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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.11.16 21:02
zuletzt geändert: 30.11.16 21:18 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo liebes LdT,

Ich nehme nun seit 4 Jahren Psychedelika, hatte sehr verrückte Erfahrungen und ich frage mich, wie andere Psychedelikakonsumenten bestimmte Dinge erleben und sehen.
Dazu konkret folgende Fragen:
-Wovor hast du in Bezug auf Psychedelikakonsum Angst (Bad Trips, Hängenbleiben, konkreteres)?
-Gibt es Dinge vor denen du Angst hast?
-Haben sich deine Ängste durch deinen Psychedelikakonsum verändert? Sind sie mehr/weniger geworden?

Ich habe an sich keine Ängste bezüglich Psychedelikakonsum, aber irgendwie kommt mir immer wieder der Gedanke, dass ich eventuell zu hirnlos in psychedelische Erfahrungen gehe, mir zu wenig Gedanken mache oder keine Ahnung... Psychedelika unterschätze. Und was sind die Konsequenzen?
Irgendwie habe ich das Gefühl, keine oder kaum Angst zu fühlen. Ähnliche Gefühle wie Sorge oder Trauer nehme ich sehr deutlich wahr. Ich frage mich nun: Kann es passieren, dass man sich angstlos fühlt? Ist das gut/schlecht? Ich möchte durch Psychedelikakonsum nicht hängen bleiben, ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist. Ich habe auch keine Angst davor. Wieso denn auch?
Ich kenne die Antworten auf diese Fragen nicht, aber ich werde es wohl für mich herausfinden.

Edit: Ich habe mir gedacht, dass es auch interessant wäre, wenn ihr auch über andere Gefühle schreibt. Wie es euch beliebt.

LG
 
Traumländer



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  Geschrieben: 01.12.16 00:20
Angst habe ich vor dem Psychedelikakonsum vor allem vor langfristigen negativen Veränderungen meiner Persönlichkeit, oder meiner Wahrnehmung. Ich finde unbewusste Persönlichkeitsveränderung durch Substanzen äußerst beängstigend! Bewusste hingegen steht auf einem ganz anderen Blatt.

Währenddessen habe ich manchmal Angst, mich mit Dingen auseinander setzen zu müssen, die mir gerade zu heftig oder zu groß sind, um sie auf einem Trip zu bearbeiten, weil ich es gerade nicht verkrafte, Angst vor der gesteigerten Intensität habe, oder mit anderen trippe.

Habe zum Beispiel gedacht, dass ich was Paranoia angeht nicht so viel Angst haben brauche, bis ich letzten Samstag die ganze Nacht auf und nach MDA wach lag und panische Angst hatte, beobachtet zu werden, ja dass sogar im Hausflur jemand wartet und sich rasch in den Keller verzieht, sobald ich die Tür aufmache. Oder das hier gleich gestürmt wird. Ich habe diese Nacht ganz bewusst nicht mit Benzos o.ä. abgemildert, was leider dazu geführt habe, dass ich diese Angst jetzt ein Stück weit verinnerlicht habe. Mir war sogar während der Paranoiaattacke bewusst, dass es eine solche ist. Hilft aber nüscht viel, habe jeden Joint geraucht, als wärs mein letzter. Nach jetzt 4 Tagen gehts eigentlich wieder ganz gut, ist fast gänzlich zurück gegangen. Nur die ersten 2 Tage waren noch psychotisch. Zwar würde mir selbst im Falle eines ungemeldeten Besuchs nicht wirklich was passieren, dafür sind n paar Krümel Gras aufm Tisch und n trippender Hippie nichts Weltbewegendes, jedoch ist so eine Konfrontation in dem Zustand irgendwie schon in der Vorstellung grausam. Dies Problem rührt von der Illegalität und Verurteilung der Angelegenheit (Drogen) in unserer Gesellschaft und ein Freund von mir behauptet, es gäbe keine Horrortrips, wenn Drogen legal wären (persönliche Auseinandersetzungen sieht er nicht als Horrortrip). Seh ich nicht ganz so, aber dass ich beim Trinken, oder in Holland beim rauchen noch nie Paranoia hatte verdeutlicht das Illegalitäts-argument

Dann natürlich die klassiker wie: Habe ich richtig abgewogen? Reagiert mein Körper "normal"? Bin ich der erste Drogentote dieser Substanz? Das habe ich mittlerweile eig. völlig überwunden, schleicht sich eher selten mal ein und wird schnell zunichte gemacht.

