LdT-Forum

« Seite (Beiträge 331 bis 333 von 333)

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
627 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 13.09.14 17:53
zuletzt geändert: 13.09.14 18:35 durch crack187 (insgesamt 2 mal geändert)
Habe meinen Account reaktiviert, da nach mir gefragt wurde.

Die emtionale Abschottung von Umelt und mir besteht weiterhin, nur habe ich gelernt, damit umzugehen. Angstzustände und Panikattacken, die mich damals disfunktional werden ließen, habe ich seit knapp fünf Jahren nicht mehr. Ich habe es geschafft, mir ein Netzwerk aus bestimmten Signifikanten aufzubauen, die meine Identiät stützen - ich bin mir darüber im Klaren, dass meine Identität etwas fragiles ist und in direkter Abhängikeit zu besagter Matrix steht und zusammenbricht, sobald letztere brüchig wird. Im Vergleich zu damals bin ich stabiler und gefestigter; die Symptomatik nötigte mich dazu, sich weiterzuentwickeln und das in vielerlei Hinsicht.

In den letzten Jahren eskalierte meine chronische Sinusitis, in den letzten Monaten wurde sie akut und besonders belastend, was sich negativ auf meine DR/DP auswirkt. Durch meine chronischen Kopfschmerzen besitze ich nicht mehr die Kraft dazu, die psychische Kompensationsleistung zu erbringen, die DR/DP auszuhalten. Ich rutschte in eine Medikamentenabhängigkeit. Mit Tramadol bin ich funktional und diesen Zustand nutze ich aus, um meine Erkrankung und meine berufliche Zukunft anzugehen. Ich habe die Hoffnung, dass es mir nach einer Operation der NNH deutlich besser gehen wird. Denn 2008 war ich für ein halbes Jahr kopfschmerzfrei und ich würde es als die glücklichste Zeit meines post-DR/DP-Lebens bezeichnen.

Ich habe es geschafft, eine Erklärung für meine DR/DP zu finden: den problematischen Bindungsstil, den ich in meiner Kindheit erworben habe. Retrospektiv betrachtet gab es von Anfang an Anzeichen dafür, dass ich zu Dissoziation und Entfremdung neige. Das wurde mir erst vor kurzem klar. Ich sehe in der psychiatrischen Therapie der Symptomatik keinerlei Nutzen. Ich habe letztes Jahr das Promethazin abgesetzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass man das Problem im Rahmen einer psychoanalytischen Kur erfolgreich angehen kann. Diese Erkenntnis erlangte ich durch meine Auseinandersetzung mit der Lacan'schen Psychoanalyse. Ich möchte mich einer Analyse unterziehen, da ich es inakzeptabel finde, mein Leben - den Aspekt der sinnlichen Wahrnehmung - nicht in vollen Zügen genießen zu können.

Durch die DR/DP bin ich besonders empfänglich für die Philosophie und die intellektuelle Auseinandersetzung mit Texten geworden. Sie verleiht mir eine besondere Fähigkeit zur Analyse; ich nehme die Welt entkleidet, als Gestell war. Zusammenhänge des Seins und Daseins erschließen sich für mich leichter als für andere. Die Intellektualisierung nahm der Erkankungen ihren Schrecken.

Bitte stellt mir spezifische Fragen. Diese sind leichter für mich zu beantworten.

 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 18.10.14 18:11

Hey crack187,

wie geht es dir denn jetzt so?

Ich weiß, ist nicht grad eine konkrete Frage, aber ist ja doch relativ einfach zu beantworten. Hast denn deine Sinusitis weg bekommen?

Hatte mal vor ca. 9 Jahren auch immer wieder kehrende chronische Sinusitis. Mein Leben war die Hölle, ich musste immer wieder Antibiotika nehmen, die nur kurzfristig halfen und meine Darmflora und wer weiß was noch ziemlich zerstört haben. Hab mir danach aus Verzweiflung und voller Hoffnung alle meine Amalgamplomben, natürlich unter allen Schutzmaßnahmen (bitte vorher unbedingt informieren, was man dabei beachten muss, ist sehr wichtig!!!) raus nehmen lassen. Das waren insgesamt vier Sitzungen und 16 Plomben und das geniale war, dass meine Kopfschmerzen und vor allem mein heftiges Zähneknirschen des nächstens danach wie weggeblasen waren, einfach weg.

Klar hab ich noch manchmal (aber sehr selten) Kopfschmerzen und wenn ich mal gefeiert habe oder gestresst bin, kommt auch das Zähne knirschen in der Nacht noch vor. Aber alles viel weniger heftig und sehr selten, das ist schon ein beachtlicher Erfolg. Vor allem war das ziemlich gleich nachdem alle Plomben entfernt waren besser, ich glaub da kaum mehr an Placebo.

Auch ist meine chronische Sinusitis weg, was eine große Erleichterung ist. Natürlich ist es immer noch so, dass wenn ich krank bin, meine Schwachstelle immer noch die Nasennebenhöhlen sind. Aber ich weiß ja, was ich tun muss und wie gesagt, die ein oder zwei Mal im Jahr die man krank ist, hält man das auch aus, auch ohne Antibiotika.

Soll jetzt überhaupt keine Anregung sein, dir die Amalgamplomben rausnehmen zu lassen. Ist nur meine Erfahrung gewesen, die ich gemacht habe vor Jahren und ich bin froh drüber, dass es mir jetzt besser geht. Vielleicht hast ja gar keine Plomben und deine Probleme kommen von ganz woanders her. Vielleicht hat das bei mir auch gar nichts miteinander zu tun. Wollte nur mal wissen wie es dir jetzt so geht und ob du dich wieder besser fühlst. Nebenbei hab ich noch meinen Schreibflash befriedigt. wink

LG, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
627 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 07.12.14 15:11
Ich leide weiterhin an der Sinusitis, doch die Kopfschmerzen sind besser geworden, nachdem ich Anfang November einen abgebrochenen Backenzahn entfernen ließ.

Ich bin jetzt einigermaßen funktional, doch der weiterhin bestehende Kopfdruck, die beeinträchtigte Nasenatmung, das ständige Frösteln und die schmerzenden kalten Füße mindern meine Lebensqualität deutlich. An schlimmen Tagen komme ich mir abgeschottet von meiner Umwelt vor; die Sinustitis verstärkt die reiz- und affektverflachende DRDP, so dass ich regelmäßige Episoden habe, die den Charakter einer existenziellen Krise besitzen. Ich weiß aber, dass letztere nur ein Copingmechanismus in Bezug auf meine körperlichen Beschwerden sind. Zu leben bedeutet weiterhin, irgendwie durch den Tag zu kommen und nebenbei seine Pflichten zu erledigen - die Überlebensbedingungen sind nun leichter.

Kurz vor dem Eingriff habe ich das Tramadol und DHC abgesetzt. Das, was mir das Tramadol über Monate an Stabilität im Alltag brachte, konnte durch den Uni-Alltag ersetzt werden, auch wenn es am Anfang eine Umgewöhnung für mich bedeutete. Uni, Sport, soziale Kontakte - das war vor der Zahnextraktion undenkbar.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei der Berliner Charité. Wäre toll, wenn es möglich wäre, meine Beschwerden irgendwie zu lindern. Sinupret (extraxt), Gelomyrtol, Nasenspray auf Cortison-Basis, Nasenspülung - alles wirkungslos.
 

« Seite (Beiträge 331 bis 333 von 333)