
zuletzt geändert: 26.12.08 18:36 durch ThePerfectFucker (insgesamt 3 mal geändert)

Count Zero schrieb:
Ja, Zeldox wirkt eher pushend, aktivierend. Es ist das Gegenteil von einem Downer. Zumindest bei mir. Deswegen wohl auch die Schlafstörungen.


ThePerfectFucker schrieb:
Was sagst du zu einer kombinativen Einnahme 2er NL? Kann man mit einem NL die Nebenwirkungen des anderen negieren? Ist das irgendwie schädlich oder unvorteilhaft, weil das Gehirn Probleme bekommt, sich auf diese Struktur einzustellen? Oder wirken 2 verschiedene NL wie ein NL, nur halt in einer Weise, wie es auf dem Markt nicht erhältlich ist?:) Ich würde das gerne mal mit Zyprexa/Zeldox oder Risperidon/Zeldox ausprobieren. Mein Neurologe ist gerade auf Urlaub. Aber ich hätte alle 3 Substanzen hier.

2 oder 3 NL kombinieren ist auch nicht so ungewöhnlich. Wird aber vor allem bei Leuten gemacht, bei denen ein einziges nicht ausreichend wirkt. 2 Medis gleichzeitig heisst auch, von 2 Medis gleichzeitig Nebenwirkungen haben. Ich denke der Arzt wird erstmal versuchen, ein einziges zu verwenden in höherer Dosis. Das liegt dann bei dir, zu sagen, in der Dosis passt mir das und das nicht und mit einem 2. NL wäre es besser. Müsstest du eben probieren. Sollte nicht so das Problem sein.

Nochwas zur Kombination der Medis. Zyprexa kann bedenkenlos mit den meisten Medis kombiniert werden. Zeldox unterliegt da vielen Einschränkungen und ist mit vielen Medis eben nicht kombinierbar. Liegt mit daran, dass einige NL die Krampfschwelle senken. Speziell beim Zeldox kommen die Auswirkungen auf das Herz dazu. Das q-t-Intervall des Herzschlages wird verlängert. Damit ist Zeldox mit anderen Medis, die den selben Effekt haben, kontraindiziert.

Opioide wirst du ganz sicher nicht bekommen. Ich denke, da gibt es nur ganz wenige Psychiater, die Opioide überhaupt als Psychopharmaka für tauglich halten. Wenn du ein Opioid gegen psychische Probleme nimmst, ist eine Sucht sowieso schon vorprogrammiert.



Die Entscheidung ist echt nicht einfach. Jedes hat seine Vor- und Nachteile. Aber im Moment tendiere ich wieder zu Risperidon. Ich hatte beim Nachlassen der Wirkung unter Zyprexa irgendwie unangenehme Kopfschmerzen und Schwindelgefühl - dazu ist es fast unmöglich für mich mit Zyprexa einzuschlafen (was komisch ist, weil es eigentlich sedierend wirkt - aber fühlt sich irgendwie so an, als würden die wirren Gedankenassoziationen, die man kurz vor dem Einschlafen hat, im Bewusstsein bleiben und ein Übergehen in den Schlafzustand verhindern).

Für mich kommt derzeit in Frage: Zyprexa / Zeldox nach dem Aufstehen.

Oder 1 - 0 - 1 Risperidon.

Ich hab vorhin Risperidon eingenommen und hab das Gefühl, es wirkt ähnlich dem Zyprexa, nur mit weniger Nebenwirkungen. Werd das mal jetzt einige Zeit testen und die (geringe) Dosierung von 2x0.5 auf 2x1 mg / Tag steigern.

Mit Opioiden meinte ich eigentlich Benzos. :) (kenn mich da nicht so aus) Ist das das Gleiche? Nach der Beschreibung dürften die jedenfalls das geordnete Denken bei psychotischen Zuständen wiederherstellen können. :)
 
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  Geschrieben: 27.12.08 11:57
Zyprexa sediert mich z.B. gar nicht. Also bei 5mg merke ich jedenfalls nichts.