Ja was kann ich dazu sagen? Wenn sich Ängste auf dem Trip gezeigt haben, wie die letzte Paranoiaattacke, dann war ich einfach noch nicht bereit. Entweder noch nicht bereit mich dem Problem voll zu stellen, oder ich hätte es erst mal nüchtern durcharbeiten müssen. Manchmal glaube ich, ist die Angst vor dem Stellen schlimmer, als das Stellen selbst und erzeugt erst die Panik. Naja mittlerweile trippe ich eh nur noch äußerst selten, ist mir zu intensiv geworden. Wenn ich mal weniger Baustellen im leben habe, oder Zeit und Kraft mich mit denen auf nem Trip auseinander zu setzen, mag sich das ändern.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Traumländerin



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  Geschrieben: 01.12.16 00:36
Also ich persönlich könnte Dir wahrscheinlich ein ganzes Buch über Ängste in Bezug auf Psychedelika schreiben. Bei mir war das so:

Seit ich von dieser Substanz wusste, war ich extrem neugierig darauf. Ein LSD-Rausch war für mich schon immer der Inbegriff des Trips. Um nicht zu sagen das Höchste, was man zu sich nehmen konnte um den ultimativen Trip zu erleben. Und genau so groß wie meine Faszination für Halluzinationen und Bewusstseinserweiterung war aber auch meine Angst davor, hängen zu bleiben. Das bedeutete für mich konkret, dass die Halluzinationen nie aufhören würden oder ich schlichtweg verrückt oder psychotisch werden würde.
Es hat viele Jahre der Auseinandersetzung mit diesem Thema gebraucht, bis meine Neugierde und Freude auf diese Erfahrung größer war als die Angst.

Mittlerweile ist es vor allem die Furcht davor, eine latente Psychose zu triggern, die erst spät nach dem Konsum auftritt. Darum bin ich noch immer (teilweise unnötig) aufmerksam für optische oder auditive Wahrnehmungen. Denn am meisten Angst habe ich eigentlich vor gruseligen Wahnvorstellungen.

Heute, nachdem ich ein paar Erfahrungen mit dieser Substanz gemacht habe, ist diese Angst einem sehr gesunden Respekt gewichen. Die Erfahrungen selbst haben mir viel von dieser Angst genommen. Ich weiß nun worauf man sich einlässt, denn speziell bei meinem ersten Trip gab es einige angstvolle Momente. Rettende Gedanken waren vor allem "das geht vorbei" und im Zweifel "dann bleibste halt hängen. Selber schuld".

Ich denke, dass Angst im Bezug auf Psychedelika normal ist. Glaube aber auch, dass jemand, der da gar keine Ängste hat, nicht unbedingt unbedacht da ran geht. Wobei ich Deinen Gedanken dahinter sehr gut verstehen kann. Schließlich ist ein Nichtvorhandensein von Angst oftmals genau der Auslöser für negative Auswirkungen, wenn man sich beispielsweise überschätzt.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Angst, wenn sie nicht akut notwendig und somit lebenswichtig ist, nichts anderes als sinnlos sein MUSS. Angst ist das, was uns Menschen am meisten aufhält. Daher halte ich deine Angstlosigkeit sogar für sehr schlau, denn sie befähigt dich dazu, Entscheidungen zu fällen, die frei von Ängsten sind. Ob das nun so ist bei dir, kann ich schlecht beurteilen, ich kenne Dich ja nicht.

Daher stellt sich für mich eher die Frage, um mal auf Psychedelika zurück zu kommen: Gehst du denn so hirnlos mit deinen Trips um wie du es schreibst, oder bist du reflektiert und arbeitest mit dem Erlebten? Lässt du Dir genug Zeit zwischen den Reisen um das Erlebte zu integrieren? Denn ich denke, dass das, also die Reflektion, sehr viel wichtiger ist als ein Schutzreflex namens Angst.
Take risks. If you win, you will be happy. If you lose, you will be wise.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.12.16 21:43
20fox schrieb:
Ich finde unbewusste Persönlichkeitsveränderung durch Substanzen äußerst beängstigend!
Sind Veränderungen nicht grundsätzlich zuerst unbewusst und dringen erst nach und nach in unser Bewusstsein ein?

