LdT-Forum
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Traumländer
dabei seit 2008 3.206 Forenbeiträge | Geschrieben: 18.06.20 04:25 |
jenjey schrieb:
Ist es normal, dass man z.B. in stressigen Situationen einfach mal dissoziiert?
Ja.Also ich mein damit, ohne das direkt ne ernstere Störung dahinter steckt? Ein Bekannter hat mal eine Woche am Stück bei nur 90 Nachtschlaf Tag- & Nacht-Schichten gleichzeitig gearbeitet: Tagsüber am Schreibtisch, nachts am Fließband. Er hatte auch kurze Wege zwischen Wohnraum, Lebensmittelladen und Arbeitsplätzen. Sein Tagesablauf bestand also eigentlich nur aus Arbeit, kurzen Zwischenmahlzeiten in den knappen Pausen, Einkaufen auf dem Weg zwischen den Arbeitsplätzen und extrem wenig powernapping. Am Ende der Woche war Dissoziation eher Normalzustand als Ausnahmesituation, hinzu kamen leichte Halluzinationen im Randbereich des Sichtfelds. Er dachte, er würde verrückt und suchte einen Neurologen auf. Der sah seine Augenringe, fragte nach kurzer körperlicher Untersuchung (Reflexe, Balance, Puls, Augenmotorik) nach den aktuellen Lebensumständen, und meinte dann zu ihm: "Das erklärt es. Sie sind gesund, ihr Lebensstil ist ungesund. Schlafen Sie sich mal richtig aus, dann geht das auch wieder weg." Und genau so kam es dann auch. Kurz nach Kündigung des Fließbandjobs war alles wieder im Lot. Liebe ist Leben. | |
Geschrieben: 18.06.20 06:58 | |
jenjey schrieb:
Ist es normal, dass man z.B. in stressigen Situationen einfach mal dissoziiert?
Also ich mein damit, ohne das direkt ne ernstere Störung dahinter steckt? Ich denke das ist völlig normal gerade wenn man Psychedelikakonsum betreibt, aber nur bis zu einem gewissen Grad. De- / Realisationsmomente sind bei mir Standard. Problematisch wäre es nur, wenn man die Kontrolle darüber verliert. Der Wechsel zwischen den Realitäten ist die wahre Meisterschaft. Letztlich ist ohnehin alles nur ein Trip, der meistens nüchtern angegangen wird. Hast du introspektive Phasen ohne den Konsum von Psychedelika? Für mich ist es normal, die meiste Zeit (wenn möglich) des Tages im "Traumzeitbewusstsein" zu existieren. Für mich ist das eine notwendige Regeneration, dabei bin ich mental abwesend und kann dennoch einfache Tätigkeiten erledigen. Das war vor den Drogen schon so und wird sich auch nicht mehr ändern. Aber nicht alles ist krankhaft. Dieser Zustand ist eine Art Meditation, er kann zur Planung, Ideenfindung oder nur des ausgiebigen Fantasierens (Träumens) genutzt werden. Die Realität in Frage zu stellen ist gut und letztlich nur ein Zeichen davon dass du nicht völlig in der Matrix versunken bist. Beide Seiten können ihre Vorzüge haben. | |
Abwesende Träumerin
dabei seit 2019 517 Forenbeiträge 1 Langzeit-TB 1 Galerie-Bilder | Geschrieben: 18.06.20 08:00 |
@Zitrone: Schönes Beispiel mit deinem Kollegen! Vielleicht ist es wirklich einfach ein Warnsignal der Psyche das gerade alles zu viel ist. Das mit den Halluzinationen in den Augenwinkeln hab ich gerade auch. Naja, man kann halt einen bestimmen Lebensstil eine ganze Weile führen, oder bestimmte Dinge verdrängen, aber irgendwann kommt dann der Punkt wo Körper u. Psyche streiken und dann kommt der Zusammenbruch ... Ich hab noch nie irgendwelche Psychedelika /Dissoziativa / Halluzigene genommen. Das war mir bei meiner psychischen Verfassung immer etwas zu heikel. Bin halt auch überhaupt kein Fan von solchen dissozoativen Erlebnissen, im Gegenteil. Ich gerate halt sehr schnell in Panik und hasse Kontrollverlust. Das einzige was bei mir eine Zeit lang Psychische "Folgeschäden" hinterlassen hat war mein Kokainkonsum. Mal war es Stimmen hören, mal dieses Krabbeltierchen sehen, ne Zeitlang der Zwang mir die Haare rauszureißen. Aber nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hab ist es gleich besser geworden, und der letzte Konsum ist jetzt bald 2 Jahre her. Also wird es wohl wirklich einfach an meiner Überforderung gerade liegen... Ich danke euch, ihr konntet mich wirklich ein bisschen beruhigen ! "Oh how I wish to dream again..." - Nightwish | |
