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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.10.12 18:28
Ja, so soll es sein.

Ich dachte ja nur, das es in diesem Thread darum geht "Erste Hilfe BEI Drogenvergiftungen".
Und deshalb habe ich doch nur den Tipp mit dem ACC als Gegenmittel bei PCM-Vergiftungen gegeben.

Du hast natürlich auch Recht, doch sehe ich Deinen Link/Tipp eher als "Safer-Use/Thread" an.

Bitte nicht falsch auffassen lieber The Specialist. *seufz

Ganz liebe Grüße M Relax! :)

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 18.10.12 04:31
Bei dem erste hilfe maßnahmen hat sich auch was geändert: es wird nicht mehr beatmet sondern nur noch die herzmassage ohne pause durchgeführt bis professionelle hilfe eintrifft. Im blut ist noch genug sauerstoff nur muss das “in wallung“ bleiben.
In öffentlichen räumen gibt es auch mittlerweile viele defis, die sind idiotensicher. Wenn man die tasche öffnet sagt euch die kiste schritt für schritt was zu tun ist, wo und wir ihr die pads aufklebt.
 
Moderatorin



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  Geschrieben: 18.10.12 09:13
Lieber Qfunce, ganz so ist es nicht. Freilich ist es essentiell, dass das Blut durch Herzdruckmassage bewegt wird, d.h. dies ist die erste Maßnahme. Allerdings dauerte es bis zum Eintreffen der Rettungskräfte doch ein Weilchen und währenddessen nimmt die Sauerstoffkonzentration im Blut so stark ab, dass eine Versorgung des Gehirns nicht mehr gewährleistet ist.

Siehe z.B. hier
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.10.12 15:29
zuletzt geändert: 18.10.12 18:51 durch The Specialist (insgesamt 1 mal geändert)
Grundsätzlich sind solche Notfall-Guides ja zu begrüßen, vor allem, wenn sie wie dieser hier keine groben fachlichen Fehler aufweisen.
Problematisch finde ich das fachliche Niveau einiger Ratschläge. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein durchschnittlicher Konsument zufälligerweise Tolazolin, Novadral oder Naloxon in seiner Hausapotheke hat.
Grundsätzlich gibt es aber immer Maßnahmen, die auch ein Laie sich einprägen kann/solle. Diese sind im Eingangsthreat schon recht gut erläutert, dennoch möchte ich einige Ergänzungen anbringen:

- Erbrechen auslösen ist generell bei Opioiden und GABA-Agonisten/Synergisten nicht angezeigt. Wenn diese Stoffe oral aufgenommen wurden und sich bereits Überdosierungserscheinungen bemerkbar machen, ist keine nennenswerte Menge mehr im Magen, die man wieder Erbrechen könnte. Ausnahme ist, wenn die Droge nachgelegt wurde, aber selbst hier sollte man nur in wirklich krassen Notfällen erbrechen auslösen, weil speziell Opioide den Atem- und Hustenreflex unterdrücken können, BEVOR der Patient das Bewusstsein (völlig) verliert. Durch die starke Rauschwirkung und Analgesie, kann es vorkommen, Erbrochenes einzuatmen, ohne es wirklich mitzubekommen, vorsicht!

- Ja, einige amphetaminartige Stoffe werden schneller abgebaut, wenn der Harn einen niedrigeren pH-Wert hat. Wenn ich mich Recht erinnere, liegt es daran, dass Amphetamine in alkalischeren Harn schneller rückresorbiert werden, bevor sie mit dem Urin ausgeschieden werden können. Dieses ewige Märchen mit Vitamin C oder "sauren" Lebensmitteln, wie Säften, Sauerkraut etc ist allerdings falsch. Der pH-Wert des Urins hängt vielmehr von der gelösten Harnsäure zusammen und diese ist das Abbauprodukt von Purinen. Ein zu sauerer Urin ist übrigens gesundheitsschädlich und ob es tatsächlich was bringt, mit solchen Mitteln den ph-Wert zu senken, darf getrost bezweifelt werden. Warum aber ein Fruchtsaft mit einem pH-Wert von 4 oder eine Ascorbinsäuretablette in einem Glas Wasser (meinetwegen pH-Wert von 3) irgendeinen Einfluss auf den Urin-pH haben sollen, ist mir völlig unklar. Ihr wisst schon, dass diese Stoffe erstmal Bekanntschaft mit der Magensäure haben, einer Salzsäurelösung mit dem pH-Wert von 0,8-1,8? Spätestens im Duodenum wird der komplette Speichelbrei auf einen leicht ERHÖHTEN pH-Wert gebracht, da Peptidasen erst im leicht alkalischen Bereich optimal funktionieren. Generell ist diese ganze Sache mit "Säure-Base-Haushalt" eher im Märchenland der Naturheilkunde anzusiedeln.

