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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.08.12 22:27
Besagter Post befindet sich auf Seite 9 (nur, um Gesuche zu vermeiden).

Möchte gerne auch auf Deinen Post eingehen, hatte ihn vorher wohl übersehen oder war gerade an anderer Stelle in eine Diskussion vertieft.

Meiner Meinung nach werden wir nicht zu schlechten Menschen erzogen, sondern sind vielmehr von Natur aus in einigen Punkten "schlecht".
Es ist natürlich, das eigene Leben und das seiner engeren Mitmenschen (bspw. Familie) sichern zu wollen und über das anderer zu stellen.
Innerhalb dieser Gruppe, die wir, nicht zuletzt, weil wir daraus Vorteile wie Sicherheit und Halt ziehen können, schützen wollen, sind wir jedoch in der Lage, gerecht zu teilen und andere Individuen mit uns selbst auf den selben Grad der Wichtigkeit zu stellen.
Die heutige Gesellschaft erzieht uns in eine andere Richtung, in der es heißt, wir müssten zu allen möglichst gut sein und am Besten noch Menschen am anderen Ende der Welt helfen, die wir in unserem Leben noch nie gesehen haben oder sehen werden.
Schön finde ich es immer, wenn an solchen Stellen von "Menschlichkeit" gesprochen, also "menschlich" mit "gut / sozial / etc." gleichbedeutend gemacht wird.
So wird uns z.B. erzählt, es sei menschlich, jemandem nicht zu schaden, um daraus einen Nutzen zu ziehen.
Meiner Meinung nach ist jedoch genau das Gegenteil das Menschliche.
Menschen sind nun mal nichts anderes als Tiere, und Tiere waren noch nie "Gutmenschen" (oder "Gutkatzen", wie auch immer :D).
Nichtsdestotrotz vertrete ich die Meinung, dass diese (eigentlich nicht menschlichen) Werte gut sind und geschützt werden müssen.
Und da kommt die Exekutive in's Spiel.

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Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.08.12 23:22
MetalheadOnAcid schrieb:

Meiner Meinung nach werden wir nicht zu schlechten Menschen erzogen, sondern sind vielmehr von Natur aus in einigen Punkten "schlecht".
Es ist natürlich, das eigene Leben und das seiner engeren Mitmenschen (bspw. Familie) sichern zu wollen und über das anderer zu stellen.
Innerhalb dieser Gruppe, die wir, nicht zuletzt, weil wir daraus Vorteile wie Sicherheit und Halt ziehen können, schützen wollen, sind wir jedoch in der Lage, gerecht zu teilen und andere Individuen mit uns selbst auf den selben Grad der Wichtigkeit zu stellen.

Ich würde nicht sagen, dass wir perse in einigen Dingen schlecht sind. Ich habe mich da auch im Wort vergriffen, meinte eigentlich egoistisch. Gut und Böse will ich mal als Albernheit zurückstellen. Sicher will man, dass es einem selbst und der Familie gut geht. Das ist wohl auch der eigentliche Grund, warum die Menschen mit dem Wirtschaften angefangen haben. Jedoch gab und gibt es einige Völker, die nicht wie wir ein vertikales, sondern ein horizontales Weltbild haben/hatten. Sicher, die haben dann auch Krieg geführt, aber nicht untereinander!
Wenn wir ehrlich sind...für wen arbeiten wir? In erster Linie doch für irgendwelche Güter, die wir auf Raten abzahlen (Versicherungen, Banken) und für eine eingebildete Gemeinschaft (Steuern). Die Menschen werden auf sich, vielleicht auf eine Familie aus durchschnittlich 4 Personen zurückgeworfen. Wenn man bedenkt, dass manche Clans aus über 5.000 Leuten bestanden, ist das sehr ineffizient. Der Kapitalismus trägt noch nicht einmal die Schuld daran. Eher der Schuldschein Geld bzw. die Selbstvermehrung des Geldes (Zinsen) erschaffen Besitz, Macht, Institutionen, vor denen wir einfache Bürger alle buckeln müssen.

MetalheadOnAcid schrieb:
Die heutige Gesellschaft erzieht uns in eine andere Richtung, in der es heißt, wir müssten zu allen möglichst gut sein und am Besten noch Menschen am anderen Ende der Welt helfen, die wir in unserem Leben noch nie gesehen haben oder sehen werden.