Geschrieben: 18.06.20 08:30 | |
Das ist seltsam, überhaupt keine? Drogen wie Kokain oder Crystal sind meiner Meinung nach wesentlich heftiger, gerade in Bezug auf das Auslösen von Psychosen. Stimmen zu hören ist definitiv ein Warnsignal, ebenso wie das Halluzinieren im nüchternen Zustand. | |
Abwesende Träumerin
dabei seit 2012 505 Forenbeiträge | Geschrieben: 19.06.20 20:43 |
Hallo Leute! Ich habe mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, möchte aber ein paar Punkte aufgreifen. Zunächst einmal einige Skills, die ich teils selbst entwickelt habe (obwohl wahrscheinlich schon andere vor mir drauf gekommen sind), teils z.B. von Susan Forward oder Vera Birkenbihl und noch einigen anderen habe, wobei ich nicht mehr so genau weiß, was jeweils von wem ist. Von Vera Birkenbihl findet man viele Videos bei YouTube. Sie hat von Berufs wegen hauptsächlich Managmentseminare abgehalten, was natürlich auch den Themenkreis Stress/Überforderung/Umgang mit schwierigen Menschen berührt und somit auch im Kontext dieses Threads durchaus hilfreich ist, aber auch zu vielen anderen Themen, z.B. Umgang mit Mobbing, sehr interessante Vorträge gehalten. Von ihr ist etwa die „Wohlwollen“-Technik. Es gibt so einen Esoterik-Vortrag von ihr, der ohne abgehobenen Schwurbel viele nützliche allgemeine Ratschläge fürs Leben und zum Umgang mit alten Wunden enthält. Susan Forward hingegen ist eine bekannte Psychotherapeutin, die eine Reihe von Büchern geschrieben hat, z.B. über emotionale Erpressung (aus dem praktischen Teil dieses Buchs zur Angstabwehr ist die Fahrstuhl-Technik entnommen). Dieses Buch kann ich euch nur sehr ans Herz legen, denn die Ängste sind häufig eine Folge toxischer und manipulativer Beziehungen in der Familie und später oft wiederholt in Partnerschaften. Wohlwollen (Etwa, wenn man an belebten Orten unter Menschen Angst bekommt oder sich vor irgendwelchen zwischenmenschlichen Situationen fürchtet.) Der Fahrstuhl (Bei Stress, auch Panikattacken, mit etwas Übung) Frag den Tod (Wenn es mal wirklich ganz schlimm ist und du weder ein noch aus weißt.) Womit wir bei einer anderen Übung wären, die nicht nur bei Stress die Wahrnehmung umlenkt, sondern ganz allgemein die Lebensfreude erhöht und Beziehungen zu anderen Mitmenschen verbessert: Dankbarkeit Ruf dir all die Menschen ins Gedächtnis, die dein Leben gegenwärtig bereichern und/oder früher bereichert haben und zähle im Geiste ihre positiven Eigenschaften auf. Denke darüber nach, was du an ihnen magst und warum du dankbar dafür bist, dass sie Teil deines Lebens sind. Vergegenwärtige dir mindestens 10 Dinge, für die du derzeit dankbar bist, egal wie klein oder groß, wichtig oder „unbedeutend“. Du kannst nicht erfreut und dankbar und gleichzeitig gestresst und ängstlich sein. Wenn du Angst hast zu versagen, etwa vor einer Prüfung, einem Bewerbungsgespräch etc.: Kopfkino (Generell für Stress und Angst) Mir fällt dabei noch eine andere Technik ein, die in gewisser Weise mit der Kopfkino-Technik verwandt ist. Die habe ich aus einem Trickfilm, der, soweit ich mich erinnere, eher zu unrecht, schon lange im der Versenkung verschwunden ist. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die „Wochenendkids“. Da gab es doch diesen neurotischen blonden Jungen, den Erzähler. Immer, wenn er sich in irgendwelche Ängste hereinsteigerte, machte seine Mutter diese Übung mit ihm: „Das Schlimmste was passieren kann“ oder Ad absurdum führen (Für notorische Pessimisten und Schwarzseher, die dazu neigen, sich immer mehr in Ängste reinzusteigern.) Lg, Mio Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte. | |
Geschrieben: 14.01.21 20:59 zuletzt geändert: 22.01.21 01:58 durch Smore (insgesamt 1 mal geändert) | |
Miosis schrieb:
Hallo Leute!