20fox schrieb:
Währenddessen habe ich manchmal Angst, mich mit Dingen auseinander setzen zu müssen, die mir gerade zu heftig oder zu groß sind, um sie auf einem Trip zu bearbeiten, weil ich es gerade nicht verkrafte, Angst vor der gesteigerten Intensität habe, oder mit anderen trippe.
Das kann ich nachvollziehen. Ich trippe fast ausschließlich alleine und es ist die beste Zeit, die ich haben kann. Wenn mir Dinge zu heftig sind, mache ich was anderes, aber das hatte ich schon länger nicht mehr. Bzw. hab ich das Gefühl, dass mir etwas zu viel ist, aber ich merke, dass es nur ein Gefühl ist.

Mein erster Trip war ein ziemlicher Bad Trip und ich habe mich, ich glaube, nach 2 Jahren nochmal herangetraut. Seither schwinden meine Ängste vor dem Trippen kontinuierlich. Auch Ängste bezüglich anderer Dinge. Mein ganzes Denken hat sich auf eine, meiner Meinung nach, für mich vorteilhafte Weise verändert.

20fox schrieb:
Wenn sich Ängste auf dem Trip gezeigt haben, wie die letzte Paranoiaattacke, dann war ich einfach noch nicht bereit.
Oder du warst bereit wink

Voller Liebe schrieb:
Bei mir war das so:
Ich habe mit 17, fast 18 das erste mal LSD genommen, ohne mir groß darüber Gedanken zu machen, was das für Konsequenzen haben kann. Ich weiß nicht was ich genau gedacht, bzw. ob ich überhaupt gedacht habe. Das Resultat war eine ziemlich beschissne Erfahrung. An der ich unglaublich wachsen konnte/zum wachsen gezwungen wurde.

Ich kenne in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die Drogenpsychosen (oder latent vorhandene, durch Drogenkonsum getriggerte Psychosen?) haben und generell erscheint das die Sorge anderer Menschen zu sein: Den Verstand zu verlieren. Was heißt das überhaupt genau? Ich hatte auf Psychedelika schon ein paar Mal das Gefühl, dass ich verrückt werde. Wenn es aber einen Trip gab, an dem ich meinen Verstand verlor, war es wohl mein erster Trip. Jedenfalls hatte ich bisher nie das Gefühl, dass unangenehme Gefühle oder Erlebnisse dauerhaft sind. Die Nachwirkungen meines ersten Trips waren, denke ich, so gravierend, weil ich mich so reingesteigert habe in das Erlebte. Mittlerweile denke ich aber, dass ich das sehr gut unter Kontrolle habe. Ich gebe die Kontrolle sozusagen einfach ab und gebe mich hin. Weiß nicht, wie ich das besser erklären soll.

Voller Liebe schrieb:
Daher halte ich deine Angstlosigkeit sogar für sehr schlau, denn sie befähigt dich dazu, Entscheidungen zu fällen, die frei von Ängsten sind.
Ja, ich auch. Dabei gibt es nur ein (riesiges) Problem. Zu wenig Wissen bezüglich Psychedelika wird weitergegeben in einer Sprache, die mir verständlich ist.

Voller Liebe schrieb:
Gehst du denn so hirnlos mit deinen Trips um wie du es schreibst, oder bist du reflektiert und arbeitest mit dem Erlebten? Lässt du Dir genug Zeit zwischen den Reisen um das Erlebte zu integrieren?
Ich trippe, wenn ich mich bereit fühle und ich mir sicher bin, dass mir der Trip gut tun wird. Sobald ich zweifle, verwerfe ich meine Tripüberlegungen. Ich würde durchaus sagen, dass ich mit dem Erlebten arbeite. Mittlerweile habe ich nicht mehr das Gefühl, dass es viel zu integrieren gibt. Es gibt schon hin und wieder Trips, wo ich länger brauche, aber diese werden immer weniger. Stattdessen werden Psychedelika für mich eher ein Wegweiser, der mich erinnert, wo ich hinmöchte.

Die Sache ist die: Mir geht es ausgezeichnet und ich bin eigentlich unbesorgt, aber von meinem Umfeld, das mehr oder weniger detailliert weiß, was ich so treibe, werden mir hin und wieder Sorgen zugetragen. Das bringt mich doch zum Nachdenken, obwohl ich ziemlich überzeugt bin, dass ich merke, wenn mir etwas gut oder schlecht tut.
Ich kann gar nicht einschätzen, wie hoch das Risiko einer Psychose ist, aber für mich scheint sie recht gering zu sein, wenn ich gewisse Grundregeln beachte.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.12.16 21:53
Ich würde dir jedem auch generell raten wenn man Angst vor der Einnahme einer Substanz hat dem so lange nachgehen sollte bis die Angst dem reinen Wissen über die Substanz und ihre ggf. auftretenden Auswirkungen weicht.