Ich würde sagen, die Ursprünge dieser Entwicklung sind in der Kolonialisierung zu finden. Es führte uns zu der Globalisierung 1.0, die ja im Grunde nur eine Güterglobalisierung war. Der gesamte Planet entwickelt sich zu einer einzigen Fabrik, einem gigantischen Markt, der dem Mythos des unendlichem Wachstum hinterherjagt. Aus mehreren Gründen ist das mit einem religiösen Fanatismus gleichzusetzen. Puuh, ich glaube ich bin langsam OT, diesen Punkt sollte ich vielleicht mit dir an anderer Stelle besprechen...


MetalheadOnAcid schrieb:
Schön finde ich es immer, wenn an solchen Stellen von "Menschlichkeit" gesprochen, also "menschlich" mit "gut / sozial / etc." gleichbedeutend gemacht wird.
So wird uns z.B. erzählt, es sei menschlich, jemandem nicht zu schaden, um daraus einen Nutzen zu ziehen.
Meiner Meinung nach ist jedoch genau das Gegenteil das Menschliche.
Menschen sind nun mal nichts anderes als Tiere, und Tiere waren noch nie "Gutmenschen" (oder "Gutkatzen", wie auch immer :D).
Nichtsdestotrotz vertrete ich die Meinung, dass diese (eigentlich nicht menschlichen) Werte gut sind und geschützt werden müssen.

Word :D
Klar, wenn ein Mensch einen anderen tötet, ist es nur allzumenschlich. Aber wenn ein Mensch einen anderen liebt, dann ist es das ebenfalls.
Gut und Böse ist der größte Hirnfick, den sich die Menschen durch Graugesicht aufgeladen haben.
Ich zitiere mal eine Passage aus Buch der Eris , Seite 24:

Zitat:
Im Jahre 1166 v.d.Z. kam einem unzufriedenen Buckelkopf mit Namen Graugesicht in den Sinn, daß das Universum so humorlos wie er selber sei, und er begann zu lehren, daß Spielen sündig sei, weil es den Wegen der ernsthaften Ordnung widersprach. Schau auf all die Ordnung um dich herum sagte er. Und von da an verleitete er ehrbare Menschen, zu glauben, daß Realität eine Zwangsjackengeschichte wäre, und nicht die fröhliche Romanze, als die die Menschen sie gekannt hatte.

Es wird gegenwärtig noch nicht verstanden, warum die Menschen jener speziellen Zeit so leichtgläubig waren, so daß absolut niemand daran dachte, all die Unordnung um sie herum wahrzunehmen und das Gegenteil annahm. Wie auch immer, Graugesicht und seine Anhänger nahmen das Spiel, das Leben zu spielen, ernster, als das Leben selbst, und waren bekannt dafür, andere Lebewesen zu zerstören, deren Lebensstile verschieden von den ihren waren.

Das verhängnisvolle Ergebnis davon ist, das die Menschheit seitdem an einer psychischen und spirituellen Unausgeglichenheit leidet. Unausgeglichenheit verursacht Frustrationen, und Frust verursacht Angst. Und Angst macht einen schlechten Trip. Die Menschen sind schon seit langer Zeit auf einem schlechten Trip.

Dies wird DER FLUCH VON GRAUGESICHT genannt.

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Es war tatsächlich im Jahre 11660 v.d.Z., während des Goldenen Zeitalters von Atlantis, als einer der gefeiertsten Wissenschaftler, Graud das Graugesicht (so genannt, weil er ohne Fell geboren war), sich in den Kopf setzte, daß Ordnung dem Chaos vorzuziehen sei, und die Menschheit Gesetze bräuchte.
Er überzeugte einiger seiner befreundeten Wissenschaftler eine Religion zu schaffen, die die Verehrung der Göttin (Chaos) durch die Verehrung des Sonnen-Gottes (Ordnung) ersetzen würde. Er verlangte, daß die Menschen seinen Regeln und Gesetzen gehorchen müssten. Er schuf die Konzepte von "GUT" und "BÖSE". Er lehrte seinen Anhängern, daß alles, woran er glaubte "GUT" sei (Sex nur zur Fortpflanzung, Authorität gehorchen usw) und alles übrige als "BÖSE" (Sex genießen, Authorität in Frage stellen usw).
Graugesicht versuchte, Gesetze zu erlassen, die seine Glaubenssätze als die einzigen in Atlantis erlauben würden, aber er wurde ausgerechnet von seiner Geliebten Lilith Velkor zurückgewiesen, der Tochter eines prominenten Ältesten, die begriffen hatte, daß Graud einfach verrückt geworden war, und bald eine Gefahr für alle darstellen würde[...].