Ich habe mir Lg, Mio Miosis schreib mir mal ne E-Mail bitte, hab's endlich hinter mir. Du kannst dir ja vorstellen was ich meine. Ich habe dir auch was geschrieben sind 20+ seiten. Das und mehr möchte ich dir geben, es ist echt sehr wichtig für mich. Man wenn du das liest ich mach mir Sorgen um dich :( Ich bete das die unbegründet sind.. smoresmor@gmail.com Schöne Grüße Danke Ldt für die Menschen die ich hier kennenkernen durfte. Fuck the Police für immer und ewig.(!?) Antifaschist. | |
Traumland-Faktotum
dabei seit 2006 2.126 Forenbeiträge 3 Tripberichte | Geschrieben: 15.01.21 19:30 |
Sehr guter Beitrag Sind sogar skills die man so auf jeder Therapie lernt. | |
Abwesender Träumer
dabei seit 2021 6 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.02.21 17:57 |
Vielen lieben Dank Zauberer Eins! Dein Post über Skills bei Panikattacken hat mir letztens enorm geholfen. Seit über 6 Jahren konsumiere ich nun Marihuana und habe inzwischen auch einmal Pilze und Ecstasy ausprobiert. Mir ist dabei immer aufgefallen, dass ich irgendwie nach dem Konsum aber auch öfter währenddessen sehr depressiv verstimmt war. Auch Müdigkeit und Antriebslosigkeit waren häufige Nebenwirkungen. Ich war dann beim Arzt und habe mein Blutbild mal untersuchen lassen. Dieser hat dann festgestellt, dass ich anscheinend an Eisenmangel leide. Mir wurde dann von diversen Personen erzählt, dass Eisenmangel in Kombination mit den eingenommenen Drogen öfter zu diesen Nebenwirkungen führt. Wie sich der Eisenmangel allgemein äußert könnt ihr in diesem Artikel nachlesen: https://www.eisensupplements.de/eisenmangel-symptome/. Mega gut beschrieben, welche Symptome es bei Eisenmangel gibt. Falls jemand auch davon betroffen ist, schaut euch das mal an und lasst euer Blutbild nochmal untersuchen! Beste Grüße! | |
Ex-Träumer
| Geschrieben: 07.02.21 15:24 |
Was ich für mich entdeckt habe, ist ein sog. Reflexball. Hatte ich mir ursprünglich bestellt, weil die Gyms zu haben. Habe aber gemerkt, dass er gut hilft, negatives Gedankenkreisen zu unterbrechen. Weil man am Ball bleiben muss, so zu sagen. https://www.vergleich.org/reflexball-boxen/ Was auch gut kommt, ist Seilspringen. Da muss man sich auch konzentrieren und kommt gleichzeitig gut aus der Puste. Das baut Stresshormone ab. Am Anfang sollte man eher ein dickeres Seil nehmen. | |
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