Speziell Psychodelika sind keine Substanzen mit denen man spaßen sollte. Früher konnte man halbwegs noch differenzieren zwischen "legalen" und "illegalen" Psychodelika. Heute mit all den Research Chemicals ist das ganz anders und auch die Verfügbarkeit für Substanzen wie P-LSD etc. ist kindlich.

Psychodelika konfrontieren dich im Psychologischen Bereich hauptsächlich mit dir selbst, deinem Unter- und auch Unbewusstsein.

Ich kann aus persönlicher Erfahrung nur jedem empfehlen sich Bücher von Huxley, Rätsch, Hofmann etc. unter den Nagel zu reißen bevor ihr euch auf eine für euch neue Substanz einlässt. An dieser Stelle erlaub ich mir zu erwähnen das Psychodelika die per RC entstanden und keinerlei Erfahrungsberichte (Langzeit!) dazu vorliegen bzw. sehr sperrlich ebenso mit größter Vorsicht genossen werden sollten wenn überhaupt!

Where do you expect us to go when the bombs fall?

Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 02.12.16 17:32
die ersten male lsd hatte ich null angst bis zum durchbruch; dann riesen angst.
dann nach ayahuasca wieder wenig angst und jetzt seit ich keine psychedelika konsumiere noch mehr respekt denn je.
das thema ist seeehr komplex, nur durch das konsumieren verändert sich nicht zwingend das verständnis.
was passiert wirklich? was sind psychedelikas? was sind wir?
was ist real? was ist illusion? was ist bewusstsein?

ich kann mir einreden psychedelikas sind nur hirngespenster, imagination des gehirns oder des unterbewusstsein; also wovor sollte ich angst haben?
kann klappen...

oder ... man erkennt mehr ...

ein zwei bücher darüber zulesen und dann zudenken man wisse bestens bescheid ist lächerlich, das ist eine illusionäre sicherheit.
aber auch das kann temporär klappen...


Wer jedes Risiko ausschalten will, der zerstört auch alle Chancen.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.12.16 17:53
Fürchten sollte man sich nie aber den gewissen Respekt sollte man schon mitbringen..
Ich Persönlich hatte ein unangenehmes Erlebnis auf 350µg LSD, zuvor wurde ich mit Zufriedenheit und Glück überhäuft, 5 Minuten später aber begang ich mich auf aufzulösen und musste mich von all diesen Positiven gedanken in kurzer Zeit lösen worauf ich mich nur schwer einlassen konnte..
Ein anderes mal wurden Muster und Svastika so komplex das ich es kaum begreifen konnte aber Wunderschön..
nature is a psychedelic world trip
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.12.16 18:09
zuletzt geändert: 02.12.16 19:24 durch Merlin90 (insgesamt 1 mal geändert)
Psychedelika sehe ich als Erweiterung und Schärfung des Bewusstseins. Dinge, die man sonst so gut als möglich verdrängt werden plötzlich so wichtig und lassen sich nicht mehr verdrängen. Man ist seinen eigenen Gedanken ausgeliefert, ohne eine Möglichkeit zu entkommen. Und je mehr man sich reinsteigert, desto langsamer wird die Zeit, umso länger muss man daran denken. Und wenn das ernste Sachen sind, die dich beschäftigen, und du genau weißt dass nur du das in der Hand hast es zu ändern (während dem Trip sagt sich das so leicht, nach dem Trip kann man allerdings wieder bequem alles verdrängen). Beim ersten Mal wirds wohl gutgehen. Die negativen Gedanken sind nunmal da, und man hat die Chance sich zu ändern, was bei mir Euphorie ausgelöst hat. Beim zweiten Trip allerdings sollte man auch schon was geändert haben, sonst war der erste Trip umsonst und wieder nur ein Rauscherlebnis unter vielen, und die selben Gedanken kommen beim nächsten Trip wieder. Und ab da sind es nicht mehr nur diese Gedanken, sondern auch noch die Selbstvorwürfe, warum man nichts geändert hat, obwohl man sowohl Zeit als auch die Möglichkeit hatte das zu tun.

Nicht falsch verstehen, ich denke auch dass JEDER von Psychedelika profitieren kann, allerdings unter den richtigen Umständen. Ich jedenfalls werde das nächste Mal auf Psychedelika entweder von einem Psychiater oder einem Schamanen begleitet, ansonsten lasse ich es. Ich kann das, was mir vom LSD gezeigt wurde, nicht umsetzen, und DAS ist für mich ein Horrortrip.