MetalheadOnAcid schrieb:
Und da kommt die Exekutive in's Spiel.


Wenn wir ein Land von mündigen, bewussten Menschen wären, würde sich das alles in Luft auflösen. Aber soweit wird es wahrscheinlich leider niemals kommen.

Danke fürs Feedback und 'ne schöne Nacht!
Jiddu
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.08.12 23:51
Selbstverständlich sind "gut" und "böse" Begriffe, die eigentlich ohne Bedeutung sind, denn welche Bedeutung sie haben, definieren wir ganz allein.
Wenn ich also von "gut" oder "böse" spreche, dann gehe ich von dem von der Allgemeinheit momentan vertretenen Inhalt (ich möchte nicht Bedeutung sagen, denn diese haben die Worte nun mal eigentlich nicht) aus.
Meiner Meinung nach fällt z.B. auch der Begriff "Realität" in diese Kategorie, doch das würde uns nun wirklich zu weit weg vom Thema treiben (ich hätte tatsächlich nichts dagegen, das an anderer Stelle weiter auszuführen).
Wenn man diese Werte nun erhalten will, muss es meiner Meinung nach trotzdem eine Exekutive geben.
Denn auch wenn wir eine Gesellschaft von mündigen, bewussten Menschen wären, so hieße das noch lange nicht, dass wir einfach in Frieden leben würden.
Denn eben weil wir Menschen sind, würde es immer Individuen unter uns geben, die ihren Egoismus nicht unterdrücken können bzw. bei denen dieser stärker ausgeprägt ist, als bei anderen.
Wer sagt, dass man nichts "Schlechtes" mehr tut, nur, weil man sich bewusst ist, dass es das ist?
Ich bin der Überzeugung, dass der allergrößte Teil derer, die so handeln, sich durchaus bewusst ist, was er da tut.
Dass das Ganze nicht erst später kommt, sondern unsere Gesellschaft uns in entgegengesetzte Richtung prägt, sieht man meiner Meinung nach schon ganz einfach an Kleinkindern:
Wenn das eine Kleinkind etwas haben möchte, was das andere Kleinkind hat, nimmt es ihm das Objekt der Begierde weg.
Wenn das eine Kleinkind nun etwas hat, was für das andere Kleinkind eigentlich nicht von Interesse ist, es jedoch sieht, dass es seinem Gegenüber Freude bereitet, so will es das Objekt auf einmal doch haben.
Sieht die Mutter oder die Erzieherin (da steckt's ja schon im Wort) dieses Verhalten, so wird dem Kleinkind erzählt, dass das "schlecht" ist.
Hält sich das Kind nicht daran, wird es mit Sanktionen belegt (in diesem Fall ist also die Mutter / die Erzieherin / wer auch immer die Exekutive).
Dies geschieht so oft, bis das Kind sein Verhalten aufgibt.

Entschuldigung, dass wir ein wenig Offtopic geraten...
Immer noch besser, als weitere sinnlose Beleidigungen :)
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.08.12 00:10
MetalheadOnAcid schrieb:
Selbstverständlich sind "gut" und "böse" Begriffe, die eigentlich ohne Bedeutung sind, denn welche Bedeutung sie haben, definieren wir ganz allein.
Wenn ich also von "gut" oder "böse" spreche, dann gehe ich von dem von der Allgemeinheit momentan vertretenen Inhalt (ich möchte nicht Bedeutung sagen, denn diese haben die Worte nun mal eigentlich nicht) aus.

Ja, das ist dann auch wieder eine individuelle Auslegung. Aber im Allgemeinen (an sich) existieren sie nicht.

MetalheadOnAcid schrieb:
Meiner Meinung nach fällt z.B. auch der Begriff "Realität" in diese Kategorie, doch das würde uns nun wirklich zu weit weg vom Thema treiben (ich hätte tatsächlich nichts dagegen, das an anderer Stelle weiter auszuführen).