Deine Risperdal-Dosis ist ja auch recht gering. 2 mal 1mg ist wirklich wenig. Andere nehmen da viel mehr.


ThePerfectFucker schrieb:
Mit Opioiden meinte ich eigentlich Benzos. :) (kenn mich da nicht so aus) Ist das das Gleiche? Nach der Beschreibung dürften die jedenfalls das geordnete Denken bei psychotischen Zuständen wiederherstellen können. :)

Benzos und Opioide sind schon was verschiedenes. Beide machen sehr schnell sehr stark abhängig, psychisch und körperlich. Opioide sollen auch antipsychotisch wirken. Da müsstest du aber selber nachforschen, wenn du da mehr wissen willst. Ich habe dazu auch nur nicht verifizierbare Informationen.

Bei Benzos steht ja in den Beipackzatteln dazu, dass es nicht die geeignete Medikation zur Behandlung psychotischer Zustände ist. Gemeint ist wahrscheinlich, nicht die einzige Medikation. Antipsychotisch wirken Benzos jedenfalls nicht. Allerdings beruhigend, was ja durchaus manchmal angebracht sein kann. Normalerweise wird Lorazepam verwendet. Diazepam wohl auch manchmal.

Als ich psychotisch war, wollte ich mir mal Valium (Diazepam) bestellen. Hatte das dann aber nicht gemacht, da ich damals keinen passenden Shop hatte. Kannst ja fragen, ob du was bekommst zur Beruhigung. Etwas zum runter fahren. Frage aber nicht direkt nach den Wirkstoffen, tu so als ob du nichts weiter drüber weisst. Wenn du direkt nach Diaz fragst, kriegst du bestimmt keine.
 
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  Geschrieben: 28.12.08 21:22
zuletzt geändert: 28.12.08 22:04 durch ThePerfectFucker (insgesamt 5 mal geändert)

Count Zero schrieb:
Zyprexa sediert mich z.B. gar nicht. Also bei 5mg merke ich jedenfalls nichts.

Deine Risperdal-Dosis ist ja auch recht gering. 2 mal 1mg ist wirklich wenig. Andere nehmen da viel mehr.



5mg Zyprexa sind echt fast gar nichts. Ich glaube eine normale Dosis liegt im Durchschnitt bei 2x20mg. Bei mir merke ich aber schon was, wenn die Dosis nur bei ca. 7,5mg liegt - aber wie gesagt, ziemlich unangenehme Müdigkeitserscheinungen, die sich über mehrere Stunden hinweg aufrecht halten. Bei Risperidon hingegen ist 1mg schon ziemlich viel für mich, wobei die Ärztin neulich meinte, dass das auch eher eine geringe Dosis sei. Aber ich nehme im Moment immer noch 0.5 ein und werd davon genug bedient. Merke aber langsam, wie die Wirkung schwächer wird und werde es demnächst auf 1 mg erhöhen. Irgendwie sind Risperidon und Zyprexa nicht DIE sedierenden NL - ich glaube, da gibts wohl andere - ich merke nach der Einnahme nämlich immer ein leichtes "pushen", jedoch in Verbundenheit mit einem leichten Normalitätsgefühl, das bei mir im krassen Gegensatz zu meinem psychotischen Zustand steht - danach kommen aber wie gesagt immer diese lang anhaltenden Müdigkeitserscheinungen, die echt nervig sind. Bei Risperidon aber weniger als bei Zyprexa.


Zitat:
Mit Opioiden meinte ich eigentlich Benzos. :) (kenn mich da nicht so aus) Ist das das Gleiche? Nach der Beschreibung dürften die jedenfalls das geordnete Denken bei psychotischen Zuständen wiederherstellen können. :)

Benzos und Opioide sind schon was verschiedenes. Beide machen sehr schnell sehr stark abhängig, psychisch und körperlich. Opioide sollen auch antipsychotisch wirken. Da müsstest du aber selber nachforschen, wenn du da mehr wissen willst. Ich habe dazu auch nur nicht verifizierbare Informationen.