Wenn du Spaß damit hast und bereit bist von deinen Trips was zu lernen, wirds wohl kaum ein Problem geben. Ich kenn auch wen der selten eine Woche keine Psychedelika nimmt. Das gehört zu seinem Leben und erleichtert ihm sowohl Problemfindung als auch -lösung. Das hat sicher viel mit dem Charakter zu tun.

EDIT: Offenbar ist mein Text inhaltlich nicht so leicht zu erfassen wie ich gehofft hatte. Auf ein Neues:

Mein erster Trip war der Himmel. Ich musste natürlich an meine Probleme denken, allerdings kamen sie mir damals nicht so groß vor. Ich schmiedete während des Trips Pläne wie ich mein Leben und das derjenigen, mit denen ich zu tun habe zum positiven ändern könnte. Ich war richtig euphorisch, weil es mir Sachen gezeigt hat, auf die ich so nie gekommen wäre und war ganz fest entschlossen alles nach dem Trip umzusetzen. Nach dem Trip allerdings waren diese Pläne wieder unwichtig geworden. Und das war der Punkt, an dem ich versagt habe. Anstatt meine Pläne umzusetzen habe ich sie einfach wieder in den Hintergrund gedrängt.

Beim zweiten Mal LSD kamen dann zu den negativen Gedanken keine Euphorie mehr, sondern Selbstvorwürfe. Und diese Vorwürfe werden von Mal zu Mal schlimmer, weil ich unfähig bin mich alleine zu ändern. Was meine Probleme sind werde ich für mich behalten, aber ihr könnt mir glauben, sie reichen für leichte Selbstmordgedanken und das ohne LSD.

Ich hoffe ich konnte einige Unklarheiten beseitigen
»Drogenprohibition: GESCHEITERT, SCHÄDLICH und TEUER« Schildower Kreis
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.12.16 20:36
@reinstesBEWUSSTSEIN:
Bei mir hat es sich auch gewandelt. Nach meinem ersten Trip hatte ich schon Angst. Diese ist aber nach und nach verschwunden. Ansonsten sind immer wieder Ängste während des Trips aufgetaucht (Angst zu sterben, alleine zu sein, verrückt zu werden, etc).
Natürlich verändert sich das (auch durch Konsum), aber darum frage ich ja, wie andere Psychedelikakonsumenten ihren Wandel erleben bzw. wie sie sich überhaupt wandeln.

reinstesBEWUSSTSEIN schrieb:
was passiert wirklich? was sind psychedelikas? was sind wir?
was ist real? was ist illusion? was ist bewusstsein?
Das führt sehr weit. In diesem Thread werde ich darauf nicht eingehen^^

reinstesBEWUSSTSEIN schrieb:
ein zwei bücher darüber zulesen und dann zudenken man wisse bestens bescheid ist lächerlich, das ist eine illusionäre sicherheit.
Ich habe nicht mal ein Buch über Psychedelika gelesen. Ich wüsste auch nicht wozu.

Selbsttester schrieb:
Fürchten sollte man sich nie aber den gewissen Respekt sollte man schon mitbringen..
Natürlich. Aber was sollte, ist nicht immer Realität. Und wer legt fest was sollte?

Selbsttester schrieb:
musste mich von all diesen Positiven gedanken in kurzer Zeit lösen worauf ich mich nur schwer einlassen konnte..
So etwas ähnliches hatte ich auf 300ug AL-LAD. Zuerst war ich sehr euphorisch und dann fühlte es sich so an, als ob alles Positive aus mir herausgerissen wurde und zurück blieb Leere. War aber ok für mich. Mittlerweile kann ich mich auch den unangenehmen Aspekten von Psychedelika relativ gut hingeben, denke ich. Ich rede hier jetzt nicht von Bad Trips. Bezüglich diesen musste ich meine Hingabefähigkeit bisher zum Glück noch nicht austesten.

Merlin90 schrieb:
Nicht falsch verstehen, ich denke auch dass JEDER von Psychedelika profitieren kann, allerdings unter den richtigen Umständen.
Das denke ich auch. Bei mir gibt es seit über einem Jahr einen starken Aufwärtstrend und daher fühle ich mich, denke ich auch, sehr sicher. Andere Menschen haben nicht erlebt, was ich erlebt habe oder wissen nicht, was ich weiß und machen sich deshalb gewisse Sorgen. Andere wissen mehr oder haben mehr erlebt als ich und haben andere Sorgen.

