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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.08.16 19:56
Hallo erstmal,
Ich habe über einen Psychiater eine 100 Packung Rivotril 2mg wegen Panikattacken verschrieben bekommen.
Ich habe die ersten 2 Wochen morgens 2mg und abends 2mg genommen, die anderen 3 Wochen nur noch morgens 2mg genommen.
Also insgesamt nehme ich das Medikament jetzt 5 Wochen.
Nun zu meiner Frage.. Wie hoch stehen die Chancen körperlich abhängig zu sein, und wenn ja, ist der Entzug trotz der niedrigen Dosis stark?
Ich habe Angst sie abzusetzen, und ich würde mich freuen wenn mir ehrlich geantwortet werden würde.

MfG
Albert Einstein: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
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  Geschrieben: 12.08.16 20:11
Hallo,

Dein Arzt scheint nicht sonderlich kompetent zu sein. Clonazepam ist eines der am schwächsten anxiolytisch wirkenden Benzodiazepine. Eigentlich wird es in erster Linie als Antikonvulsivum verwendet. An Deiner Stelle würde ich mal Deinen Arzt darauf ansprechen, wenn Du ihn sonst für einen guten Arzt hältst. Oder such' Dir einen anderen.

Zur eigentlichen Frage:
Es ist gut möglich, dass Du jetzt leicht körperlich abhängig bist. Insbesondere, weil die Wirkung des Clonazepams eher physischer Natur ist. Beim Absetzen wird Deine Krampfschwelle herabgesetzt, daher achte darauf, dass Du genug Magnesium zu Dir nimmst. Die ersten Erscheinungen werden sich vermutlich nach 2-3 Tagen bemerkbar machen; bedingt durch die lange Halbwertszeit, hast Du einen Spiegel aufgebaut. Auch ein Rebound ist nicht auszuschließen. Unter Umständen bekommst Du wieder Angstattacken.
Allerdings bin ich noch nie von Benzos abhängig geworden, daher ist das nur eine Vermutung. Wahrscheinlich werden die Symptome (deutlich) weniger stark sein.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute
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das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
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geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 12.08.16 20:20
da hast du wohl recht, clonazepam ist nicht als anxiolytisch bekannt worden und trotzdem wirkt es bei mir fast so anxiolytisch wie alprazolam oder lorazepam..

naja die abhängigkeitsgefahr ist groß, grade weil du hochdosiert bist... also 2er rivos, relativ gut ^^

nach 5 wochen kannst du ohne probleme noch absetzen. aber lieber jetzt außer du brauchst sie unbedingt.

peace
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 12.08.16 20:41
ein Psychiater, der bei Dir als einzige Medikation Benzos (und dann auch noch 1 gegen Krampfanfälle) als Dauereinnahme verordnet?
klingt ziemlich fragwürdig.. oder hast du es einfach selber jeden Tag genommen..

kanns sein, dass du allgemein ne.. ich nenns mal 'Angststörung' hast? ich als Psychiater würde in so nem Fall eher ne Therapie verordnen und höchstens am Anfang im Notfall ein Benzo, aber nicht als Dauereinnahme.. gut, ist nur meine bescheidene Meinung

ich denke übrigens auch, dass du keine starken körperlichen Absetzsymptome haben wirst

 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.08.16 09:19
Ja ich habe eine Angststörung, und es ist schwierig raus zu gehen oder soziale Kontakte zu pflegen. Ausserdem bin ich mich grade vom Polamidon am abdosieren, und das verschlimmert meine Angstzustände sehr.
Das mit den Rivotrils wollte ich auf Wunsch probieren, um zu gucken ob mein Zustand damit besser wird.
Ich habe sie täglich genommen ja, aber nicht nach ärztlicher Anordnung. Der Doc wollte das ich morgens, mittags und abends eine 2er nehme, aber ich fande das zu viel, also ist es mit der Einnahme erstmal bei morgens und abends geblieben.

@ Neopunk wenn du sagst du wurdest noch nie davon abhängig, wie lange am Stück hast du denn Benzos genommen?
Rebound = Zustand vor der Einnahme?
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 13.08.16 12:18
Meiner Erfahrung nach solltest du bisweilen keine Absetztsymtome haben besonders wenn du zuerst auf eine halbe und dann ein Viertel reduzierst. Ich war in der psychatrie auf rivotril und habe dann auch eine 100er Packung mit nach Hause bekommen und hab die in kurzer Zeit ausgeschlichen ohne Probleme. Alles gute memphislight
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 13.08.16 12:26
zuletzt geändert: 13.08.16 12:47 durch Luni (insgesamt 2 mal geändert)
Chrish schrieb:
Der Doc wollte das ich morgens, mittags und abends eine 2er nehme


yey, da scheinst ja echt an einen Spezialisten geraten zu sein.. unglaublich.. dagegen


wenn du unbedingt Tabletten gegen deine Angst nehmen willst, dann nimm lieber sowas wie Citalopram / SSRI .. das ist zwar auch umstritten, aber hilft mittelfristig wahrscheinlich genauso oder besser gegen Ängste als Benzos (gibt glaub ich entsprechende Studien dazu).. (falls du es nicht sowieso schon probiert hast oder sogar nimmst)

edit: oder auch Lyrica.. hat zwar angeblich auch Suchtgefahr, aber wirkt bei mir sehr gut gegen zB Schüchternheit


 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.08.16 17:17
Vielen Dank Memphislight smile

@ Luni Liegt wahrscheinlich daran das die Praxis sehr nah an der Szene liegt..

Ich habe schonmal Escitalopram ausprobiert, aber die Nebenwirkungen überwiegten den positiven Wirkungen. Ich bin ziemlich breit (Dick) geworden, und das AD hat irgendwann aufgehört zu wirken. Gibt es noch Alternativen wie z.B. Sertralin?