Absolut. Ich bitte den Herren mal um Kontaktaufnahme ;)

MetalheadOnAcid schrieb:
Wenn man diese Werte nun erhalten will, muss es meiner Meinung nach trotzdem eine Exekutive geben.
Denn auch wenn wir eine Gesellschaft von mündigen, bewussten Menschen wären, so hieße das noch lange nicht, dass wir einfach in Frieden leben würden.
Denn eben weil wir Menschen sind, würde es immer Individuen unter uns geben, die ihren Egoismus nicht unterdrücken können bzw. bei denen dieser stärker ausgeprägt ist, als bei anderen.
Wer sagt, dass man nichts "Schlechtes" mehr tut, nur, weil man sich bewusst ist, dass es das ist?

Ich würde nicht sagen, dass man das Ego unterdrücken sollte, ganz im Gegenteil. Wenn ich von Bewusstsein spreche, meine ich das im absoluten Sinne.

MetalheadOnAcid schrieb:
Ich bin der Überzeugung, dass der allergrößte Teil derer, die so handeln, sich durchaus bewusst ist, was er da tut.

Absolutes Bewusstsein würde es nicht soweit kommen lassen.

MetalheadOnAcid schrieb:
Dass das Ganze nicht erst später kommt, sondern unsere Gesellschaft uns in entgegengesetzte Richtung prägt, sieht man meiner Meinung nach schon ganz einfach an Kleinkindern:
Wenn das eine Kleinkind etwas haben möchte, was das andere Kleinkind hat, nimmt es ihm das Objekt der Begierde weg.
Wenn das eine Kleinkind nun etwas hat, was für das andere Kleinkind eigentlich nicht von Interesse ist, es jedoch sieht, dass es seinem Gegenüber Freude bereitet, so will es das Objekt auf einmal doch haben.


Das ist aber auch kulturbedingt und hat viel mit der allgemeinen Vorstellung von Besitz zu tun.

MetalheadOnAcid schrieb:
Sieht die Mutter oder die Erzieherin (da steckt's ja schon im Wort) dieses Verhalten, so wird dem Kleinkind erzählt, dass das "schlecht" ist.
Hält sich das Kind nicht daran, wird es mit Sanktionen belegt (in diesem Fall ist also die Mutter / die Erzieherin / wer auch immer die Exekutive).
Dies geschieht so oft, bis das Kind sein Verhalten aufgibt.

Japp, wir werden gezüchtet. Aber es ist unumgänglich, da die "objektive Welt" in der wir leben durch Besitz geprägt ist. Ich kann an dieser Stelle nur Haben oder Sein von Erich Fromm empfehlen.
Und als locker-flockige Darbietung noch Serdar Somuncus Manifest

MetalheadOnAcid schrieb:
Entschuldigung, dass wir ein wenig Offtopic geraten...
Immer noch besser, als weitere sinnlose Beleidigungen :)

Ach was, wir sind einfach postmodern. Das hängt eh alles zusammen ^.^

Gruß
Jiddu
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 15.08.12 00:22
Kommt aber bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema ; )
"Zeit ist gelb, schmeckt nicht und ist unnötig." - Kittster
"Glaub mir, lieber erstmal zu wenig genommen haben, als am nächsten Morgen wie ne neugeborene Giraffe laufen zu müssen." - SchredderNaut

Böser Zwilling von Kittster :>
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  Geschrieben: 15.08.12 00:32
Tun wir, Jiddus und mein Gespräch wird per Mail fortgesetzt^^
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  Geschrieben: 15.08.12 00:49
Ich versuch mal zurück zum Thema zu kommen. Wenn man die Institution Polizei als Feindbild hat, ist es doch zwangsläufig das größte Ziel diesen Feind zu beseitigen. Ich frage mich nur, wer übernimmt dann die Aufgaben der Polizei?

Wer sorgt dafür, dass sich bewaffnete Banden nicht alles nehmen was sie wollen? Wer passt auf, dass die Leute sich auf den Straßen nicht tot fahren? Wer verfolgt dann Vergewaltiger und Mörder?und und und...