- 100mg Diazepam sind selbst für eine Kokainüberdosis sehr, sehr viel! Diazepam wirkt zwar sehr schnell, aber nicht ganz in 15 Minuten, weshalb ein 15minütiges Hochdosieren ohne entsprechende medizinische Notfallversorgung lebensgefährlich sein kann!

- Überdosen von THC oder allgemein Cannabinoidrezeptoren sollten garnicht medikamentös behandelt werden, da sie einfach zu schwache physiologische Wirkung haben. Klar ist eine Überdosis unangenehm, aber da tuns auch 0,5-2,5mg Einzeldosis Lorazepam zur Beruhigung und Aufsicht.

- Generell sollte bei Bad-Trips, also psychologisch unerwünschten Effekten eher Lorazepam als Diazepam verabreicht werden. Die anxiolytische Wirkung ist ausgeprägter, während eventuell unerwünschte sedative Nebenwirkungen nur sehr schwach und bei höheren Dosen vorhanden sind. Diazepam ist angezeigt bei körperlichen Erregungszuständen.

Allgemein will ich davon abraten, im Notfall Medikamente zu verabreichen, solange mein keine medizinsche Ausbildung hat. Erstens ist das Körperverletzung, zweitens kann man damit mehr schaden, als nutzen (Hi@100mg Diazepam) und drittens erschwert das die Behandlung für den (IMMER ZU RUFENDEN!!) Notarzt! Eine ordentlich durchgeführte Herz-Lungen-Wiederbelebung kann jemanden mit totalem Bewusstseinsverlust und Atemstillstand sehr lange am Leben halten, auf jedenfall lang genug für den Notarzt.

Dickes Edit, habs erst zu spät gelesen: Liebe Leute, die öffentlich rumhängenden Defibrillatoren sind NICHT, ich wiederhole NICHT bei einem Herzstillstand oder gar Atemstillstand zu gebrauchen, sondern bei akutem Kammerflimmern!
 
Kommentar von The Specialist (Traumland-Faktotum), Zeit: 18.10.2012 18:51

hab mal zur besseren lesbarkeit absätze eingefügt
 
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  Geschrieben: 18.10.12 19:12
@ kittster: Du hast zwar theoretisch Recht, aber Qfunce liegt mit seiner Aussage nicht falsch. Ich musste als Sani extra "neu lernen", dass ich nicht beatmen, sondern bloß eine Herzdruckmassage durchführen soll, wenn ich jemanden wiederbeleben soll. Das ist eigentlich generell absoluter Schwachsinn, da diese Richtlinien alle zwei Jahre geändert werden. Viel kann man da nicht falschmachen, wenn man nicht völlig auf den Kopf gefallen ist.

@Reliant89: Die Defibrillatoren hängen hauptsächlich für Behandlung von Herzstillständen im öffentlichen Raum
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
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  Geschrieben: 18.10.12 21:24
Neopunk schrieb:
@Reliant89: Die Defibrillatoren hängen hauptsächlich für Behandlung von Herzstillständen im öffentlichen Raum


Also ich muss Reliant89 da Recht geben.
Ich habe im Erste-Hilfe-Kurs ebenso gelernt, dass Defibrillatoren nicht dazu dienen das Herz wieder zum Schlagen zu bringen, sondern wie er erwähnt hat bei Kammerflimmern.

Das ist wohl ein weit verbreiteter Irrglaube, aber kein Wunder bei Emergency Room & Co! :)
 
Moderator



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  Geschrieben: 18.10.12 21:36
Ich habs anders gelernt und wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie dazu zu benutzen sind ;)
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  Geschrieben: 18.10.12 21:41
@gurkentier: emergency room ist eher für seinen realismus in sachen medizindarstellung bekannt.
ich glaube nicht, dass da viel falschwissen verbreitet wurde. die produzenten legten wert auf genauigkeit.

@Reliant89: wenn 100mg diazepam zu viel sind, sollte man das vielleicht im startpost ändern. kenn mich da aber zu wenig aus leider.
"Man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht nach ihrem Tode"
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  Geschrieben: 18.10.12 21:44
Ich versuche mal Licht ins dunkle zu bringen.

Ein Defi resettet die elektrischen Reize. Wo kein Reiz (Asystolie) kann nichts resettet werden.
Defibrillatoren sind wie bereits erwähnt bei akutem Kammerflimmern nützlich aber nicht beim Herzstillstand.

Quelle: Arbeite seit vielen Jahren im Rettungsdienst, bin selbst Dozent und zudem Student der Medizinphysik.

Zitat:
Die Defibrillation (von lat. de: ab, weg und engl. fibrillation: Flimmern) ist eine Behandlungsmethode gegen die lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen Kammerflimmern und Kammerflattern, bei der durch starke Stromstöße die normale Herzaktivität wiederhergestellt werden soll.


