LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.05.19 16:53
Ich hoffe es ist in Ordnung dass ich dafür einen neuen Thread eröffne, nichts ähnliches gefunden und die anderen waren mir zu allgemein bzw. mit nem anderen Schwerpunkt.

Und zwar hab ich selber schon eine Zeit lang einen Psychotherapeuten, zwecks Verhaltenstherapie aufgesucht, da ich als Schizophrener praktisch mein Leben lang darauf Anspruch hab und das von der Krankenkasse bezahlt bekomme, auch wenn bekannt ist, dass es bei meiner Diagnose nicht besonders effektiv und höchstens zusätzlich zur Medikamentösen Therapie genutzt werden kann.

Und so war es auch, im Prinzip hab ich dann mit dem Therapeuten wöchentlich besprochen wie es bei mir läuft, was mir momentan wichtig ist und ob es Probleme gibt, worauf ich aber nie etwas krankheitsbezogenes vorzuweisen hatte. Ich hab also nie irgendwelche besonderen Erfolge oder Ergebnisse der Therapie erlebt, nur ganz noramle Gespräche die ich mit jedem hätte führen können.

Deswegen wollte ich fragen ob jemand schon diese Erfahrung gemacht hat, psychische Probleme in der Therapie richtig lösen zu können und richtige Erfolge zu erzielen, und wie genau das dann abgelaufen ist oder sich angefühlt hat. Dabei würde ich mich sowohl für Verhaltenstherapie wie bei mir interessieren, aber auch für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Psychoanalyse.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
297 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.05.19 17:52
Also ich hab nur Erfahrung mit Gesprächen auf Langzeittherapie. Dort hatte ich 2 Gruppentherapeutinnen. Mit der einen (die ältere auch erfahrenere) hatte ich viele jedoch kaum verwertbare Gespräche.

Die jüngere und weniger erfahrenere hat mit mir 2 Gespräche geführt wobei wir in einem das Thema Nein-sagen und durchsetzen der eigenenBed+rfnisse behandelten.
Dieses Gespärch hat soweit ich mich erinnere 3 Stunden gedauert und ich hatte danach wirklich das Gefühl der Erleichterung und konnte auch etwas davon mitnehmen.
Zum Zeitpunkt nach dem Gespräch wusste ich zwar noch nicht genau was es mir brachte doch in manchen Situationen, auch noch Jahre später, konnte ich mich an das Gespröch erinnern und die vorgeschlagenen Praktiken von ihr anwenden.

Was ich damit sagen will ist das ich nicht sofort nach dem Gespräch wusste was es mir brachte sondern erst in einer Situation die es erforderte.

Vielleicht solltest du mal ganz unverbindlich mit einem anderen Therapeuten sprechen.
"Da Wenne und da Hädde sand zwoa Bläde"
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.05.19 18:59
Ne ich werd keine Therapie mehr machen, ich hab das hauptsächlich gemacht weil ich das auf die parallele Ausbildung angerechnet bekommen hab, und dafür nicht in das Unterrichts ergänzende Angebot musste, was Mittwochs in den ersten beiden Stunden stattfand, sondern dafür länger pennen konnte^^.

Und es war auch zu anstrengend die ganze Zeit über mein Leben und Alltag zu reden und dabei nie zugeben zu können, dass ich konsumiere, was ich währenddessen fast durchgehend regelmäsig gemacht hab (also mehrmals die Woche, nie so oft dass ich Tolleranz oder ne Abhängigkeit hatt), damals zwar nur GBL und Opis, aber als ich ihm erzählt hab, dass ich auf ner After Speed angeboten bekommen hab und es nach mehr als 5 Jahren Abstinenz evtl. gerne mal probiert hätte, aber doch nicht hab, hat er mich direkt zur Drogenberatung geschickt, das war mir dann genug und ich hab nichts mehr in die Richtung erwähnt. Zum Glück ist der Zuständige in der Drogenberatung direkt nach dem ersten Vorstellungsgespräch krank geworden und ich musste nie wieder dahin.

Also ich hatte nie ein Drogen- oder Suchtproblem, man darf von ärztlicher Seite bei Schizophrenie bloß auf keinen Fall mehr jegliche Drogen konsumieren bis auf minimale Mengen Alkohol. Einmal wegen der Wechselwirkungen mit den Medikamenten und zusätzlich weil es die Allgemeine Auffassung ist, dass absolut jede Droge potenziell die Psychose wieder auslösen kann.

Und vor allem hab ich ein völlig sorg- und problemloses Leben seit meine letzte psychotische Episode vorbei ist, also keine psychischen Probleme an denen ich arbeiten könnte, sondern ein intaktes soziales Umfeld (von hauptsächlich Schizos und Druffis, aber dafür kann ich ja nichts freak), vorbildlich abgeschlossene Therapie, Reha und Ausbildung und für meinen, vor der Ausbildung krankheitsbedingt unvorteilhaften Lebenslauf, einen erstaunlich prestigeträchtigen, vollwertigen Beruf mit sogar, für Nicht-Akademiker, überdurchschnittlichem Gehalt und sehr gutem Ruf unter den Kollegen und Vorgesetzten, also keine Schulden, Behindertenwerkstatt, Teilzeit, Harz4 oder Frührente wie viele andere Betroffene mit der selben Diagnose.

Mit allem was ich im letzten Abschnitt aufgezählt hab, wieso ich keine Therapie mach, geb ich übrigens ganz gerne in meiner nüchternen Realität, die nichts mit Drogen zu tun, hat an, unter Druffis und beim Feiern, also in der einzigen Realität die mir wirklich wichtig ist, stattdessen damit, dass ich obwohl ich alles so gut gebacken bekomm, es trotzdem schaff die ganze Zeit zu ballern effe mrgreen.



Zurück zum Thema, am meisten würde mich interessieren, wie man die Übertragung und Gegenübertragung questionquestionquestion bei der Psychoanalyse erlebt, was man ja oft über diese älteste Therapieform hört oder liest und, schon seit sie von Freund entwickelt wurde, das wichtigste Element davon ist, für mich aber völlig mysteriös ist, da nie konkret Beschrieben wir was bei kommuniziert oder von beiden Beteiligen erlebt wird.

Bei der Verhaltenstherapie hab ich wenigstens eine ungefähre Vorstellung, dass es so ähnlich abläuft wie the dude beschrieben hat, man versucht Alternativen zu verinnerlichen, für isolierte Verhaltensweisen, die in bestimmten Situationen ablaufen und nicht optimal bzw. problematisch sind, wofür man sogenannte "Anker" verwendet, also zu der alternativen Verhaltensweise eine Assoziation erstellt, an die man sich bei der dafür vorgesehen Gelegenheit leicht erinnern kann, um das Verhalten entsprechend zu korrigieren. Dazu weiß ich noch, dass diese grundlegende Methode der Verhaltenstherapie darauf basiert, dass psychische Probleme nach der Korrektur einer problematischen Verhaltensweise, sich dem Verhalten anpassen und entsprechend auch gelöst werden, weshalb man prinzipiell versucht nur über die Verhaltensweisen zu reden, und die psychischen Abläufe nur zweitrangig sind. Wobei ich wesentlich lieber über meine Psyche geredet hätte als mein Verhalten, bzw das für mich wenigstens Sinn gemacht hätte, einfach zu hören wie der Therapeut mein Innenleben bewerten würde, auch wenn mich nichts daran stört.
 

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