Wird das alles durch eine andere Institution ersetzt? eine alternative Polizei? oder sorgt dann nur noch jeder für sich selbst, nach dem Gesetz des Stärkeren?
"In dieser Welt sind die einzigen Menschen, die noch die Rechte anderer beachten, die Berufsboxer."
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  Geschrieben: 15.08.12 10:33
Ich lehne Polizei doch nicht per se ab. Es geht doch darum, dass die scheiß Bullen sich in Dinge einmischen, die sie nichts angehen und die auch kein Verbrechen sind. Wenn sie ihren verdammten Job ohne Ungerechtigkeit erledigen würden, hätte ich kein Problem damit. Mal davon abgesehen, dass sie diesen Staat verkörpern und ihn bewachen. Wär also mit dem Staat alles, bzw. größtenteils alles ok und die Cops ihren Beruf anständig ausüben würden, hätte ich nichts gegen sie
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

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  Geschrieben: 15.08.12 11:10
Thompsen schrieb:
Ich versuch mal zurück zum Thema zu kommen. Wenn man die Institution Polizei als Feindbild hat, ist es doch zwangsläufig das größte Ziel diesen Feind zu beseitigen. Ich frage mich nur, wer übernimmt dann die Aufgaben der Polizei?

Wer sorgt dafür, dass sich bewaffnete Banden nicht alles nehmen was sie wollen? Wer passt auf, dass die Leute sich auf den Straßen nicht tot fahren? Wer verfolgt dann Vergewaltiger und Mörder?und und und...

Wird das alles durch eine andere Institution ersetzt? eine alternative Polizei? oder sorgt dann nur noch jeder für sich selbst, nach dem Gesetz des Stärkeren?


Ehrenwerter Versuch ;)
Also ich kann jetzt nur sagen wie das bei mir aussieht: Ich seh in der Polizei nicht DAS größte Feindbild, aber wenn ich die gesellschaftliche Ordnung, die von der Polizei geschützt wird, abschaffen will, steht die Polizei da halt erstmal dagegen.
Dass man über polizeiähnliche Strukturen in Gesellschaftsordnungen, gegen die ich nix hab, reden kann, hab ich glaub ich auch schon erwähnt.
Ich halt's aber auch keineswegs für eine anthropologische Konstante, dass Mensch Kontrolle & Polizei braucht um zusammen zu leben. Denk der allergrößte Teil sg. 'Kriminalität' ist auf die Zustände, in denen wir gezwungen sind zu leben, zurückzuführen.
Ob's davon abgesehen einzelne Spinner gibt, die einfach aus Sadismus Leute verkloppen o.ä. lass ich jetzt mal dahin gestellt.
Ist halt 'ne relativ schwierige Frage wie man das genau anders regelt, aber es ging hier ja erstmal um die Polizei, so wie sie als Institution in 'ner Marktwirtschaft und Demokratie verankert ist, oder?
Alertá!
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  Geschrieben: 15.08.12 13:49
Thanat0s schrieb:
Ich halt's aber auch keineswegs für eine anthropologische Konstante, dass Mensch Kontrolle & Polizei braucht um zusammen zu leben. Denk der allergrößte Teil sg. 'Kriminalität' ist auf die Zustände, in denen wir gezwungen sind zu leben, zurückzuführen.


Natürlich. Und daran is die Polizei Schuld?? Sorry aber wie war das mit "ich hör hier so ein generellen habt euch alle lieb Unterton raus"? Mann Mann Mann :P

Naja aber wieso denkst du dass es keine Kontrolle braucht? Ich denk mal viel eher es wird immer Neid und Missgunst geben solange es Besitztümer gibt und die gibt es solange es Menschen gibt..
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.08.12 14:01
Hallo,
Clovenhoof schrieb:

Natürlich. Und daran is die Polizei Schuld??


So gesehen schon. Die Meisten verhalten sich ja nur nett und lieb, weil es die Polizei gibt. Weil sie Angst vor ihr haben. Aber auch, weil es einfacher ist, die Verantwortung auf irgendwelche Institutionen zu schieben, anstatt selbst Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Genauso wie bei dem Naturschutz. Warum soll ich keine Nahrungsmittel konsumieren, die in viel zu viel Plastik eingepackt sind? Es gibt doch den Umweltschutz und dessen Richtlinien. Ich trage keine Schuld daran, sondern die Konzerne, die sich nicht daran halten...
Wir haben es geschafft, alles was unbequem oder mit geistiger Arbeit verbunden ist, auszulagern. Schließlich müssen wir ja Geld verdienen und wenn die Freizeit dann überraschend von grenzenloser Langeweile überrannt wird...nicht zu erklären! (haha)