Merlin90 schrieb:
Ich kann das, was mir vom LSD gezeigt wurde, nicht umsetzen, und DAS ist für mich ein Horrortrip.
Es geht imo nicht darum, das umzusetzen, was mir auf dem Trip gezeigt wird, sondern mein ganzes Leben so zu leben, dass ich zufrieden bin. Trips sind dafür ein Richtungsweiser für mich.

Merlin90 schrieb:
Ich kenn auch wen der selten eine Woche keine Psychedelika nimmt. Das gehört zu seinem Leben und erleichtert ihm sowohl Problemfindung als auch -lösung.
Das finde ich sehr interessant. Über diesen Menschen würde ich gerne mehr hören.

Merlin90 schrieb:
Nach dem Trip allerdings waren diese Pläne wieder unwichtig geworden. Und das war der Punkt, an dem ich versagt habe.
Das ist doch normal, oder nicht? Ich sehe das Leben als lernprozess. Und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch wenn ich das gerne wäre. Ich glaube, wenn ich mir so einen Stress machen würde, ja alle Erkenntnisse, die ich hatte, umzusetzen, wäre ich nicht so glücklich. Ich mache viel mehr das Gegenteil: Ich schaue mir an, was mir Psychedelika aufzeigen, aber messe dem nicht zu viel Bedeutung bei und lasse diese Dinge dann wieder gehen. Das was bleibt, bleibt. Der Rest war wohl nicht so wichtig für mein Leben.

Merlin90 schrieb:
Beim zweiten Mal LSD kamen dann zu den negativen Gedanken keine Euphorie mehr, sondern Selbstvorwürfe. Und diese Vorwürfe werden von Mal zu Mal schlimmer, weil ich unfähig bin mich alleine zu ändern.
Ich denke ersteres ist nicht notwendig, letzteres ist schlichtweg falsch. Oder richtig, denn man kann sich nur ändern, wenn sich das Umfeld ändern? Oder das Umfeld wird sich ändern, wenn man sich selbst ändert?

Merlin90 schrieb:
sie reichen für leichte Selbstmordgedanken und das ohne LSD
Ich habe nicht wirklich Probleme und denke auch an den Tod im weiteren Sinn. Selbstmordabsicht steckt bei mir keine mehr dahinter, aber so Gedanken wie "Nichtexistenz ist ein Segen" fliegen mir öfter durch den Kopf. Tendenziell je länger ich keine Psychedelika hatte, desto mehr.

Ich habe generell das Gefühl, dass mich Psychedelika erden, runterholen, mich wieder in die Richtung lenke, in die ich gehen möchte, weil ich mich gut fühle. Mein Gefühl bestärkt mich in meinem Vorgehen, aber wie gesagt, wenn sich das Umfeld sorgen macht, dann mache ich mir zumindest über diese Sorgen Gedanken. Und sich mit anderen Menschen austauschen kann, denke ich, nicht falsch sein.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.12.16 22:34
Die Bücher von denen ich rede wie Huxley - Die Pforten der Wahrnehmung oder auch das Buch, ich weiß garnicht mehr von wem, ich glaube Groff, über die Psychodelische Chemie und Ihre zur derzeit bekannten Erkentnisse über die einzelnen Substanzen ist fast schon Pflicht wenn man sich ERNSTHAFT mit der Thematik auseinander setzt. Es ist nahezu lächerlich und fahrlässig die reine Erfahrung des Erlebens über das Wissen darüber zu stellen, wie, warum und was passiert wenn man es von außen betrachtet. Zumal mir niemand erzählen kann das dies nicht die reine "Angst" vor der Substanz schonmal wesentlich beeinflusst, ich habe nie behauptet das dies ins positive zu gehen hat nachdem man mehr über die eine oder andere Substanz weiß und mit "mehr wissen" mein ich sicher nicht, Christane F. und Trainspotting gelesen/angeschaut zu haben und dann zu behaupten man wisse über H und generell Opiate Bescheid.

Das einzige was meiner Meinung nach eine reine Illusion ist in dieser angelegenheit ist, das der Mensch meint er könne die eingenomme Substanz mit Psychotropen auswirkungen jemals kontrollieren. Ganz egal in welchen Dosisbereichen, eine Psychotrop wirkende Substanz und dazu gehört auch bspw. Cannabis, eingenommen wird, die Wirkung lässt sich niemals genau vorhersagen oder kontrollieren, die Einflussfaktoren sind zu groß.

