LdT-Forum

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Abwesender Träumer

dabei seit 2012
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.09.21 18:50
Hallo Leute von heute,
vielleicht gab es dieses Thema schon, habe es aber nicht wirklich gefunden. Ich möchte auch nicht nerven.

Wie soll ich clean werden? Ich habe niemals gedacht, dass ich in diese Situation komme. Aber ich bin wohl nicht der Einzige der das schon gesagt hat.

Ich bin Alkoholiker, Opioid und Benzoabhängig. Also alles auf einmal 😑.

Wenn ich gegen den Alkohol ankämpfe, bekomme ich Benzos, ohne Opioide habe ich weiterhin Schmerzen. Ohne Benzos bekomme ich Panikattacken. Ohne Alkohol wirkt das Tilidin nicht.

Ich will von allem weg. Aber wie soll das gehen? Selbst wenn ich mit meinen Krankheiten weiterleben müsste… gibt es überhaupt Kliniken die einem das „Gesamptpaket“ abnehmen können?

Beste Grüße

 
Traumländerin



dabei seit 2013
185 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.09.21 20:39
Ich glaube der erste Schritt zum Cleanwerden ist der Entschluss dazu. Und wie es aussieht, hast du diesen ersten Schritt bereits getan! :) Das ist was wirklich Gutes. Die schlechte Nachricht lautet: Jetzt kommt es auf dein Durchhaltevermögen und deinen Willen an.

Mit deiner Kombi ist es ggf. wirklich besser, in einer Klinik zu entziehen. Allein schon wegen möglicher Panikattacken ist es hilfreich, direkte Ansprechpartner zu haben, die (hoffentlich) noch andere Medikamente als Benzos im Repertoire haben. Was Entzugskliniken angeht habe ich keine eigenen Erfahrungen, nur dass man als erstes eine Drogenberatungsstelle ansteuern sollte, weil die alles einleiten und beim Papierkram helfen können. Vielleicht haben die auch Tipps für geeignete Kliniken.

Ich drück dir die Daumen.


 
Abwesender Träumer



dabei seit 2019
129 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 30.09.21 13:43
"Ohne ALkohol wirkt Tilidin nicht" hö?
Höhere Opi-Toleranz sodass es nurnoch im Mix knallt?

Wie Herzkasper schon schrieb: Mindset ist die halbe Miete, sowie das Fundament.
Du klingst nach "ich geh´s jetzt an und ziehs durch" - find ich stark!
Hab genau die gleichen Abhängigkeiten aber kein Wille was zu ändern.

Würde langsam ausschleichenen, vorallem Benzos. (Rest aber auch)
Falls die was beruhigendes fehlt: Kava Kava (mach physisch nicht süchtig und ist glaub hierzu perfekt)
zudem Mulungu
Lavendelöl ( NLs haben mich nicht pennen lassen, Lavendelöl & adeee )

Es gibt Benzo-Entzugsthreads und Opioid-Entzugsthreads im LdT, da steht von Hilfsmittel über Sonstwas einiges drin.
Nicht vergessem - Gabaerge Substanzen entziehen (je nachdem wie stark du drauf warst) ist potentiell tödlich, ekelhaft wie fast Nichts Anderes und unter med. AUfsicht ratsam.
Rockst du schon, wenn wirklich hart bleibst!

Edit: Falls es mal bei mir soweit kommen sollte werde ich eine Substanz nach der anderen abdosieren und entziehen.
Niemals die 3 gleichzeitig.
"Es bleibt Alles so wie es war und wird nie so sein!"
Moderatorin



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  Geschrieben: 30.09.21 20:59
Möchtest du denn ambulant entziehen oder eine stationäre Behandlung machen? Im stationären Setting gibt es bestimmt Möglichkeiten, du bist nicht der erste/einzige Mehrfachabhängige. Wahrscheinlich würde man dorte Schritt für Schritt vorgehen, z.B. in dem du das Tilidin erst mal weiter bekommst, während der Alkohol - gegebenenfalls mit Hilfe von Benzos - entzogen wird, und dann die Benzos langsam über mehrere Wochen. Da du Schmerzpatient bist, stellt sich die Frage, ob das Tilidin ganz weggelassen werden kann. Gibt es denn eine chronische Ursache für die Schmerzen? Wenn ja, dann wäre es eventuell sinnvoll, im Rahmen einer stationären therapeutischen Behandlung auch Techniken des Schmerzmanagements zu erlernen.

Es gibt auch die Möglichkeit eines stationären Teilentzugs von Alkohol, sofern du dir zutraust, den Rest ambulant auszuschleichen. Dazu wäre es wichtig, dass du einen Arzt oder eine Ärztin hast, dem/der du vertrauen kannst und wo du volle Unterstützung erfährst.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 01.10.21 20:34
Oje, Oje... welch Teufelskreis

Kann deine Situation nachvollziehen, da es mir ähnlich ergangen ist. Ich rate aber dringend von einem Selbstversuch ab. Gerade die Kombi Alkohol und Benzos ist sowas von gefährlich abzusetzen. Da kann es zu ganz schlimmen Krampfanfällen bishin zu einem Delirium Tremens (lebensgefährlich) kommen.