LG Vermi
"Endstation, die restlichen vernünftigen Gehirnzellen bitte aussteigen!"
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  Geschrieben: 19.10.12 07:19
zuletzt geändert: 19.10.12 07:35 durch facettenreich (insgesamt 1 mal geändert)
The Specialist schrieb:
@gurkentier: emergency room ist eher für seinen realismus in sachen medizindarstellung bekannt.
ich glaube nicht, dass da viel falschwissen verbreitet wurde. die produzenten legten wert auf genauigkeit.


Du wiedersprichst dir in 3 Sätzen irgendwie 3 mal selbst? Oder verstehe ich da was falsch?
ER ist für seinen Realismus bekannt? Du glaubst nicht das da viel Fachwissen verbreitet wurde? Die Produzenten aber legen Wert auf Genauigkeit? :P

Wie gesagt & wie Vermillion unter mir zitiert hat ist ein Defri lediglich bei Kammerflimmern nützlich :)
 
Kommentar von facettenreich (Ex-Träumerin), Zeit: 19.10.2012 07:35

Bitte die Diskussion über den Wert von Sendungen wie Emergency Room etc. nicht hier weiterführen.. Gehört nicht hier her und liefert keine nützlichen Erkenntnisse in diesem wirklich wichtigen Thread.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.11.12 00:37
Emergency Room hat genauso wenig mit dem Alltag in Notaufnahmen zu tun wie jede andere Krankenhaus-Seifen-Oper, es wird da vielleicht kein Falsch-Wissen verbreitet aber lernen tust du da genauso wenig.

Ne Defibrillation macht in zwei Fällen Sinn: Bei einer PVT (Pulslosen ventrikulären Tachykardie = Kammerflimmern) oder einer Arhytmie. Manche Notärzte braten zwar auch einfach so mal auf eine Nulllinie aber viel Sinn macht das nicht.
 
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  Geschrieben: 02.11.12 11:56
gurkentier schrieb:
The Specialist schrieb:
Ich glaube nicht, dass da viel falschwissen verbreitet wurde. die produzenten legten wert auf genauigkeit.

Du widersprichst dir in 3 Sätzen irgendwie 3 mal selbst? Oder verstehe ich da was falsch?
ER ist für seinen Realismus bekannt? Du glaubst nicht das da viel Fachwissen verbreitet wurde? Die Produzenten aber legen Wert auf Genauigkeit? :P

Wie gesagt & wie Vermillion unter mir zitiert hat ist ein Defri lediglich bei Kammerflimmern nützlich :)

Als letzte Notiz zum Off-Topic:
Specialist sagte, dass da wenig Falschwissen publiziert wurde.
Genaues Lesen vor dem Rügen kann solche Sachen verhindern.
ER wird im Übrigen in manchen Studiengängen angesehen bzw. empfohlen, da dort sogar auf Medikations-Richtigkeit, korrekte Symptom-Darstellung u.ä. geachtet wurde, was durch die Produzenten des öfteren betont wurde.

On-Topic:
The Specialist schrieb:
@Reliant89: wenn 100mg diazepam zu viel sind, sollte man das vielleicht im startpost ändern. kenn mich da aber zu wenig aus leider.

100mg könnten akut helfen, nach einer gewissen Zeit aber zu viel sein. Ich würde vorläufig eher bis 60mg hochdosieren und dann nach einem größeren Zeitraum nochmal nachdosieren.

Vielleicht sollte man noch vollsynthetische Opioide wie Tramadol oder Pentazocin aufnehmen. Bei einer Überdosis selbiger kann es zum Krampfanfall (Grand Mal) kommen gegen den man ebenfalls Diazepam geben kann.
Dabei muss allerdings aufgepasst werden, dass es zu keiner Atemdepression kommt. Es muss also auf eher vorsichtige Benzodiazepin-Dosierung geachtet werden.
Quellen: 1. Link und 2. Link.
Ich bin keine Signatur. Ich putz' hier nur!
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 02.11.12 12:17
Xtc ist ein Mao Hemmer : O ... Das wusste ich nicht. Also Mdma ?
Oder hab ich was falsch verstanden?
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  Geschrieben: 02.11.12 12:59
Headcrabber schrieb:
Xtc ist ein Mao Hemmer : O ... Das wusste ich nicht. Also Mdma ?
Oder hab ich was falsch verstanden?


Nein, soweit ich weiß ist MDMA kein MAO-Hemmer. Habe diese Info aus dem Startpost mal entfernt.
MDMA erhöht die Ausschüttung des Serotonins, während MAO Hemmer den Abbau blockieren.
___

"Es gibt Leiden, von denen man die Menschen nicht heilen sollte, weil sie der einzige Schutz gegen weit ernstere sind." (Marcel Proust)
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 02.11.12 13:04
Ok xD sonst hätte man bischen Mdma ins ayahuasca streuen können xD
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