Ich selbst habe schon so einiges mit so einigen Psychotropen Substanzen (mit)erlebt. Bis heute habe ich ein riesen Spaß an der Erforschung meiner selbst mittels eben vorgegebener Substanzen, jedoch auch einen riesen Respekt davor welcher eigentlich mit den Jahren nur gestiegen ist, gleich der Erfahrung mit verschiedenen Substanzen und Dosierungsbereichen.


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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.12.16 12:22
zuletzt geändert: 03.12.16 12:55 durch TeeAge (insgesamt 2 mal geändert)
Mittag. Es gibt echt gute Bücher, die einen schon ziemlich gut über Psychedelika informieren können bzw. vorbereiten. Meine Erfahrung ist, je älter man wird desto mehr Respekt aber auch Angst, hat man vor solchen Bewussteinszuständen, weil man dann mehr über sie weiß. Mit die besten Trips (psilocybin), von der Stärke und im positiven Sinne waren mit 16 Jahren. In einem solchen Alter ist man zwar total unerfahren, aber man geht deswegen auch total neugierig und angstlos auf diese Erfahrung drauf zu. Mich hat das Thema schon früh interessiert weil ich unbedingt mal Optiks haben wollte. Das war mein einzigste erste Intention damals. Die besten Mindtrips hatte ich danach auf Acid. Aber von der optischen Intensität kamen die so gut wie nie an die damaligen starken Pilztrips heran. Mittlerweile weiß ich für mich was angemessen ist um ein gewisses Level auszuleben. Sehr hochdosierte Trips sind halt nochmal ein Ding für sich. Hatte nur einmal eine Vision z.b. Wo ich klar danach wusste das dass eine war und keine pseudohalluzination. Plastisch eindrücklich wie ein Bild. Metapher oder Gedicht. Es scheint so einem als wenn solche informationen von aussen kommen würden...ist das aber so? transpersonale erfahrungen sind ja hochdosierte erfahrungen. Im endeffekt glaube ich sogar echt an ein kollektives unterbewusstes. im quantenmechanischen nichtlokalen sinne
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.12.16 21:42
Irreal schrieb:
Es ist nahezu lächerlich und fahrlässig die reine Erfahrung des Erlebens über das Wissen darüber zu stellen, wie, warum und was passiert wenn man es von außen betrachtet
Korrekt. Hat aber nicht viel mit dem Thema zu tun.

Irreal schrieb:
der Mensch meint er könne die eingenomme Substanz mit Psychotropen auswirkungen jemals kontrollieren.
Ich weiß nicht genau was der Mensch meint. Ich meine, dass sich die Wirkung von Psychedelika nicht kontrollierbar ist. Darum geht es aber gar nicht.

TeeAge schrieb:
Es gibt echt gute Bücher, die einen schon ziemlich gut über Psychedelika informieren können bzw. vorbereiten
.Ich brauche keine Infos über Psychedelika oder Vorbereitung. Ich brauche Erfahrungsberichte, wie Psychedelikakonsumenten mit ihren Gefühlen umgehen. Steht aber auch im Eingangspost von mir.

TeeAge schrieb:
je älter man wird desto mehr Respekt aber auch Angst, hat man vor solchen Bewussteinszuständen, weil man dann mehr über sie weiß
Das kann ich nicht unterschreiben. Bei mir war das anders. Ich hatte anfangs keinen Respekt oder Angst. Dann hatte ich beides und dann ist die Angst verschwunden.

Viele Fragen wurden mir mit meinem heutigen 4-Aco-DMT-Trip beantwortet. Die Sorgen meines Umfelds belasten mich nicht mehr.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 03.12.16 22:33
abnormal schrieb:
Die Sorgen meines Umfelds belasten mich nicht mehr.


Das ist gut so, abnorm. Nur du alleine weißt, was in dir so abgeht und wie du dich fühlst. Aber du kannst schon ein bisschen was dazu beitragen, dass dein Umfeld sich weniger sorgt. Du weißt ja ganz genau, was dein Umfeld besorgt und wen etwas mehr oder auch weniger. Dementsprechend kannst ja auch damit haushalten, welche Infos du welchen Leuten weiter gibst. Z.B. weiß meine Mutter ganz genau, was ich manchmal so treibe, aber es muss ja bei weitem nicht jedes Mal sein, dass ich ihr mitteile, wann und was genau ich so gemacht habe. Ab und an, so nebenbei und ganz beiläufig erwähne ich vielleicht mal wieder was, aber sicher nicht in dieser Frequenz, dass sie sich Sorgen machen müsste um mich. Sie kennt mich zwar und weiß, dass ich gut zurecht komme im Leben, aber sie kennt die Welt der Drogen nicht und wird wahrscheinlich immer hoffen, dass ich trotz Konsums weiterhin gut durch die Welt laufe.