Bei Benzos steht ja in den Beipackzatteln dazu, dass es nicht die geeignete Medikation zur Behandlung psychotischer Zustände ist. Gemeint ist wahrscheinlich, nicht die einzige Medikation. Antipsychotisch wirken Benzos jedenfalls nicht. Allerdings beruhigend, was ja durchaus manchmal angebracht sein kann. Normalerweise wird Lorazepam verwendet. Diazepam wohl auch manchmal.

Als ich psychotisch war, wollte ich mir mal Valium (Diazepam) bestellen. Hatte das dann aber nicht gemacht, da ich damals keinen passenden Shop hatte. Kannst ja fragen, ob du was bekommst zur Beruhigung. Etwas zum runter fahren. Frage aber nicht direkt nach den Wirkstoffen, tu so als ob du nichts weiter drüber weisst. Wenn du direkt nach Diaz fragst, kriegst du bestimmt keine.



Hm, ok. :) Mal schauen. Eigentlich will ich nicht in eine Sucht abdriften....aber ich sprechs mal an, vielleicht hat er irgendwas gutes dazu zu sagen.

Ansonsten bin ich grad wieder in der Stimmung, den Plan mit Psychedelika doch wieder durchzuziehen. Irgendwas zieht mich zurück an diesen Ego-auflösenden Punkt. Ich hab andauernd ein so komisches Drücken im Kopf und ich weiß genau, wohin mich das zieht. Aber ich fürchte, dass ein Erlebnis auf Psychedelika auch als künstlich indizierter schiozphrener "Schub" von meinem Körper gewertet werden kann und ich dann die letzten Tage/Woche, die ich mit Genesung verbracht hatte, zunichte machen kann. Andererseits haben mir Psychedelika echt geholfen, einen angenehmeren Blick auf das Leben zu bekommen und das Leben mehr zu schätzen (was ansich auch ursprung für das Abdriften in die Psychose gewesen sein könnte - eben weil ich manche Dinge zu ernst nahm)....könnte ich einen Trip mit guten Ausgang nochmal erleben, würde mir das wohl ziemlich gut bekommen.
Wäre es theoretisch möglich, dass die Überproduktion meines Dopamins, die verantwortlich ist für die (schizophrene?) psychotische Diagnose durch einen Trip wieder an Normalität gewinnt? Ich merke ja im Moment, wie mich der Ursprung, der mich in diese Psychose hat abdriften lassen, immer noch belastet - das heißt, ich wurde schizo, weil ich in diesem Moment etwas nicht tun konnte, was ich hätte tun sollen, um mein Unwissen zu verhindern, das mich letztendlich einen totalen Overflow meiner Gedanken erleben ließ. Andererseits merke ich im psychotischen Zustand auch eine Wahrnehmungsveränderung (und somit auch eine Verädnerung meines Neurotransmittergleichgewichts), wenn ich an bestimmte Dinge denke. Könnte man das auch biochemisch mit einem Trip wieder in gerade Bahnen lenken? Ich fürchte eher nicht, aber wie ich im Moment gelaunt bin, fürchte ich auch, dass es mir egal sein wird.
 
Traumländer

dabei seit 2008
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  Geschrieben: 29.12.08 14:03
Mich würde mal interessieren was du für Drogen genommen hast, was du für ein Konsumverhalten hattest und ob in deiner Familie Psychotiker vorkamen.

Die Angst vor Psychosen sind bei mir der einzige Faktor welcher mich vom weiteren Konsum von Psychedelika abhält, ich hab einfach zu viel Respekt davor und habe das ganze bis jetzt für eine urbane Legende gehalten. Hier im Thread kommst du eigentlich ganz normal und klar rüber und das Klischee vom histerisch lachenden, zwangsjackentragenden Psychotiker wird zu 0% bestätigt.