Alles aufeinmal zu entziehen wäre eh zu Hardcore, gerade als Schmerzpatient. Aber da wirst du Probleme bekommen wenn du die weiterin zum zuknallen benutzt. Die Toleranz wird sich rasch erhöhen bei einem Missbrauch. Was bedeutet das es dann auch immer weniger gegen deine Schmerzen helfen wird. Versuch da irgendwie kleinere Packungen oder so verschreiben zu lassen?


Das Alkohol und Benzo Problem wird sich durch einen Entzug alleine nicht verändern und du wirst wieder konsumieren. So war es zumindest bei mir. Das ist etwas tiefergehendes, wozu du Zeit brauchst. Das ist ein Prozess der Zeit braucht um davon wegzukommen. Das ist meine subjektive Meinung dazu und ich will dir keinesfalls was vorschreiben.


Aber geh zum, Benzoentzug bitte in ne Klinik. Die entgiften dich da vom Alkohol (da bist du in 2-3 Tagen mit dem schli msten durch) und dann reduzieren sie schrittweise die Benzos. Bestehe aber darauf langsamer zu reduzieren, wenn es dir zu schnell geht!!! Keine falsche Scheu!

Andernfalls wenn du es selbst machen möchtest, ist das ,,Ashton Manual" das wohl beste zum Benzoentzug.

Wünsche dir viel Kraft und das du deinen Weg findest
lg



 
Moderator



dabei seit 2012
2.839 Forenbeiträge

  Geschrieben: 01.10.21 20:45
Ich möchte erstmal unterstreichen was Herzkasper bereits sagte - du hast erkannt dass dein Konsumverhalten ein massives Problem darstellt, dass es ein persönliches Problem deinerseits ist, und dass diese Problematik weit dramatischer ist als es vielleicht erstmal den Anschein haben mag - je nachdem wie gut organisiert dein Leben noch läuft. Das ist was Gutes. Mag vielleicht erstmal wie Trolling rüberkommen, aber kein Witz, die meisten scheitern erstmal daran dass sie das Problem garnicht erst erkennen oder einsehen wollen.
Du hast kapiert dass du ein Problem hast, du raffst langsam dass du es allein da nicht raus schaffst, und genau das ist es was dir die Möglichkeit zu einem ernsthaften Leben eröffnet.

Nun, wie kommst du da raus? Leider kann ich dir, trotz meines naturwissenschaftlichen Hintergrunds und meinem Bedürfnis nach wissenschaftlicher Korrektheit, keine verlässliche Antwort darauf liefern. Auch ich hab (bis jetzt! keep that in mind!) 5 Entgiftungen, 3 Therapien, 2 Adaptionstherapien und eine ambulante Therapie gebraucht (Reihenfolge not intended!), um ein halbwegs organisiertes, aber bis jetzt sehr glückliches (und durchaus sehr erfolgreiches!) Leben hinzubekommen.
Meine persönliche, ach so dramatische, Leidensgeschichte mal beseite gelassen: Ich rate dir erstmal eine stationäre Langzeittherapie in Anspruch zu nehmen. Die verlangen grundsätzlich auch erstmal eine Entgiftung direkt davor, d.h. bevor du überhaupt mit deiner Therapie anfängst wirst du erstmal all die Sachen von denen du physiologisch abhängig bist los. Einrichtungen um das deinen Vorstellungen entsprechend zu erreichen gibt es zuhauf, es ist manchmal nur schwer sich in dem Dschungel zurechtzufinden. Deshalb:
Wende dich an deine örtliche Drogenberatungsstelle!
Die verstehen nicht nur jedes Problem in dem du steckst, die haben nicht nur Verständnis für jedes Leiden das dich plagt; die werden alles für dich organisieren. Nicht nur die Suche nach der richtigen Klinik, nicht nur Gespräche bis du dort endlich bist, sondern die erledigen auch den ganzen Papierkram für die den du brauchst um auf Therapie gehen zu können.
Es mag in manchen Kreisen vielleicht sehr abgedroschen klingen, aber als jahrzehntelanger Drogenabhängiger in Deutschland kann ich dir nur raten: Bitte Bitte, wende dich an deine örtliche Drogenberatung. Die wissen wirklich was sie tun. Es ist ein viel zu gering geschätzter Segen dass wir so ein System hier überhaupt haben; mir fällt spontan kein Land ein in dem ein Süchtiger so viel Unterstützung bekommen würde. Seid froh über die Welt in der ihr lebt, trotz all ihrer Fehler, und nutzt all ihre Vorteile um euer Leben lebenswert zu machen.
Half the fun is learning!
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
67 Forenbeiträge
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  Geschrieben: 06.10.21 05:36
Ich würde einfach zum Arzt gehen, und ihm die Wahrheit sagen.

Der wird schon wissen wie man dich da wieder runter kriegt.

Danach würde ich auch die Finger von solch einer ueblen UND
GEFEHRLICHEN KOMBI lassen.



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.10.21 07:43
allgoodthings schrieb:

Andernfalls wenn du es selbst machen möchtest, ist das ,,Ashton Manual" das wohl beste zum Benzoentzug.


Ein super Tipp, habe das mal gegoogelt. Hier lese Dir das mal Durch! Benzo Entzug und Entwöhnung

Natürlich geht das! :)

Du schaffst es, wenn Du es willst!
Mit Ärztlicher Hilfe! Das ist Dir anzuraten.

Viel Erfolg!
Und alles Liebe!
 

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