Ich hoffe, du verstehst was ich meine, abnorm? Das Bsp. mit meiner Mutter ist jetzt überhaupt nicht aktuell, aber kann man genauso mit besorgten Freunden und so halten.


@ Topic

Ich persönlich hab eigentlich keine Ängste, was meinen Psychedelika-Konsum angeht. Einzig Respekt hab ich immer, je länger ich vorher nix mehr konsumiert habe, umso mehr. Dieser löst sich aber meist schnell auf in Wohlgefallen und "Heimatgefühl" nach einklingen der Wirkung. Das einzige worüber ich mir schon ein paar Mal Gedanken gemacht habe, ist, wenn ich mal über einen längeren und konstanteren Zeitraum rglm. Psychedelikas eingenommen habe, recht leicht und lange in diesen Gedankenkonstrukten (mit teilweise doch recht große Erkenntnissen dabei) verweile. Auch in der nüchternen Zeit danach und diese neuen Erkenntnisse teilweise die Tage und Wochen danach soooo präsent sind, dass ich Sorge haben könnte, ich verrenne mich da gar in etwas. Doch es hat sich bis jetzt immer gut und schön vereint mit meiner "Realität" im reallife - es braucht nur lange genug Pause dazwischen.

Akut auf Trip hab ich nur noch selten Stress, mein Bewusstsein ist auch dort so präsent, dass ich immer weiß, ich sollte loslassen oder mich ablenken und im Notfall ist mir klar, dass morgen nach dem Schlafen alles wieder gut ist. Dieser Notfall ist echt noch selten eingetreten, wenn dann nur wenn ich auf Party war und mich unter den Leuten nimmer wohlgefühlt habe. Natürlich weiß ich, dass mich immer mal was ficken und der Trip in eine unangenehme Richtung abdriften kann, Bewusstsein hin oder her, aber ich hab mittlerweile schon recht viel Erfahrung und Vertrauen. Und dieser eine kleine Moment der Unsicherheit gehört halt einfach auch dazu, wie soll man sonst richtig loslassen können?
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.12.16 22:36
Danke, trin. Was du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen und ich empfinde das, glaube ich, sehr ähnlich. Weiß gar nicht was ich dem hinzufügen soll.

Ich finde es nur Schade, dass Leute sich so Sorgen machen, wenn sie wissen, was ich tue. Ist halt irgendwo ne Barriere, hab ich das gefühl.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 03.12.16 22:58
Ja, ich glaub ich versteh dich gut. Dir fehlt wohl ein wenig das Vertrauen deiner Leute. Aber denk immer dran, um dir wirklich vertrauen zu können, muss man dich auch wirklich kennen. Und wer tut das schon wirklich gut? Außer du selbst vielleicht und hoffentlich ....

Du kannst wahrscheinlich zur Zeit nicht mehr tun, als zu beweisen, dass du deinen Weg gut gehst. Halte dich mit den Infos zurück, du bist ja clever und weißt eh, wer was verdauen kann. Lebe dein Leben gut und erwarte von niemandem Vertrauen, außer von dir selber. Wenn du mal ein paar Jahre älter bist und deine Freunde/Familie dich besser und länger kennen, dann kannst du eventuell mal das Vertrauen einfordern, dass du dir erwartest. Aber das ist halt wieder ein anderes Kapitel.

Hab grad aktuell Vertrauen "einfordern" müssen von meinem Freund, doch nicht nur mir zu Liebe, sondern vor allem ihm zu Liebe, damit er sich keine Sorgen mehr macht um mich. Was soll ich sagen, das Gespräch war sehr fruchtbar und wir sind beide gestärkt und total zufrieden daraus gegangen. Mit der Quintessenz, dass wir uns nach 13 Jahren Partnerschaft - nur durch dieses eine offene Gespräch im anscheinend richtigen Moment - noch näher gekommen sind.

Seelenstrip zu Ende, wollte dir das nur noch mitgeben, weil ich glaube, dass du damit was anfangen kannst, abnorm.

LG, der trin
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Indianische Weisheit

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