Hast du eigentlich mitlerweile mal gekifft? Wenn ja wie hat sich das auf dich ausgewirkt?
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
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1 Tripberichte

  Geschrieben: 29.12.08 17:00
zuletzt geändert: 30.12.08 14:26 durch ThePerfectFucker (insgesamt 13 mal geändert)

redmexxx schrieb:
Mich würde mal interessieren was du für Drogen genommen hast, was du für ein Konsumverhalten hattest und ob in deiner Familie Psychotiker vorkamen.

Die Angst vor Psychosen sind bei mir der einzige Faktor welcher mich vom weiteren Konsum von Psychedelika abhält, ich hab einfach zu viel Respekt davor und habe das ganze bis jetzt für eine urbane Legende gehalten. Hier im Thread kommst du eigentlich ganz normal und klar rüber und das Klischee vom histerisch lachenden, zwangsjackentragenden Psychotiker wird zu 0% bestätigt.

Hast du eigentlich mitlerweile mal gekifft? Wenn ja wie hat sich das auf dich ausgewirkt?



Ohne Reizeinwirkung hysterisch lachend war ich eigentlich vor dem Ausbruch der Psychose öfter als jetzt. :) Schade, ich will wieder abnormal normal sein. :( Jetzt bin ich einfach nur noch normal abnormal. Furchtbarer Zustand, wenn man sich dessen auch noch bewusst ist.

Meine Drogenerfahrung haben eigentlich erst sehr spät begonnen - mit 20 das erste mal gekifft. Dann ein paar mal unregelmäßig weitergekifft - ungefähr 5 g alle 1-2 Monate gekauft. Dann hatte ich irgendwann zum Beginn des Studiums eine Phase, in der ich guten Zugang zu Homegrown hatte :) und hab dann immer wieder mal die ganze Ernte einer oder zwei Pflanzen im Eigenverbrauch vernichtet - das waren dann schon mal Phasen, wo ich am Tag 1g+ geraucht hatte. Allerdings war das eher die Ausnahme und generell waren es immer nur vorübergehende Phasen, in denen ich intensiv gekifft hatte und danach längere Zeit nichts mehr.
Irgendwann bin ich dann auf Mushrooms gestossen und hab mit philosopher stones begonnen und mich direkt beim ersten Mal heftig in der Dosierung verschätzt (ich hab dazu auch irgendwo mal einen Tripbericht geschrieben) - normal wären gewesen 10g; ich hatte mir vor dem Trip die 10g eingeworfen und dann als ich langsam hochkam und dachte, da kommt nichts mehr, während des Trips noch die restlichen 10g eingeworfen; Folge war ein sehr intensiver Trip der jedoch im Horror und leichter Paranoia endete - bin dann in dem Zustand durch die halbe Stadt von der Wohnung meines Bruders bis nach hause gelaufen. Weiß nicht, ob das Ursache gewesen sein könnte, dass jetzt meine Psychose ausbrach. Aber das war der unangenehmste Trip für mich, den ich erlebt hatte. Danach folgten noch ca. 3-4 mal auf cubensis, die jedoch alle sehr gut verliefen und immer schöne Erlebnisse brachten. Irgendwann wollte ich dann mal Meskalin ausprobieren und ging in so einen lustigen Kaktusshop und kaufte mir dort einen ca. 35cm langen San Pedro - die Wirkung war aber kaum vorhanden und sehr subjektiv; ich war etwas enttäuscht. Letzten Sommer hatte ich dann nach ca. 4 Monaten Tripabstinenz wieder Lust zu trippen, diesmal etwas stärker auf Meskalin. Ich ging dafür in so einen lustigen Safaripark (hier in der Nähe) und hab in einem unbeobachteten Moment ein ca. 45cm langes Stück eines ca. 2 Meter hohen San Pedro mit dem Küchenmesser abgeschnitten. Dieses Teil war dann offenbar so potent, dass die Wirkung über den Wunsch des etwas intensiveren Erlebens eines normalen Meskalintrips weit hinausging und ich nicht wie geplant 8-10 Stunden auf dem Trip war sondern fast 3 Tage....Ich weiß nicht, ob damals schon eine Psychose bei mir ausgebrochen ist während des Trips, die sich innerhalb der 3 Tage dann zurückgebildet hat...Jedenfalls hatte ich dann vor ca. 1 Monat das Gefühl plötzlich wieder auf einem Meskalintrip zu sein, allerdings so heftig, dass ich zwischen Realität und Wahn nicht mehr richtig unterscheiden konnte - das ganze wurde aber ausgelöst von persönlichen Konflikten und Stress - ich dachte dann plötzlich, jemand überwacht meinen Internetanschluss und ich müsste bald ins Gefängnis, weil mir jemand was anhängen möchte, was ich nicht begangen habe - Überall sah ich "Zeichen" für diesen einen Konflikt; es war auch irgendwie eine "religiöse Erfahrung" - wie aufm Trip halt - man hat alles "klar" und ohne irgendwelcher alltäglichen Wahrnehmungsbarrieren gesehen - nur mit dem Unterschied, dass mir diese Klarheit zu sehen diesmal mitgeteilt hat, dass irgendwas Schlimmes mit mir in den nächsten Stunden/Tagen passieren wird. So bin ich dann rumgerannt, hatte halbe Nervenzusammenbrüche und bin dann letztendlich freiwillig in die Psychiatrie gegangen, wo ich mich aber nicht aufnehmen liess, weil die Ärztin offensichtlich versuchte, mich zur sofortigen freiwilligen Aufnahme zu bewegen und das mein natürliches Mißtrauen gegen alles, was über mich bestimmen wollte, auch wenn es zu meinem Wohl war, natürlich noch angetrieben hat. Überhaupt hätte mich die ganze Atmosphäre dort noch verrückter gemacht und wäre meinem letzten Rest von Vernunft wahrscheinlich nicht sehr zuträglich gewesen - ich habe ja in alles, was ich wahrnahm, etwas bestimmtes auf mich bezogenes hineininterpretiert - Gespräche mit anderen verwirrten Menschen, die mich dort auf der Station einfach ungefragt zulabern, hätte meinen Verwirrtheitszustand nur noch verstärkt. Also bin ich dann wieder raus.