Gruß
Jiddu
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 15.08.12 14:46
Gut du hast natürlich Recht wir leben in einer entmündigten Welt aber mal ehrlich meinst du ohne die Polizei wären die Menschen netter zueinander? Das ist doch absurd^^
 
Moderator



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  Geschrieben: 15.08.12 15:14
Clovenhoof schrieb:
Thanat0s schrieb:
Ich halt's aber auch keineswegs für eine anthropologische Konstante, dass Mensch Kontrolle & Polizei braucht um zusammen zu leben. Denk der allergrößte Teil sg. 'Kriminalität' ist auf die Zustände, in denen wir gezwungen sind zu leben, zurückzuführen.


Natürlich. Und daran is die Polizei Schuld?? Sorry aber wie war das mit "ich hör hier so ein generellen habt euch alle lieb Unterton raus"? Mann Mann Mann :P

Naja aber wieso denkst du dass es keine Kontrolle braucht? Ich denk mal viel eher es wird immer Neid und Missgunst geben solange es Besitztümer gibt und die gibt es solange es Menschen gibt..


Dass daran die Polizei Schuld wäre, habe ich doch nicht behauptet. Mein Argument war, dass die Lebensumstände der Menschen Schuld sind. An denen wiederum unser politisches und ökonomisches System Schuld ist, welches die Polizei wiederum verteidigt oder verteidigen muss. Das ist halt ihre Funktion.

Und darüber, ob Privateigentum jetzt eine notwendige, naturgegebene Sache ist, können wir jetzt in der Tat lange streiten. Ich seh durchaus, dass momentan und wahrscheinlich auch mittelfristig Kontrolle nötig ist um menschliches Zusammenleben zu ermöglichen, aber das ist für mich halt keine anthropologische Konstante. Aber darüber hier jetzt zu streiten würde wohl zu weit vom Thema wegführen.
Alertá!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.08.12 16:14
Clovenhoof schrieb:
[...]aber mal ehrlich meinst du ohne die Polizei wären die Menschen netter zueinander? Das ist doch absurd^^

Nun, die Menschen können nicht lernen ohne die Polizei auszukommen, weil es sie ja nunmal gibt. Daher können sie sich dahingehend eher weniger "bilden". Aber wie gesagt, unsere gesamte Ausbildung ist darauf angelegt eher unser eigenes Ego zu pushen, als gemeinsam an den Missständen zu arbeiten.


 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 15.08.12 16:29
Thanat0s schrieb:

Dass daran die Polizei Schuld wäre, habe ich doch nicht behauptet. Mein Argument war, dass die Lebensumstände der Menschen Schuld sind. An denen wiederum unser politisches und ökonomisches System Schuld ist, welches die Polizei wiederum verteidigt oder verteidigen muss. Das ist halt ihre Funktion.


seh ich auch so. Weiß nicht warum ihr euch so auf die Polizei einschießt. Die kann ja immer nur REagieren und muss sich face to face mit Problemen auseinandersetzen, für die man (wenn schon) den Gesetzgeber verantwortlich machen kann / muss. Mit Kritik also bei den Bossen der Bullen anfangen. Klar gibt es unter Polizisten dumme Arschlöcher, die im Schutze der Uniform ihre sadistische Ader ausleben wollen. Hab ich schon am eigenen Leib erfahren dürfen sowas... allerdings gibts solche Freaks auch unter den Bürgern ;)
Je asozialer/brutaler sich die Bürger einer Gesellschaft untereinander verhalten desto asozialer verhält sich auch die Polizei gegenüber den Bürgern. Gutes Beispiel ist immer die USA (wo jährlich ca. 20000 menschen erschossen werden !!!)

Die Polizisten dort sind auch nicht für die Probleme in ihrem Land verantwortlich zu machen (genausowenig wie die Bürger). So einfach isses leider nicht.
...Lausch dem Gesang von Farben und der Poesie von Pflanzen, schau wie die Schallwellen tanzen... Am Horizont ist Licht ich habs gesehen doch nur wer die Fackel in sich trägt kann auch durch das Dunkel gehen...

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