Lyrica kenne ich nur um angeblich den Heroin Affen abzuschwächen.

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Moderatorin



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  Geschrieben: 15.08.16 09:20
Lyrica hat auch eine Zulassung für die Behandlung der Generalisierten Angststörung, eine Verschreibung wäre hier also nicht mal Off-label. Wenn du bereits erfolglos SSRI ausprobiert hast, wäre Pregabalin (der Wirkstoff in Lyrica) ein möglicher nächster Therapieschritt. Ärzte sind angehalten, es zuerst mit SSRI zu versuchen (eventuell, weil die günstiger sind?), aber wenn ein derartiger Versuch nicht half, sollte ein Versuch mit Lyrica klargehen. Und klar macht es körperlich abhängig, so wie alles, womit man sich im GABA Haushalt rumrührt. Wenn man es allerdings strikt nach ärztlicher Verordnung einnimmt - also nicht missbraucht - kommt man nie in exorbitant hohe Dosisbereiche. Für eine Beendigung der Behandlung stehen immer niedriger dosierte Kapseln zum Ausschleichen zur Verfügung. Eine bessere Lösung als Benzos wäre es auf jeden Fall, zumal Lyrica für eine Dauermedikation vorgesehen ist und Benzos ausdrücklich nicht. Das Behandlungsschema bei ner Angststörung lautet: Bedarfsmedikation Benzodiazepine, Dauermedikament 1. Wahl SSRI, Dauermedikament 2. Wahl Pregabalin, Begleitend Psychotherapie. Da kannst du ja deinen Arzt mal darauf ansprechen...
 
Traumländer

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  Geschrieben: 17.08.16 21:17
wieso kriegst du einfach mal so benzos ambulant verschriebenen ?!? krass. wenn dann nehme alprazolam wenns nen benzo sein soll, das ist am angstlösendtstem und kaum seditativ in den geeignetn dosierungen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 17.08.16 23:32
zuletzt geändert: 18.08.16 00:04 durch Knuckleduster (insgesamt 3 mal geändert)
Chrish schrieb:
Vielen Dank Memphislight Bild: https://www.land-der-traeume.de/bilder/symbole/smile.gif
@ Luni Liegt wahrscheinlich daran das die Praxis sehr nah an der Szene liegt..

Ich habe schonmal Escitalopram ausprobiert, aber die Nebenwirkungen überwiegten den positiven Wirkungen. Ich bin ziemlich breit (Dick) geworden, und das AD hat irgendwann aufgehört zu wirken. Gibt es noch Alternativen wie z.B. Sertralin?

Lyrica kenne ich nur um angeblich den Heroin Affen abzuschwächen.


Nope. Sertralin bei Angst ist Müll. Wenn es denn ein Antidepressiva gegen Angst sein soll dann schon Paroxetin. Wurde auch dafür entwickelt. Lyrica ist aber auch sehr gut mMn.Hat mir jedenfalls geholfen.
Und diesem "Psychiater" wird hoffentlich bald die Krankenkasse aufs Dach steigen.
Benzos als Dauer Medikament. Man oh Man...
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.08.16 18:12
Wo steht hier was davon das sein Psychiater ihm das Rivotril zur Dauereinnahme verordnet hat? Ich finde es immer "lustig" wenn hier Aufgrund eines kurzen Textes, die Kompetenz eines Arztes angezweiffelt wird und dann auch noch mit eigenen Medikamentenempfehlungen umsich geworfen wird...

Nach 5 Wochen Einnahme denke ich das du noch nicht abhängig bist, allerdings würde ich jetzt mit dem auschleichen von Rivotril beginnen... damit es nicht doch noch zu einer Benzoabhängigkeit kommt.
 
Moderatorin



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  Geschrieben: 20.08.16 19:39
Ich habe nicht die Kompetenz des Arztes angezweifelt, sondern lediglich das gängige Behandlungsschema bei einer Angststörung beschrieben. Das steht mir meiner Meinung nach als Fachperson durchaus zu, ich wüsste von keiner Regel, die besagt, das Leute, die aus dem pharmazeutischen Bereich kommen, sich in Medikamententhreads nicht beteiligen sollen.
Es wäre schön, wenn hier nicht alle (mehr oder weniger fachlich fundierten) Versuche, dem Threadersteller zu helfen, in einen Topf geworfen würden. Ein offenes Gespräch mit dem behandelnden Arzt bezüglich Medikamentenalternativen soll schon so manchem geholfen haben.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.08.16 21:37
Hi kittster, dich und dein Posting habe ich auch nicht gemeint. Was du geschrieben hast und auch wie du es geschrieben hast, das halte ich für legitim.

Mein Fehler... ich hätte dazu schreiben sollen wen bzw. wessen Posts ich meinte...

Ich meinte damit die Posts von Neopunk, Luni und Knuckleduster
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.08.16 21:48
zuletzt geändert: 20.08.16 22:14 durch Lustig (insgesamt 1 mal geändert)
Die Sache ist nur, der Arzt ist ne Pfeife. Leute ohne Benzotoleranz auf 6mg Clonazepam zu setzen (für mindestens 1 Monat am Stück) ist nicht wirklich der sinnvollste Ansatz. Und bevor du dich "aufregst" wie man in kurzen Texten Sachen "liest", die das nicht drinstehen, seien die diese Zitate ans Herz gelegt:

Zitat:
Ich habe über einen Psychiater eine 100 Packung Rivotril 2mg wegen Panikattacken verschrieben bekommen.

Zitat:
Der Doc wollte das ich morgens, mittags und abends eine 2er nehme

He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

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