Naja, Schizophrene bzw. Leute bei denen eine Psychose ausgebrochen ist (bei mir ist immer noch unklar, wo mein Flashback einzuordnen war), sind meistens Leute, mit denen man sich normal unterhalten kann. Zumindest oberflächlich. Erst in längeren und direkten Gesprächen merkt man erst, dass derjenige manchmal ein paar Probleme hat, sich mit dem Gesagten des anderen auseinanderzusetzen und ein wenig in seiner Welt gefangen ist. Ist halt wie ein Trauma, das man erst noch verarbeiten muß. Weiss nicht, wie lange das bei mir noch anhält oder wo ich mich unter den ganzen Klischeepsychosen einzuordnen habe - möglicherweise bin ich schon wieder fast geheilt und ich hatte einfach nur einen heftigen Flashback - gestern Nacht fühlte ich mich fast wieder ganz normal. Nach dem Aufstehen aber wieder leicht psychotisch.

In manchen Fällen kann man wohl sagen, dass die Dosis das Gift ausmacht. Wer nicht übertreibt und auch sonst keine Probleme im privaten Bereich hat, kann ruhig Psychedelika konsumieren - aber wie das nun mal so ist, kann man auch nicht voraussehen, was einem als nächstes im Leben widerfährt und jede "normale", tiefergehende Alltagskrise könnte dann in Kombination mit vorangegangenen mehr oder weniger exzessiven Drogenkonsum zum Ausbruch einer längerfristig anhaltenden psychischen Krankheit führen.

Also ich würde jetzt niemanden vom Psychedelika Konsum abraten, aber auch nicht dazu raten. So ein Ausbruch einer Psychose hängt immer mit unheimlich vielen Faktoren zusammen und das merkt man halt erst dann, wenns zu spät ist. Das ist wie Tripberichte von bunten Farben und lustiger Musikwahrnehmung lesen ohne jemals selbst getrippt zu sein - man kann es sich ohne eigenes Erleben nicht vorstellen. :)
 

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